AngelKajak empfehlenswert?

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AngelKajak empfehlenswert?

Beitrag von Tomilio » 18.03.2017, 19:34

Hallo zusammen :)

Dies ist mein erster Beitrag bei euch, daher mal ein grosses "Hallo" durch die Runde.

Kurz was zu mir:
Ich lebe in der Schweiz und bin seit ungefähr einem Jahr am Fischen. Erfahrung sammle ich von Fisch zu Fisch immer mehr und bis jetzt macht es doch schwer den Eindruck das mir das Fischen sehr liegt. :up2:
Ich fische hauptsächlich am See. Hin und wieder mit dem Kollegen auf seinem Motorboot, jedoch bin ich relativ abhängig von ihm (Ist ja schliesslich seins).

Daher kommen wir schon zu meiner Frage:
Ein eigenes Motorboot möchte ich mir aktuell nicht leisten, jedoch lässt mich die Idee eines AngelKajaks nicht in Ruhe.
Gibt es hier Forenmittglieder, welche Erfahrung mit Kajaks haben und mir mal aus eigener Erfahrung berichten könnten, ob sie mehr Positive oder tendenziell Negative Erfahrungen mit dem Kajak sammeln durften?
Paddel, kleiner Aussenbordmotor, Kleidung, Echolot, Anker, usw... Da kommt schon eine spannende Summe zusammen, jedoch habe ich das Gefühl das es sich schnell zu einem enorm spannenden fischen entwickeln könnte.
Alleine der Gedanke ganz ruhig für sich an den Schilffeldern auf der Pirsch zu sein...... 8) Huii.... :lol:

Daher würde ich mich doch sehr über ein paar Inputs von euch freuen

Liebe Grüsse
Tomilio

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Re: AngelKajak empfehlenswert?

Beitrag von korsikaphil » 19.03.2017, 09:21

Servus,

ich hab im Mittelmeerurlaub hin und wieder von einem Klepper-Faltkajak aus geangelt. Das ist eine ziemlich kippelige Angelegenheit und nicht 1:1 mit den modernen Anglerkajaks zu vergleichen. Mir ist dabei aufgefallen, wie sehr mein Rücken und meine Beine den Komfort einer erhöhten Sitzposition (Sitzbank) vermissen!

Ich tät an deiner Stelle ein Falt-Ruderboot (zb Bananaboot) oder ein Kanu in die Überlegungen mit einbeziehen. Beide sind für mich ergonomisch günstiger fürs Sitzen/Angeln und bieten Bewegungsfreiheit und Ablagemöglichkeiten ohne den für Sicherheit und Ordnung kontraproduktiven Surfbrett-Charakter. Das Kanu ist zwar nicht so gutmütig zum Paddeln wie ein Kajak, es lässt sich aber problemlos mit einem E-Motor aufrüsten.

Das Kajakangeln ist dzt. sehr in Mode, somit ist die Bootswahl für viele wohl auch eine "Oldschool vs. Hipster" - Entscheidung. Der Wiederverkaufswert/Gebrauchtpreis dürfte bei einem "hippen" Kajak dzt. höher sein.

Vielleicht findest du hier ein paar Anregungen:
https://www.kanuangeln.com
faltboot-bananaboot-portaboot-t17989.html

Das Banana-Boot lässt sich anscheinend auch recht vernünftig segeln: https://m.youtube.com/watch?v=e4l8iOJ61a4
Für mich wär das ein echtes Plus, und möglicherweise kann man damit sogar segelnd eine Schlepptour machen :idea: Segel rauf, Rute in den Halter, kaltes Bier in der Hand -> Find ich besser als Paddeln :lol:
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Re: AngelKajak empfehlenswert?

Beitrag von ahriman » 19.03.2017, 13:52

Tomilio hat geschrieben:AngelKajak empfehlenswert?
Ja!

