Oh - und nach 5 oder 6 Wochen Pause konnte ich wieder einen kleinen Karpfen fangen. War etwas merkwürdig der Drill in der frühabendlichen Hitze. Zuerst gab's nur einen vereinzelten Piepser, der mich kurz aufschrecken ließ - aber eben nach Schnurschwimmer klang. Allerdings gab's direkt darauf noch mal zwei oder drei Piepser, so daß ich schon fast neben der Rute stand, als der Fisch abzog. Vorsichtig angeschlagen und er hing (besser - ich hatte auf dieselbe Montage 2h zuvor schon einen Run gehabt, der nach 5sec Drill aber seitens des Fisches beendet wurde).
So wirklich flüchten mochte der Fisch anfänglich nicht - Schnur hat er erst kurz vorm Ufer genommen - dafür aber ordentlich und mehrfach. Drillen mochte er sich aber auch nicht lassen, so daß ich recht schnell schweißgebadet war. Er hat sich auch lange geziert uns überhaupt einen Blick auf sich zu gewähren - erst wenige Meter vor dem Kescher konnten wir das erste Mal anhand des Abstandes zwischen Schnureintritt ins Wasser und von der Schwanzflosse verursachten Wellen abschätzen, daß der nicht so ganz klein sein konnte. Als wir den großen, dunklen Rücken das erste Mal sehen konnten, wurde ich dann doch etwas nervös - die Anderen fischen etwas stärkere Schnüre als ich und bei DEM wollte ich keinen Schnurbruch haben.
Aber es lief alles wunderbar, Fisch im Kescher, Fisch ins Cradle - alles prima. Die einzigen Mini-Probleme traten bei den Fotos auf - der war zu schwer und zappelig um wirklich schöne Fotos zu machen, so daß ich das erste Mal überhaupt ins Wasser rein bin um ein paar Wasser-Bilder zu machen:
Den Rest des Abends hab ich das Grinsen nimmer aus dem Gesicht bekommen. Die Waage hatte 19kg angezeigt - abzüglich des nachgemessenen Gewichts der nassen Wiegeschlinge von 1.5kg hatte der Spiegler aber immer noch 17.5kg - und ein wunderschön jungfräuliches Maul.
Petri Björn, toller Fisch!