Wanderung im Sommer mit FliFi

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Bachfischer77
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Wanderung im Sommer mit FliFi

Beitrag von Bachfischer77 » 02.04.2013, 12:34

Liebe Mitglieder!

Da ich eine ähnliche Frage schon in einem anderen Forum gestellt habe und ich weiß, dass einige auch in dem anderen Forum aktiv sind möge man mir verzeihen, wenn ich diese Frage(n) abermals stelle, aber hier gibt es einfach mehr Mitglieder und deswegen wollte ich einfach noch einmal an dieser Stelle um Rat fragen:
Ich möchte heuer im Sommer einmal eine ausgedehnte Bergwanderung entlang der Niederen Tauern bzw. Schladminger Tauern (Weitwanderweg 02-Zentralalpenweg bzw. Hohe Tauern Weg) unternehmen:
Genauer gesagt von Kleinarl Richtung Schladming (oder umgekehrt).
Da es auf dieser Route sehr viele kleinere und größere Gewässer (sowohl Seen als auch Bäche bzw. unbenannten Gerinne) gibt, wollte ich fragen, ob sowas in der Art schon mal wer von Euch gemacht hat und wie das so mit den Berechtigungen ist? Bei den Seen weiß ich mittlerweile schon einiges mehr.
Am Beginn meiner gedachten Route (von West nach Ost) ist der Tappenkarsee (dafür gibts Lizenzen) und am Ende wäre dann der Riesachsee und Talbach im Rohrmooser Untertal (auch hier gibts Lizenzen). Dazwischen liegen noch einige "Gewässer":
Zaunersee, Ilgsee, Essersee, Rothenwändersee, Wildsee (nach meinem bisherigen Wissensstand alle Bundesforste, wobei der Wildsee verpachtet war, nun nicht mehr), Hundesfeldsee samt Taurach (dafür gibts Karten), Oberhüttensee (Bundesforste, aber verpachtet, bin ich gerade dabei Kontakt mit dem Pächter aufzunehmen), Giglachseen (da kann man auch für den oberen Karten bei der Hütte besorgen) und der Obere Landawirsee (auch hier gibts Karten, von einem Wirtshaus).
Bei den Seen sollte somit schon einiges geklärt sein. Weiß nun jemand von Euch, wie es mit den ganzen Bächen im Bergland aussieht (Zu- Abflüsse der Seen bzw. die Bacherl die so nebenbei einmal am Berg rinnen). Muss man sich da bei den Bundesforsten (die stecken anscheinend noch im Winterschlaf :wink: ), beim Land (Fischereibuchauszug hab ich schon, dürftige Aussagekraft) informieren?? Laut Auskunft des Sbg Fischereiverbandes dürfen Gewässer über 1.800m fischereiwirtschaftlich (§ 27 SbG Fischereigesetz) nicht mehr genutzt werden. Habt Ihr da schon was anderes gehört bzw. darf dann grundsätzlich nicht mehr gefischt werden?

Und welche Fliegenmuster würdet Ihr für die (doch recht raue) Bergwelt empfehlen? Ich hab schon gehört, dass buschige Trockenfliegen gut gehen sollen und hab auch herausgefunden, dass in stehenden Gewässern Zuckmückenlarven (Bloodworm) wohl am fängigsten sind?

Ich danke –schon vorab- allen jenen die meinen "Roman" jetzt durchgelesen haben und mir Ihre Erfahrungen mitteilen können. Da bei so einer Tour die Planung (neben dem guten Wetter dann) zumeist schon mehr als die halbe Miete ist, bin ich echt für jeden Tipp dankbar! :danke:

Lg und tight lines,

Martin

Bachfischer77
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Re: Wanderung im Sommer mit FliFi

Beitrag von Bachfischer77 » 29.08.2013, 13:35

Nunmehr ist schon wieder mehr als eine Woche seit meiner Rückkehr von der "Fischwanderung" vergangen und nachdem nun wieder der schnöde Büroalltag eingekehrt ist und die Erinnerungen langsam aber sicher zu verblassen drohen, möchte ich Euch einen kleinen Bericht liefern, was sich so alles zugetragen hat, beim Fischen im Gebirge. Vorab möchte ich gleich einmal um Entschuldigung bitten, sollte dem einen oder anderen der Bericht (und vor allem die Fotos) zu lange bzw. zuviel sein: Es gab derartig viele Eindrücke, dass es mir schwer gefallen ist hier eine reduzierende Auswahl zu treffen, sodass ich mich entschlossen habe die Bilder (die mir sinnvoll erscheinen) auch alle hochzuladen. Ich hab den Bericht schon in einem anderen Forum hochgeladen, wollte aber auch diese Runde an meinen Erlebnissen teilhaben lassen.

