Waller Anleinen? - abgetrennt aus "Waller in der Raab"

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Re: Waller Anleinen? - abgetrennt aus "Waller in der Raab"

Beitrag von korsikaphil » 10.10.2016, 17:07

Polsi hat geschrieben:Hier meine Gedanken, falls es jemanden überhaupt interessiert (...) Mir ist lieber, einer hältert fachgerecht und der Fisch schwimmt ohne Schaden davon als einer müht sich nachts mit dem Versuch ab, ein brauchbares Foto abzuliefern, gerät in Hektik usw. Da passieren leicht Fehler
1. Die Meinung von Dr. Polsinger interessiert mich immer.
2. Würdest du das Hältern per Wallerseil als "fachgerecht" bezeichnen?
A float tip is pleasant in its appearance, and even more pleasant in its disappearance!

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Polsi
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Re: Waller Anleinen? - abgetrennt aus "Waller in der Raab"

Beitrag von Polsi » 10.10.2016, 17:35

korsikaphil hat geschrieben: 2. Würdest du das Hältern per Wallerseil als "fachgerecht" bezeichnen?
Nun ja, ich gehe mal davon aus, dass den Fischen auch tatsächlich nichts passiert und das nicht einfach nur so gesagt wird. Wenn das stimmt und der Fänger weiß, was er tut, ist das ja schon fachgerecht. Einen Ausnahmefisch für ein gutes Foto zu hältern, halte ich per se nicht für verwerfllich, solange der Fisch zB nicht um 21 Uhr gefangen und dann um 9 Uhr morgens fotografiert wird.

Ich halte das ja auch so. Wenn ich jetzt im Herbst um 6.30 Uhr einen Ausnahmefisch fange, warte bis 7 Uhr und fotografier ihn dann in aller Ruhe und bei Licht. Dem Fisch geht's nachher bestimmt nicht schlechter als vorher.
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Re: Waller Anleinen? - abgetrennt aus "Waller in der Raab"

Beitrag von *Chorche* » 10.10.2016, 18:30

1. Polsi, du bist in Diskussionen immer willkommen! Immerhin bist du einer der sich viel mit der Materie beschäftigt und ein sehr erfahrener Fischer!

2. Ich bezweifle nicht, dass das Hältern im Sack bei einem Karpfen keinen Schaden verursacht. Beim Waller jedoch wird das Seil immerhin durch die Kiemen gezogen - da ist das schon irgendwie fraglich. Die Kiemen sind ja doch das enpfindlichste an einem Fisch.

Für mich ist die Fragestellung aber eine andere: warum werden die Fische so gehältert? Es geht ja nicht um Verwertung, sondern um ein "blödes" Foto!

Für mich persönlich ist es einfach falsch, einen Fisch so möglicherweise stundenlang unter Angst/Stress zu halten, nur um ein besseres Foto zu bekommen.

Ich sehe als einzig plausiblen Grund eine Form der Selbstdarstellung - sozusagen Ego-Aufpolierung durch Foto mit Großfisch. Ist es in der heutigen Gesellschaft wirklich so weit gekommen, dass man von allem das perfekte Bild braucht?

Ich kann es einfach nicht verstehen, dass ein Fisch rein zur Egobefriedigung gehältert wird. Denn das ist irgendwie eine endgültige Degradierung des Fisches zum Spaßobjekt - der Fangprozess inklusive Drill und Landung ist schließlich noch notwendig, um den Fisch zu fangen - aber das Hältern ist total unnötig...

Ich werfe eine Frage in den Raum:

Warum braucht man ein perfektes Bild bei Tageslicht? Gebt mir einem Grund, der über reine Egobefriedigung hinausgeht!

P.S.:

Bei meinem Glatthai in Fossalon zB war ich allein - nach dem Fang stand ich jetzt vor einer Wahl: mache ich mit dem Handy ein paar schnelle Fotos und entlasse ihn oder hänge ich ihn mit einem Seil an der Schwanzwurzel ins Wasser und klingle meine Freundin mit der Spiegelteflexkamera aus dem Bett? Ich entschied mich für ersteres, dem Fisch zuliebe. Ich wäre nie auf die idee gekommen, den Fisch für ein Foto zu hältern. Gibt nicht eine Fotoserie aus netten Handybildern von Drill, Landung und Release mehr her, als eine (mithilfe von Tierquälerei durch ewiges Hältern) inszenierte Fotosession mit vorgehaltenem Hai?

