Angelforum

Hallo liebe Forum-Mitglieder,
da ich Ende August für 14 Tage in Spanien segeln bin wollte ich mir, als Angel-Anfänger, eine Ausrüstung mitnehmen. Rausgesucht hätte ich mir momentan mal folgendes da auch mein Budget nicht sehr groß ist:

Rute: Sportex Jolokia Travel
http://www.askari.at/__WebShop__/produc ... detail.jsf

Rolle: Ryobi Ecusima
http://www.askari.at/__WebShop__/produc ... detail.jsf

Die Rute werde ich mir mit 90-160g Wurfgewicht holen. Die "kleinere" ist nicht mehr zu haben. Bei der Rolle bin ich mir unsicher? Was für eine Größe ist hier ratsam? Und welche Schnur? Monofil oder geflochten? Hab mal wo gelesen, dass die Mono für Meeresangeln besser geeignet sein sollen da resistenter!? Mit oder ohne Stahlvorfach? Welche Stärke 0,2, 0,25, 0,4,...?

Ich möchte vor allem gezielt auf Brassen/Barsche gehen. Mit welchen Kunstködern habt ihr da gute Erfahrungen gesammelt?

Bin für jeden Tipp dankbar!

Huhu!

Ich angel zwar noch nicht wirklich lange - und schon gar nicht auf Raubfische - aber ich habe gerade ein sehr ähnliches Problem... Bei mir geht es in anderthalb Wochen nach Kroatien. Ich mag da auch Angeln, allerdings vom Ufer aus.

Willst Du Schleppen oder Spinnen?
Ich war vor 3 Wochen oder so 1 Woche lang in Schweden Schleppen und hatte eine ähnliche Rute wie die von Dir Angegebene dabei - die kleine Sportex Magnus Jigging (WG: 100g bis 200g, hatte allerdings 0.35er Mono drauf). Mit unserem größten und tiefsten Schlepp-Wobbler bei ordentlich Fahrt hat die sich schön gebogen. Der Drill eines echt wilden Hechts mit ~5kg war aber STINKlangweilig. Der hat kaum die Rutenspitze gebogen bekommen.

Ich mag in Kroatien auch Brassen oder Wolfsbarsche oder so mit 1kg oder 2kg oder so in der Dimension beangeln - aber dafür nehme ich eine viel leichtere Rute mit. Habe mich da gerade erst super von OHKW beraten lassen: Thread. Passende Rollen- und Schnur-Empfehlungen sind da auch drin...
Ich nehme die Magnus zwar auch mit - glaube aber nicht daß ich sie sinnvoll verwenden kann.

Danke ahriman für deine rasche Antwort und den nützlichen Thread!

Was ich jetzt rausgelesen habe sind die 90-160g Wurfgewicht der Rute etwas überdimensioniert für meine Zielfisch-Vorstellungen?

Was das Schleppen oder Spinnen betrifft würde ich gern beides Ausprobieren - ich hab mit Mittelmeerfischen keine Ahnung und weiß leider nicht welche Methode hier zielführend ist! Nur schön langsam sollte ich mal bestellen - sonst kann ich mir in Spanien eine Ausrüstung kaufen!

InstantKarma hat geschrieben:ich hab mit Mittelmeerfischen keine Ahnung

Same here!

Nach allem was ich bisher gegoogled habe gibt's vom Ufer aus eher nur kleinere Fische, jedenfalls nix oder nur wenig jenseits von Pi mal Daumen 5kg Gewicht. Chancen auf größere Kaliber gibt es quasi ausschließlich vom Boot aus. Sobald man weiter draußen ist kann sich das aber radikal ändern. Daher kommt's dann wohl ziemlich drauf an, was man nun genau machen will.