Montag 12.8.:
Es ging von Linz aus los und da eine gute Planung (immerhin haben die ersten Planungen schon im Februar begonneng) ja schon der halbe Erfolg ist, reisten wir, dass sind mein Vater und ich, mit der Sparschiene der Bahn um wirklich günstiges Geld. Für Hin- und Rückfahrt haben wir pro Person 28€ bezahlt, was man mit dem Auto sicher nicht hinbekommen hätte.

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Erste scheele Blicke gab es schon auf dem Bahnhof, denn die Rohre meiner beiden Orvis Ruten sind in grüner Farbe und so manch Reisender wird wohl einen Bambischlächter im Zug vermutet haben, der wieder ein paar Rehkitze oder Murmel töten will. Nur die sehnsüchtigen Blicke einiger US-Amerikaner, welchen Orvis wohl ein Begriff sein dürfte, verrieten, dass sie in Salzburg und Umgebung wohl lieber was anderes täten, als die "Sound of Music" Tour zu absolvieren.
In Schladming angekommen erfuhren wir, dass der Bus zu unserem Ausgangspunkt nicht würde fahren können, da es dort einen großen Einsatz der Feuerwehr gab, da auf dem Parkplatz der Ursprungalm ein Auto abgerutscht sei und es deswegen keine Umkehrmöglichkeit für den Bus gibt. Also flugs in ein Taxi gesetzt und gehofft, dass es dieses auf die Moarhofalm bzw. Ursprungalm schaffen würde.

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oben: Karte der Schladminger Tauern mit Giglachseen und Oberhüttensee (zum vergrößern anklicken)

Bei der Mautstelle erfuhren wir jedoch, dass auch für PKW kein Durchkommen sei und wir nur etwa die Hälfte der Strecke mit dem Taxi würden machen können. Die verlangte uns zwar schon etwas Schweiß ab jedoch wurden wir bei der Wanderung auf der Forststraße mit einem großartigen Ausblick auf das Dachsteinmassiv belohnt.

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Auf der Ursprungalm konnten wir dann das Unfallfahrzeug beobachten und erfuhren, dass der dreiköpfigen Familie -bis auf ein paar leichte Blessuren- nichts passiert ist. Und das bei einem Absturz aus 60(!) Metern. Wir haben dann noch eine Weile diskutiert wie die Sache wohl bei einem weniger robusten Auto ausgegangen wäre.

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Für uns ging der Aufstieg dann weiter in Richtung Giglachseen, wo wir unsere erste Übernachtung auf der Giglachseehütte eingeplant hatten. Nach einem etwa einstündigen Marsch entlang eines alten Saumpfades erreichten wir unser Ziel und ich wäre am liebsten gleich zu den Seen hinunter gerannt um die Lage zu erkunden. Wir nahmen jedoch eine kleine Stärkung ein und bezogen unser Lager für die Nacht und dann ging es aber wirklich los.

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oben: die Giglachseen in den Schladminger Tauern (der hintere größere kann befischt werden, links im Bild die Kartenausgabestelle: Ignaz Mattis Hütte)

Voller Vorfreude baute ich mein Geschirr zusammen und begab mich in Richtung Ignaz Mattis Hütte, wo man die Lizen besorgen konnte. Mittlerweile hab ich auch schon einige Gewässer befischt, aber eine Lizen in Form eines Bierblockzettels mit Hüttenstempel hab ich auch noch nie gesehen. Seis drum und ab zum See. Da ich eigentlich noch nie an einem Stillwasser gefischt hatte, wollte ich zuerst die von mir gebundenen Bloodworm Nymphen ausprobieren. Als ich aber ans Wasser kam, konnte ich immer wieder –teils zarte, teils gewaltige- Ringe auf der Wasseroberfläche ausmachen und entschied mich dafür eine Balloon Caddis anzuknüpfen. Da der Wind recht heftig blies (drei Stunden später sollte ein orkanartiges Gewitter folgen), suchte ich in einer kleinen Bucht Schutz um erstmal in die Gänge zu kommen. Was soll ich sagen: Dritter Wurf-erster Biss- erster wunderschöner Saibling!