Und jetzt kommen die Aber...
Tomilio hat geschrieben:Ein eigenes Motorboot möchte ich mir aktuell nicht leisten
Dann solltest Du Dir gut überlegen ob Du in die Geschichte mit dem Kajakangeln einsteigst. Wenn Du ein wirklich gutes Angelkajak mit allem Drum und Dran kaufst, bist Du preislich schnell in einer Liga für die auch ein (kleines) Motorboot drin wäre. Mein erstes Angelkajak hat mit ein bissi Grundausstattung (vorletztes Jahr) >2k gekostet, mein Zweites ohne großartiges Tamtam (vergangenes Jahr) 3k - und wenn ich mir heute eines zusammenstellen würde/könnte, läge ich preislich allein nur für das Kajak und die Antriebs-Geschichten bei 5k oder mehr.
Natürlich GEHT es auch günstiger. Man könnte zB aufs Echolot verzichten, günstige Paddel etc. kaufen und auf Zeug wie einen Trockenanzug oder ähnliche Sicherheitskleidung verzichten. Wenn man aber wie vergangenen Freitag die ersten 20° eines Jahres für eine erste Tour auf der Donau nutzen wollte und ohne ausreichende Sicherheitsausrüstung kentert - und nicht allerschleunigst wieder in einem nicht wassergefüllten Kajak sitzt, ist man halt schnell mal tot.

Das erste was Du Dir imo überlegen solltest ist, wo Du das Ding lagerst und ob es Dir den ganzen Aufwand wert ist. Wenn Du zB einen Garten hast und 5min von Deinem See entfernt wohnst - fein. Ich wohne in Wien - und mein Kajak liegt in einem Verein am anderen Ende der Stadt. Das nächste mir bekannte Gewässer wo Kajakangen erlaubt und halbwegs sinnvoll ist, ist 1h Autofahrt von hier weg. (Die Donau entfällt wegen zu viel Strömung.) Wenn ich hier Kajakangeln will, hab ich erst mal runde 2.5h Aufwand vor mir ehe ich überhaupt aufs Wasser kann - das Kajak muß halt aus der Halterung aufs Auto, wieder runter, aufrödeln etc. - und nach der Angeltour das alles wieder retour. Angelkajaks unter 30kg Leergewicht gibt es kaum. Hobie Pro Angler wiegen in der kleinen Ausführung ohne den Tretantrieb schon rund 45kg.
Bei mir führt das dazu daß ich in Österreich quasi nicht oder nur selten mit dem Kajak angle. Dafür nehm ich's immer mit nach Kroatien in den Sommerurlaub, wo es dann an der Mole vertäut ist. Da fällt dann der ganze Overhead weg und ich bin jeden Tag mindestens 1x auf dem Wasser.
korsikaphil hat geschrieben:ich hab im Mittelmeerurlaub hin und wieder von einem Klepper-Faltkajak aus geangelt. Das ist eine ziemlich kippelige Angelegenheit und nicht 1:1 mit den modernen Anglerkajaks zu vergleichen. Mir ist dabei aufgefallen, wie sehr mein Rücken und meine Beine den Komfort einer erhöhten Sitzposition (Sitzbank) vermissen!
Das hängt ganz EXTREM davon ab was für ein Kajak man nimmt. Die Klepper-Pics, die ich gerade auf die Schnelle gefunden habe, sehen ziemlich nach Sit-Ins aus. So eines habe ich mir vergangenes Jahr gekauft. Um mit dem gescheit Fahren zu können, werde ich eine Menge Dehnungsübungen machen müssen - dank Bürojob etc. bekomme ich in der aktuellen Verfassung nach spätestens 1h üble Rückenschmerzen.
Auf meinem ersten Kajak schaut das wiederum ganz anders aus - das ist ein Sit-on-Top. Da ist ein halbwegs gescheiter Sitz drauf und das Dingen selbst ist ziemlich breit (und fährt sich wie ein Flugzeugträger). Rückenschmerzen hatte ich da nie - aber falls ich mal grad Lust habe, dann knie ich mich hin, hänge die Füße ins Wasser, dreh mich zur Seite oder sonstwas...
korsikaphil hat geschrieben:Ich tät an deiner Stelle ein Falt-Ruderboot (zb Bananaboot) oder ein Kanu in die Überlegungen mit einbeziehen.
Wenns um allgemeine Möglichkeiten direkt vom Wasser aus zu Angeln geht wären zB auch Pontoon-Boote oder Bellys eine Option. Ist imo aber nicht wirklich mit den Möglichkeiten eines Kajaks vergleichbar. Aber das ist halt Geschmackssache bzw. eine Frage was mein letztlich will.
korsikaphil hat geschrieben:Beide sind für mich ergonomisch günstiger fürs Sitzen/Angeln und bieten Bewegungsfreiheit und Ablagemöglichkeiten ohne den für Sicherheit und Ordnung kontraproduktiven Surfbrett-Charakter.
Also ich fahre auf meinem SoT auf jeden Fall deutlich entspannter und ergonomisch günstiger als in einem Standard-Faltboot oder -Kanu etc. Schau Dir einfach mal die Sitz- und Ablagemöglichkeiten von zB Hobies Pro Angler Kajaks oder den ATAKs von Wilderness Systems an. :P
korsikaphil hat geschrieben:Das Banana-Boot lässt sich anscheinend auch recht vernünftig segeln: https://m.youtube.com/watch?v=e4l8iOJ61a4
Für mich wär das ein echtes Plus, und möglicherweise kann man damit sogar segelnd eine Schlepptour machen :idea: Segel rauf, Rute in den Halter, kaltes Bier in der Hand -> Find ich besser als Paddeln :lol:
Ich bilde mir ein, daß ein paar Segler hier im Forum mehrfach gemeint haben, daß Schleppen unter Segeln eigentlich eine ziemlich dämliche Idee ist. :wink:
Aber für jemanden, der das unbedingt will - Segelkits gibt es auch für Kajaks. Und mittlerweile sind die ersten Modelle auf dem Markt, die sowohl (halbwegs sinnvoll - ein Pro Angler zB paddelt man nicht) gepaddelt werden können als auch quasi mit 3 Handgriffen um einen Tretantrieb bzw. einen Elektroantrieb ergänzt werden können.

