Der "Opa"

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Der "Opa"

Beitrag von Lupus » 20.01.2020, 07:47

Schon seit meinem 14. Lebensjahr war ich selbstverständlich Inhaber einer Jahreskarte für ein Wiener Revier, wo ich jede vom Schulstress freie Minute verbrachte.

Ich war damals natürlich noch nicht motorisiert. Meine Fahrt zum Fischwasser war eine kleine Odyssee, zuerst Straßenbahn, dann Stadtbahn (der Vorreiter der heutigen U-Bahn), dann nochmals Straßenbahn und zum Schluss Autobus der Linie Dr. Richard, der alle 40 Minuten fuhr. Und das ganze in umgekehrter Reihenfolge zurück.

Was das Fischen als Jugendlicher betraf: Noch gab es nicht die heute verstärkte Jugendmission seitens des Verbandes, sodass man als Jugendlicher einer rechten „Rang und Hackordnung“ unterworfen war, wo man sich einer alteingesessenen Riege gegenübersah, die langhaarigen Teenagern bestenfalls skeptisch, schlimmstenfalls auf recht unwirsche Art („schleich di, deppata Bua deppata, do hob i angfüttert, des is mei Platz“) begegnete.

Fischen in „freier Wildbahn“ bedeutete also eine rechte Feuertaufe. Umso erfreulicher war daher eines Tages die Begegnung mit einem symphatischen alten Fischer, der gleich recht freundlich mit mir ins Gespräch kam.

Ich versuche jetzt, den alten Herrn etwa solcherart zu beschreiben:
Er trug trotz brütender Hitze einen schweren schwarzen Gummimantel, eine alte „Sportkappe“, und sein schmaler Oberlippenbart á la Clark Gable verlieh ihm trotz seiner Fischerkluft irgendwie das Flair eines Kavaliers alter Schule, verstärkt durch einen etwas nasalen „Wiener Salondialekt“.
Er fischte mit 2 etwas ungleichen Ruten: Einer ca. 3m Hohlglas-Steckrute, sowie einem Ungetüm einer grauen langen Teleskoprute, beide „Zeugln“ mit Pfauenfederkiel und der damals üblichen, schrecklich umständlichen und unpraktischen, aber in Wien gängigen Methode der „Doublette“, das heißt, an jedem Zeugl 2 Vorfächer, ein kürzeres mit einem Teigknödel, und ein längeres mit einem Tauwurm.

Ich war damals schon ein für mein Alter recht versierter und praktisch denkender Fischer, weshalb mir seine Methode recht amüsant vorkam: Während ich einen kleinen Fischerrucksack mit praktischen Fächern hatte, war „Opa“ mit einer großen alten Ledertasche unterwegs, deren Hauptinhalt ein „Gerätekasten“ war, mit 3 Etagen und lauter kleinen Fächern, in denen wieder in dutzenden kleinen Behälterchen wie alten Medikamentenschachterln, Zigarrenschachterln, Kandisinfiolen etc. die ganzen Kleingeräte wie Bleikugerln, Haken, Korkkügelchen, „Böhmische Bissanzeiger“ etc. untergebracht waren. Jedes Behältnis war fein säuberlich mit Gummiringerln fixiert, damit es nicht aufgeht.
So saß er etwas weltverloren wirkend da, meistens eine Zigarillo mit Mundstück rauchend, und nicht besonders aktiv fischend.

Machte der Schwimmer einen kleinen Ruck, oder bewegte sich das „Bummerl“ einen Fingerbreit nach oben, redete „Opa“ mit seinem nasalen Salondialekt auf den imaginären Fisch ein: „Nooo, Schatzerl, nooo was is ? Geht es noch ein bisserl, na komm Schatzerl, geh nimm doch den Köder in den Mund....., nooo wannst ned willst, mocht des auch nichts, hob mi gern, du kannst mich am Goldzahn küssen...“

Ich freundete mich mit dem alten Herrn an und suchte von da an immer wieder seine Nähe. Er wurde fast so etwas wie eine Großvaterfigur für mich. Ich hatte zwar liebe und verständnisvolle Eltern, aber meine Großväter waren bereits in der ersten Hälfte der 60er Jahre verstorben.
So fischte ich von nun ab vermehrt in Gesellschaft vom „Opa“, der mir bewegte Geschichten aus seiner Vergangenheit erzählte. Pensionierter Zahlkellner in einem altehrwürdigen Wiener Hotelrestaurant war er, und ein großer Weiberheld muss er in seiner Jugend gewesen sein, da er gerne seine amourösen Abenteuer preisgab und mich auch ausfragte, ob ich denn schon eine Freundin hätte, was ich verneinen musste, worauf er lachend meinte, ich bräuchte einmal ein anständiges „Schulschiff“. . . . . . . .

