Otter vs. Karpfen

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Polsi
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Re: Otter vs. Karpfen

Beitrag von Polsi » 12.04.2017, 17:48

AllroundFishy hat geschrieben:hallo,

mein vater und ich haben uns heuer einen 1.2hektar teich gepachtet. dass otter in der gegend sind ist bekannt. ich muss aber gestehen dass wir uns keine all zu großen sorgen gemacht haben, da wir beide davon überzeugt waren, dass karpfen und co ab einer gewissen größe nicht mehr ins beuteschema passen.

die info + dazugehörigen bilder liegen mir nun ordentlich im magen.... :cry:

lg
gabriel
Ja, die Größe spielt überhaupt keine Rolle. Tragisch für Teichbewirtschafter ist halt auch, dass der Otter so einen großen Karpfen niemals verwertet und vl. länger davon zehrt, sondern sich einen Tag später den nächsten holt. Der einzige wirkungsvolle Schutz ist ein Otterzaun, der auch mind. 40 cm unter die Erde reicht. Bitte nicht irgendeinen x-beliebigen Zaun nehmen, sondern gezielt nach Bauanleitungen für Otterzäune suchen.
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Re: Otter vs. Karpfen

Beitrag von OHKW » 12.04.2017, 18:01

Wie sieht das eigentlich deiner Erfahrung nach damit aus, wenn das Gewässer deutlich größer und tiefer ist. Tut sich der Otter dann auch deutlich schwerer?
Puffert ein starker Weißfischbestand die Schäden?
Mann muss es sich selbst nicht unnötig schwer machen wenn man es genauso gut anderen unnötig schwer machen kann.

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Re: Otter vs. Karpfen

Beitrag von Polsi » 12.04.2017, 18:26

OHKW hat geschrieben:Wie sieht das eigentlich deiner Erfahrung nach damit aus, wenn das Gewässer deutlich größer und tiefer ist. Tut sich der Otter dann auch deutlich schwerer?
Puffert ein starker Weißfischbestand die Schäden?
Meine "Erfahrungen" habe ich nur aus der Literatur, und zwar vorwiegend aus der englischen, wo das Otterproblem (noch) viel viel schlimmer ist als bei uns. Die Gewässer, die dort am allermeisten leiden, sind genau kleinere, flache Flüsschen, die von den Ottern faktisch fischleer gemacht werden. Dort sind es eben vor allem die guten Barbenbestände, die vernichtet werden. Bei uns würde man diese Gewässer als typische Forellenbäche und kleinere Flüsse bezeichnen (zB Lavant etc.). Und es sind nicht nur die Fische, die darunter leidern, auch zahlreichen Vogelarten geht es an den Kragen. So hat ein Otter beispielsweise auch mit einer ausgewachsenen Ente kein Problem - und wie alle Marder raubt er liebend gerne Vogelnester aus.

Ich denke schon, dass sehr tiefe, große Gewässer die Otter vor größere Probleme stellen. Und wählerisch sind sie nicht, sie fressen alles was sich im und rund ums Wasser so bewegt.
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Re: Otter vs. Karpfen

Beitrag von berger0109 » 12.04.2017, 19:54

Ich bin verwundert, dass nicht so mancher Teichbewirtschafter, die Lösung des Problems selbst in die Hand nimmt........ :roll:
TL
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Re: Otter vs. Karpfen

Beitrag von Polsi » 12.04.2017, 20:27

Berger, keine Angst, viele tun das bereits.
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Re: Otter vs. Karpfen

Beitrag von caWALLERo » 12.04.2017, 21:42

Frisst der Otter eigentlich auch kormorane?
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Re: Otter vs. Karpfen

Beitrag von flo1210 » 12.04.2017, 22:21

Wahnsinn was diese Otter für eine Kraft und Schnelligkeit aufweisen um einen Karpfen dieser Größe solche Schäden zufügen zu können....

Mir ist leider voriges Jahr ein Otter beim Spinnfischen in meinen Blinker geschwommen und mit seinem Bein hängen geblieben.
Den Otter an Land zu bekommen war vergleichbar mit einem besseren Welsdrill. Wir mussten in danach zu dritt fixieren um ihm den Haken entfernen zu können

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Re: Otter vs. Karpfen

Beitrag von Polsi » 13.04.2017, 09:03

Allein bei uns in einer Ortschaft wurden im letzten Jahr drei Otter überfahren! Ich habe auch schon von mehreren Fällen gehört, bei denen Otter in Köderfischreusen schwammen und nicht mehr rauskommen. In eingezäunten Arealen soll es schon vorgekommen sein, dass Hunde Otter erwischt haben.
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Re: Otter vs. Karpfen

Beitrag von thomasfischt » 13.04.2017, 10:34

Ich habe jetzt immer mitgelesen, aber jetzt muss ich mich mit einer Frage bzw. einem Gedanken auch dazu melden:

Otter, Fische und Vögel gibt es schon wesentlich länger auf der Welt als uns Menschen.
Selbst Karpfenteiche oder bewirtschaftete Fischgewässer gibt es seit der Antike.