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Zwar kein Riese, aber ab Höhen von knapp 1900m werden die wohl immer so klein sein, denn immerhin ist der See erst Anfang Juli eisfrei geworden. Lange Fresszeiten werden die hier nicht haben. Die Zeichnungen sind dafür wunderschön.
Im Laufe der nächsten zwei Stunden gelang es mir insgesamt fünf Saiblinge zu landen, welche alle so schnell wie möglich wieder released wurden. Als Fazit des ersten Tages blieb mir in Erinnerung: auch trocken geht was, Scheuchwirkung meines Monofil-Vorfachs= null (obwohl ich auch extra Fluorcarbon mitgenommen hatte), Wind kann auch dein Freund beim Fliegenwerfen sein.
Aufgrund des aufziehenden Gewitters beendete ich meine erste Runde und gönnte mir die erste Erfrischung des Abends. Nach einem kurzen Angel-Fachsimpel-Gespräch mit dem Koch der Giglachseehütte -er angelt im See mit der Spinnrute- nahm ich mir vor am nächsten Tag meine #5 Orvis auszupacken, damit ich auch die schweren Nymphen zu den großen Saiblingen hinunterbringe.
Der gute Vorsatz war am nächsten Tag vergessen, als ich wieder ein heftiges Steigen auf dem See sah, welcher –nun spiegelglatt- vor mir lag. Also wieder die Trockene Balloon-Caddis angebunden und los gehts. Um 6 Uhr 30 alleine an einem Bergsee, bei einem wundervollen Sonnenaufgang die Fliegenrute zu schwingen, davon hab ich wirklich immer geträumt. Dass ich das auch um wenig Geld in Österreich erleben kann, verlieh meinem etwas zerknautschen Gesicht wieder die nötige Gute-Laune-Form. Nach weiteren vier Saiblingen ließ ich es gut sein und machte mich auf zur Hütte um die notwendigen Kalorien für die bevorstehende Wanderung zu mir zu nehmen.

Dienstag 13.8.:
Von der Giglachseehütte folgte die zweite Etappe zum Oberhüttensee (oder Obersee, so genau wissen das anscheinend auch nicht die Kartographen). Der Oberhüttensee ist privat verpachtet, jedoch konnte ich den Pächter (vermutlich dank meiner charmanten Art, aber eher wegen meiner Hartnäckigkeit) davon überzeugen, dass ich kein sonarbenutzender Fischrowdy bin und er mir dann die Erlaubnis erteilte am Oberhüttensee zu fischen. Doch bevor es soweit war mussten noch einige Höhenmeter überwunden werden. Es ging (für die geologisch interessierten), über die Ahkarscharte vorbei an der Steirischen und Lungauer Kalkspitze (interessant deswegen, da hier eigentlich keine Kalkstöcke mehr vorhanden sind, sondern eher Schiefer und Gneis).


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Bild oben: Ahkarscharte (mit aufziehender Wetterfront im Hintergrund)

Den Aufstieg auf die Lungauer Kalkspitze haben wir zwar begonnen, jedoch kurz unter dem Gipfel abgebrochen, da die Regenwolken immer bedrohlicher wurden und wir auf dem Geröllweg nicht unbedingt in den Nebel kommen wollten. Also flugs wieder hinunter zur Scharte, das Regengewand angezogen und Meter machen, lautete die Devise. Die bessere Entscheidung! Ein Abstieg im Regen folgte und am Oberhüttensattel angekommen erwartete und das Wetter leider gänzlich anders als am Vortag. Beim ersten Anblick des Sees kam zwar ein prickelndes in mir auf, lag aber eher am Wind/Regen Gemisch das mir ins Gesicht peitschte.

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Bild oben: der Oberhüttensee (links im Bild die Oberhütte)

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Ob jetzt gleich der Highlander um die Ecke kommt, denn am See kann es nur einen geben :D

Auch hier kehrten wir erstmal zur Stärkung ein und ich überlegte wie ich meinen Angeltag anlegen sollte: Warten auf besseres Wetter? Abermals den Wind für eventuelle Weite ausnutzen? Gleich einen Schnaps und die Fische Fische sein lassen? Da es auf der Oberhütte auch einen Esel gibt, der im zwei Minuten Takt sein Iaaaaaa in die Gegend brüllt, als würde er demnächst in der Haussalami landen, nahm ich den Schnaps und machte mich dann zum fischen auf.