„Wenn Du heute einen maßigen Edelfisch fängst, lade ich Dich nachher zum Wirtn auf ein Getränk ein!“ , war immer sein einleitender Spruch zu Beginn des Fischens. Tatsächlich war meistens ich der „Sieger“, denn „der Opa“ hatte keinen allzugroßen anglerischen Ehrgeiz. Hatte ich also einen maßigen Räuber, einen Karpfen oder eine Schleie im Setzkescher, ging es nach dem Fischen zum nahen Wirtshaus.

Diese Gasthausbesuche hatten es auch in sich. „Opa“ mit seiner unvermeidlichen Zigarillo (Marke „Kavalier“ war es!) fixierte die reschen Kellnerinen regelrecht mit Blicken auf Po und Decolleté, und bei der Bestellung griff er nach ihrer Hand und sprach sie mit „Schatzi“ an.

Irgendwann sagte er auch wohl zu einer: „Schatzi, mein junger Freund da neben mir, der schaut Sie immer so begehrlich an, wär das nix?“, worauf ich dunkelrot im Gesicht wurde und den Blick senkte. „Bua, so wird das nichts, Du darfst nicht schüchtern sein! Ich, als ich jung war......, ich könnt Dir Sachen erzählen....“.

Wie weiter oben erwähnt, war ich damals noch nicht motorisiert und mein größtes Schreckgespenst war immer, den letzten Bus um 22 Uhr zu verpassen und zu Fuß bis zur Straßenbahn-Endhaltestelle gehen zu müssen. „Opa“ war allerdings motorisiert. Nicht etwa mit dem Auto unterwegs, sondern mit einem Moped, einer gelben KTM 75. Und so kam ich vermehrt in den Genuss, aufsitzen zu dürfen und wurde nach Kaisermühlen zur Straßenbahnhaltestelle gefahren.

Freunde, diese Mopedfahrten muss ich Euch unbedingt schildern: Wie bereits gesagt, die fischereiliche Logistik des „Opa“ war etwas umständlich, und dementsprechend verlief das Zusammenpacken beim Ende des Fischens. Während ich blitzschnell meine Ruten zusammengesteckt, den Kescher zusammengeklappt und den Rucksack umgehängt hatte, dauerte es beim „Opa“ mindestens eine halbe Stunde. Jedes einzelne Teil wurde mit dutzenden Gummiringerln umwickelt, auf die Haken kamen Korkstopperln, dann die Ruten in die Stofffutterale, dann wieder mit ein paar Gummiringerln umwickelt. Dabei sagte er sich immer selber laut vor, was er gerade wohin gibt, sozusagen als Checkliste: „Daaas da kommt daaaa her, dass da kommt dort hin, das kommt da eini, das kommt dort eini...... (ad infinitum!).

Dann wurde das Moped regelrecht aufgezäumt: An jeder Seite wurde eines der langen Rutenfutterale angebunden. Der große Köderfischkessel aus Blech wurde auf den Gepäcksträger geschnallt. Darüber befand sich die große alte Lederaktentasche, in der sich Gerätekoffer, Klappstockerl und Klappkescher , und ganz ganz selten auch ein Fisch befanden. Und dann saß ich noch auf. Mit Rucksack umgeschnallt, die beiden Rutenfutterale in der Hand, und los ging es. Helmpflicht gab es damals noch keine ! Schade, dass es kein Foto von einer solchen Mopedfahrt gibt !

Unser guter „Opa“ war übrigens Jahrgang 1909. Gut in Erinnerung sind mir noch einige seiner altmodischen , zum Teil auch etwas naja, ähäm … aus einer gewissen anderen Zeit stammenden..... Ausdrücke in Erinnerung. Diese Begriffe kamen einfach immer irgendwann, wenn man sie nicht erwartete:

Ein Beispiel: Wie gesagt, ich war noch ein grüner Junge. Umso mehr freute es mich, als unsere Klasse beim nächsten Schulschikurs gemeinsam mit einer deutschen Schulklasse voller kesser Mädels im Schiheim untergebracht war. Und dort kam ich endlich das erste Mal einem sogar recht hübschen deutschem Mädel näher. Und nach dem kurzen Intermezzo schrieben wir uns einige Monate lang heftige Liebesbriefe, Teenagerromantik dazumal (heute wohl kaum mehr vorstellbar).

