Futtermittel

Erhaltung unserer Natur und Tierwelt
Benutzeravatar
doubleH
Moderator
Beiträge: 2857
Registriert: 20.03.2012, 15:35
Revier/Gewässer: diverse stehende Gew
Wohnort: Frauenkirchen
Hat sich bedankt: 673 Mal
Danksagung erhalten: 144 Mal

Re: Futtermittel

Beitrag von doubleH » 26.11.2016, 12:05

thomasfischt hat geschrieben:Kann mal ein boilie Fischer die Zusammensetzung einer "klassischen" gekauften Kugel, sofern es die gibt, beschreiben?
Wieviel Kohlehydrate, Eiweiß usw ist da enthalten? Und woher kommt der Bestandteil?

Wie ist das bei gekauften klassischen Pulver Futter?

Würde mich echt interessieren und würde der Diskussion vielleicht etwas mehr Sachlichkeit geben.
Hallo Thomas,

Ich werde deine Frage am Montag ausführlich beantworten; bin unterwegs und habe im Moment nicht die Zeit

Tight lines
Helmut
Never surrender!

makirsch
Kapitaler-Karpfen
Beiträge: 954
Registriert: 22.08.2012, 23:47
Revier/Gewässer: Kläranlage
Hat sich bedankt: 70 Mal
Danksagung erhalten: 33 Mal

Re: Futtermittel

Beitrag von makirsch » 26.11.2016, 12:40

*Chorche* hat geschrieben:@makirsch & oze:

Ich meine dezitiert nicht Angler wie euch, die pro Jahr 10-20kg Futter verbrauchen!

Ich mein solche (großteils) jungen Hunter, die wochenlang täglich mehrere Kilo Futter am Spit einbringen und dann bei der Session nochmal 15 kg draufhauen. Diese Spezies "Angler" gibts tatsächlich, und das leider gar nicht so selten...

Zum Thema "Beweise":

Es ist simpel - "auswärtige" Nährstoffe werden ins Gewässer eingebracht -> Gewässer eutrophiert -> Fische wachsen schneller -> Fische "scheißen" mehr -> Eutrophierung verstärkt sich...
Klar gibt es solche Leute auch die mehr Füttern, ist aber relativ egal in meinen Augen, solange das Futter nicht am Wassergrund verrottet! Das wäre das das gefährlichste in meinen Augen.

Der Wasserchemische Abbau von Fischausscheidungen, also Nitrit Ammonium und Phostphat ist überhaupt kein Thema in so großen Seen oder Teichen. Da leben auf jeden mm² so viele Nitrifizierende Bakterien das das Fischgibt Nitrit locker unter der gefährlichen Marke von 0,5mg/l gehalten wird.

Das einzige was mir sonst noch als gefährlich einfällt wäre wenn der PH Wert über 8,5 bis 9 steigt. Denn dann würde Ammonium sofort in Ammoniak Umfällen und das wäre dann hochgiftig und würde an den Kiemen starke Nekrosen hervorrufen.

Soviel zu den Thema, einfach drauf los bashen ohne eine Ahnung zu haben wie Futter im Wasser bzw. durch Fische abgebaut wird. Schau dir mal eine Kreislaufanlage an, da fliegen teilweise am m³ Wasser über 100g Futter am Tag. Rechne das mal auf einen großen Teich oder See um. So viel kannst du gar nicht Füttern als das es eine Auswirkung hätte.

Bezüglich Fleischfarbe und Geschmack, ich hätte da auch noch nie einen Unterschied feststellen können. Und warum die Fleischfarbe anders sein kann hat Polsi eh schon geschrieben.

lG
Martin
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor makirsch für den Beitrag:
doubleH

fuschlsee0
Huchen
Beiträge: 1543
Registriert: 20.09.2007, 16:28
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 122 Mal

Re: Futtermittel

Beitrag von fuschlsee0 » 26.11.2016, 12:45

Polsi hat geschrieben:Die "Hanta" sind also die Bösen, weil sie sich getrauen, weiter als vor ihren Füßen zu angeln und dermaßen viel Chemiefutter in den 2,7 Quadratkilometer großen Fuschlsee und den 100 Hektar großen Irrsee geworfen haben, dass die Totknüppler wegen dem minderwertigen Karpfenfutter die Karpfen nicht mehr fressen können und so gezwungen sind, auf Fische zweiter Wahl wie Aal und Aalrutte auszuweichen.... :lol: :lol: :lol:

