Thema des Monats 01/2017: Gibt es einen Fisch des Lebens?

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Thema des Monats 01/2017: Gibt es einen Fisch des Lebens?

Beitrag von *Chorche* » 28.12.2016, 19:49

"Das war mein Fisch des Lebens", "sowas fängt man nur einmal im Leben" oder "auf der Jagd nach dem Lebensfisch". Sowas liest man ja öfter. Aber was ist ein Fisch des Lebens?

Ist es der größte Fisch den man gefangen hat? Oder der besonderste? Oder der, der einem am meisten in Erinnerung geblieben ist?

Ich würde mich freuen, zu diesem Thema viele Meinungen zu hören :-) erzählt, was ihr davon haltet, und was euer Lebensfisch ist :-) und wenn möglich, erklärt doch warum er das ist und gebt ein Foto dazu :-D
Zuletzt geändert von *Chorche* am 08.01.2017, 13:34, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Gibt es einen Fisch des Lebens?

Beitrag von Sixpack » 28.12.2016, 21:48

Um das zu beurteilen, bleiben uns wohl noch einige Jährchen - hoffe ich zumindest... :wink:
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Re: Gibt es einen Fisch des Lebens?

Beitrag von Peter4060 » 28.12.2016, 21:52

es war mit 102cm zwar nicht der längste Hecht bisher aber der Drill und die Verhältnisse waren genial.

An einer Sustain 1-10g, Biomaster 1000FB, 10er Power Pro, 5kg Flexonit, 9cm Keitech beim Barschfischen mit ziemlichen Wellen. Ohne meinen tollen Bootskollegen mit seiner umsichtiger Fahrweise wäre der wohl kaum ins Boot zum Fototermin zu bewegen gewesen :D

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Re: Gibt es einen Fisch des Lebens?

Beitrag von *Chorche* » 29.12.2016, 11:07

Sehr schöne Story Peter! Gibts ein Foto von diesem Traumfisch?

@Sixpack: klar, ich meinte damit eher den "Fisch des bisherigen Lebens" ;-) dass immer noch was besseres kommen kann, ist eh klar :-)

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Re: Gibt es einen Fisch des Lebens?

Beitrag von Peter4060 » 30.12.2016, 12:27

bitte schön :D
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Dropshot Hecht 2016.jpg
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Re: Gibt es einen Fisch des Lebens?

Beitrag von *Chorche* » 31.12.2016, 09:48

Schönes Ding! :-)

Hat noch wer einen bisherigen Lebensfisch? :up2:

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Re: Gibt es einen Fisch des Lebens?

Beitrag von OHKW » 31.12.2016, 12:46

Hmm Lebensfisch .... schwierig. Ich kann mit diesen emotionsgeladenen Begriffen eigentlich selten was anfangen.

Was Hecht und Barsch betrifft, hab ich doch schon ein paar sehr schöne gefangen in den letzten Jahren, da gibt's aber keinen der besonders heraus ragt.

Irgendwie hat mich die totale Fehleinschätzung der meisten Angler immer irritiert, was das notwendige Gerät für den Drill größerer Fische anbelangt, und ich hab versucht da die Grenzen auszuloten, aber bisher hab ich noch nie die Situation gehabt, dass ich mir ernsthaft Sorgen machen musste, einen Fisch schnell auszudrillen. Bei meinen Urlauben auf Fuerte Ventura war die Fischerei auf Cudas und Bonitos mit Barschgerät sicher vom Drillspaß einer der Höhepunkte bisher. Salzwasserfische um die 5kg herum mit Rollengrößen der Shimano 2000 2500er Klasse und 0,12er Geflecht und Ruten wie Fanta Red 5-25g, Sportex Opal Twitch, St. Croix Tidemaser 3-15g zu drillen ist anfangs spannend, im Grunde aber überhaupt kein Problem. Der einzige Fisch der mir bisher tatsächlich Schwierigkeiten bereitete, war eine Goldmakrele zwischen 20 und 25 Pfund (irgendwo zwischen 10 und 12kg) an der 15g Tidemaster, bei etwas höherem Seegang. Schon wegen des kurzen Griffs der Rute und der Strömungen in dem Meeresgebiet, ging das dann doch ins Handgelenk und war mit ca. 20 Minuten wohl der bisherige Höhepunkt was Fischdrills anbelangt. Das Bild dazu mit Fisch und Rute findet sich irgendwo in meiner Account Gallery. Leider gibt's kein Drillfoto, denn das würde gut zeigen wie weit man eine Rute durchbiegen kann ;)
Mann muss es sich selbst nicht unnötig schwer machen wenn man es genauso gut anderen unnötig schwer machen kann.

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Re: Gibt es einen Fisch des Lebens?

Beitrag von *Chorche* » 02.01.2017, 15:04

Schöne Story! :up2:

Na kommt schon, da muss es noch mehr Storys geben :D

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Re: Gibt es einen Fisch des Lebens?

