Nach einigen erfolglosen Spinn-Exkursionen habe ich diese Woche zur Abwechslung mal wieder die Feederrute in die Hand genommen. Ziel war ein Ausstand in der Tullner Au. Da ich den Platz zum ersten Mal beangelte, wusste ich nicht genau was mich erwartet. Doch soviel vorab: Enttäuscht wurde ich nicht.
Die Vorfreude war groß, als ich meine Ausrüstung vom Auto über einen schmalen Trampelpfad durch einen breiten, dichten Pflanzengürtel Richtung Angelstelle schleppte. Als ich - bereits schnaufend - die ersten Reflexionen auf der Wasseroberfläche erkennen konnte, die erste Überraschung: Direkt am Ufer saß ein großer Biber im flachen Wasser und blickte sichtlich irritiert in meine Richtung. Ich erwiderte den selben, verblüfften Gesichtsausdruck und das Nächste was ich sah war, wie der Nager geräuschvoll im Wasser verschwand. Dann erst viel mir die atemberaubende Idylle auf, die mich hier erwartete. Die Seerosenfelder, versunkene Bäume, Schilfgürtel, da musste das Angeln noch ein wenig warten, denn ich war damit beschäftigt meinen Mund wieder zu zu bekommen. Leider werden meine fotografischen Fähigkeiten solch einer Kulisse nicht gerecht, versucht hab ich's trotzdem.
Als die Montage mitsamt Tauwurm als Köder schließlich im Wasser lag, war ich mit dem Tag schon zufrieden. Und zu meiner Freude wurde er noch besser, denn schon nach wenigen Minuten konnte ich erste Fischaktivität ausmachen. Ein Biss ließ nicht mehr lange auf sich warten und im Kescher landete ein kleiner Brassen. Von da an stellte sich ein reges Treiben ein und ich konnte noch ein paar Brassen und eine schöne Rotfeder überlisten, als die Rutenspitze erneut ausschlug. Ich setzte einen gefühlvollen Anhieb, da ich wieder mit einem kleinen Fisch rechnete, doch der Widerstand der sich mir diesmal bot war eindeutig etwas Größerem geschuldet. Der Gegner - es musste sich um einen Karpfen handeln - verlangte der Feeder einiges ab, war ich doch gezwungen relativ hart zu drillen, um Fluchten in die Seerosenfelder oder unter einen Ast zu verhindern. Am Ende aber hatte die Rute ihre Kraft unter Beweis gestellt und ich konnte einen schönen, 4kg schweren Schuppenkarpfen landen.
Nun kehrte Ruhe ein, denn die Fische waren wohl durch den Karpfendrill aufgescheucht. Obwohl kein Fisch mehr zum Landgang überredet werden konnte, packte ich äußerst zufrieden meine Sachen und ließ die Idylle Idylle sein.
TL, Daniel
die fotos sind perfekt. also ich muss sagen das wasser schaut sehr gut aus 
).