Versuchs doch einfach mal! Versuche mal normal zu argumentieren statt solchem Polemik-Blödsinn wie "Totknüppler" oder "ausweichen auf minderwertige Fischarten ..."
Versuch mal zu ertragen, dass es Leute gibt, die bestimmte Dinge anders sehen als Du, die andere Zugänge zum Fischen haben und an Gewässern halt auch ihre Wahrnehmungen machen. Versuch mal auf normal vorgebrachte Argumente mit normalen Gegenargumenten zu kontern, statt hier den im Selbstbild geknickten, beleidigten Buben zu machen. Du machst Dich doch damit nur lächerlich!

Es gäbe auch kleine Hochmoorseen zu beschreiben - wie den Seewaldsee http://www.outtour.at/seewaldsee-rundwa ... trattberg/ - der vor 30 Jahren mit Karpfen besetzt wurde und wo seither mit Eisbombenfutter gewütet wurde (unglaublich, was ich da gesehen hab. Mit der Scheibtruhe sind da manche angetanzt) und der vor 10 Jahren gänzlich gekippt ist. Kein Zufluss, kein Haus am Seeufer, keine landwirtschaftliche Düngung. Ein fragiler Lebensraum (seicht, sauer, im Winter immer Eis, im Sommer irrsinnig rasche Erwärmung einer dünnen Oberflächenschicht, Sauerstoffmangel. Naturschutzgebiet auf über 1000 Metern Höhe). Die Hechte sind fast alle eingegangen, tote Karpfen überall, Badeverbot. Es gab nie eine Klärung der Ursache. Vielleicht (!) waren eh nicht die unverantwortlichen Hunter die Ursache...

Ich habe aber bewusst die grösseren Seen hergenommen. Weil ich sie gut kenne und weil bei so kleinen fragilen Hochmoorseen der Futterwahnsinn und seine Folgen auch noch so unreflektierten Köpfen klar sein müsste.
Am Fuschlsee begrenzt sich das Karpfenfischen auf relativ wenige Plätze. Dort ist die Karpfendichte extrem hoch. Ich würde sogar sagen, dass der Grossteil der Karpfen sich auf die Futterstellen zusammenrottet. Und dort wird von April bis Ende November praktisch rund um dei Uhr gefüttert. Das ist auch recht easy machbar. 20 Meter vom Auto zum Boot. Da werden die Kübel gebunkert und dann verklappt.
Man kann die Karpfen im glasklaren Fuschlsee wunderbar beobachten und man sieht die Futterstellen auch in mehreren Metern Tiefe gut. Es ist enorm, wie viel da "umgesetzt" wird. Der Fuschlsee wird nicht kippen, das ist klar. Und ob die Karpfen geniessbar sind oder nicht, ist im Endeffekt nicht relevant. Es ist nur erstaunlich, wie sich qualitativ hochwertige Speisefische aus dem Waldviertel in einem der saubersten Seen weit und breit zu ungeniessbaren Fischen verwandeln. Es ist nur ein Gedankenanstoss. Vielleicht (!) sind eh nicht die unverantwortlichen Hunter die Ursache...

In den Wald gehören keine Abfälle entsorgt und in Gewässer keine Futtermittel! Ueber die Auswirkungen und ob gravierend oder nicht, kann man hier diskutieren. Man wird wohl keine Antwort darauf finden.
Für mich ist es eher eine prinzipielle Sache. Es ist abartig irgendwas in solchen Mengen in unsere Seen zu schütten. Schön, dass das auch offizielle Stellen mittlerweile erkennen!