Beitrag von Kaindlau » 03.01.2017, 10:52

Servus

Dazu erzähle ich immer folgende Geschichte

ich bin jetzt 62 Jahre alt, und habe meinen Fisch des Lebens im Sinne von länger, schwerer oder schöner noch nicht gefangen. Stört mich aber auch nicht im geringsten.
Nachdem ein Neffe von mir mit 12 Jahren die Fischerprüfung bestanden hatte, durfte er mich an die Donau begleiten, aber da war ihm sehr schnell zu wenig "Action" am Wasser. Den nur mit Grundeln, Rotaugen und "Perschtling" am Haken kann es nicht gewesen sein.
So kam es, das er eines Tages mit ausgebildeten "Huntern" in ein ausgewiesenes "Fischpuff" wechselte, und dabei einen Stör mit ca.1,20cm an Land ziehen konnte.

Noch heute habe ich das Telefonat in den Ohren, als er mir die Geschichte mit dem Stör erzählte.....Onkel. Onkel ich habe es geschafft.

Und das war es dann auch schon mit seiner Fischerkarriere - mit 12 Angelschein - mit 14 der Fisch des Lebens - mit 15 wurde er nie mehr am Wasser gesehen.

Und die Moral der Geschichte - der Fisch des Lebens ist immer und überall :mrgreen:

Petri aus Enns
Der vielleicht letzte klassische Ansitzangler Österreich`s
http://spazio3.com

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Re: Gibt es einen Fisch des Lebens?

Beitrag von fario » 03.01.2017, 20:08

*Chorche* hat geschrieben:Schöne Story! :up2:

Na kommt schon, da muss es noch mehr Storys geben :D

na schön, - hier also mein Beitrag :

wir schrieben den 29. Mai 2003, ich war mit der Fliegenrute an der oberen Traun im Ausseerland unterwegs. Der Wasserstand war relativ hoch und so konnte ich den Fisch in der beachtlichen Strömung nur undeutlich erkennen, dachte an eine gute Regenbogen. Bin also zum Ufer runtergeklettert und habe mühsam durch die Äste mit einem etwas glücklichen Rollwurf die Nymphe ziemlich gut präsentieren können. Als ich gefühlsmäßig dachte dass die Nymphe nun knapp vor dem Fisch sein könnte ließ ich sie mit einem leichten Lupf etwas aufsteigen. Da drehte der Fisch auch schon etwas den Kopf, kurz sah ich eine weiße Maulspalte aufblitzen. Vorsichtiger Anhieb - ......... YESSSSS !!! - massiver Widerstand !!!!!
Und dann ging die Post richtig ab ! Mit irrsinniger Rasanz fetzte die Forelle mit der Strömung den Fluss hinunter, schon nach furchtbar kurzer Zeit schoss der Backingknoten durch die Ringe, nicht den Funken einer Chance den Fisch auch nur etwas zu bremsen. Der nun folgende Drill war sicherlich der Aufregendste in meiner Fischerlaufbahn. Um es kurz zu machen : über mehrere 100m stolperte ich flußabwärts nach, 2 Mal fiel ich ins Wasser, einmal musste ich um einen überhängenden Busch richtig herumschwimmen. 3 Kescherversuche scheiterten, kurz vor den Bügeln fetzte der Fisch wieder raus in Strömung und flussabwärts und der Tanz begann von Neuem. Beim 4. Versuch, der allerletzten Chance unmittelbar vor einer Wehrkante unter einer Brücke ( und lange nach dem völligen Versagen meiner Nerven ) bekam ich die Forelle dann doch noch ins Netz.
Hier konnte ich nun deutlich sehen dass meine Vermutungen während des Drills richtig waren : Dies war nicht nur meine bis dahin weit größte Forelle, sondern noch dazu keine Zuchtregenbogen, nein, - da in den Maschen lag eine herrlich gezeichnete Seeforelle, für mich persönlich ( nach wie vor ) die großartigste und edelste Beute an der Fliegenrute !
Die Messungen ergaben 67cm und 3,5kg, die weichen Knie und das Gefühl in diesem Moment werde ich nie vergessen ! :wink:
seeforelle 66cm 1jpg.jpg
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Re: Gibt es einen Fisch des Lebens?

Beitrag von ssnake14 » 08.01.2017, 14:00

Die Barbe unten am Link , war für mich gesehn ein Lebensfisch , denke das ich so was nie wieder Fangen werde !!

http://www.angelforum.at/heute-wurden-r ... Donaukanal

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Re: Gibt es einen Fisch des Lebens?

Beitrag von regus » 09.01.2017, 09:39

@ fario - Wahnsinns Fisch, Traum Foto, Top Bericht :danke: :danke: :danke:

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Re: Gibt es einen Fisch des Lebens?

Beitrag von Oze147 » 09.01.2017, 10:22

Ich für meinen Teil hatte schon viele...Lebensabschnittsfische.