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oben: der brüllende Esel (auch in der Nacht)

Mit leichtem Gerät (Orvis Clearwater # 4 mit DT-Schnur, ebenfalls in # 4) ging ich die paar Meter zum See und beobachtete die Wasseroberfläche. Abermals leicht gekräuseltes Wasser und im Nordteil des Sees eine Abflachung (beim Bachauslauf), wo einige Kapitale standen. Im Gegensatz zum Giglachsee konnte ich hier auch Forellen landen, welche die "typische" Hochgebirgsform hatten: langer schmaler Körper und großer Kopf. Aber auch einige Saiblinge waren wieder darunter.

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oben: eventuell eine Seeforelle?

Auch hier beschränkte ich mich auf die Trockenfliege, welche mir schon am Vortag und in der Früh Erfolg gebracht hatte. Gott sei Dank hatte ich meinen Vorrat an Balloon Caddis noch aufgestockt und konnte verschiedene Farben anbieten (war aber zumeist egal, da eigentlich alle genommen wurden).
Nachdem der Regen wieder zulegte machte ich eine kleine Pause, in welcher mir die Wirtin wohl entlocken wollte, ob ich tatsächlich befugt sei zu Fischen. Mit gefinkelten Fragen stellt sie mich auf die Probe und als sie mich aus dem Kreuzverhör entließ war sie ganz baff und meinte, dass ich der erste sei den der Pächter da fischen lasse. Na dann, dachte ich mir, muss ich das ausnutzen, denn wer weiß wie es bei einem nächsten Mal ausschaut. Auch Abend war mir unser Schutzpatron hold und so konnte ich abermals einige Fische landen und wieder in ihr Element entlassen. Beim Oberhüttensee hat man gemerkt, dass der wohl sehr liebevoll gehegt wird, denn die Fische erreichten (für mich schon recht kapitale) 40cm. Und wie gesagt: Knapp unter 2.000m Höhe!
Aber auch dieser Tag hatte ein Ende und so beließ ich es dabei und wärmte mich in der Hütte auf und wir planten den nächsten Tag, denn es standen (zwar nicht so viele Höhenmeter) einige Kilometer an Marschleistung an und dazwischen sollte ja auch noch Zeit zum Fischen bleiben.

Mittwoch 14.8.:
Als erste verließen wir die Hütte und begannen mit dem Aufstieg zur Seekarscharte bei Obertauern (denn Skifahrern unter Euch wird das was sagen). Auf dem Weg dorthin kamen wir auch an einem wunderschönen Bergsee vorbei und ich (Schande über mich) wollte eine paar Würfe probieren, konnte jedoch keine Fische entdecken und so brachen wir bald wieder auf, auch da wir anscheinend im Abenteuerspielplatz einer Murmeltierfamilie rasteten und wir den kleinen (leider kein Foto, aber Film) ihr Revier wieder überlassen wollten. Weiter ging es an weiteren Seen und Tümpeln, an Molchen und Fröschen, Kühen und Schafen.

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oben: kleiner See ohne erkennbaren Fischbestand
unten: fehlt nur noch die lila Farbe!
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oben: ich und mein Marschgepäck (hängt sich doch ganz schön an)

Nachdem die Kilometer immer mehr, die Sicht aber nicht besser wurde, rasselte die Stimmung langsam in den Keller und gerade als wir zu diskutieren begannen, ob wir nicht irgendwo eine Abzweigung versäumt hatten, lockerte es ein wenig auf und unser Blick fiel auf Obertauern (samt seinen Pisten und Liften) und den Hundsfeldsee. Der Hundsfeldsee und die Taurach bis zum Johannesfall können mit einer Karte vom Tourismusverband Obertauern befischt werden. Die Karte kostet € 25 und gilt 24 Stunden, sodass man auch tagesübergreifend fischen kann. Mir wurde die Karte (nach Übersendung des Einzahlungsbelegs zugeschickt, sogar eingeschrieben).

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oben: Blick auf Obertauern und den Hundsfeldsee (Bildmitte)

Der Abstieg ging uns wieder etwas leichter von der Hand und am Hundsfeldsee angekommen sondierte ich einmal die Lage: kein Wind, viel Schilf im östlichen Bereich und massenhaft Steigbewegungen der Fische. Erraten: Wieder kam eine Trockenfliege an den Haken und los ging es. Der Hundsfeldsee wird entweder kaum befischt oder gut besetzt. Mit kam es fast so vor wie in den Put & Take Gewässern, die ab und an in Zeitungen beschrieben werden (obwohl ich ein solches noch nie besucht habe). Aber es gab viele Bisse, einige Aussteiger und ordentliche Fische. Ein Saibling hatte meiner Meinung nach schon eine Laichfärbung und stattliche 42 cm.