Benutzeravatar
Polsi
Wels
Beiträge: 8347
Registriert: 17.12.2004, 11:43
Revier/Gewässer: ..
Wohnort: Wolfsberg / Kärnten
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 221 Mal
Kontaktdaten:

Re: Futtermittel

Beitrag von Polsi » 26.11.2016, 14:36

fuschlsee0 hat geschrieben:
Polsi hat geschrieben:Die "Hanta" sind also die Bösen, weil sie sich getrauen, weiter als vor ihren Füßen zu angeln und dermaßen viel Chemiefutter in den 2,7 Quadratkilometer großen Fuschlsee und den 100 Hektar großen Irrsee geworfen haben, dass die Totknüppler wegen dem minderwertigen Karpfenfutter die Karpfen nicht mehr fressen können und so gezwungen sind, auf Fische zweiter Wahl wie Aal und Aalrutte auszuweichen.... :lol: :lol: :lol:

Versuchs doch einfach mal! Versuche mal normal zu argumentieren statt solchem Polemik-Blödsinn wie "Totknüppler" oder "ausweichen auf minderwertige Fischarten ..."
Versuch mal zu ertragen, dass es Leute gibt, die bestimmte Dinge anders sehen als Du, die andere Zugänge zum Fischen haben und an Gewässern halt auch ihre Wahrnehmungen machen. Versuch mal auf normal vorgebrachte Argumente mit normalen Gegenargumenten zu kontern, statt hier den im Selbstbild geknickten, beleidigten Buben zu machen. Du machst Dich doch damit nur lächerlich!

Es gäbe auch kleine Hochmoorseen zu beschreiben - wie den Seewaldsee http://www.outtour.at/seewaldsee-rundwa ... trattberg/ - der vor 30 Jahren mit Karpfen besetzt wurde und wo seither mit Eisbombenfutter gewütet wurde (unglaublich, was ich da gesehen hab. Mit der Scheibtruhe sind da manche angetanzt) und der vor 10 Jahren gänzlich gekippt ist. Kein Zufluss, kein Haus am Seeufer, keine landwirtschaftliche Düngung. Ein fragiler Lebensraum (seicht, sauer, im Winter immer Eis, im Sommer irrsinnig rasche Erwärmung einer dünnen Oberflächenschicht, Sauerstoffmangel. Naturschutzgebiet auf über 1000 Metern Höhe). Die Hechte sind fast alle eingegangen, tote Karpfen überall, Badeverbot. Es gab nie eine Klärung der Ursache. Vielleicht (!) waren eh nicht die unverantwortlichen Hunter die Ursache...

Ich habe aber bewusst die grösseren Seen hergenommen. Weil ich sie gut kenne und weil bei so kleinen fragilen Hochmoorseen der Futterwahnsinn und seine Folgen auch noch so unreflektierten Köpfen klar sein müsste.
Am Fuschlsee begrenzt sich das Karpfenfischen auf relativ wenige Plätze. Dort ist die Karpfendichte extrem hoch. Ich würde sogar sagen, dass der Grossteil der Karpfen sich auf die Futterstellen zusammenrottet. Und dort wird von April bis Ende November praktisch rund um dei Uhr gefüttert. Das ist auch recht easy machbar. 20 Meter vom Auto zum Boot. Da werden die Kübel gebunkert und dann verklappt.
Man kann die Karpfen im glasklaren Fuschlsee wunderbar beobachten und man sieht die Futterstellen auch in mehreren Metern Tiefe gut. Es ist enorm, wie viel da "umgesetzt" wird. Der Fuschlsee wird nicht kippen, das ist klar. Und ob die Karpfen geniessbar sind oder nicht, ist im Endeffekt nicht relevant. Es ist nur erstaunlich, wie sich qualitativ hochwertige Speisefische aus dem Waldviertel in einem der saubersten Seen weit und breit zu ungeniessbaren Fischen verwandeln. Es ist nur ein Gedankenanstoss. Vielleicht (!) sind eh nicht die unverantwortlichen Hunter die Ursache...

In den Wald gehören keine Abfälle entsorgt und in Gewässer keine Futtermittel! Ueber die Auswirkungen und ob gravierend oder nicht, kann man hier diskutieren. Man wird wohl keine Antwort darauf finden.
Für mich ist es eher eine prinzipielle Sache. Es ist abartig irgendwas in solchen Mengen in unsere Seen zu schütten. Schön, dass das auch offizielle Stellen mittlerweile erkennen!
Was du hier von dir gibst, sind einfach nur haltlose Behauptungen.
Subjektive Vermutungen ohne jeglicher Grundlage.

Bitte erlaube mir ein paar Fragen:

- Wer außer dir sagt, dass die Karpfen ungenießbar wurden? Wo steht da? Gibt es Studien? Oder "kommt das dir so vor"?

- Wo steht, dass sich alle Karpfen des Sees auf den paar Karpfenanglerplätzen "zusammenrotten"? Oder ist das vielleicht eine Vermutung von dir?

