Fischotter

Erhaltung unserer Natur und Tierwelt
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Re: Fischotter

Beitrag von da_cesa » 24.04.2017, 12:14

@Fuschlsee:
Geh bitte mach dich nicht lächerlich mit deinen Trump-Vergleichen...

Des is aber sowas von weit hergeholt.

Und ja ein aktiver Grenzschutz hätte uns allen Gut zu Gesicht gestanden. Aber die Politiker kommen eh langsam drauf...
untermaßige Fische sollen schonend behandelt werden - Große ritterlich... (Z. Simek - Freude am Angeln)

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Re: Fischotter

Beitrag von *Chorche* » 24.04.2017, 12:31

Fuschlsee liegt da schon richtig @da_cesa: dieses "hilft nix, abschiessen" ist typische Trump, LePen oder AfD Rhetorik...

@insgesamter Thread:

Ich finde es toll und schätze es sehr, dass es in diesen Forum so viele Leute wie OKHW, korsikaphil, Gschitz, Fuschlsee, TheCK und viele viele andere gibt, doe Themen micht nur einseitig sehen und auch eine Ahnung haben. Die Diskussionskultur hier ist bis auf wenige, die sich nur zum Nörgeln an solchen Themen beteiligen, wirklich sehr gut! Danke dafür euch allen! :)

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Re: Fischotter

Beitrag von fuschlsee0 » 24.04.2017, 12:36

@ dacesa: Trump ist das perfekte Beispiel dafür, wie man zu einer Meinung stehen und sie verteidigen kann (bzw. auch durchsetzten), auch wenn man kein Hintergrundwissen hat, bzw. sogar weiß, dass in der Realität das Gegenteil zutrifft.

PS:
Aber egal: Ich nehme zur Kenntnis, dass Du meinen - auf Dich bezogenen Post - nicht verstanden
hast oder nicht verstehen willst oder nur so tust als ob Du ihn nicht verstehen würdest, denn andernfalls würdest Du nicht ein ganz anderes Thema, das mit meiner Ausgangsaussage überhaupt nichts zu tun hat ("aktiver Grenzschutz") hier hineinschwurbeln.

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Re: Fischotter

Beitrag von korsikaphil » 24.04.2017, 14:34

OHKW hat geschrieben:Hatten wir die Diskussion mit fast gleichem Wortlaut nicht schon im Dezember/Jänner? Wenn das jetzt jedes Mal von Vorne losgeht, wenn wer einen angebissenen Fisch findet, kann das ja heiter werden.
Genau dasselbe hab ich auch gedacht :lol: Keine Sorge, ich fang sicher nicht wieder bei Null an.

TheCK hat geschrieben:Natürlich kann man mit einem überlegten und durchdachten Abschussplan die Otterpopulation (zumindest in der Theorie) in den Griff bekommen.
TheCK hat da einen Punkt angeschnitten, den wir bisher noch nicht genauer beleuchtet haben. Nehmen wir mal an, dass wir uns die Otterzäune schenken und uns mit der guten alten Pulver-und-Blei-Methode der Sache annehmen wollen. Was kommt da auf uns zu?


Die artenschutzrechtliche Situation:

Wie bei jedem nach FFH-RL geschützten Viech muss vor der Abschussgenehmigung eine FFH-Verträglichkeitsprüfung durchgeführt werden. Ziel dieser Prüfung ist die Beweisführung, dass durch den Abschuss von Einzeltieren der günstige Erhaltungszustand der lokalen Population nicht gefährdet wird.

Anders gesagt: Es muss erst mal festgestellt werden ob es schon genug lokale Otter für die dauerhafte Etablierung einer lokalen Population gibt! Allein das zu beweisen ist schon mit einigem Aufwand verbunden, und das war noch lange nicht alles:

Selbst wenn der Erhaltungszustand der lokalen Population Abschüsse zulässt, dann gibt's nur grünes Licht wenn zuvor alle zumutbaren Vermeidungsmaßnahmen unternommen wurden und versagt haben!
Dh die Behörde fragt als erstes: "Habts ihr schon alle Fischteiche umzäunt?" und wenns dann heisst: "Nein, das ist nicht zumutbar" dann muss man sich in Brüssel darüber einig werden ob das so ist oder nicht bevor auch nur ein einziger Schuss fällt! Und das geht nicht von heute auf morgen... :roll:

Auf welcher sachlichen Grundlage in NÖ 40 Tiere bereits zum Abschuss freigegeben werden konnten entzieht sich meiner Kenntnis. Ich hab auch nicht mitbekommen dass davon schon welche erlegt worden wären. Beschwichtigungspolitik?

