Zum Thema Fischotter

Erhaltung unserer Natur und Tierwelt
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Zum Thema Fischotter

Beitrag von Sixpack » 24.02.2017, 15:30

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korsikaphil
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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von korsikaphil » 24.02.2017, 19:07

"Außerdem wird die finanzielle Unterstützung der Prävention von Schäden erhöht. Die Förderung für Zäune soll nun von 3.000 auf maximal 5.000 Euro angehoben werden, für Elektrozäune steigt der Zuschuss von 750 auf höchstens 1.000 Euro. 40 Prozent der Waldviertler Teiche seien bereits eingezäunt, sagte der Leiter der Naturschutz-Abteilung."

Heisst also 60 % der Teiche sind nach wie vor ein Selbstbedienungsladen, und die wollen trotzdem schon jetzt mit dem Abschuss beginnen? Ich hab nix dagegen, ich wunder mich nur dass der WWF das nicht aufgreift. Ich würd fordern dass 100 % der Teiche ottersicher gemacht sein müssen bevor ein einziger Otter geschossen wird. Die Teiche sind nämlich das Problem wie ich an anderer Stelle schon beschrieben habe!
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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von rob gone fishing » 24.02.2017, 19:13

:good post:

genau so schaut es aus. jeder teich besitzer, dem seine fische wichtig sind, sollte einen zaun um seinen teich installieren. ein otterzaun ist auch nicht so teuer pro laufmeter. billiger als der verbiss allemal. lg rob

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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von Sixpack » 24.02.2017, 20:00

Habe es mal ohne meinen Senf rein gestellt, was allerdings nicht heißt, dass ich keine Meinung dazu habe....
An fließenden Gewässern sind die Schäden jedenfalls enorm, zumal sie im Winter auch nicht zufrieren!
Dort kann auch der Zaun kein Thema sein.
Die Argumentation des WWF, dass ja eigentlich nur der Zustand unserer Gewässer Schuld sei, kann ich nicht wirklich nachvollziehen.
Was soll man denn machen? Die Kraftwerke/Staubereiche alle abreißen und die Auen wieder herstellen? Na sehr realistisch....
Wir hatten z.B. früher an der Thaya in den Fließstrecken, trotz Kraftwerken und Mühlen massenhaft Aiteln, Barben und Nasen -seit sich der Fischotter etabliert hat, ist das fast tote Zone! Wenn in warmen Wintern nicht mal die Staubereiche zufrieren, findet man dann auch z.B. die Hechte und andere Spezies am Ufer liegen -gefressen werden nur die Innereien, der Rest verfault! Diese Staubereiche gibt es übrigens schon seit Jahrhunderten!
Gerade beim WWF würde ich eigentlich voraussetzen, dass diese Organisation wirklich ganzheitlich und rational denkt, und sich nicht vom Kindchenschema des ach so niedlichen Otters beeindrucken lässt!
Die Reaktion des WWF wirkt auf mich ehrlich gesagt wie der Schnellschuss einer grünen emotionalen Pressetante,
welche grundsätzlich sowieso gegen die ÖVP ist! Fakten werden offensichtlich vollkommen ausgeblendet!

Irgendwann las ich ja irgendwo auch, dass der Ötscherbach genau aus diesem Grund nicht mehr besetzt wurde -der Captain sollte da aber mehr wissen.....
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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von rob gone fishing » 24.02.2017, 20:25

an einem fluss ist das natürlich was anderes, den kann man nicht einzäunen.
ich bin ja für die jagd. so eine otterfellmütze kann schon was.... :lol:

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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von konfuzius6699 » 24.02.2017, 20:38

Klar, wenn es eine reich gedeckten Tisch gibt warum soll man da Hunger leiden, also auf zum nächsten Teich. Also müssen eben die Teiche irgendwie geschützt werden.
Heutzutage sind die Gewässer ein leichtes Revier für so einen guten Räuber. Die "natürlichen" Gewässer sind oft begradigt , es gibt Stauzonen etc , auch haben die Gewässer eben nicht mehr die vielen Unterschlüpfe für die Fische wie Steine Äste , Bäume Nischen. Deswegen gibt es eben oft keine Möglichkeit dass die Fische sich verstecken oder auch natürlich ablaichen können. usw.