- Weißt du, wieviel Angelfutter im Verhältnis zur Naturnahrung ein durchschnittlicher Fuschlsee-Karpfen zu sich nimmt? Oder ist auch das quasi "geraten"? Weißt du, wie viel Futter nötig ist, um die Fleischqualität eines Karpfens zu beeinträchtigen?

- Weißt du, woraus Boilies bestehen oder sind das für dich "Plastikkugeln"?

- Hast du meine anderen Posts außer den ersten vielleicht auch gelesen oder dich gleich geifernd darauf gestürzt?

- Du schreibst, es ist abartig, etwas "in solchen Mengen" in ein Wasser zu schütten. Was sind "solche Mengen"?

- Wenn beim Beispiel Moorsee die Ursache nie geklärt wurde und du selbst schon sagst, dass es vielleicht eh nicht die Karpfenangler waren, die daran schuld waren, warum führst du das Beispiel hier überhaupt an?

- Wo sind deine Argumente, auf die sich deine Behauptungen stützen?

- Und auf meine Frage hast du mir noch immer keine Antwort gegeben: Wie kann es sein, dass Karpfen, die zu 100% von Pellets und Getreide leben, sehr wohl genießbar sind, die Fuschlsee-Karpfen wegen ein paar Karpfenanglern aber nicht mehr?

Das einzige, was du hier bezweckst, ist, den Karpfenanglern den schwarzen Peter zuzuschieben. Man merkt auch am Grundtenor deiner Ausführungen, dass du die Karpfenangler an "deinem" See nicht haben willst. Man braucht nur 1 und 1 zusammenzuzählen...

ICH habe Quellen gesucht, Argumente gebracht, etc. Von DIR kommen bisher ausschließlich Anschuldigungen, vage Vermutungen, bei denen du dir nichtmal selbst sicher bist (wie auch in zahlreichen anderen Diskussionen). Das Schlimmste daran ist nicht, dass du gefährliches Halbwissen verbreitest, sondern, dass du "die Karpfenangler" in einen Topf steckst. Wenn DAS dein individueller Zugang zur Angelei ist, auf den du im ersten Absatz so stolz verweist, wenn DAS deine Argumente sind, von denen du schreibst, dann wundert es mich nicht, dass es zwischen den "Alten" und der nachkommenden Anglerschaft keinen Draht gibt.
http://fishing-addict.blogspot.com
Karpfenangeln jenseits von Style und Trend.

fuschlsee0
Huchen
Beiträge: 1543
Registriert: 20.09.2007, 16:28
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 122 Mal

Re: Futtermittel

Beitrag von fuschlsee0 » 26.11.2016, 15:10

Jetzt als die "haltet den Dieb!" - Methode, Polsi?!

ICH muss keine Fragen beantworten, das sollten diejenigen tun, die füttern. DIE sollten sich zuerst überlegen, welche Auswirkungen ihr Tun hat, bevor sie handeln.
Ich bin der Meinung, dass die Unmengen Futter, (und zusätzlich oft mit Aromen, Farbstoffen, Konservierungsmitteln, Geschmacksverstärker, etc., nehme ich an) nicht ohne weiteres in Gewässer gehören.
Meine Beobachtungen sind nicht gültig in einem wissenschaftlichen Sinn und sie beziehen sich nicht auf Studien. Das habe ich aber auch nie behauptet! Es gibt ein paar Fischer (meine beiden Cousins etwa, oder ein alter Mann, der schon seit 30 Jahren am Fuschlsee fischt) und deren Familien, die ähnliche Erfahrungen machten. Das ist alles. Ob wirklich die Fütterer für die Veränderung der Verhaltensweisen der Karpfen, verändertes Wachstum und Aussehen, geänderter Geschmack, verantwortlich sind, weiss ich nicht. Das habe ich mehrmals betont.
Das ist also nicht mehr als eine Vermutung bzw. ein Vorwurf.
Die Veränderungen der Karpfen und deren Verhaltensweisen sind indes evident, auch bei ungeklärter Kausalität.

Und: Ich hab nichts gegen Karpfenfischer. Ich hab was gegen Fischer, die rücksichtslos mit Gewässern umgehen. Egal ob Hineinkübler oder Massenschlächter, Müllversauer oder sonstige...

