Überzogene Spinnerei oder sinnvolle Ansätze?

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Captain
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Re: Überzogene Spinnerei oder sinnvolle Ansätze?

Beitrag von Captain » 14.10.2016, 20:13

So ist es, ich bin so ein Beamter, der für einen Fischerverein an der Fischa Dagnitz, Triesting, Schwecht, Erlauf, usw... die Vereinsgewässer beaufsichtigt. Bei einer Beanstandung ist zu unterscheiden:

1. Verstoß gegen das Landesgesetz
2. Verstoß gegen die Fischereiordnung des Vereins
3. Schwarzfischer

Mir persönlich ist Punkt 1 und 2 recht angenehm, das lässt sich regeln, Punkt 3 ist ein großes Problem, das wird auch kein Berufsaufseher lösen können. Aber abgesehen davon leisten die Aufseher freiwillig und kostenlos ihren Dienst, ganz ohne Anerkennung. Bei so mancher Diskussion im Forum kommt nur Kritik zum Ausdruck, die haben sich die vielen gewissenhaften Kollegen nicht verdient, die jedes Jahr in ganz Österreich unterwegs sind.

@ Korsikaphil: Mit dem Dackel in der Pension spazieren gehen, reicht nicht :D
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Re: Überzogene Spinnerei oder sinnvolle Ansätze?

Beitrag von *Chorche* » 17.10.2016, 09:00

Muss Captain da Recht geben - die Aufseher leisten einen immensen Beitrag! Was oft an Aufseher-Bashing betrieben wird, ist nicht ok. Das sind meist fischbegeisterte Irre (wie wir ;-) ), die einen erheblichen Teil ihrer Freizeit opfern.

Ich denke halt, dass hauptberufliche Aufseher, die dann ja auch 40h/Woche kontrollieren würden, schon eine Verbesserung bedeuten würden. Da müssten halt die Kartenpreise rauf - womit wir wieder beim alten Thema wären...

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Re: Überzogene Spinnerei oder sinnvolle Ansätze?

Beitrag von stu_fishing » 17.10.2016, 10:34

Jetzt gebe ich auch mal meinen Senf bzw. einen neuen Denkansatz dazu ;-)

Obwohl ich strengere Regelmentierung in vielen Gewässern als nötig und sinnvoll erachte, bin ich absolut gegen eine "elitäre Fischerei" durch Erhöhung der Kartenpreise. Warum?

Die Fischerei ist eine gewichtige Stimme für den Gewässer-und Fischschutz. Viele Revitalisierungs (z.B. LIFE Traisen, LIFE Marchauen u.a.)- und Artenschutzprojekte (Kleinfischprojekt OÖ, LIFE-Sterlet u.a.) wären ohne die Mittel aus der Fischerei nicht finanzierbar bzw. ohne Lobbyismus aus der Fischerei nicht durchführbar. Ergo ist eine starke Fischerei mit entsprechender Anzahl an Fischereiausübenden unabdingar für eine Verbesserung unserer Gewässer und dahingehend eine Verbesserung der Fischbestände.

Dass es natürlich schwarze Schafe gibt steht außer Frage. Hauptberufliche Fischereiaufseher sehe ich vor der Hintergrund der Pachtpreissituation nicht in Ö. Wo man wirklich ansetzen müsste ist m.E. eine Intensivierung der Ausbildung (vor allem im Hinblick auf Fischbestimmung, Weidgerechtigkeit, Praxis), Weiterbildungsangebote durch die Verbände (wie z.B. in der STMK praktiziert), sowie ein sich-selbst-und-andere-bei-der Nase nehmen. Auch wenn so manche Strömungen in der Fischerei in die falsche Richtung gehen (Immer größer und mehr und geiler), sieht man auch hier im Forum, dass bei vielen eine Umdenken in Richtung sanfter und ökologisch vertretbarer Fischerei und Bewirtschaftung stattfindet. Diese positive Entwicklung sollte jedenfalls genutzt udn weitergetragen werden, und sei es nur bis zur Karpfenliege zwei Buchten weiter ;-).

Liebe Grüße,
Thomas

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