Ich werde sicher noch mal nach Schweden Schleppen fahren (im Süßwasser-See!) - da werde ich aber die angesprochene Magnus sicher nicht einmal mit einpacken, weil ich weiß daß es dort nichts gibt, wofür ich die brauchen würde.
Wenn die Preise dafür nicht so exorbitant hoch wären, würde ich in Kroatien (im Mittelmeer!) sicher auch schleppen - in dem Fall würde ich mir aber sicher drei Mal überlegen ob ich so leichtes Gerät wie das aus dem anderen Thread zum Schleppen ins Wasser hänge. Ein Thunfisch an einer 20g Rute stelle ich mir ... unterhaltsam vor.

Na das kann ja was werden mit uns im Mittelmeer!

Man findet leider echt ziemlich wenig übers Fischen vom Boot aus. Vor allem was die Ausrüstung für den kleineren Geldbeutel betrifft!

Am Besten ist ich schaue mal in ein Fachgeschäft - hoffe nur, dass die meine Unerfahrenheit nicht ausnützen und mir allerlei aufschwatzen wollen.

Aber was ist denn nun das genaue Problem mit dem "zu hohen" Wurfgewicht? Werfe ich dann nicht weit genug wenn ich kleinere Köder verwende? Oder zeigt die Rute den Biss nicht wirklich an? Meine Angelerfahrung beschränkt sich aufs Blinkerfischen im Forellenteich.

OHKW & Co. können Dir das sicher besser erklären als ich...

Beim Schleppen brauchst Du eigentlich gar nicht werfen. Ich hab die Schlepp-Wobbler immer neben uns ins Wasser fallen lassen, kurz geschaut ob sie richtig laufen, Bügel auf, weiterfahren - und nach >50m Schnurabzug Bügel wieder zu und weiterfahren. Auch die steife Magnus hat den Biss fein angezeigt. Das einzige "Problem" in dem Fall war einfach, daß der Drill langweilig war. Daher habe ich an den Tagen danach einfach nur noch Ruten mit etwas weniger Wurfgewicht genommen, die nicht ganz so steif waren.

Das schaut im Meer aber sicher anders aus. Dort in Schweden ist das Größte, was beißen kann, ein ordentlicher Hecht - und dafür ist die Magnus einfach nicht gedacht. Wenn Du im Meer eine 2kg-Brasse Angeln willst und weiter draußen schleppst, kann es durchaus auch passieren daß da etwas deutlich Größeres beißt - da GIBT es diese Fische zumindest. Wie wahrscheinlich das ist - keine Ahnung. Frag mich in 1 Monat noch mal.

Ziemlich kompliziert das Ganze!

Angeschaut habe ich mir jetzt auch noch die Balzer Edition 71° North Travel - liest man eigentlich nur Gutes darüber.
Die gibt es mit 25g und 40-165g. Die 25g würden laut diversen Foren für meine Zielfischvorstellungen reichen - muss ich da Angst um die Angel haben falls doch mal was kapitaleres beißen sollte bzw. beim Schleppen?

Die Jolokia ist eigentlich eine Speed-Jigging Rute. Kann man aber sicher auch für Trolling etc. verwenden. Die Ryobi Rolle kenn eich zwar nicht, aber zu dme Preis kann ich mir nicht vorstellen, dass die das bringt.
Gute und günstige Meeresrollen wären die Shimano Saragossa, Quantum Cabo, Fin Nor Lethal bzw. gibt's da auch von Penn Modelle die zumindest nicht beim ersten Fisch auseinanderfallen. Alan Hawk hat da etliche ausgezeichnete Reviews auf seiner HP: http://www.alanhawk.com/

Mit so einer Rute auf Brassen zu fischen ist das sprichwörtliche "mit Kanonen auf Spatzen schießen". Das passt überhaupt nicht. Für die Brassenfischerei im Hafen oder am Ufer nimmt man etwas von der Kategorie Barsch-Combo.

Für Trolling hinter dem Segelboot passt die wahrscheinlich ganz gut, bzw. solltest du dir mit den Seglern ausreden, ob die für einen gehakten Fisch anzuhalten gedenken. Um bei voller Fahrt einen Fisch zu landen brauchst noch deutlich stärkeres Gerät.