*Chorche*
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Futtermittel

Beitrag von *Chorche* » 26.11.2016, 15:11

Ich will mich jetzt nicht an der untergriffigen Diskussion zwischen Polsi und Fuschlsee beteiligen, denn von beiden kommt teilweise absurder Blödsinn aber auch Vernünftiges.

Ein Einschub sei aber erlaubt:

Dass Karpfen durch Boilie-Anfüttern fetter werden ist ja unbestritten oder? Oder wo kommen sonst plötzlich die vielen Hängebauch-Karpfen her?

Wenn ein Karpfen fetter wird, verändert sich auch der Geschmack ins negative.

Und durch Futtermittel kann sich der Geschmack eines Fisches deutlich verändern, siehe "Lachsforelle".

P.S.: ich finde, dass die Karpfen aus den meisten Zuchten keineswegs toll schmecken. Mit persönlich schmecken die hauptsächlich mit Mais aufgezogenen Karpfen deutlich besser als die die mit Getreide gefüttert werden, grauslich find ich die meisten Fischmehl- oder Pelletkarpfen.

Das nur so am Rande.

Benutzeravatar
Polsi
Wels
Beiträge: 8347
Registriert: 17.12.2004, 11:43
Revier/Gewässer: ..
Wohnort: Wolfsberg / Kärnten
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 221 Mal
Kontaktdaten:

Re: Futtermittel

Beitrag von Polsi » 26.11.2016, 15:14

thomasfischt hat geschrieben:Kann mal ein boilie Fischer die Zusammensetzung einer "klassischen" gekauften Kugel, sofern es die gibt, beschreiben?
Wieviel Kohlehydrate, Eiweiß usw ist da enthalten? Und woher kommt der Bestandteil?

Wie ist das bei gekauften klassischen Pulver Futter?

Würde mich echt interessieren und würde der Diskussion vielleicht etwas mehr Sachlichkeit geben.
Hauptbestandteile eines Boilies sind Maismehl, Hartweizengries, Sojamehl, Milchpulver, Casein, Vogelfutter (Sämereien), Weizengluten. Hinzu kommen verschiedene Tiermehle, z.B. Fischmehl oder Fleischmehl in einer Dosierung bis maximal 30 %. Außerdem enthalten Boilies Ei. In kleinen Dosierungen kann man Lebermehl, Blutmehl, Garnelenmehl, Hanfmehl verwenden.

Für den Geruch werden verschiedene Flavours verwendet.

Grundsätzlich bestehen sehr günstige Boilies aus den "Grundstoffen", d.h. pflanzliche Mehle und Binder. Wenn du also einen sehr günstigen Fish-Boilie findest, kannst du davon ausgehen, dass der kein Fischmehl enthalten wird, sondern dass es sich um eine ganz normale Kohlenhydratkugel ("Grieskugel") mit einem Fischflavour handelt. Je günstiger die Kugel, desto mehr Kohlenhydrate und desto weniger Proteine hat der Boilie.

Fischmehl ist generell teuer und wird immer teurer, deshalb sind "richtige" Fischmehlkugeln auch eher teuer. Eine Massenfütterung dieser kann sich eh keiner leisten.

Ein Proteingehalt um die 30 % wird als ideal verträglich angesehen.
http://fishing-addict.blogspot.com
Karpfenangeln jenseits von Style und Trend.

fuschlsee0
Huchen
Beiträge: 1543
Registriert: 20.09.2007, 16:28
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 122 Mal

Re: Futtermittel

Beitrag von fuschlsee0 » 26.11.2016, 15:15

Würde mich jetzt aber brennend interessieren, wo ich "Blödsinn" geschrieben hatte, chorche!

Benutzeravatar
Polsi
Wels
Beiträge: 8347
Registriert: 17.12.2004, 11:43
Revier/Gewässer: ..
Wohnort: Wolfsberg / Kärnten
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 221 Mal
Kontaktdaten:

Re: Futtermittel

Beitrag von Polsi » 26.11.2016, 15:21

*Chorche* hat geschrieben: Dass Karpfen durch Boilie-Anfüttern fetter werden ist ja unbestritten oder? Oder wo kommen sonst plötzlich die vielen Hängebauch-Karpfen her?

Wenn ein Karpfen fetter wird, verändert sich auch der Geschmack ins negative.