Ehrlich gesagt, die Gewässer sind nicht mehr für solche Räuber , in dem Ausmaß wie sie sich ausbreiten und vermehren können geschaffen. Normal regelt die Natur das selber, gibt es zu wenig Nahrung für Räuber sinkt die Anzahl der Räuber und umgekehrt. Nur wenn es eben dann stets genug Nahrung in Teichen ZUchten etc in der Umgebung gibt, auf die der Otter ausweichen kann, wenns eben im Fluss keine Nahrung mehr gibt,dann können sie sich immer wieder die Bäuche voll schlagen und haben genug Kraft und Energie um sich zu vermehren und dann wird die Anzahl stets steigen.. Also ich sehe nur eine Möglichkeit die Anzahl mit Abschüssen auf ein leicht Tragbares und überschaubares Maß zu reduzieren und die Reich gedeckten Tische möglichst abzuschotten. Jedenfalls der Mensch hat das System zu sehr aus dem Gleichgewicht gebracht , dass es sich von selbst regeln kann, man kann in so einem gestörten System , wo nichts mehr von alleine geht und es eigentlich auch genug Nahrung gezüchtet wird, ein Raubtier wie den Otter Comoran etc nicht ohne eingreifen und Bestandskontrolle frei vermehren lassen.

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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von korsikaphil » 24.02.2017, 20:42

rob gone fishing hat geschrieben:ich bin ja für die jagd. so eine otterfellmüze kann schon was.... :lol:
Meine Bedenken bzgl. Bejagung halten sich auch in Grenzen, ich bin nach der Bibergeschichte schon ziemlich abgestumpft :wink:

Ich gebe aber zu bedenken dass die Kaskade eingehalten werden muss: Erst einzäunen was geht und dann erst zur Flinte greifen. Andersrum hats keinen popluationsbegrenzenden bzw. -senkenden Effekt wie der Herr Tschulik in dem Artikel sogar zugibt! Da frag ich mich halt auch: Warum dann überhaupt abschießen?

Ich hab auch so das Gefühl dass der WWF, wenn er die Suche nach der wahren Ursache einfordert, im Bezug auf den Otter die ungesicherten Fischteiche meint. Die Leitwölfe vom WWF sind nämlich nicht so blöd wie irgendwelche Tierschützer.
Zuletzt geändert von korsikaphil am 25.02.2017, 08:14, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von Sixpack » 24.02.2017, 20:52

Also wenn ich am Fluss darauf warte, dass sich der Otterbestand aufgrund Nahrungsmangels selbst reguliert, und sich der Fischbestand dann vielleicht wieder erholt, werde ich vermutlich nicht mehr leben!
Die Tatsache sieht i.d.R. leider so aus, dass sowohl die Politik als auch die Medien von diversen Öko-Romantikern, welche die Realitäten vollkommen ausblenden, absolut getrieben sind -mit teils fatalen Konsequenzen, derer sie sich nicht mal ansatzweise bewusst sind!
Ich persönlich finde die publizierte Entscheidung schon recht mutig für einen Politiker! (und in dem Fall ist mir auch die Coleur vollkommen egal!)
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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von OHKW » 24.02.2017, 20:52

Ich bin eher dafür, dass man das Thema für sich arbeiten lassen sollte, anstatt auf denkbar unpopuläre Art und Weise dagegen zu arbeiten.
Wir haben hier eine europaweit bedrohte Spezies die noch dazu ein Publikumsliebling ist. Das hätte man gut dafür nutzen können Mittel für Gewässerrenaturierung und Gewässerschutz zu bekommen "damit der Otter einen Lebensraum hat von dem er leben kann".
Stattdessen macht man sich wieder zum Feind der Tierschützer, der Öffentlichkeit und der Natur, bei einem Unterfangen das komplett aussichtslos ist.
Wie soll ein Otter Bestandsmanagement aussehen? Die Viecher sind hochmobil, schwer greifbar und zudem haben sie riesengroße Reviere. Man hat an einer Fließstrecke von ein paar km also entweder einen Otter oder keinen Otter. Ein Bestandsmanagement kann wohl kaum dazu führen dass man einen halben hat. Entweder hat man als Gewässerbesitzer oder Pächter nun die Arschkarte oder nicht. Bauplan für ein Desaster bei dem sich irgendwann alle an die Gurgel gehen.
Ich krieg immer wieder das Gefühl, dass die Fischer/innen bei uns mehrheitlich absolut nicht fähig sind in irgendeiner Form vorauszudenken. Es muss immer die harte Tour (Fischerei gegen Alle) sein.