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Re: Waller Anleinen? - abgetrennt aus "Waller in der Raab"

Beitrag von doubleH » 11.10.2016, 07:34

Servus Chorche,

Bezüglich deiner Meinung, dass ein gutes Foto eines Ausnahmefisch automatisch in einer Form der
Selbstdarstellung/Ego-Aufpolierung mündet, so sei angemerkt, dass dies deine Schlussfolgerung ist,
die ich - für mich - aber keinesfalls gelten lasse.

Um auf die Fotos zurückzukommen:
Ich habe in meinem Angelkeller genau 3 Fotos hängen; diese Fotos sind weder für die Öffentlichkeit
zugänglich noch für selbige gedacht; für mich sind sie Erinnerungen an ganz besondere Momente, an
die ich mich immer wieder gerne zurück denke. Einer dieser Fische wurde für ca. 4 Stunden in einer
Retaining Sling von Trakker in ausreichend tiefen Wasser gehalten; den einzigen Schaden, den der
Fisch genommen hat, war wahrscheinlich ein 2maliger Stress in kurzer Zeit (beim Drill bzw. beim
Fotografieren 4 Stunden später).


Ich stimme dir schon zu, dass oftmals das eigene Ego die Triebfeder für das Hältern und anschließende
Ablichten der Fische ist, aber ich wie schon eingangs erwähnt gefällt mir das "automatisch" gar nicht.

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Re: Waller Anleinen? - abgetrennt aus "Waller in der Raab"

Beitrag von Hellvis » 11.10.2016, 08:52

Inwieweit ändert diese Differenzierung etwas am Grundproblem. Einen Fisch zu hältern damit man dann ein Kellerbild macht ist ja auch nicht viel besser m2c

Man kann ja hier keinen zwingen auf Karpfensack bzw Wallerleine zu verzichten oder eine Abhakmatte zu verwenden. Aber auf der einen Seite alles menschenmögliche für das Wohlergehen zu tun und andererseits... (eh schon wissen). Ich tue mich natürlich leicht, weil ich fisch nicht auf Karpfen und Wels.
Mein Input ist: ich habe den Bericht und die Fische wirklich gut gefunden. Die Fotos waren - aus meiner subjektiven Sicht - trotz/wegen mehrstündigen Hälterung bestenfalls Durchschnitt. Welse halt auf der Matte... in den "klassischen Posen" - sieht man ja dutzendweise so. Für mich hätte die Anleinerei nicht sein müssen - ein paar Drill- und Landebilder hätten das ganze wohl auch mit etwas mehr Action eingefangen.

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Re: Waller Anleinen? - abgetrennt aus "Waller in der Raab"

Beitrag von fuschlsee0 » 11.10.2016, 08:53

Chorche: Du triffst das schon ganz gut, in dem Du nicht nur das Verletzungsrisiko oder andere Schädigungen/Beeinträchtigungen des Fisches dabei betrachtest. Es geht auch um die Würde des Fisches. Jetzt werden mich manche für völlig verrückt erklären und mir ist durchaus klar, dass es da sehr unterschiedliche Ansichten zu dem Thema gibt.
Meiner Meinung nach gehört einfach schnell entschieden, ob ich einen Fisch entnehme oder wieder zurück setze. Im zweiten Fall hat das so schonend wie möglich zu erfolgen. Am Besten noch im Wasser abhaken.

Ich habe kaum Fotos von meinen Fischen und wenn, dann nur von toten. Ich habs nicht nötig herumzuprahlen. Es genügt, wenn die Bilder im Kopf sind. Einzig meine seltenen Huchenfänge. Da hätte ich schon gerne ein paar Bilder mehr. Ich brings aber nicht übers Herz, mit den Tiere auch nur eine Sekunde länger als notwendig herumzuhantieren und meist bin ich beim Huchenfischen alleine.

Letzten Winter - als ich endlich wieder einen Huchen an der Leine hatte - war der Fotoapparat mit. Ich hab nicht einmal daran gedacht, ein Bild zu machen. Riesen Freude, als es gebissen hat und dann silber/weiss in den Fluten aufblitzte. Kurz überlegt - mitnehmen oder realeasen? - und dann nur mehr einen einzigen Gedanken im Kopf: So schonend wie möglich abhaken.
Im nachhinein ist mir alles zu schnell gegangen, ich musste mir das Erlebnis erst rekonstruieren um es im Kopf zu behalten. Auch hätte ich gerne meiner Frau und meinem Huchenkumpel ein Bild gezeigt, aber sie hatten beide Verständnis dafür, dass das halt in dieser Situation mental für mich nicht drinnen ist. Prompt wurde ich auch belohnt dafür. Wieder ein Huchenbiss (100 meter weiter Flussabwärts, 2 Wochen später) und ich konnte den gleichen Huchen (höchstwahrscheinlich) ein zweites mal fangen. Versteht sich von selbst, dass er im Wasser abgehakt wurde. Dafür hat mir dieser Huchenfang bleibendere Erinnerung geschenkt, weil ich wesentlich enstpannter dabei war.