Stolz erzählte ich beim nächsten Fischen dem „Opa“ folgendes: Du Opa (ich nannte ihn inzwischen tatsächlich so !), Du Opa, stell Dir vor, die deutschen Mädels sind ganz anders als die Unsrigen. Da war eine ganz Hübsche, und die konnte ich gleich küssen, OHNE dass ich sofort eine Ohrfeige gekriegt hätte, wie sonst immer bei unseren Mädeln in der Klasse.... ! Und wir schreiben uns jede Woche mehrmals, ist das nicht schön ?“
„Opa“ schmunzelte und sagte in seiner nasalen Art: „Nooo, da wird die REICHSPOST a Freud haben, dass sie so einen schönen Umsatz macht, wenn Ihr Euch so viel schreibt“.

„Die bitte WAS?“.... fragte ich. „Noo, Du hast doch gsagt des Mädl is a Reichsdeutsche, na und das geht doch über die Reichspost, und die machen jetzt a schönes Geld mit dem ganzen Briefporto. Deshalb wern sie sich freun !“
Aha, ähm, ups.... da war jemand ein bissl in einer „anderen“ Zeit stehngeblieben, nicht wahr ?

Aber es steht mir nicht zu, darüber jetzt zu urteilen.

Auch andere, weniger bedenkliche Ausdrücke sind mir noch in Erinnerung: Beim Bestellen der Getränke bei der Kellnerin: Das ständige Getränk für den Opa war: 1/8tel Wermut mit 1/8 Mineralwasser vermischt. Nicht Wermut mit Soda, denn zu kohlensäurehältig, sondern Wermut mit Mineralwasser. Völlig unverständlich war mir allerdings zunächst der Ausdruck, den er für Mineralwasser verwendete: „Gieß“ sagte er.
Seine Bestellung lief also folgendermaßen ab: Die Kellnerin kam zu uns an den Tisch. Opa griff nach ihrer Hand. Die Kellnerin schaut sich hilfesuchend um, und Opa, immer noch ihre Hand haltend sagt „Schatzi! …...... (Pause).... Schatzi, bring mir a Achterl Wermut mit an Achterl Gieß.......z´sammgschütt!....“, worauf er endlich ihre Hand losließ und mit beiden Händen andeutete, wie man „z´sammschüttn“ tut. Scheinbar gab es in den 70er Jahren noch Wirtshauspersonal, das mit dem Ausdruck „Gieß“ für Mineralwasser etwas anfangen konnte.
Warum sagte man „Gieß“? Es gab lange vor meiner Zeit scheinbar in Gießhübl (südlich von Wien in der Nähe von Mödling) eine Mineralwasserfabrik, und es hieß „Gießhübler Wasser“, scheinbar im Kellnerjargon abgekürzt „Gieß“ genannt....

Ich könnte noch vieles erzählen, lasse es aber dabei bewenden, dass die Jahre vergingen. Ich machte bald meinen Führerschein. Opa wurde zunehmend gebrechlicher, sodass endlich ich meinen Teil beitragen konnte und ihn jedesmal mit dem Auto zum Fischen abholte und wieder heimführte und ihm mit seinem Fischerglump über die Stiege half. Der „Opa“ blieb er für mich nach wie vor.
Längst weilt er in den ewigen Fischgründen. Dort seien ihm die Fische vergönnt, die er auf Erden nicht so häufig fangen konnte, und in den himmlischen Wirtshäusern möge er sich an Engerln in Form von drallen Kellnerinnen in Dirndl mit tiefem Decolleté erfreuen, denen er die Hand so lang er will halten kann, und die ihm ohne hilflos zu schauen, sein „Achterl Wermut mit einem Achterl Gieß …..z´sammgschütt“ servieren.
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Re: Der "Opa"

Beitrag von ubik » 20.01.2020, 08:26

Super Gschicht Gerhard. Auf die heutige Zeit übertragen alles völlig undenkbar geworden. Kinder ohne Handy allein durch halb Wien fahrn, sich mit fremden Opas anfreunden, welche sie ohne Helm am Moped mitnehmen und dann Kellnerinnen betatschen :D
Toll, dass sich daraus eine richtige Freundschaft entwickelt hat.

greez
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Re: Der "Opa"

Beitrag von Lupus » 20.01.2020, 08:53

Hallo ubik !