Und durch Futtermittel kann sich der Geschmack eines Fisches deutlich verändern, siehe "Lachsforelle".

P.S.: ich finde, dass die Karpfen aus den meisten Zuchten keineswegs toll schmecken. Mit persönlich schmecken die hauptsächlich mit Mais aufgezogenen Karpfen deutlich besser als die die mit Getreide gefüttert werden, grauslich find ich die meisten Fischmehl- oder Pelletkarpfen.

Das nur so am Rande.
Ja, da hast du recht, Karpfen werden fetter, wenn man sie füttert - dsa ist ganz klar und trifft wohl auf jeden Fisch (jede Tierart?) zu. Besonders dann, wenn man kohlenhydratreiches Futter verwendet, also vor allem Mais. Kein Züchter von Speisekarpfen wird seinen Karpfen Mais geben, da "fette" Karpfen am Küchentisch unerwünscht sind.

ABER: Ob der Fisch einen Hängebauch hat oder nicht, ist Veranlagung und hat null mit der Fütterung zu tun. Ich habe schon Flusskarpfen gefangen, bei denen der Bauch extrem durchhing, die aber niemals eine künstliche Futterquelle zu Gesicht bekommen haben. Im Gegenzug kann man auch in sehr stark mit Boilies befütterten Gewässern schlanke Fische fangen.

Ob du persönlich die Zuchtkarpfen magst oder nicht ,sei dahingestellt. Fakt ist, dass sie keineswegs ungenießbar sind und genug Leuten schmecken!
http://fishing-addict.blogspot.com
Karpfenangeln jenseits von Style und Trend.

fuschlsee0
Huchen
Beiträge: 1543
Registriert: 20.09.2007, 16:28
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 122 Mal

Re: Futtermittel

Beitrag von fuschlsee0 » 26.11.2016, 15:22

Konservierungsmittel, künstliche Aromen, Geschmacksverstärker, künstliche Farbstoffe, usw. gibt es nicht in Boilies?

Benutzeravatar
Polsi
Wels
Beiträge: 8347
Registriert: 17.12.2004, 11:43
Revier/Gewässer: ..
Wohnort: Wolfsberg / Kärnten
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 221 Mal
Kontaktdaten:

Re: Futtermittel

Beitrag von Polsi » 26.11.2016, 15:24

fuschlsee0 hat geschrieben:Konservierungsmittel, künstliche Aromen, Geschmacksverstärker, künstliche Farbstoffe, usw. gibt es nicht in Boilies?
Ja, Konservierungsmittel gibt es auch, und zwar vor allem Kaliumsorbat, das in fast allen Lebensmitteln verwendet wird und als bedenklos eingestuft wird.

Flavour hatte ich erwähnt.

Künstliche Farbstoffe? Wozu?

Wieso gehst du nicht auf meine Fragen ein? Ich erwarte mir Antworten. Schließlich beantworte ich deine ja auch.
http://fishing-addict.blogspot.com
Karpfenangeln jenseits von Style und Trend.

fuschlsee0
Huchen
Beiträge: 1543
Registriert: 20.09.2007, 16:28
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 122 Mal

Re: Futtermittel

Beitrag von fuschlsee0 » 26.11.2016, 15:31

Warum ich Deine Fragen nicht beantworte:

fuschlsee0 hat geschrieben:Jetzt als die "haltet den Dieb!" - Methode, Polsi?!

ICH muss keine Fragen beantworten, das sollten diejenigen tun, die füttern. DIE sollten sich zuerst überlegen, welche Auswirkungen ihr Tun hat, bevor sie handeln.
Ich bin der Meinung, dass die Unmengen Futter, (und zusätzlich oft mit Aromen, Farbstoffen, Konservierungsmitteln, Geschmacksverstärker, etc., nehme ich an) nicht ohne weiteres in Gewässer gehören.
Meine Beobachtungen sind nicht gültig in einem wissenschaftlichen Sinn und sie beziehen sich nicht auf Studien. Das habe ich aber auch nie behauptet! Es gibt ein paar Fischer (meine beiden Cousins etwa, oder ein alter Mann, der schon seit 30 Jahren am Fuschlsee fischt) und deren Familien, die ähnliche Erfahrungen machten. Das ist alles. Ob wirklich die Fütterer für die Veränderung der Verhaltensweisen der Karpfen, verändertes Wachstum und Aussehen, geänderter Geschmack, verantwortlich sind, weiss ich nicht. Das habe ich mehrmals betont.
Das ist also nicht mehr als eine Vermutung bzw. ein Vorwurf.
Die Veränderungen der Karpfen und deren Verhaltensweisen sind indes evident, auch bei ungeklärter Kausalität.