Fazit (von mir):
Kajakangeln ist total geil - aber ziemlich kostenintensiv und eine ziemliche Schinderei wenn man nicht über entsprechende Lagermöglichkeiten und nahe Gewässer verfügt. Grad was die in den vergangenen paar Jahren in den USA auf den Markt gekommenen Modelle angeht bezweifle ich daß es ähnlich vielseitige Möglichkeiten gibt um vom Wasser aus unserem Hobby nachzugehen.

PS: Anlaufstelle Nr.1 (wenn Du wirklich vom Kajak aus Angeln willst) ist wohl das Erste Kajak-Anglerforum. ;)

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Re: AngelKajak empfehlenswert?

Beitrag von korsikaphil » 19.03.2017, 14:00

ahriman hat geschrieben:Ich bilde mir ein, daß ein paar Segler hier im Forum mehrfach gemeint haben, daß Schleppen unter Segeln eigentlich eine ziemlich dämliche Idee ist. :wink:
Volle Zustimmung aus eigener Erfahrung :lol: Ich träume trotzdem von einem Setup mit dem es geht, und mit einem Optimisten wie dem Banana ist das noch am ehesten möglich. Ist aber eher so ein Spleen von mir, ich will einfach segelnderweise Schleppen (mit besagtem kalten Pils in der Hand). Dass es sich mit einem Motorboot besser schleppt ist eh klar...
ahriman hat geschrieben:Wenns um allgemeine Möglichkeiten direkt vom Wasser aus zu Angeln geht wären zB auch Pontoon-Boote oder Bellys eine Option. Ist imo aber nicht wirklich mit den Möglichkeiten eines Kajaks vergleichbar.
Das glaub ich sofort, aber was das Kajak aus Anglersicht besser kann als ein Motorkanu oder ein Motorbanana erschließt sich mir nicht. Wenn man die hohen Anschaffungskosten und die fehlende Eignung als Transport- und Familienboot noch mit reinrechnet wärs für mich eine simple Rechnung.

Vielleicht bietet das SoT auch einfach ein Lebensgefühl das ich bisher noch nicht kenne. Ein Auto kann schließlich objektiv betrachtet auch mehr als ein Motorrad, aber...
Wahrscheinlich ist das Luxus-SoT für die Kajakfans genauso unentbehrlich wie ein segelbetriebenes Schleppboot für mich :wink:

Ein weiterer Grund warum ich die Portas und Bananas so interessant finde, ist die besondere Eignung als Urlaubs-/Campingboot. Da kann man den ganzen Krempel für ein Wochenende zu zweit reinpacken, zu einer lauschigen Badebucht segeln und dabei das Wickielied pfeifen... :up2:
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Re: AngelKajak empfehlenswert?

