Beratung Echolotkauf

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19ManueL91
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Beratung Echolotkauf

Beitrag von 19ManueL91 » 15.03.2017, 16:38

Ich stehe gerade vor dem Kauf eines Echolots. Da ich selbst noch nie eines verwendet habe tue ich mir da ziemlich schwer.
Fest steht, dass ich mir gleich ein Gerät kaufen möchte an dem ich auch lange Freude habe (Preis bis ~1000€).
Verwenden werde ich es hauptsächlich in den Donauauen, das Wasser ist dort relativ seicht, im Durchschnitt vl. 2m. Vorwiegend geht´s mir darum erfolgversprechende Stellen zu suchen, in Bezug auf Gewässertiefe und Art des Untergrunds. Ich werde vorwiegend auf Räuber fischen (Spinnfischen, eventuell Schleppen wenn´s die Tiefe zulässt und in der Nacht auf Wels abspannen)
In´s Auge gefasst habe ich von Raymare das Dragonfly 5 Pro bzw. 7. Pro und von Humminbird das Helix 7 mit SI (Side Imaging).

Mich würde interessieren ob ihr einen 5 oder 7 Zoll Bildschirm empfehlen würdet? (das Echolot soll am Boot befestigt werden)

Hat jemand von euch schon Erfahrung mit Side Imaging?
Aufgrund der geringen Gewässertiefe wäre das Side Imaging ja theoretisch sehr hilfreich um z.B. tiefe Stellen oder versunkene Bäume aufzuspüren, in wie weit das aber in der Praxis umsetzbar ist (noch dazu ohne Erfahrungswerte) ist wieder eine andere Geschichte.

Freue mich schon auf eure Vorschläge und Erfahrungswerte!

Liebe Grüße,
Manuel

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Re: Beratung Echolotkauf

Beitrag von Heiner » 15.03.2017, 17:52

Side Imaging ist anfangs stark gewöhnungsbedürftig, was die korrekte Interpretation angeht. Ich habe zwar ein Gerät, das Side Imaging implementiert hat, aber da ich das Gerät nicht sehr häufig verwende (in meinen Stammgewässern brauche ich sowas kaum mehr, da ich sie hinreichend genau kenne), habe ich nach wie vor etwas Mühe, das Bild in die Realität umzusetzen. Das ist einfach eine Frage der Übung, und wenn du es oft benutzt und nicht bloß alle Jubeljahre einmal, so wie ich, wirst du dich auch sehr viel schneller daran gewöhnen. Ein weiteres Problem mit Side Imaging: Wenn der Fahrtweg nicht einigermaßen geradlinig verläuft, werden die Bilder verzerrt, was bei der Interpretation natürlich nicht gerade erwünscht ist. (Da in meinen Stammgewässern nur kleine Ruderboote gestattet sind und außerdem öfter starke, schnell die Richtung wechselnde Winde herrschen können, ist das hier nicht unbedingt das Gelbe vom Ei für Side Imaging.)

Ich will dir jetzt kein Gerät nennen, am besten rufst du einfach eine Fachfirma mit kompetenter Beratung an, in Deutschland zum Beispiel die Firma Schlageter. Aber gib, wenn du das Gerät wirklich intensiv nutzen willst, lieber ein bisserl mehr als zu wenig aus. Die Qualität der Bilder steht und fällt mit der des Gebers, und da gibt es ganz erhebliche Unterschiede. Bei manch teuren Spitzengeräte kostet allein der Geber schon deutlich mehr als die Summe, die du genannt hast. Aber sowas muss ja nicht sein. Für rund 1000€ kriegst du schon was ganz gut Brauchbares, allerdings kein Topgerät.

Wenn du keine Platzprobleme hast auf Deinem Boot, solltest du den Monitor ruhig größer wählen - 7 Zoll sind besser als 5 Zoll. (Ich bin nicht sicher, ob es überhaupt ein Side Imaging-Gerät mit 5 Zoll-Monitor gibt. Allzu viel Sinn würde das nämlich nicht machen.)