Und: Ich hab nichts gegen Karpfenfischer. Ich hab was gegen Fischer, die rücksichtslos mit Gewässern umgehen. Egal ob Hineinkübler oder Massenschlächter, Müllversauer oder sonstige...
Da stehts.

Benutzeravatar
Polsi
Wels
Beiträge: 8347
Registriert: 17.12.2004, 11:43
Revier/Gewässer: ..
Wohnort: Wolfsberg / Kärnten
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 221 Mal
Kontaktdaten:

Re: Futtermittel

Beitrag von Polsi » 26.11.2016, 15:46

fuschlsee0 hat geschrieben:Jetzt als die "haltet den Dieb!" - Methode, Polsi?!
Nein, aber wenn du schon mit Vorwürfen anfängst, dann wirst du es dir gefallen lassen müssen, wenn im Gegenzug genauer nachgefragt wird.
ICH muss keine Fragen beantworten, das sollten diejenigen tun, die füttern. DIE sollten sich zuerst überlegen, welche Auswirkungen ihr Tun hat, bevor sie handeln.
Ich bin der Meinung, dass die Unmengen Futter, (und zusätzlich oft mit Aromen, Farbstoffen, Konservierungsmitteln, Geschmacksverstärker, etc., nehme ich an) nicht ohne weiteres in Gewässer gehören.
Meine Beobachtungen sind nicht gültig in einem wissenschaftlichen Sinn und sie beziehen sich nicht auf Studien. Das habe ich aber auch nie behauptet! Es gibt ein paar Fischer (meine beiden Cousins etwa, oder ein alter Mann, der schon seit 30 Jahren am Fuschlsee fischt) und deren Familien, die ähnliche Erfahrungen machten. Das ist alles. Ob wirklich die Fütterer für die Veränderung der Verhaltensweisen der Karpfen, verändertes Wachstum und Aussehen, geänderter Geschmack, verantwortlich sind, weiss ich nicht. Das habe ich mehrmals betont.
Das ist also nicht mehr als eine Vermutung bzw. ein Vorwurf.
Die Veränderungen der Karpfen und deren Verhaltensweisen sind indes evident, auch bei ungeklärter Kausalität.

Und: Ich hab nichts gegen Karpfenfischer. Ich hab was gegen Fischer, die rücksichtslos mit Gewässern umgehen. Egal ob Hineinkübler oder Massenschlächter, Müllversauer oder sonstige...
Da rückst du dir jetzt aber gerade was zurecht. In deinen ersten Posts stand nichts von Vermutungen, sondern du hast deine Beobachtungen als Fakten hingestellt und Karpfenangler als die zweifelsfrei Schuldigen. "Seit gefüttert wird, schmecken die Karpfen nicht mehr."

Dazu muss ich aber auch sagen: Angenommen, ein Karpfenangler geht an den von dir erwähnten kleinen, flachen Moorsee und wirft dort jeden Tag 10 kg Boilies rein, ja, dann hat er nicht viel verstanden und das verurteile auch ich. Wenn aber einer kommt und die gleiche Menge in der Donau versenkt, wird das überhaupt keine Rolle spielen. Das Problem ist also nicht das Füttern an sich, sondern wohl die Menge in Relation zur Gewässergröße und sonstigen Umständen.

ABER: Ein Karpfenangler nach meiner Definition ist ein Angler, der sich INTENSIV mit dem zu beangelnden Gewässer beschäftigt. Im Idealfall viel mehr als der durchschnittliche Sonntagnachmittagsangler. Er weiß ungefähr, wie groß der Karpfenbestand ist, wie viele Weißfische es gibt und sein Ziel sollte es sein, die OPTIMALE Futtermenge zu verwenden. Denn ein Karpfenangler will die Fische ja nicht sattfüttern, sondern fangen. Und das Füttern ist ein Puzzleteil auf dem Weg zum Fang.