Beitrag von Sub5 » 20.03.2017, 17:04

Kajak würde ich überdenken und vielleicht doch noch ein Boot in Erwägung ziehen.
Ein Boot ist vielseitiger und komfortabler, und nicht viel teurer.
Ein gut ausgestattetes Kajak kostet eine Menge und dafür hat du eigentlich nur eine halbe Sache.
Und du kannst vieles damit nicht machen, was mit einem Boot geht.

Es sei den du hast die Möglichkeit und den Bedarf einer vielleicht etwas besseren Mobilität. Damit meine ich du kannst es vielleicht leichter transportieren, weiss aber nicht ob man das noch am Dach macht (stelle ich mir mühsam vor) oder ob u einen eigene Hänger brauchst.

Klepper Boot ist nix, bin vor jähren recht viel mit einem gepaddelt und gesegelt. Kann man nicht drinnen stehen und ist eigentlich nur zum paddeln geeignet. Aber eigentlich auch so ein überzahltes Kompromiss Teil das eigentlich nix richtig kann. Wenn man die Packmöglichkeit nicht braucht machts keinen Sinn.

Liebe Grüsse

Thomas

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Re: AngelKajak empfehlenswert?

Beitrag von ahriman » 20.03.2017, 20:18

korsikaphil hat geschrieben:Das glaub ich sofort, aber was das Kajak aus Anglersicht besser kann als ein Motorkanu oder ein Motorbanana erschließt sich mir nicht. Wenn man die hohen Anschaffungskosten und die fehlende Eignung als Transport- und Familienboot noch mit reinrechnet wärs für mich eine simple Rechnung.
Daß die Rechnung für Dich denkbar simpel ist, ist für mich problemos nachvollziehbar. Ist sie für mich übrigens auch - nur mit einem anderen Ergebnis. Liegen tut das daran, daß wir als "einfache Input-Parameter" für die "Rechnung" unterschiedliche Sachen reinschrieben.
Aber damit es für Dich vielleicht nachvollziehbarer wird: Ein Motorkanu/-banana nützt mir zB im Altarm Altenwörth quasi gar nichts - weil ich es dort einfach nicht verwenden darf. Wenn ich für mein Kajak keinen Motor verwenden darf (aktuell habe ich nicht mal einen) - dann paddel ich halt. Versuch da mal mit einem Motorbanana ohne Motor hinterherzukommen. ;) Bzw. noch geiler - in Altenwörth dürfte ich meines Wissens nach einen Tretantrieb verwenden - und so was gibts meines Wissens nach nun wirklich nur für Kajaks. Hab ich auch nicht - hätte ich aber gern.
Letztlich ist das imo SEHR subjektiv - und jeder muß für sich selbst rausfinden, was er haben will und was er cool findet. Würde ich zB ein Häusle neben einem anglerisch schönen See haben, hätte ich wahrscheinlich ein kleines Motorboot. Habe ich aber nicht. Ich brauche einen Kompromiß aus Preisleistung, Lagerbarkeit, Transportfähigkeit, Antriebsvariationen etc. und habe einfach für mich festgestellt, daß ich mit einem Kajak am Besten fahre. Deine Gleichung schaut halt anders aus.
Tomilio muß halt seine Gleichung noch formulieren - und dabei versuchen wir ihm ein bissi zu helfen...