Die ganzen "Hunter" ob carp ob Waller oder auch Huchen, werden das wohl nicht verstehen. Sie werden nicht verstehen, dass man sich ganz für sich alleine freuen kann und ein Herumgeprahle im Netz (oder sonst wo) nicht die erhoffte Befriedigung bringt.
Sondern der Fang an sich und noch mehr dann, wenn man von sich selber behaupten kann, dass man alles richtig gemacht hat. Die wahren Abenteuer sind im Kopf (...und sind sie nicht im Kopf, dann sind sie nirgendwo)!



Anm.: Und meine ganz besondere Hochachtung gilt denjenigen Fischern, die mental so weit sind, dass sie gar keinem mehr von ihren (Huchen-)fängen erzählen. Die fischen und geniessen.

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Re: Waller Anleinen? - abgetrennt aus "Waller in der Raab"

Beitrag von doubleH » 11.10.2016, 09:02

Hellvis hat geschrieben:Inwieweit ändert diese Differenzierung etwas am Grundproblem. Einen Fisch zu hältern damit man dann ein Kellerbild macht ist ja auch nicht viel besser m2c
Dere,

Hab nie behauptet, dass es am Grundproblem (Hälten) was ändert, sondern lediglich darauf hingewiesen, dass ein Foto nicht gleich etwas mit
Selbstdarstellung zu tun hat. Wäre was anderes, wenn dieses Foto dann in diversen Social Medias oder Zeitschriften publiziert wird.

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Re: Waller Anleinen? - abgetrennt aus "Waller in der Raab"

Beitrag von *Chorche* » 11.10.2016, 09:05

@doubleH:

Versteh dich schon irgendwie, aber es ändert ja nichts am Grundproblem - der Fisch wird für ein "blödes" Foto gehältert - das man auch anders hätte machen können.

"Selbstdarstellung" war von mr vielleicht falsch gewählt. "Egobefriedigung" passt wohle besser.
@Hellvis:

Kann dir eigentlich nur zustimmen - :good post:

@fuschlsee:

Das mit der Würde des Fisches unterschreib ich voll und ganz. Schaut, ich würde es verstehen, wenn man einen Waller, oder Karpfen, den man im Hochsommer fängt, zum Frischhalten anleint und am Ende des Tages entnimmt. Wäre zwar nicht toll, aber die beste Lösung.

Aber es geht hier nur um ein Foto! Das ist genauso wie beim Big Game die Leute, die Billfische über die Bordwand ziehen und dann releasen - Schaden für den Fisch, und das nur wegen einem Bild!

Zum Thema Fotos von Fängen:

Ich verwehre mich dagegen, dass du sozusagen den Angler, der niemandem was erzählt, als moralische Höchstinstanz darstellst, den der keine Fotos macht als auch gut und fotografierende Angler als schlecht.

Was spricht dagegen, den Fisch während des normalen Releasevorgangs zu fotografieren? Wieder das Beispiel mit meinem Glatthai: Ich zücke kurz vor der Landung die Kamera, mache 2 Drillfotos, lande den Fisch mit Nackengriff, mache sozusagen während dem Abhaken (das keine 15 Sekunden gedauert hat) ein paar "Portraits" des Fisches und mache dann, während ich ihn im Wasser wiedee zu Kräften kommen lasse, noch ein Foto. Wo liegt hier das moralische Problem?

Und warum ist es gut, niemandem was zu erzählen? Freude teilen ist doch was schönes! Jemand der niemals etwas von den Dingen, die ihn freuen, erzählt, ist für mich keine moralische Höchstinstanz sondern eigentlich ein komischer Kauz...

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Re: Waller Anleinen? - abgetrennt aus "Waller in der Raab"

Beitrag von Polsi » 11.10.2016, 09:11

Es scheint hier fälschlicherweise die grundlegende Annahme zu herrschen, dass diejenigen Angler, die Wert auf ein gutes Foto legen, das nur deshalb machen, um damit "herumzuprahlen".

Das stimmt vielleicht in manchen Fällen, aber in den meisten sicher nicht.