Um einen Anhaltspunkt zu geben: Eines der zur Zeit günstigsten Geräte auf dem Markt, das auch Side Imaging kann, ist das Garmin Striker 7sv mit einem 7 Zoll-Monitor. Gibt's für etwas weniger als 700€, siehe die Bilder unten. Das wäre so in etwa das unterste Limit. Der mitgelieferte Geber ist in bezug auf Side Imaging allerdings nicht unbedingt Oberkante Oberklasse, wenn auch nicht grottenschlecht; wenn man mehr will, kann man von Garmin einen besseren Geber dazu kaufen, der dann auch noch in sehr flachem Wasser gute Bilder liefert. Den mitgelieferten Geber hat man dann allerdings mitbezahlt, ohne ihn zu brauchen.

Übrigens: Das Striker 7sv wird in den USA für einen Kampf- und Markteinführungspreis von weniger als 500 US-Dollar(!) verkauft. Europa ist im Vergleich zu dem Land überm großen Teich eben immer noch ein ziemliches Angel-Entwicklungsland und wird als Markt zweiter Klasse daher auch entsprechend "bedient", und zwar keineswegs bloß von der Firma Garmin.
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Re: Beratung Echolotkauf

Beitrag von ahriman » 15.03.2017, 21:05

Ich bin mir nicht sicher ob sich ein Echolot für eine Wassertiefe von ~2m überhaupt auszahlt. Evtl. liest Du dir zB auf Wikipedia mal kurz die Geschichte mit dem Öffnungswinkel durch. Wenn du ein Lot mit (beispielsweise) 30° Öffnungswinkel bei 2m Tiefe verwendest, dann scannst Du einen Streifen von ~1m Breite unter Dir - wenn der Geber an der Wasseroberfläche wäre. Ist er aber idR nicht. Wenn Du da flächig scannen wolltest, hättest Du SEHR viel Arbeit vor Dir. Wenn's Dir nur um eine grobe Info ginge, wie der Bodengrund beschaffen ist, fährst Du mit Besenstielen, Senkbleien o.Ä. extrem viel günstiger ;)

Ich hab auf meinem Kajak ein Echolot drauf (Lowrance Elite 4 CHIRP mit GPS-Kartenplotter). Als ich das in Kroatien bei ~2m Wassertiefe verwendet habe, waren die Störechos teilweise so stark, daß ich das Dingen einfach ausgemacht und über Bord geschaut habe. Bei 50m Tiefe schaut der Nutzen schon gleich ganz anders aus. :D

Es gibt übrigens durchaus einen Faktor, der auch für einen kleineren Screen sprechen könnte - die Akkulaufzeit. Aber das hängt dann wiederum vom Einsatzort ab. Auf einem Motorboot mußt Du Dir um ein paar zusätzliche kg für einen größeren Akku nicht so viel Gedanken machen wie ich auf meinem Kajak. ;)

Die genannte Firma Schlageter ist übrigens wirklich ein ziemlich kompetenter Ansprechpartner für Lote - man sollte halt immer ein bissi im Hinterkopf behalten daß auch die best beratenden Firmen lagernde Produkte an den Mann bringen wollen. Die einen mehr, die anderen weniger ;)



Wenn Du einfach ein bissi unverbindlich Erfahrungen schmökern willst, dann such mal das Deutsche Kayak-Angelforum. Da gibt's SEHR viel zum Thema Echolote zu lesen...

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Re: Beratung Echolotkauf

Beitrag von Heiner » 15.03.2017, 21:51

Ja, das ist wahr, den Nutzen von Echoloten im Flachwasser kann man wirklich stark bezweifeln. Ich würde jedenfalls nicht auf die Idee kommen, damit in den Randzonen zu arbeiten (wo ich allerdings eh kaum mehr angle, das überlasse ich gern anderen).