(Übrigens - schön daß Du noch umformuliert hast... ;))
korsikaphil hat geschrieben:Ein weiterer Grund warum ich die Portas und Bananas so interessant finde, ist die besondere Eignung als Urlaubs-/Campingboot. Da kann man den ganzen Krempel für ein Wochenende zu zweit reinpacken, zu einer lauschigen Badebucht segeln und dabei das Wickielied pfeifen... :up2:
Esist übrigens nicht so daß ich auf einem Porta nicht auch schon herumüberlegt hätte... ;)
Außerdem kannst Du ja mal raten wieviel (Camping-)Gepäck man in einem ordentlichen Touren- oder Angel-Kajak mitführen kann. :D Lauschige Badebucht und Pfeifen inklusive :lol:
(Randnotiz: meiner Freundin macht das Paddeln im Kajak übrigens so viel Spaß, daß sie sich ein eigenes gekauft hat und wir mit 2 Kajaks nach Kroatien etc. fahren. Sie fährt halt "nur so rum" und ich hab halt Angeln dabei... das Feeling ist halt was ganz anderes als auf einem Motorboot o.Ä. - wir würden es nicht missen wollen. Aber noch mal - das ist halt subjektiv.)
Sub5 hat geschrieben:Ein Boot ist vielseitiger und komfortabler, und nicht viel teurer.
Ein gut ausgestattetes Kajak kostet eine Menge und dafür hat du eigentlich nur eine halbe Sache.
Und du kannst vieles damit nicht machen, was mit einem Boot geht.
Huh - mit den Aussagen wäre ich wohl ein bissi vorsichtiger. Komfortabler ja - aber wohl eher nur in Bezug auf die Bewegungsfreiheit an Bord. Komfortabel in Bezug auf den Einsatz an unterschiedlichen Gewässern - wohl eher nicht. Und spätestens wenn Du die Anforderung hast "Einsatz in einem Gewässer mit Motorverbot" (siehe oben) würde ich zB auch ein Kajak als vielseitiger ansehen...
Sub5 hat geschrieben:Es sei den du hast die Möglichkeit und den Bedarf einer vielleicht etwas besseren Mobilität. Damit meine ich du kannst es vielleicht leichter transportieren, weiss aber nicht ob man das noch am Dach macht (stelle ich mir mühsam vor) oder ob u einen eigene Hänger brauchst.
Hängt ein bissi vom Auto ab (konkret: der zulässigen Dachlast) und der Anzahl der Kajaks. Wir bekommen unsere 2 Kajaks problemlos aufs Dach - und dürfen damit immer noch 130km/h fahren. Anhänger ginge zwar auch - hat aber eher unschöne Implikationen hinsichtlich Parken, Geschwindigkeit etc. Und auch das Aufladen aufs Dach ist eigentlich nur Übungsssache bzw. eine Frage der technischen Hilfsmittel ;)

Summa summarum:
Mir geht's nicht drum das Kajak als supertolles Wunderwuzzi für alle und jeden Einsatzzweck anzupreisen - sondern sich selbst zu informieren, Gedanken zu machen, auszuprobieren - und dann nach (halbwegs) gesundem Menschenverstand zu entscheiden. Der GMV sagt dann bei mir: Kajak und bei korsikaphil ... etwas Anderes. ;)

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Re: AngelKajak empfehlenswert?

Beitrag von korsikaphil » 20.03.2017, 21:48

Tomilio hat geschrieben:Ich lebe in der Schweiz, fische hauptsächlich am See, mit dem Kollegen auf seinem Motorboot. Paddel, kleiner Aussenbordmotor, Kleidung, Echolot, Anker, usw... Da kommt schon eine spannende Summe zusammen, jedoch habe ich das Gefühl das es sich schnell zu einem enorm spannenden fischen entwickeln könnte. Alleine der Gedanke ganz ruhig für sich an den Schilffeldern auf der Pirsch zu sein...
An Tomillos Zielgewässer scheinen, im Gegensatz zu deinem Donaualtarm, Motorboote erlaubt zu sein. Weil es an dem See Schilffelder gibt und weil die da mit einem Motorboot herumdüsen und Echolote einsetzen, geh ich mal davon aus, dass es sich um kein ganz kleines Gewässer handelt. Und dass Tomillo einen Außenborder an sein Boot basteln will, haben wir auch schon erfahren.

Du kannst mir glauben, dass ich meine Antworten hier nicht nur so "herbeischwärme" (Okeh, lassen wir das Segeln mal außen vor), sondern dass ich mir dabei auch was gedacht habe. Aber ich hab schon verstanden, Kajakangeln ist total geil. Also doch so wie Motorradfahren, eben eine tolle Sache, auch wenns keinen anglerischen Mehrwert in der geschilderten Situation bringt.

Ohne Feedback des Threadstarters ist das hier eh Kaffeesatzleserei. Ich hoffe der Threadstarter kann mit meinen Überlegungen was anfangen, und wenn er sich dann doch ein Kajak holt bin ich ihm auch nicht böse 8)
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Re: AngelKajak empfehlenswert?