Was hat dieses Gleichgewicht, das ja offenbar mehrere tausend Jahre funktioniert hat und nicht zu einem Aussterben einer Art geführt hat durcheinander gebracht?

Ich kann mir nicht vorstellen ,dass damals jeder Otter gleich abgemurkst wurde weil dann hätte es diese längst nicht mehr gegeben und immerhin haben wir den Otter ja immer in unseren Breiten gehabt.

Was hat der Mensch in der Geschichte früher anders gemacht? Was der Otter?

Ich sage gleich dass ich mich jetzt nicht umfassend mit dem Otter beschäftige. Vielleicht sind diese Fragen für euch längst geklärt, aber mir ist es nicht klar.

Meine Meinung ob der Otter brutal ist? Nicht mehr oder weniger als viele andere Tiere. Wer sich andere Tiere in der Natur anschaut findet nichts verwerfliches mehr am Otter.
Wenn Affen einen anderen Affen bei lebendigen Leib zerreißen und fressen......usw......und dabei handelt es sich sogar um einen Primaten.

Und vergesst nicht den höchst entwickelten aller Primaten in der Natur: schon mal darüber nachgedacht was der Mensch alles der Welt ( Pflanzenwelt, Tierwelt und anderen Menschen) antut und angetan hat? Und das schlimmste daran: der Mensch tut diese Dinge im vollen (Selbst)Bewusstsein. ...der Otter nicht.....

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Re: Otter vs. Karpfen

Beitrag von fuschlsee0 » 13.04.2017, 10:56

Thomas: Der Otter hat genauso eine Lebensberechtigung wie alle anderen hier vorkommenden Tiere. Sein "Problem" sind 2 Dinge:
Zum einen greift er in ökonomische Bereiche ein (Fischzüchter, Bewirtschafter) und zum anderen ist er eine Gefahr für gefährdete Tierarten (Bachforelle, Äsche, etc.)

Ein wirkliches Problem, weil es derzeit keine Lösungsansätze gibt, ist der Otter demnach nur dort, wo tatsächlich gefährdete Fischarten (die durch den Menschen in diese üble Situation gebracht wurden) noch mehr bedroht werden. Darum hat man sich zu kümmern, wobei man bis dato eben nicht weiß wie.

Für den Rest (also Otter die Karpfen oder sonstige Massenfische fressen): Wir werden uns daran gewöhnen müssen! U.ustd. sind Züchter finanziell zu entschädigen. Mehr aber schon nicht!

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Re: Otter vs. Karpfen

Beitrag von Kaindlau » 13.04.2017, 19:10

caWALLERo hat geschrieben:Frisst der Otter eigentlich auch kormorane?
Servus @caWALLERo

Eine sehr gute Frage :idea:
den eines ist schon verwunderlich - bei dem momentanen "Otterbashing" :mrgreen: wird seit einiger zeit überhaupt nicht mehr der Kormoran erwähnt.
Eben jener Vogel der noch vor ein paar Jahren von gestandenen Fischer mit wüsten Beschimpfungen belegt wurde, und gleichzeitig das Ende der Fische im allgemeinen vorausgesagt wurde.

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Re: Otter vs. Karpfen

Beitrag von berger0109 » 13.04.2017, 19:16

Kaindlau hat geschrieben:
caWALLERo hat geschrieben:Frisst der Otter eigentlich auch kormorane?
Servus @caWALLERo

Eine sehr gute Frage :idea:
den eines ist schon verwunderlich - bei dem momentanen "Otterbashing" :mrgreen: wird seit einiger zeit überhaupt nicht mehr der Kormoran erwähnt.
Eben jener Vogel der noch vor ein paar Jahren von gestandenen Fischer mit wüsten Beschimpfungen belegt wurde, und gleichzeitig das Ende der Fische im allgemeinen vorausgesagt wurde.

Petri aus Enns
so verwunderlich finde ich das nicht, Kormorane dürfen ja bei einer Überpopulation dezimiert werden.

Gruß Thomas
TL
Thomas

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