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Re: Beratung Echolotkauf

Beitrag von 19ManueL91 » 15.03.2017, 22:17

Servus Heiner und ahriman,
Danke dir für eure Ausführungen!
Das der Grundbereich bei einer Wassertiefe von 2 Meter und den gängigen Öffnungswinkeln nicht groß ist war mir klar. Gerade deshalb finde ich auch das SI interessant und würde zumindest gerne damit rumexperimentieren. Es ist dort durchschnittlich vl 2 Meter tief, gibt aber durchaus auch stellen dir z.B. 6 Meter haben, gerade solche Senken würde ich eben gerne finden.
Das Echolot soll auf ein Motorboot, von daher spielt der Stromverbrauch keine Rolle.

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Re: Beratung Echolotkauf

Beitrag von Heiner » 15.03.2017, 23:52

Dann auf jeden Fall (mindestens) einen 7 Zoll-Monitor nehmen. Bei Geräten mit Side Imaging macht Kleineres eh keinen Sinn, und ich kenne auch kein Produkt dieser Art, das mit einen 5 Zoll-Monitor ausgerüstet wäre.

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Re: Beratung Echolotkauf

Beitrag von Softgun » 16.03.2017, 09:29

Hallo,

Auch ich beschäftige mich mit dem Thema. Bin so wie du kompletter Neuling und auch auf der Suche nach einem SI Gerät. Das die Geräte in Amerika deutlich billiger sind ist mir bereits aufgefallen.

@hainer:

Ich bin jetzt eigentlich beim Hummingbird Helix 5 SI hängen geblieben. Das wäre doch ein genanntes Gerät mit 5 Zoll Bildschirm. Für mich stellt sich die Frage ob auf einen größeren Gerät das Sichtfeld beim SI sich wirklich verkleinert oder ob das Sichtfeld gleich bleibt und das ganze Bild nur verkleinert dargestellt wird?
mfg Stefan :D

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Re: Beratung Echolotkauf

Beitrag von OHKW » 16.03.2017, 09:39

Würd im Zweifelsfall einfach beim Schlageter anrufen. Da kriegt man im deutschsprachigen Raum wahrscheinlich die beste Beratung.
Mann muss es sich selbst nicht unnötig schwer machen wenn man es genauso gut anderen unnötig schwer machen kann.

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Re: Beratung Echolotkauf

Beitrag von 19ManueL91 » 16.03.2017, 10:05

Das sichtfeld hängt nur vom Geber ab, bei einem kleineren Bildschirm wirds hald kleiner dargestellt. Ist dann hald vor allem ein Nachteil wenn man SO und das Downscanning gleichzeitig laufen hat da der Bildschirm dann auch noch gesplittet wird.
Beim Schlageter hab ich per fb angefragt wieso z.B. die Raymarine echos nicht für Vertikal bzw. Raubfischangeln empfohlen werden, als Antwort bekam ich dass ich bitte anrufen soll da die Antwort sehr ausführlich ist und man das nicht in paar Sätzen erklären kann.
Gesagt - getan. Ich habe angerufen und eben meine Frage geschildert.
Als Antwort bekam ich genau einen Satz: “Weil bei den raymarine Geräten beim Vertikalangeln der Köder softwaremäßig rausgefiltert wird und am echo nicht erkennbar ist, fürs vertikalangeln empfehlen wir hummingbird oder lowrance“.
War dann erstmal baff und wusste gar ned was ich antworten soll, hab dann erstmal dankend aufgelegt. Ganz davon abgesehen dass auf ihrer Homepage steht dass z.B. die Helix Serie von Humminbird nicht für's vertikalangeln empfohlen wird.
Eventuell rufe ich da nochmal an und hake nach, vl hatte ich einfach nur Pech mit dem Berater.

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Re: Beratung Echolotkauf

Beitrag von OHKW » 16.03.2017, 10:12

Kann sein, ich hab imme rmit THomas Schlageter persönlich telefoniert, und da waren die Erklärungen wirklich top. Die Dragonflys sind halt nicht mehr wirklich state of the art, weil sich da zwischenzeitlich viel getan hat. Da kriegt man fürs Geld bei anderen Produkten einfach mehr. Den Köder sieht man aber sehr wohl am Echo, sogar beim Hegenefischen sieht man teilweise die einzelnen Nymphen. Voraussetzung ist klares sauberes Wasser, sodass die Rauschfilterung niedrig eingestellt ist.
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