Ich veröffentliche vielleicht 20 % meiner Karpfenfänge. Von den unveröffentlichten 80 % existieren auch Fotos, doch die werden nicht hergezeigt, sondern dienen nur als Erinnerung für mich. Das bedeutet aber gleichzeitig nicht, dass es mir egal ist, wie die Fotos aussehen. Von schönen Fischen möchte ich auch schöne Fotos haben, die dem Fisch und dem Moment gerecht werden. Mir stellt es die Nackenhaare auf, wenn ich wunderschöne Karpfen sehe, wo der Fänger noch den Tschick im Mund hat, im Hintergrund der weiße Kombi steht, daneben ein gelber Eimer rechts im Bild der Fuß des Mitanglers. Was für eine Schande...

Die Hälterei ist ja auch nicht etwas, das man prinzipiell immer macht, zumindest bei mir nicht, sondern nur, wenn es sich anbietet. Zum Beispiel, wenn ich eben kurz vor Sonnenaufgang einen Dicken fange. Das passiert vielleicht 2-3 Mal im Jahr. Der Rest wird sofort fotografiert.

Freilich, dem Fisch ist es egal, aus welcher Motivation er gehältert wird.

-

Ich habe bereits angemerkt, dass ich es verstehen kann, wenn ein Angler einen Ausnahmefisch für kurze Zeit hältert. Das heißt aber nicht, dass ich Hältern generell gutheiße. Im Gegenteil, vor allem unerfahrenen Anglern würde ich davor immer abraten, allerdings ausdrücklich nicht wegen der Würde des Fisches oder ähnliches, sondern einfach, weil beim Hältern viele Fehler passieren können!

Man sieht es immer wieder z.B. bei Karpfen. Es hieß, der Karpfen wurde "markiert". Ein Stück wurde angeblich aus der Schwanzflosse geschnitten.

Bild

Blödsinn! Das passiert, wenn unerfahrene Angler der Karpfensack oder auch das Keschernetz wie einen Kartoffelsack aus dem Wasser heben. Der Fisch wird gekrümmt, rutscht nach hinten oder vorne. Da brechen dann Flossen.

Was beim Wels passiert, wenn man den falsch anleint, weiß ich nicht, aber bestimmt nix Gutes.
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Re: Waller Anleinen? - abgetrennt aus "Waller in der Raab"

Beitrag von doubleH » 11.10.2016, 09:13

*Chorche* hat geschrieben: "Selbstdarstellung" war von mr vielleicht falsch gewählt. "Egobefriedigung" passt wohle besser....
Servus Chorche,

Egobefriedigung ist genauso falsch; mich erinnert das besagte Foto an eine besondere Nacht am Wasser mit
einem guten Kumpel. Für mich nichts anderes wie Urlaubs- oder Familienfotos.

Im übrigen kotzt es mich wesentlich mehr an, wenn jemand z.B. einen gefangen Fisch über den Boden schleift
oder sonstige Grauslichkeiten, als wie wenn jemand ein Foto von einem gefangenen Fisch macht.

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Re: Waller Anleinen? - abgetrennt aus "Waller in der Raab"

Beitrag von *Chorche* » 11.10.2016, 09:17

Polsi, ich geb dir in vielen Dingen recht.

Deine Einstellung zu Fotos werd ich aber nie verstehen ;-)

@doubleH:

Fotos machen generell find ich super - nur eben Hältern für ein Foto gar nicht.

Ja, wenn releaste Fische durch den Dreck gezogen werden ist das schlimm! Eh klar. Genauso schlimm ist aber für mich das Hältern wegen eines Fotos.

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Re: Waller Anleinen? - abgetrennt aus "Waller in der Raab"

Beitrag von doubleH » 11.10.2016, 09:25

*Chorche* hat geschrieben: Ja, wenn releaste Fische durch den Dreck gezogen werden ist das schlimm! Eh klar. Genauso schlimm ist aber für mich das Hältern wegen eines Fotos.
Hallo Chorche,

Deine Einstellung sei respektiert; auf eine weitere interessante Diskussion.

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Re: Waller Anleinen? - abgetrennt aus "Waller in der Raab"

Beitrag von Sigal » 11.10.2016, 09:42

*Chorche* hat geschrieben: Ja, wenn releaste Fische durch den Dreck gezogen werden ist das schlimm! Eh klar. Genauso schlimm ist aber für mich das Hältern wegen eines Fotos.
First of all, ich bin niemand der Fische hältert, wenn ich nicht das Gefühl habe, dass es die Gesundheit des Fisches erfordert.