Die jagd- und waffenrechtliche Situation

Wenn manche hier glauben dass man die Jägerschaft einfach so mit dem Abschuss beauftragen oder gar Abschüsse anordnen kann, dann muss ich euch leider enttäuschen. Die Jäger haben das Heft in der Hand ob sie sich vor den Karren spannen lassen oder eben nicht.
Und falls das nicht bekannt ist: Wir haben in Österreich ein Revierjagdsystem, und eine Konsequenz von dem System ist, dass in einem solchen Revier nur ein bestimmter Personenkreis überhaupt mit einem Gewehr herumlaufen darf! Wenn der Jagdpächter sagt: "Kein Fischotterculling bei mir!" dann ist das erst mal so.

Erschwerend kommt hinzu, dass viele Jäger von Ökologie und Wildbiologie und so Zeugs naturgemäß zumindest eine Grundvorstellung haben. Die Chance, dass man da mit so einem Vorhaben auf Gegenwind stößt, ist entsprechend groß.

Die jagdpraktischen Fragen

Ich hab ad hoc keinen Plan wie man Fischotter am besten bejagen soll, und ich vermute, dem Großteil der Jägerschaft ergeht es ähnlich. Fakt ist: Wenn überhaupt gejagt wird, dann nur weidgerecht bzw. tierschutzgerecht, dh Giftköder und Unterwasserfallen und ähnlicher Schweinkram scheiden aus!

Ich hab mal gelesen dass man den Fischotter auch als "Wassermarder" bezeichnet. Man könnte ja mal versuchsweise den Dackel in den Fluss schmeissen, vielleicht treibt er einem einen Fischotter zu... :mrgreen:
Zuletzt geändert von korsikaphil am 24.04.2017, 15:44, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Fischotter

Beitrag von Gschitz » 24.04.2017, 15:40

Danke Phil für die Aufarbeitung aus gesetzlicher Sicht.
korsikaphil hat geschrieben: Warum in NÖ immerhin 40 Tiere bereits zum Abschuss freigegeben werden konnten entzieht sich meiner Kenntnis. Ich hab auch nicht mitbekommen dass davon schon welche erlegt worden wären. Beschwichtigungspolitik ohne handfeste Grundlagen?
nehme ich an - da wird jetzt laaaange nichts mehr kommen - Politik halt. UNd ja, der alleinige Abschuss von 40 Ottern wird die Lage nicht nachhaltig verbessern.
Und Gerade aus diesen Grunde müssen wir da viel Druck machen.

Hier in Kärnten haben Sie ja einen Otter lebend gefangen. War angeblich (hörte ich aus zweiter Hand) kein großer Aufwand, den in die Falle zu locken.

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Re: Fischotter

Beitrag von Polsi » 24.04.2017, 15:57

Denke auch nicht, dass das mit einer Lebendfalle allzu schwer geht.
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Re: Fischotter

Beitrag von korsikaphil » 24.04.2017, 16:04

Polsi hat geschrieben:Denke auch nicht, dass das mit einer Lebendfalle allzu schwer geht.
Denk ich mir auch, bei den anderen Problemwassertieren klappts ja auch ganz gut. Ich wollt euch mit meinem Sermon in erster Linie aufzeigen dass das "Wie" das geringste Problem darstellt. Die Krux liegt in der Rechtslage, und ich hab den Eindruck dass sich dbzgl. so mancher "Entscheidungsträger" mächtiger vorkommt als er tatsächlich ist.

Der nachhaltige, elegante und vom Naturschutzrecht vorgesehene Weg, nämlich die Sicherung der naturfremden Nahrungsquellen, wär mir deutlich lieber als die Bejagung. Aber wenn sich die Teichwirtschaft da aus Kostengründen weiterhin querstellt dann kann ich auch mit der Idiotenmethode leben sofern die die gewünschten Resultate liefert.
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Re: Fischotter

Beitrag von Oze147 » 24.04.2017, 18:51

Ich denke auch, dass die Vielschichtigkeit dieses Problems sich erst mit der Zeit ergeben wird.
Der Abschuss ist wie oben beschrieben, einerseits nicht leicht durchzusetzen und andererseits vielleicht gar nicht zielführend.
Wo es geht werden Teichwirte und Bewirtschafter trotzdem reagieren und eben Zäune bauen, was wiederum die Otter dazu zwingen wird auf Gewässer auszuweichen, die nicht geschützt werden können, was dann dazu führen wird, dass der Druck auf Naturgewässer überproportional steigen wird.

Was würde denn eigentlich mit den lebend gefangenen Tieren passieren? Sterilisieren und wieder auswildern? Wär das zumindest längerfristig eine Maßnahme, um die Sache zu regulieren?

