Nachdem Kaindlau meinte, es gäbe Leute, die meinen Bericht über meine Erfahrungen am Po lesen wollen, werde ich dem natürlich nachkommen.
Noch kurz zu mir: Ich bin 17, Schüler und seit 11 Jahren Angler.
Angefangen hat es damit, dass ich unbedingt mal einen Angelurlaub machen wollte. Bei meinen Eltern nachgefragt, alles kein Problem, da mein Papa auch Angler ist und somit meine Mama überreden konnte. Nun war es nötig etwas zu finden, was nicht gerade mitten in der Pampa ist, sondern eine gewisse Infrastruktur für Städteausflüge etc. bietet. Irgendwann nach etlichen Recherchen stieß ich auf Il campo del siluro. Nach etlichen Emails stand es fest. Der Preis war unschlagbar und die Lage gut. Der Betreiber hat auf meine etlichen Emails immer sehr freundlich geantwortet und so haben wir dann auch gebucht. Ein paar Wochen vor der Abreise beschäftigte ich mich nur noch mit dem Wallerangeln, da ich bis dato auf diesem Gebiet keine Erfahrungen sammeln konnte, bis auf einen kleinen Wels auf der Stipprute in Ungarn (gefangen mit einem Kukuruzkorn wohlgemerkt). Anfang August machten wir uns auf den Weg nach Italien, genauer gesagt nach Santa Maria Maddalena. Nach etwa sieben Stunden Autofahrt empfing uns der Betreiber des Camps sehr freundlich und zeigte uns das Zimmer. Ich möchte hier nur meine Impressionen verlautbaren und nachdem ich das Zimmer gesehen hab, war ich etwas „geschockt“, denn das entsprach nicht den Zimmern, die wir sonst auf unseren Reisen haben. Klar, es ist ein Camp, nur konnte ich mir darunter nur wenig vorstellen, da wir zuvor noch nie in einem gewesen sind. Die Zimmer waren für vier Personen vollkommen ausreichend, sie waren sehr sauber und einen großen Kühlschrank gab es auch, also nach einer kurzen Reflexion vollkommen ok. Wir beschlossen nach der Ankunft uns den Ort anzusehen und haben danach den Po erkundet. Am nächsten Tag sind wir dann mit dem Boot zu einer Sandbank gefahren, um den Meeräschen mit dem Sbirolino nachzustellen. Wir, das waren meine Mama, mein Papa, mein Bruder (9 Jahre), der Roland (Campbetreiber) und ich. Ich konnten nach kurzer Zeit schon die erste Meeräsche überlisten und das war ein unbeschreibliches Gefühl unter diesen Umständen einen Fisch zu fangen. Ich stand etwa bis zur Hüfte mit Badehose auf der Sandbank mitten im wunderschönen Po und habe den Fisch gedrillt bei strahlendem Sonnenschein. Danach sind wir weitergefahren und haben dem Rapfen nachgestellt. Auch das war eine Herausforderung, die wir alle an diesem Tag nicht bewältigen konnten, sie wollten einfach nicht. Am Abend sind wir dann mit dem Roland auf Wels mit der Spinnrute losgezogen. Es tat sich allerdings nichts, sodass wir um zwei Uhr in der Früh zum Camp zurückkehrten. Am nächsten Tag sind wir wieder mit der Spinnrute auf Rapfen losgezogen, wieder kein Biss. Am Abend auf Wels, auch nichts. So gegen Mitte der Woche sind wir dann mit dem Roland und seinem Guide, dem Michael auf die bereits erwähnte Sandbank gefahren um stationär unser Glück zu versuchen. Wir haben bei der Gelegenheit gegrillt und sehr viel getratscht. Später sind dann Roland, Michael und meine Mama ins Camp gefahren und mein Papa, mein Bruder und ich verweilten am Platz mit ausgelegten Ruten. Gegen 6 Uhr morgens, machten wir uns auf zum Camp, um zu frühstücken. Biss hatten wir in dieser Nacht keinen, aber es war ein Erlebnis, dass ich nie vergessen werde. Auch die restliche Woche hatten wir keinen Biss.
Wir haben bis auf die Meeräschen nichts gefangen, allerdings hat uns das auch nicht frustriert. Wir waren das erste Mal an einem Fluss und das erste Mal auf Wels losgezogen. Roland und Michael kümmern sich vorbildlich um ihre Gäste und stehen mit Rat und Tat zur Seite. Wir werden 2017 definitiv wieder zum Roland fahren, aber diesmal mit mehr Tackle (Liege, Stuhl, etc.). Wir sind komplett ohne Tackle angereist, was auch nicht wirklich ein Problem war, allerdings sollte man für das stationäre Nachtfischen (sofern man es öfter als 1 Mal machen möchte) schon ein Zelt, sowie Liege und Schlafsack einpacken, da es für italienische Verhältnisse sehr kalt wird in der Nacht.
Preis - Leistung waren top und sogar meine Mama meinte, dass die Woche erholsamer als jeder Städtetrip mit gebuchtem 4 Sterne Hotel war. Wir waren auch in Ferrara und Bologna und die Besichtigung der beiden Städte ist sehr empfehlenswert. Außerdem gab es einen großen, schönen Garten mit Pool in dem wir uns öfter aufhielten.
Ich kann jedem das Il Campo Del Siluro empfehlen, der einen Trip an den Po plant und ein Camp sucht, in dem er rundum betreut wird und sich erholen kann. Man kommt als Gast und geht als Freund..
Hab die ganze Woche so gut wie keine Fotos gemacht, da die Fänge ausblieben und mein Handy mich nicht interessiert hat.
Ich möchte mich herzlich bei Roland und Michael für die Woche bedanken! Wir sehen uns 2017 wieder.
http://www.ilcampodelsiluro.at
Lg Phil
P.S. Das Camp zieht um, in die Ortschaft Castelmassa und befindet sich dann direkt am Wasser, man kann also vom Zimmer aus angeln
Auf ihrem Youtube - Kanal (Il Campo Del Siluro) kommen auch regelmäßig neue Videos und man kann sich einen Eindruck vom Camp verschaffen.
