Hi Gernot,
Der Zellersee ist für mich speziell. Dort hab ich zu fischen begonnen und hab jede Menge schöne Erinnerungen aus meiner Kindheit.
Für mich immer noch eines der besten Gewässer gerade als Allroundangler.
Kann dir die Seite
www.petri-heil.net unter der Rubrike Pinzgau Aktuelle empfehlen, die betreibt ein alter Fischerkollege von mir, der Höller Berni, da sieht man immer wieder wenn was schönes gefangen worden is und viele schöne Fänge aus der Vergangenheit.
Hecht- und Barschbestand sind wirklich hervorragend und man kann immer mit einem schönen Fisch rechnen.
Der Zanderbestand ist sicherlich nicht schlecht (werden auch jedes Jahr schöne Fische um die 6 bis 8 kg gefangen), aber wie man es von klaren Seen kennt sind sie halt recht zickig. Einige Junge, Wilde haben gute Erfolge mit modernen Methoden pelagisch im Freiwasser oder beim Nachtschleppen. Aber die haben viel Zeit reingesteckt. Mit deiner Zandererfahrung ist aber jederzeit ein Fisch drinnen.
Landschützer David (Team Westin Austria) und andere Junge sind da zu nennen. Als Anlaufpunkt kann ich dir den Shop Fischers Fritz in Saalfelden empfehlen, da kann man gute Leute treffen und sich den ein oder anderen Tipp holen.
So nun zum Renkenfischen.
Ob die Renken am Grund oder im Mittelwasser (in der Schwebe) stehen hat meist damit zu tun was sie gerade fressen.
Im Mai/Juni schlüpfen die meisten Insekten und es gibt die meisten Nymphen. Zu dieser Zeit sind sie meist Grundnah und sammeln die Nymphen ein. Wenn man dann eine ausnimmt ist der Mageninhalt komplett schwarz, dann weiß man sie fressen gerade nur Nymphen und andere Insektenlarven.
Das ist dann auch die Top Zeit um sie mit der Hegene zu fangen, mit der man dann die Nymphen immitiert.
Je später das Jahr desto weniger Insekten und Nymphen schlüpfen und sie stellen ihre Nahrung um und fressen dann mehr Plankton im Mittelwasser. Das merkt man wenn der Mageninhalt nicht mehr nur schwarz ist sondern so ein grünlicher Schleim.
Wenn du also keine Bisse am Grund bekommst ruhig mal den Schwimmer im Mittelwasser treiben lassen, das kann an manchen Tagen der Schlüssel zum Erfolg sein.
Das Schwimmerfischen ist eigentlich deutlich leichter als mit der Heberute und funktioniert im Prinzip wie beim Matchfischen.
30 bis 40g Blei ans Ende der Hegene, Schnurstopper so eingestellt das das Blei am Grund liegt und der Schwimmer im Idealfall im 45 Grad Winkel steht. Wenn er gerade steht hast du zu flach eingestellt, wenn er auf der Wasseroberfläche liegt bist du zu tief. Wenn jetzt die Renke kommt schwimmt sie gegen das Blei und hakt sich selbst. Da sie dabei das Blei vom Grund anhebt fällt der Schwimmer um oder tanzt unruhig an der Oberfläche ähnlich wie wenn du einen Hebebiss beim Matchfischen bekommst.
Die größte Spielerei ist eigentlich das richtige einstellen des Schnurstoppers, das kriegt man aber mit der Zeit raus.
Wenn du auf das keine Lust hast kannst du auch einfach sowas wie den Renkenfinder verwenden.
https://www.renkenfinder.at/shop/
Der stellt sich dann von selbst ein und erspart dir damit die Arbeit, braucht jedoch Grundkontakt um richtig zu funktionieren. Also das fischen im Mittelwasser funktioniert da glaub ich nicht.
Mit dem Schwimmer kannst du dann natürlich viel größere Wasserflächen und Tiefen absuchen als mit der Heberute also einfach alle 10min wo anders hinwerfen oder den Schwimmer ein bisschen versetzen bis man was gefunden hat.
Zur Köderführung kann ich nur sagen es gibt Tage da beißen sie deutlich besser auf die aktiv geführte Heberute und an anderen Tagen auf den eher stationären Schwimmer wo sich fast nichts bewegt. Das muss man von Tag zu Tag rausfinden und seine Köderführung dann dementsprechend anpassen.
Noch ein Tipp was sehr wenige Leute machen.
Man muss auch mit der Heberute nicht unbedingt nur stationär unterm Boot fischen. Einfach das Bleigewicht ein bisschen erhöhen, so auf 10 bis 15g und mal 20, 30m auswerfen und langsam über Grund zupfen.
LG