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Re: Fischotter

Beitrag von korsikaphil » 24.04.2017, 19:40

Oze147 hat geschrieben:Was würde denn eigentlich mit den lebend gefangenen Tieren passieren? Sterilisieren und wieder auswildern?
Wenn die armen Viecher nicht vor lauter Stress in der Falle eingehen dann schickt sie der böse Mann mit dem Revolver in den Otterhimmel. Ich hab das an anderer Stelle schon mal beschrieben, die Idee mit der Lebendfalle klingt nur in unseren Ohren so nett. Das ist aber eine ganz andere Hausnummer als C&R (zumindest bei den Bibern, und ich glaub nicht dass die Otter handzahmer sind).
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Re: Fischotter

Beitrag von *Chorche* » 24.04.2017, 20:17

Lebendfalle ist ja überhaupt die größte Tierquälerei. Wenn schon bejagen, dann bitte waidgerecht mit der Flinte auf Pirschjagd....

Alles andere ist abzulehnen :evil:

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Re: Fischotter

Beitrag von Polsi » 24.04.2017, 20:25

*Chorche* hat geschrieben:Lebendfalle ist ja überhaupt die größte Tierquälerei.
Absolut, kann mir kaum was noch Schlimmeres vorstellen!
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Re: Fischotter

Beitrag von magut » 25.04.2017, 06:01

Danke Gschitz :up2:
hab schon überlegt ob ich hier was reinposten soll -- aber du hast den Punkt genau getroffen!
@ Chorche-- denk mal darüber nach !! ich gehe davon aus, daß du keinen Zugang zu einem Salmonidengewässer hast, bzw. an so einem Gewässer nicht länger aktiv warst/bist.
Bei uns im Skgt räumen die Otter jeden Bach aus und unsere Arbeit die Bafo wieder mit Urstämmen aufzubauen wird seit einiger Zeit vom Otter vollkommen vernichtet.
Wenn du gesehen hättest wie viel Arbeit da dahintersteckt , würdest du warscheinlich anders denken (gehe mal daon aus )
Da sind der Schaden durch Vögel noch harmlos, wenn du gesehen hättest was ein Otter in einer Woche anrichten kann.
LG
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Re: Fischotter

Beitrag von Oze147 » 25.04.2017, 06:36

Ich gebe zu, dass ich mich bezüglich Lebendfallen nicht auskenne, aber auf der ganzen Welt werden bedrohte Tierarten zwecks Forschung oder z.B. Umsiedelungen lebend gefangen. Natürlich wird das nie komplett stressfrei ablaufen, aber es würde doch bestimmt Methoden geben, die da auch in dieser Situation vertretbar sind. Zumindest vertretbarer als ein Abschuß.

Außerdem würde mir sonst nichts einfallen, dass alle Parteien irgendwie zufriedenstellen könnte.

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Re: Fischotter

Beitrag von korsikaphil » 25.04.2017, 08:01

Oze147 hat geschrieben:Auf der ganzen Welt werden bedrohte Tierarten zwecks Forschung oder z.B. Umsiedelungen lebend gefangen. Natürlich wird das nie komplett stressfrei ablaufen, aber es würde doch bestimmt Methoden geben, die da auch in dieser Situation vertretbar sind. Zumindest vertretbarer als ein Abschuß.
Wenn die Entnahme von EInzeltieren irgendwann tatsächlich umgesetzt wird, dann kommen mit Sicherheit Lebendfallen zum Einsatz:
1. aus Sicherheitsgründen,
2. aufgrund der Rechtslage (kein Schießgewehr für Fremdlinge im Eigenjagdrevier),
3. aus Kostengründen und
4. weils so nett klingt.
Oze147 hat geschrieben:Was würde denn eigentlich mit den lebend gefangenen Tieren passieren? Sterilisieren und wieder auswildern? Wär das zumindest längerfristig eine Maßnahme, um die Sache zu regulieren?
Ich find die Idee aus Ottersicht gar nicht mal schlecht, besser keine Eier mehr als eine Kugel im Kopf. Es wird aber schwer, mit dieser vermenschlichten Sichtweise bei den zuständigen Stellen Gehör zu finden. In den Ohren des Naturschützers klingt ein wilder, sterilisierter Otter nämlich in etwa so wie ein Karawankenbär der Pfote gibt und für Selfies posiert.

Sterilisation als Gnadenakt, ok. Aber als Methode bzw. längerfristige Strategie mit dem Ziel, die Kosten für die Otterzäune einzusparen:
Ohne mich, so tief dürfen wir nicht sinken. Da können wir den Wunsch der Bevölkerung nach mehr Natur auch gleich begraben und unsere letzten Wildflüsse in exklusive FlyOnly - Forellenpuffs verwandeln. Das ist nämlich billiger bzw. einträglicher als Natur :roll:
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Re: Fischotter

Beitrag von fuschlsee0 » 25.04.2017, 08:16

Polsi hat geschrieben:
*Chorche* hat geschrieben:Lebendfalle ist ja überhaupt die größte Tierquälerei.
Absolut, kann mir kaum was noch Schlimmeres vorstellen!

Ich schon: reines C+R fischen. das ist noch dazu nämlich völlig sinnlos :lol:

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