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Nachdem ich auch hier einige Fische fangen konnte, wollte ich dann auch das einzige Fließgewässer auf unserer Tour begutachten. Zuerst hieß es allerdings durch Obertauern durchzuwandern. Fast hätte ich mir jetzt tatsächlich eine Waffe gewunschen, denn der Ort sah so ausgestorben aus wie nach einem atomaren Erstschlag. Ich erwartete jeden Moment ein halbverwestes Zombie um die Ecke kommen zu sehen und die Motorradfahrer am Tauernpass verbreiteten ein Gefühl wie in einem der Mad Max Filme. Als wir usn dan die Taurach begaben, waren diese Schrecken der Zivilisation jedoch bald vergessen und am Weg zur Südwiener Hütte konnte ich noch eine (natürlich gewachsene) Bachforelle und einen Saibling mit der Fliege überlisten Es standen uns noch einige Kilometer bevor und so ging es zügig am Johannesfall vorbei (unterhalb davon gehört die Taurach zum Hotel Post, der Familie Köhlmayer in Untertauern: da muss ich auch mal fischen!, siehe unten). Die Wanderung ging entlang des unteren Hirschwandsteiges Richtung Westen und auch hier konnten wir manch skurrile Idee betrachten.

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Carport auf Pongauerisch

Am späten Nachmittag kehrten wir auf der Südwienerhütte ein und labten uns an den deftigen Speisen der ungarischen Pächterin. Leider hieß es am nächsten Tag schon wieder sich für die Heimkehr zu rüsten. Davor sollte aber noch ein Tag an der Taurach folgen.

Donnerstag 15.8.:
Der Feiertag begrüßte uns mit echtem Traumwetter und so stiegen wir nicht sofort Richtung Gnadenalm ab, sondern wollten auch einmal ein Foto mit Gipfelkreuz schießen. Dies gelang uns dann nach einem kurzen Aufstieg und da wir sehr zeitig unterwegs waren musste der Selbstauslöser herhalten.

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Danach ging es vorbei an unzähligen Wanderlustigen, die den Aufstieg noch vor sich hatten. Bei der Gnadenalm angekommen konnte ich zwei italienische Fliegenfischkollegen beobachten die in dem absolut gin-clear Wasser der Taurach den Fischen nachstellten. Leider schon im Taurach Abschnitt vom Hotel Post (und dafür hatte ich keine Karte, aber wie gesagt, das hol ich nach, leider geht es sich für die Forumsmtigliederreise nicht aus). Nach einem kurzen Gespräch mit (wie sonst bei Italienern) mit Händen und Füßen, wusste ich so ungefähr was es für Fische in diesem Bereich gab und ich teilte ihnen noch meine Fliegenempfehlung mit.
Nach einer kurzen Jause samt frischer Milch und Bauernkrapfen ging es mit dem Postbus wieder Richtung Obertauern, da dort wieder meine Karte Gültigkeit besaß. Also ab in den Bach und schau mer mal. Auch hier wurde man wieder belohnt. Schöne Fische, absolut klares Wasser und Traumkulisse.
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Trockenfliege, eh wie immer, obwohl in einigen schnell fließenden Gumpen sicher auch eine Nymphe hervorragend funktionieren würde. Über Wurfweiten braucht man sich (siehe Fotos) keine Sorgen machen. Den einen oder anderen Hänger hat es gegeben. Aber es war ja Urlaub.

Wie gesagt, nach diesem letzen traumhaften Angelintermezzo hieß es dann auch schon Abschied nehmen und so machten wir uns mit dem Postbus auf nach Radstadt, nahmen dort noch ein Schnitzerl und eine Erfrischung zu uns und fuhren mit dem Zug (abermals Sparschiene) wieder Richtung Linz.

Als Fazit kann ich nur sagen: Traumhaft, fast schon etwas kitschig diese Vater-Sohn Wanderung aber unbedingt wiederholenswert. Wir haben schon gesprochen ob es nächstes Jahr vom Tappenkarsee weitergehen soll….

Tight lines und Petri Heil!

Martin


Infos:
Anreise: wenn man ebenso etwas weiter wandern will am besten mit der Bahn (kein lästiges Auto holen). Sparticket der ÖBB gibt es bis drei Tage vorher recht günstig;
danach mit dem Post- bzw. Wander- oder Tälerbus (gibt es auch günstige Karten)
Übernachtung: in den Hütten ist es unbedingt ratsam sich einen Tag vorher anzumelden, da sonst ein Schlafplatz im Gastraum droht.
http://www.giglachsee-huette.at/wandern ... uette.html
http://www.oberhuette.at/
http://huetten.alpenverein.at/huettenHo ... tteNr=0222

Dies waren nur die Hütten die wir genommen haben. Es gibt sicher einige andere auch. Die Preise sind moderat (der Höhe und den Transportwegen angepasst). Auf einigen Hütten gilt die ÖAV Mitgliedskarte für Ermäßigungen bei der Übernachtung.