Wenn die Schnur eine Mono sein soll, dann nimmst eher sowas bei 0,40mm oder mehr im Durchmesser. Wenn das Segelboot nicht stoppen kann viel mehr.
Vorfach: 60 bis 100 Pfund Fluoro Carbon (ich verwende z.B. das Daiwa Saltiga). Stahl ist im Salzwasser nicht so das Wahre.

@ahriman

Bei der 20g Rute werden die Fische ab 5kg lustig und ab 10kg dann spannend bzw. mühsam.

OHKW hat geschrieben:@ahriman

Bei der 20g Rute werden die Fische ab 5kg lustig und ab 10kg dann spannend bzw. mühsam.

Deswegen habe ich auch vor ein paar Tagen die 40g-Rute bestellt (mit etwas Glück kommen Rute und Rolle beide morgen schon an). Aber ich habe einen etwas anderen Use Case als InstantKarma - ich angel sehr wahrscheinlich nur vom Ufer aus. Da ist die Chance was Größeres zu erwischen quasi gleich Null - sollte mit der 40g-Rute hoffentlich also keine Probleme geben.

Und für den Fall, daß ich doch vom Boot aus angel - habe ich die Magnus und eine fette Fin Nor Rolle sicherheitshalber einfach dabei

Danke dir OHKW für deine Einschätzung/Beratung!

Da mein Budget als Student schon mit dem Segeltörn ziemlich erschöpft ist und ich nicht weiß wie oft bzw. ob ich so schnell wieder im (Mittel-)Meer fischen werde habe ich mich dazu entschlossen erstmal nichts zu kaufen. Auch aufgrund der Tatsache, dass die Lieferzeiten von Askari sich nicht mit dem Törn-Beginn vereinbaren lassen.

Nicht lachen, aber ich werde mir einfach mal eine 25-30m Schnur ohne Rute, Vorfach und ein paar Drillinge mitnehmen und mein Glück mit Naturködern aus dem Supermarkt (Tintenfisch,...) versuchen. Natürlich nicht bei voller Fahrt sondern beim Ankern. Dass das nicht wirklich was mit (Boots-)Angeln zu tun hat ist mir klar aber versuchen will ich es dennoch.

Laut befreundetem Skipper haben sie auf diese Art, letztes Jahr in Kroatien, in kleineren Buchten ein paar Brassen gefangen die anschließend verspeist wurden. Alternativ kennt er auch ein paar Marinas die für wenig Geld einen Angelverleih betreiben sollen.

Ich werde auf jeden Fall berichten wie es dann wirklich war und welches "Gerät" ich verwendet habe! In diesem Sinne nochmals ein herzliches Danke an euch und Petri Heil, Ahriman und OHKW!

Verständlich
Bei dem was du in Mittelmeer erwartungsgemäß drankriegst, bist mit einer Barschcombo und einer Hechtcombo eh gut aufgestellt. Natürlich kann es immer sein, dass was Großes draufknallt und dann wirst du abgespult (Reserveschnur mitnehmen).
Das was der Süßwassercombo wirklich zusetzt sind wahrscheinlich weniger die Fische, sondern eher das Spritzwasser. Deswegen ist eine halbwegs salzwasserfeste Rolle in jedem Fall zu empfehlen wenn du am Boot bist, wo bei Wind dann alles voller GIscht ist. Vom Ufer reicht es meist aus das Gerät nach der Verwendung ordentlich mit Süßwasser abzuspülen und alles ist gut.
Aber wenn du längere Zeit immer wieder einen Platsch Salzwasser über die Rollen bekommst wird irgendwann alles hin. Sogar bei der Stella-SWA waren nach zwei ein halb Wochen Cabo die Kugellager der Schnurlaufröllchen zum Tauschen bzw. das im Knob.