Beitrag von ahriman » 21.03.2017, 09:34

Tomilio hat geschrieben:Gibt es hier Forenmittglieder, welche Erfahrung mit Kajaks haben und mir mal aus eigener Erfahrung berichten könnten, ob sie mehr Positive oder tendenziell Negative Erfahrungen mit dem Kajak sammeln durften?
:wink:

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Re: AngelKajak empfehlenswert?

Beitrag von korsikaphil » 21.03.2017, 09:45

ahriman hat geschrieben:
Tomilio hat geschrieben:Gibt es hier Forenmittglieder, welche Erfahrung mit Kajaks haben und mir mal aus eigener Erfahrung berichten könnten, ob sie mehr Positive oder tendenziell Negative Erfahrungen mit dem Kajak sammeln durften?
:wink:
OK, du kannst auch lesen. Sorry für die ungerechtfertigte Anmache :oops:

@Threadstarter: Du musst uns ein bissel genauer verraten was du dir eigentlich vorstellst, sonst kommen wir hier auf keinen grünen Zweig.
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Re: AngelKajak empfehlenswert?

Beitrag von Tomilio » 21.03.2017, 21:37

Also...

Das sind ja mal richtig viele und gute Inputs :shock:
Ehrlich gesagt hätte ich nicht mit so einer tollen Comunity gerechnet, darum schon mal ein riesen grosses "danke" an euch für die tollen Inputs. :applaus:

Schnell einige Eckdaten damit ihr euch ein besseres Bild von meiner Situation machen könnt:
See: Bielersee
Fläche: 40km²
Länge: 15km
Breite: 4km
Max. Tiefe: 74m
Wohnort: 20min entfernt
Fahrzeug: Kombi mit Dachträger

Grundsätzlich muss ich sagen, ist an allem was wahres drann.
Wenn ich mich für ein Kajak entscheiden sollte bin ich einerseits sehr flexibel, soll heissen das ich das Teil auf meinen Kombi schnallen kann und zum See fahren kann.
Genauso kann ich in meiner Region auch andere Seen aufsuchen (insofern Kajak erlaubt). Daher muss ich sagen, ist mir so ein Kajak schon sehr sympatisch (Abspecken kann man da ja auch noch :up2: ).
Natürlich ist ein vollausgestattetes Kajak nicht gerade günstig. Ihr habt ja gesehen, was ich mir da alles für eine Ausrüstung darauf vorstellen kann.

Anderseits darf man nicht vergessen das ein Motorboot im Verhältniss zum Kajak sehr "luxuriös" ist. Man hat seine Bewegungsfreiheit, kann Gäste mittnehmen und ist nicht an eine Distanz-Regelung gebunden (Kajak = nicht weiter als 150m vom Ufer weg).
Echolot checken, Anker vorsichtig runter, Sonnencreme rauf und raus mit dem Köder. Hat schon was "luxuriöses", oder nicht? 8)
Jedoch sprechen wir hier von einer grösseren Investition und laufenden Unterhaltskosten was ein Kajak nicht mit sich bringt (oder?)
Gleichzeitig ist man an einen See gebunden, welcher zwar schon ziemlich gross ist.

Ich muss ganz ehrlich sagen das mir die anderen Varianten tendenziell unsympatisch sind, da ich eine Lösung brauche welche ich locker im Kombi nach Hause in die Garage fahren kann, oder am Steg aussteigen und abdecken kann. Nichts dazwischen.
Könnt ihr das ein wenig nachvollziehen, oder liege ich völlig danneben?

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Re: AngelKajak empfehlenswert?

Beitrag von korsikaphil » 21.03.2017, 22:24

Tomilio hat geschrieben: See: Bielersee
Fläche: 40km²
Länge: 15km
Breite: 4km
boat.jpg
Mitm Kajak käm ich mir da zu eingeschränkt vor bzw. ich bin nicht Ironman. Meine Wahl wär eingedenk des einfachen Transports auf dem Autodach ein motorbetriebenes Banana mit Trimmheck (+ Besegelung, just for fun). Schwimmweste nicht vergessen :wink:

Die Pluspunkte dabei sind

- die hohe Flexibilität (Angel-, Urlaubs-, Familien-, Transportboot)
- der schnellere Auf-/Abbau und die höhere Robustheit ggü. einem Schlauchi
- der einfache Transport und die Lagerung (das schwerste Teil, der Rumpf, wiegt in der 3,05m-Ausführung 23 Kilo und hat zusammengelegt in etwa die Ausmaße eines Surfbretts, ist also problemlos am Dachträger zu transportieren und daheim in der Garage zu verstauen).
Zuletzt geändert von korsikaphil am 22.03.2017, 13:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: AngelKajak empfehlenswert?