Aber gut, wir werden ja sehn wie es in Niederösterreich läuft. Wahrscheinlich kriegens im Jahr genau 2 vor die Flinte und wir kriegen für die Augenauswischerei von der EU eine Millionenstrafe aufgebrummt.
Mann muss es sich selbst nicht unnötig schwer machen wenn man es genauso gut anderen unnötig schwer machen kann.

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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von Sixpack » 24.02.2017, 20:58

Was soll bitte nicht gehen, was bereits vor mehr als 100 Jahren möglich war?
Die Schaffung von Lebensraum für Fisch und Otter halte ich heutzutage für niedliches Wunschdenken!
Am Ende des Tages werden beide Arten extrem im Bestand geschädigt sein!
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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von OHKW » 24.02.2017, 21:00

Schön, dann nenn es beim Wort: "Wir Fischer sind für unser persönliches Vergnügen Fische zu quälen sofort dazu bereit eine bedrohte Spezies wieder auszurotten, die uns dabei im Wege steht. WIR SIND DIE GUTEN"

Kommt sicher bestens an.
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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von konfuzius6699 » 24.02.2017, 21:08

Entweder den Bestand mit Schrotflinte auf ein tragbares Maß für das Gewässer regulieren oder die zu viel sind umquartieren , am besten in die Koi-Teiche der Befürworter und Liebhaber der Fischotter :up2:
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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von korsikaphil » 24.02.2017, 21:12

OHKW hat geschrieben:Otter-Bestandsmanagement
Das können die sich in die Haare schmieren weil Brüssel sich bei der nachhaltigen Bejagung einer FFH-Art generell querstellt. Ich hab nix läuten gehört dass sich daran in absehbarer Zeit was ändern könnte.

Einzelabschüsse nach FFH-Verträglichkeitsprüfung ja, aber richtig bejagen nein. Der Fischotter frisst schließlich nur Fische und unterkellert keine Eisenbahndämme wie der Biber, entsprechend drückt die EU da kein Auge zu. Auch deshalb ist die Sicherung der Teiche so vorrangig wichtig!

Ich bin mir nicht mal sicher was bei der Verträglichkeitsprüfung rauskäme, kann auch passieren dass Brüssel gar keinen Zugriff zulässt weil sie die Populationsgröße nicht abschätzen können, oder weil nicht ausreichend Vermeidungsmaßnahmen getroffen wurden -> Einzäunen!!
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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von Sixpack » 24.02.2017, 21:21

Bei der kommunizierten Reproduktionsrate erscheint mir aber die "bedrohte Spezies" in Anbetracht des erforderlichen Gebiets/Indiviuum gar nicht so sehr bedroht!
Klar -wir können uns nun auch alle unserem Schicksal fügen und dabei zusehen, wie die ohnehin beeinträchtigten Fischbestände weiter zurück gehen....bei Fischen ist es ja auch egal, ob die Art gefährdet ist, oder nicht.... :155:
Mir geht diese vorgeschobene "man muss der Natur ihren Lauf lassen-Moral" schon ziemlich auf den Sack -wir leben im Jahr 2017, und nicht 1850!
Bitte zur Kenntnis zu nehmen, dass gewisse Faktoren mittlerweile einfach nicht mehr abänderbar sind! (weil von der Gesellschaft/Politik/Wirtschaft nicht gewollt)
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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von korsikaphil » 24.02.2017, 21:37

Sixpack, ich bin da voll bei dir. Aber erklär das mal Großstädtern die den Otter nur aus dem Zoo kennen und von der Materie keinen blassen Schimmer haben und trotzdem mächtig Einfluss auf die politische Meinungsbildung nehmen.
Hier in Oberbayern sprechen sich Fachleute seit einiger Zeit dafür aus den Biber endlich ins Jagdrecht zu übernehmen, bislang ohne Erfolg. Beim Otter ist das nochmal eine ganz andere Hausnummer.
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