Also Fische, die mich zu diesem Zeitpunkt sehr glücklich gemacht haben. :mrgreen:
Man erinnert sich gern daran, erzählt gern die Geschichteln dazu, aber man hat trotzdem immer noch Träume.
Und dabei gehts gar nicht um länger, schwerer, größer. Das kann eine neue Fischart sein, eine neue Technik ein neues Gewässer.
Ich werd mich z.B. immer an meinen ersten Fisch, ein kleiner Zander, beim Nachtangeln erinnern. Als Kind, im Finstern, lang aufbleiben, die Erwachsenen einen Platz weiter also fast unbeaufsichtigt nur mitm besten Kumpl im Schilf hocken und dann verschwindet das Knicklicht langsam in den Fluten...einfach magisch und damals einfach das beste was ich mir vorstellen konnte.

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Re: Gibt es einen Fisch des Lebens?

Beitrag von korsikaphil » 09.01.2017, 21:10

"Lebensabschnittsfisch" - der Begriff gefällt mir. Davon hab ich schon ein paar gefangen, so zb meine erste Forelle:

Als frisch eingeschulter Dreikäsehoch führte mein Schulweg am Hellbrunnerbach vorbei. Dieser Bachlauf wurde damals zur Forellenzucht genutzt, und die Satzforellen weckten vom ersten Schultag an mein Interesse. Erste Fangversuche mit Zwille und Pfeil und Bogen scheiterten, auch eine stümperhaft geplante "Treibjagd" mit meinen Klassenkameraden und einem Spielzeugkescher war nicht von Erfolg gekrönt. Angelzeug bzw. Taschengeld dafür hatte ich keins, und ich getraute mich nicht daheim die Sache zur Sprache zu bringen. Zum Glück fand sich im Dachbodenabteil unseres stets grantigen Nachbarn eine Angelkiste, Inhalt: Eine Spule Schnur, ein paar Haken und ein Renoskyshad, der mich noch heute begleitet.

Damit gings ab an den Bach, unter die Fußgängerbrücke. Ein Ästchen war schnell gefunden, Schnur und Haken drangebastelt, Brotstück angeködert und ab damit ins Wasser: Schwupp, schon verschwand das Brotstück in einem Schwall, aber kein Fisch hing am Haken. So ging das bestimmt an die zwanzig mal, am Fußgängersteg hatte sich mittlerweile eine Menschentraube aus schimpfenden Passanten gebildet. Normalerweise wär ich schon längst getürmt, aber das Jagdfieber hatte mich fest in seinen Bann gezogen: Bei geschätztem Biss Nr. 21 setzte ich instinktiv den ersten Anhieb meines Lebens. Das Ästchen bog sich und kurz darauf konnte ich meinen ersten Fang in den Spielzeugkescher dirigieren.
Das Abschlagen gestaltete sich schwieriger als erwartet, ganz schön glitschig so ein Fisch! Schließlich wars geschafft, und mit der Beute im geschulterten Spielzeugkescher stolzierte ich stolz wie Oskar durch die Menschenmenge nach Hause, ignorierte dabei das Keifen der Hausfrauen und genoss die kumpelhaften Blicke der Männer, die sich wohl an ihre eigene Lausbubenzeit erinnerten.

Daheim gabs ein großes Hallo! Meine Mutter freute sich über die Bereicherung des Mittagstisches, der Papa brummelte nur beiläufig "dass das eigentlich verboten ist", aber in der Einsicht, dass er selber bei unseren gemeinsamen Radltouren über jeden Obstgarten herfällt und ich dabei Schmiere stehen musste, sparte er sich wohl weitere ermahnende Worte.

Bei einem weiteren Fischzug wurde ich von einem älteren Herrn angesprochen, was ich denn da machen würde. Ich frank und frei: "Forellen fangen!" Er: "Womit denn?" Ich: "Mit Brot!" Er: "Burschi, mit Brot wirst du nie eine Forelle fangen", und ging von dannen. Schwein gehabt, denn einige Zeit später wurde ich aus sicherer Entfernung Zeuge, wie derselbe Herr einen meiner erwachsenen Konkurrenten, einen gemeinen Kerl der mich von den besten Stellen vertrieb um dann selber dort zu angeln, in flagranti ertappte und ihm hundert Schilling und sein Angelzeug abknöpfte!
Von da an hatten die Forellen auch vor mir ihre Ruhe.
A float tip is pleasant in its appearance, and even more pleasant in its disappearance!

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Re: Gibt es einen Fisch des Lebens?

Beitrag von Sixpack » 10.01.2017, 14:23

Bin da eigentlich ganz bei oze147 und korsikaphil....die Fische an die man sich wirklich gerne erinnert, sind nicht unbedingt die größten!
Und gerade jene Fische aus der Kindheit und Jugendzeit, als die Gewässer noch etwas absolut geheimnisvolles an sich hatten, sind genau diese!
(ist übrigens einer der Gründe, weshalb ich mittlerweile wieder sehr gerne mit Schwimmer fische....)
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