Beitrag von ahriman » 21.03.2017, 23:26

Tomilio hat geschrieben:Kajak = nicht weiter als 150m vom Ufer weg
Ist das bei euch eine lokale Regelung oder wie? Weil... "normal" ist das nicht. ;) Die Amis lassen sich im Drill mit ihrem Kajak von einem Marlin auch gern mal 12 Meilen aufs offene Meer rausziehen (nicht allein - gibts irgendwo ein saugeiles Video auf Youtube) und auf der Ostsee ist es auch durchaus üblich kilometerweit raus zu fahren (passendes Wetter vorausgesetzt).
Man könnte ja sonst auch keine ganz normalen Kajaktouren (also ohne Angeln, halt nur Paddeln) machen?
Tomilio hat geschrieben:Ich muss ganz ehrlich sagen das mir die anderen Varianten tendenziell unsympatisch sind, da ich eine Lösung brauche welche ich locker im Kombi nach Hause in die Garage fahren kann, oder am Steg aussteigen und abdecken kann. Nichts dazwischen.
Könnt ihr das ein wenig nachvollziehen, oder liege ich völlig danneben?
Ich für meinen Teil kanns nachvollziehen - die Entscheidung kann ich Dir aber net abnehmen. Eine Beschränkung auf einen 150m breiten Uferstreifen wäre für mich ein NoGo - finde ich einfach total sinnbefreit. Klingt für mich letztlich nach einer Entscheidung zwischen Komfort und Flexibilität - aber kA wie oft Du wirklich dazu kommen würdest wo anders zu Angeln. Ich nehm mir das auch immer gern vor - und dann klappt das vielleicht 1x oder 2x im Jahr. Und halt im Urlaub - aber allein dafür zahlt sich das Kajak für mich (!) aus. (Fällt mir grad ein - ein Motorboot käme für mich gar nicht in Frage weil ich auf den Dingern ab 10cm Wellenhöhe im Viertelstundentakt Fische Füttern würde... :roll: Auffem Kajak ist das nicht so - kA warum)

Laufenden Unterhalt habe ich mit meinen Kajaks schon - ich muß die halt im Verein lagern. Klang aber danach als hättest Du ne eigene Garage - dann entfiele das bei Dir.

Bzgl. Ironman... da braucht man keine dicken Oberarme für. Sondern "nur" das richtige Kajak. Abgesehen von Elektromotoren gibt's auch Fußantriebe - sprich man bewegt das Kajak auf eine ähnliche Art und Weise wie ein Fahrrad. Gibt afaik zwei grundverschiedene Varianten - Hobie bietet so eine Art Flossenantrieb ähnlich Pinguin-Flossen. Native Watercraft hat einen Schraubenantrieb - damit gehts halt auch rückwärts. Wilderness Systems hat mittlerweile mehrere Modelle auf dem Markt, die in der Grundausstattung reine Paddler sind - wo man aber eine Konsole rausnehmen und durch einen Elektro- oder Tretschraubenantrieb ersetzen kann. Mit diesen Tretantrieben ist man entspannt deutlich schneller als mit dem Paddel (die Beine haben nun halt mal deutlich mehr Muskeln als die Arme) und hat zusätzlich die Hände frei.
Die genannten Modelle kosten als Daumenregel aber alle um 3k (nur Kajak mit Antrieb). Es gibt seit etwa 1 Jahr billigere Nachbauten - da hab ich aber schon mehrfach gehört daß die Qualität dem Preis zum Opfer fiel (wobei FeelFree noch halbwegs gehen soll) - ist aber halt Hörensagen.