Natürlich muss ich zugeben, dass es schwarze Schafe gibt, die glauben "viel hilft immer viel". Allerdings sind diese meist nicht besonders lang an einem Gewässer, denn anhaltender Misserfolg in Kombination mit hohen Futterkosten verdirbt denen schnell den Spaß.
http://fishing-addict.blogspot.com
Karpfenangeln jenseits von Style und Trend.

Benutzeravatar
Oze147
Huchen
Beiträge: 1292
Registriert: 23.10.2012, 08:18
Hat sich bedankt: 5 Mal
Danksagung erhalten: 83 Mal

Re: Futtermittel

Beitrag von Oze147 » 26.11.2016, 16:02

Ich hab jetzt nochmal über das Thema nachgedacht bzw. die verschiedenen Posts gelesen und möchte noch eine andere Theorie in die Runde werfen:

Gehen wir mal davon aus, dass beide Parteien in ihren Grundpunkten recht haben, also dass einerseits Fische ihren Geschmack verändern und andererseits in den Boilies nix drinnen ist, was geschmacksverändernd oder schädlich wirken kann.

Kann es sein, dass die Fische beim Fressen indirekt etwas aufnehmen, was sich in der Fleischqualität niederschlägt? Also das sie dadurch vermehrt Schlammpartikel oder andre Teilchen mit aufsaugen?

Wär zumindest ein Erklärungsversuch, der allen Parteien auf die ein oder andere Weise recht gibt...und wir könnten wieder normal miteinander reden.

fuschlsee0
Huchen
Beiträge: 1543
Registriert: 20.09.2007, 16:28
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 122 Mal

Re: Futtermittel

Beitrag von fuschlsee0 » 26.11.2016, 16:04

Polsi hat geschrieben:[Da rückst du dir jetzt aber gerade was zurecht. In deinen ersten Posts stand nichts von Vermutungen, sondern du hast deine Beobachtungen als Fakten hingestellt und Karpfenangler als die zweifelsfrei Schuldigen. "Seit gefüttert wird, schmecken die Karpfen nicht mehr."
.

Polsi, Du musst versuchen, wissenschaftliche Kategorien, wie Zusammenhang, Kausalität, Gültigkeit, usw. zu berücksichtigen, dann wirst Du bemerken, dass Du Dinge zurechtrückst. Und zwar bezeichnenderweise genau dann, wenn Du Dich irgendwie angegriffen fühlst. Dann stellst Du geschilderte Erfahrungen als Erklärungen hin. Das sind 2 Paar Schuhe!
Ich habe tatsächlich geschrieben, dass die Karpfen im Fuschlsee nicht mehr schmecken und zwar seit dem das intensives Füttern begonnen hat. So weit der Zusammenhang, der von mir und etlichen anderen, die alle seit über 15 Jahren am See fischen, festgestellt wurde. Es ist weder der Zusammenhang wissenschaftlich haltbar, weil die Stichprobe denkbar klein ist, und schon gar nicht habe ich einen kausalen Zusammenhang diagnostiziert.

Auch der Umstand, dass mir andere Erklärungsmöglichkeiten dafür gänzlich fehlen, bildet keine gültige Kausalität. Es ist eine Vermutung. Nicht mehr.

Ich bin (leider) nicht in der Lage, der Sache auf den Grund zu gehen. Vl. können ja Leute, die sich mit den Inhaltsstoffen von Boilies und den Auswirkungen dieser Substanzen auskennen, da Licht hineinbringen. Kann ich mir nur halt schwer vorstellen. Versuchsreihen vielleicht? Im einen Bescken Karpfen, die mit Biomastfutter gefüttert werden, die auf möglichst gute Fleischqualität getrimmt sind. Und im anderen welche, die mit "snacks", die sie besonders gerne mögen und sie bei Appetit hält, gefüttert werden.

Ich esse prinzipiell keine Geschmacksverstärker, keine Konservierungsmittel, keine Farbstoffe und wenig Zucker. Ich wette ich schmeck besser als der Durchschnittsösterreicher :lol:

Die Diskussion geht nun ganz in diese Richtung der Inhaltsstoffe. Meine Kritik am Füttern geht aber noch weiter. Die Veränderungen am Gewässer und Fisch, die mit intensivem Füttern einhergehen können (!), finde ich prinzipiell bedenklich!

Antworten

Zurück zu „Tier- , Gewässer- und Umweltschutz“