Fischerei:
Giglachsee: Lizenz € 20, gesamter unterer See samt Abfluss befischbar (Karte gilt auch 24 Stunden), erhältlich auf der Ignaz Mattis Hütte
http://huetten.alpenverein.at/huettenHo ... tteNr=0112
Oberhüttensee: privat verpachtet! Wer sich die Mühe macht findet sicher heraus wer der Pächter ist, ich will hier aber keine Nummer posten, damit der dann nicht mit Anrufen bombardiert wird. ICh bitte um Verständnis!
Hundsfeldsee und Taurach:Karte kostet (inkl. Steuerkarte für einen Tag) € 25; auch hier gilt die 24 Stunden Regelung. Die Taurach kann ab dem Hundsfeldsee bis zum Johannesfall befischt werden.
http://www.obertauern.com/sommer/erlebn ... schen.html

Ausrüstung:
Ich wäre eigentlich mit meiner Bachrute (7 Fuß # 4) ausgekommen hab die größere (9 fuß #5) aber auch mitgehabt. Im Chest Pack war alles drin. Watzeug hab ich keines mitgehabt (eher überflüssig, da vom Ufer aus bzw. in der Taurach alles mit Wanderschuhen geht).
Kescher sollte man schon mitnehmen!
Bezüglich der Fliegen: Ich wollte eigentlich viel ausprobieren, bin aber dann bei meinen Balloon Caddis und einigen Emergern (für den Hundsfeldsee) geblieben. Generell war eine große Beißfreudigkeit zu erkennen. In der Spitze hatte ich zumeist 0,16er Stroft drauf. Nur einmal (weil gekauft) hab ich das Fluorcarbon draufgehängt. Kein wesentlicher Unterschied zu bemerken. Hier muss (wie meistens) jeder seine eigenen Erfahrungen machen.

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Re: Wanderung im Sommer mit FliFi

Beitrag von base20 » 29.08.2013, 13:51

Danke Bachfischer für den tollen Bericht!!

LG
Chri

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Re: Wanderung im Sommer mit FliFi

Beitrag von ubik » 29.08.2013, 14:01

Sehr schöne Reise hast du da gemacht. Danke fürs teilen und für die Infos.

greez ubik
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Re: Wanderung im Sommer mit FliFi

Beitrag von mazdaspeed » 29.08.2013, 14:29

Danke für den Super Bericht :up2:

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Re: Wanderung im Sommer mit FliFi

Beitrag von gue » 29.08.2013, 15:02

Neidische Amis, Angellizenzen auf Gastro-Blöcken, hellseherische Esel (zumindest habe ich es so verstanden ;-)) und natürlich wunderschöne Fische mit wunderbaren Natur-Impressionen: so soll ein Angelbericht sein! Danke fürs mit uns Teilen!!

tl, gue

PS: Und ja, so ist Obertauern im Sommer, eine doch eher eigenwillige Stimmung :up2: Hab grad sehr lachen müssen bei Deiner Schilderung...

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Re: Wanderung im Sommer mit FliFi

Beitrag von Brandolf » 29.08.2013, 19:38

Danke für deinen Bericht! einfach TOP! schwebt mir auch schon länger vor so etwas durchzuziehen, vorallem da ich sowieso an extrem kleinen Bächen fische! Nur an die stehenden gewässer hab ich mich "Noch" nicht rangetraut.

Petri & Berg Heil!
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Re: Wanderung im Sommer mit FliFi

Beitrag von wossa » 29.08.2013, 21:38

super bericht und schöne bilder, danke

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Re: Wanderung im Sommer mit FliFi

Beitrag von Gschitz » 30.08.2013, 22:50

Danke für den schönen Bericht. Find die Idee eine mehrtägige Wanderung mit der Fliegenfischerei zu verbinden sehr faszinierend und stimmig. Man muss anscheinend nicht stundenlang im Flieger sitzen und ein Vermögen investieren um in traumhafter Landschaft auf wunderschöne Fische angeln zu können.
Gratulation und Hochachtung für diese Idee und die Durchführung.

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