Edit:
Tipp: Motorbootfahren & -Angeln scheinst Du schon zu kennen. Such Dir einfach einen Händler der ein Sit-on-Top lagernd hat und mach bei dem eine Probefahrt. Idealerweise deutlich länger als 1h - Rückenprobleme bemerkt man zB bei einer Viertelstunde kaum bis gar nicht! Sollte es Dich nach Wien verschlagen und ich hab grad Zeit (ist aber mindestens schwierig, hehe) könntest Du auch meines probieren. Alternativ kann ich Dir einen Händlerkontakt nennen, der afair eines lagernd hat. Wenn Du bei so 'ner Probefahrt feststellst Boaaaahhhhhh geil - hast Du eigentlich Deine Antwort. Wenn nicht - hast auch eine Antwort. ;)

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Re: AngelKajak empfehlenswert?

Beitrag von Polsi » 22.03.2017, 10:31

Kurze Zwischenfrage: Was spricht gegen ein gutes Schlauchboot, z.B. ein Allrundmarin 260? Das wäre ja eigentlich perfekt für dein Vorhaben!
http://fishing-addict.blogspot.com
Karpfenangeln jenseits von Style und Trend.

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Re: AngelKajak empfehlenswert?

Beitrag von korsikaphil » 22.03.2017, 10:33

Polsi hat geschrieben:Was spricht gegen ein gutes Schlauchboot, z.B. ein Allrundmarin 260? Das wäre ja eigentlich perfekt für dein Vorhaben!
Damit kannst dich am Bieler See nicht blicken lassen. US-Kajak = Miss Bumbum, Schlauchboot = deine Mutter :155:

Aber technisch, wieso nicht. Ich hab auch viele viele Jahre vom Schlauchboot aus geangelt (Zodiac), und das hat grad bei anspruchsvollen Bedingungen (Seegang, Strömung, hohe Beladung usw.) einen Haufen Vorteile, entsprechende Motorisierung vorausgesetzt. Trotzdem bin ich von den Faltbooten begeistert, denn unter weniger extremen Bedingungen können die alles was in ein Schlauchboot auch kann - und manches sogar noch besser.
ahriman hat geschrieben:Abgesehen von Elektromotoren gibt's auch Fußantriebe - sprich man bewegt das Kajak auf eine ähnliche Art und Weise wie ein Fahrrad.
Wie schnell ist man mit so einem Tretboot? Was mich auch interessieren würde: Wie nachteilig wirkt sich Gegenwind dabei aus? Da müsste das Tretkajak ja eigentlich eine echte Stärke haben...
ahriman hat geschrieben:Die genannten Modelle kosten als Daumenregel aber alle um 3k (nur Kajak mit Antrieb).

Ein vollausgestattetes Motorbanana mit 4 PS Yamaha käme auf ca. 3,5 - 4k.
ahriman hat geschrieben: Such Dir einfach einen Händler der ein Sit-on-Top lagernd hat und mach bei dem eine Probefahrt.
:good post:
Zuletzt geändert von korsikaphil am 22.03.2017, 13:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: AngelKajak empfehlenswert?

Beitrag von ahriman » 22.03.2017, 12:51

korsikaphil hat geschrieben:Wie schnell ist man mit so einem Tretboot? Was mich auch interessieren würde: Wie nachteilig wirkt sich Gegenwind dabei aus? Da müsste das Tretkajak ja eigentlich eine echte Stärke haben...
Mit meinem Sit-on-Top schaffe ich halbwegs entspannt bei Windstille zwischen 3.5 und 4.5 km/h - eher ein bissi weniger. Schneller geht - aber nicht lange. Gegen Strömung oder Wind sinkst die Geschwindigkeit schnell auf Macht-keinen-Sinn-mehr. Ich komme mit dem Ding gegen die Donau unterhalb eines Kraftwerks kaum mehr vom Fleck. Mein Sit-In ist deutlich schneller - das dürfte eher so bei 6 km/h liegen - ist aber geschätzt weil ich da kein Echolot zum Messen dran habe. Alles gepaddelt... Vom Sit-In würde ich aktuell (noch) nicht Angeln - das ist mir zu unsicher. Damit fahre ich eher schnell an einen Spot, steige aus und werfe vom Ufer aus oder so...

Treter hatte ich noch nicht unterm Hintern - bilde mir aber ein daß die relativ entspannt knapp an die 10km/h heranfahren. Und klar - bei Wind ist das ein echter Vorteil! Auch die werden langsamer - aber nicht so sehr wie Paddler...

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