Das Genialste für mich war diese Zusammenfassung meiner Story IN EINEM SATZ ! Das hat alles auf den Punkt gebracht !

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Re: Der "Opa"

Beitrag von Romario » 20.01.2020, 11:13

Chapeau @Lupus
was für eine Geschichte aus dem "alten", fast schon vergessenen Wien und seinen sagen wir mal einzigartigen Menschen!
vielen Dank
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Re: Der "Opa"

Beitrag von grusteve » 20.01.2020, 17:16

Wieder eine ganz wunderbare Geschichte !

Ich kann mir deinen "Opa" richtig gut vorstellen, denn ich hatte einen fischenden Onkel, der jede Menge idente Wesenszüge aufwies, vor allem auch dieses genaue Einpacken der Sachen, welches mich gelegentlich furchtbar nervte. Aber sie kamen eben aus einer anderen Zeit und alles hatte einen noch viel größeren Wert als es ohnehin auch in unserer Jugendzeit noch üblich war.
Die KTM 75 kenn ich eigentlich nicht, ist das eine Jahrgangsbezeichnung für das Zweisitzer KTM Ponny ?
LG von Stefan
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Re: Der "Opa"

Beitrag von Oldman » 20.01.2020, 17:28

Hallo!
Ohne Worte einfach nur :up2: :up2: :up2: :up2:
Gruß Oldman
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wirst du festellen, dass man Geld nicht essen kann

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Re: Der "Opa"

Beitrag von Kaindlau » 20.01.2020, 17:44

Servus @Lupus

Haha wieder ein sehr nettes "Gschichterl" von dir.
Was mir allerdings schön langsam auffällt, ist die Tatsache das bei dir immer eine erotische Komponente eingebaut ist.(ist aber nicht störend :lol: )
Ich hingegen habe in dieser Hinsicht überhaupt nichts beizutragen, von ein paar FKKlern die ich von der Weite ansehen durfte (besser musste) :shock:

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Re: Der "Opa"

Beitrag von Oze147 » 20.01.2020, 18:08

Kaindlau hat geschrieben:
20.01.2020, 17:44
Ich hingegen habe in dieser Hinsicht überhaupt nichts beizutragen, von ein paar FKKlern die ich von der Weite ansehen durfte (besser musste) :shock:
Glaub mir, erst wenn du erlebt hast, wie sich ein übergewichtiger FKK Standuppaddler langsam aus dem Morgennebel schält und laaaaangsam an dir vorbeigleitet, hast du alles gesehen :lol:

@Lupus, wieder eine sehr, sehr schöne Geschichte. Schade, dass es solche Freundschaften heut fast nimmer gibt.
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Re: Der "Opa"

Beitrag von Lupus » 21.01.2020, 08:37

Kaindlau hat geschrieben:
20.01.2020, 17:44

Was mir allerdings schön langsam auffällt, ist die Tatsache das bei dir immer eine erotische Komponente eingebaut ist.
Ich würde es vielleicht nicht so direkt definieren. Nenne es lieber eine "sinnliche Komponente". Nicht in allen Geschichten kommt es vor, aber in manchen. Vergiss nicht, dass sich diese Begebenheiten zu einer Zeit abspielten, wo das alles noch irgendwie so neu und nicht ganz definiert war, dieses erste unschuldige Herantasten, in meinem Falle oft auch das Idolisieren der Weiblichkeit.

Denke an meine Geschichte von der schönen Müllerin, da ist nichts erotisches in dem Sinn drinnen, sondern ein stilles Bewundern, ein "Erwachen des Herzens" und eine unschuldige platonische Liebe.

In meinen Geschichten kommt nie ein "kam, sah und siegte" vor, weil sich das nicht so abspielte.

Ich hätte auch diese Geschichten nicht schreiben können zu der Zeit, als sie sich abspielten, weil man sich in dem Alter natürlich noch viel zu ernst nimmt und erst später die Eigenschaft dazu kommt, dass man über sich selber schmunzeln kann...…

Ich habe ja noch eine weitere Geschichte "im Kasten", die zwar nicht so tief geht wie die "Müllerin", die aber auch von der unschuldigen "Liebe" eines fischenden Jünglings handelt...…, ich denke, dass ich sie bei Zeiten reinstellen werde, aber ich will nichts "überfüttern". :wink:

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