@Chorche: Du wirst es wohl oder übel akzeptieren müssen, dass nicht die ganze Welt deine einzig richtige Weltanschauung teilt. Diese Diskussion ist so alt und ausgeleiert wie nur irgendetwas. Wenn du in das größte und bekannteste Wallerforum schaust, so wirst du 1.000de Diskussionen mit genau diesem Kontext finden. Führen tun sie allesamt zu: NIX, ausser dass sich alle mit irgendwelchen bloßen und nicht belegbaren Anschuldigungen bewerfen.

Generelle Diskussion: Gerade beim Welsfischen macht das Anleinen zum Teil Sinn. Ich habe bereits die ein oder andere Situation erlebt, wo ich mir im Nachhinein gedacht habe, dass es wohl besser gewesen wäre, hätten wir den Fisch für eine gewisse Zeit lang angeleint, um sich zu erholen.

Auch wenn die Einstellung des ursprünglichen Fängers "in Italien leint jeder an, also mach ich das auch" für mich unselbstständig scheint, so hat er damit schlicht und ergreifend recht. Das hat so weit eine bestimmte Konsequenz, dass eben selbst erkorene Szenegrößen dort einfach jeden größeren Fisch anleinen. Von dem her scheint es logisch, dass es viele dann einfach ohne viel Nachdenken ganz einfach nachmachen.

@den ursprünglichen Fänger: Petri zu diesen Ausnahmefischen aus der Heimat!

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Re: Waller Anleinen? - abgetrennt aus "Waller in der Raab"

Beitrag von Hellvis » 11.10.2016, 10:00

@Polsi: interessanter Hinweis mit den abgebrochenen Flossen - das Gerücht mit den ebgeschnittenen Flossen gab er ja tatsächlich und wurde auch hier einmal unterstellt.

Eine Bemerkung muss dazu schon sein: klar, dass man als erfahrener Angler (wobei ich nicht Angler sagen würde, sondern erfahrenen "Karpfensack-Benutzer") solche Unfälle/Verletzungen reduzieren kann. Ganz ausbleiben werden sie wohl aber auch nicht. Und zudem: wie werde ich denn zum erfahrenen "Karpfensack-Benutzer" --> ja wohl indem ich lange übe und Fehler mache, oder? Geboren dafür ist sicher keiner...

@fuschlsee: bei Huchen ist die Situation möglicherweise etwas speziell. Ganz allgemein finde ich es aber schon nett, wenn man sich in einem Forum seine Fänge präsentieren kann.

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Re: Waller Anleinen? - abgetrennt aus "Waller in der Raab"

Beitrag von TheCK » 11.10.2016, 10:00

Sigal hat geschrieben: Generelle Diskussion: Gerade beim Welsfischen macht das Anleinen zum Teil Sinn. Ich habe bereits die ein oder andere Situation erlebt, wo ich mir im Nachhinein gedacht habe, dass es wohl besser gewesen wäre, hätten wir den Fisch für eine gewisse Zeit lang angeleint, um sich zu erholen.
Dazu habe ich jetzt aber eine Verständnisfrage:
Inwieweit nutzt das Anleinen etwas, damit sich der Fisch erholt? Kann er das nicht ohne die Leine auch und vielleicht sogar besser? Wo ist der Vorteil dieser Vorgehensweise?
Ich mein das Erholsamste für einen Fisch muß doch sein, sich frei bewegen und tun zu können, was immer er auch tun will. Ich sehe also hier den "Erholungsfaktor" des Anleinens überhaupt nicht. So wie sich das darstellt dient es doch eher dazu, dass der Fisch nicht verschwinden kann. Hier jetzt einen Erholungseffekt als Grund zu nennen ist irgendwie komisch und zumindest für mich unverständlich. Wenn es um das Wohl des Fisches geht: schwimmen lassen ist noch immer die beste Lösung.

Somit bin ich auch der Meinung, dass das Anleinen nur für den Fänger einen Sinn hat. Wo ich mir noch unsicher bin ist ob das Ganze kritisch oder eher unproblematisch zu sehen ist. Gibt es denn aussagekräftige und unabhängige Forschungsergebnisse, inwieweit ein Anleinen durch die Kiemen wirklich unschädlich für den Fisch ist und keine Spätfolgen verursacht? Wenn das der Fall ist dann sollte es genauso "harmlos" sein wie das Hältern in Setzkeschern oder aufblasbaren Schwimmbecken. Für ein Foto grenzwertig aber eventuell noch vertretbar. Sobald es aber ein Risiko für das Leben des Fisches darstellen kann ist so eine Vorgehensweise bei C&R nicht mehr zu verantworten.
LG
Chris

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