Quo vadis Spinnfischen?

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Quo vadis Spinnfischen?

Beitrag von Oze147 » 03.03.2014, 12:22

Als begeisterter Kunstköderbastler durchforste ich das Netz immer wieder nach neuen Ideen und neben den Ködern privater Bastler habe ich auch immer ein Auge auf die weltweite kommerzielle Köderindustrie.

Seit längerer Zeit habe ich dadurch den Eindruck, dass das Kunstköderangeln gerade in unseren Breiten auf der Stelle tritt und dass obwohl es eigentlich unter uns Anglern beständig im Aufschwung begriffen ist.
Natürlich schwappen immer wieder Trends aus den USA und in den letzten Jahren auch aus Asien zu uns, die manchmal mehr, manchmal weniger gut für unsere Fische adaptiert werden können. Hierbei fällt uns Europäern aber nur mehr die Rolle des Konsumenten zu, der sich lieber damit beschäftigt für diese neuen Methoden passende Taktiken für Hecht und Co. zu entwickeln.
Wobei sich mir die Frage stellt, wann und warum wir eigentlich dazu übergegangen sind, lieber ausländische Ideen als Spaß-und Alternativmethoden zu integrieren, anstatt selbst auf unsere Gewässer zugeschnittene Köder und Methoden zu entwickeln.
Die klassischen „europäischen“ Kunstköder wie Wobbler, Blinker und Spinner sind zwar über die Jahre verbessert und spezialisierter geworden, oftmals auch wiederum nur durch Trends von außerhalb, aber im Grunde genommen sind sie unverändert und viele „moderne“ Innovationen wie halbrunde Tauchschaufeln oder kickback action sind fast so alt wie die Köderfamilien selbst.

Haben wir die „perfekten“ Köder für unsere Gewässer bereits schon vor 100 Jahren gefunden und geht es nur mehr darum sie in puncto Fertigungstechnik und Materialien am Puls der Zeit zu halten? .
Oder sind Amis und Japaner durch den Erfolgsdruck im Turniersport wirklich kreativer als wir und ihre Ideen und Methoden sogar konkurrenzfähig obwohl für andere Fischarten entwickelt?
Oder muss sich die europäische Industrie, freiwillig oder unfreiwillig, den Trends aus Übersee ergeben oder vielleicht sogar durch sie blockieren lassen?
Ist es in global vernetzten Zeiten vielleicht effektiver, sich die interessantesten Sachen aus aller Welt herauszupicken und für sich zu modifizieren?

Schwere Fragen, aber trotzdem würde mich interessieren wie ihr dazu steht. Seht ihr in naher Zukunft doch Köder oder Methoden, ob an unseren Gewässern oder im Ausland erdacht, die vielleicht gerade in unseren Breiten zum Abräumer werden?

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Re: Quo vadis Spinnfischen?

Beitrag von OHKW » 03.03.2014, 12:43

Die selbe Frage könntest du über die Rollen-Hersteller stellen, oder über Rutenhersteller bzw. Entwickler. Beides gibt's in Europa so gut wie nicht. Wozu auch, benötigt man an einem Fluss in Japan eine andere Rolle als in einem Fluss in Europa? Wie sieht es mit Ruten aus? Haben wir in Europa andere Flüsse, Teiche und Seen als in Nordamerika?
Wie es aussieht gibt's in "ausländischen" Flüssen auch große und kleine Fische, Krebse, Würmer etc.
Deswegen fangen die Fisch- Krebs- und Wurmimitate aus Japan ähnlich gut auch in Europa.
Welche Kunstköder werden überhaupt in Europa hergestellt? Entworfen von Handelsmarken, die in China produzieren, läuft das doch auf das selbe hinaus.
Ob der Zielfisch jetzt Largemouth Bass oder Zander heißt, beide fressen was sich als beute anbietet, diese Beute zu imitieren ist in vielen Fällen zielführend. Dazu wählt man einen Köder der möglicht ähnlich aussieht und die richtige Größe hat. Ob der von einer US-Marke, von einer japanischen Marke oder sonstwoher ist, ist eigentlich egal.
Warum soviel japanisches Zeug gefischt wird ist schnell erklärt. Es gibt dort eine wahnsinnige Auswahl an Produkten.
Seien E das Set der europäischen Köder, J das der japanischen Köder. Wenn ich die Auswahl aus der Vereinigungsmenge von J und E habe, und alle Elmente die selbe Wahrscheinlichkeit, ist der Anteil der japanischen Köder in meiner Box klarerweise das Verhältnis der Anzahl der Elemente der Sets J/E.
Schau das Sortiment vom Camo-tackle an. Wieviele Marken kommen aus Japan, USA und Europa.
Bei welchen Marken findet man die raffinierteren Köder (Detailiertes Aussehen, Aktion, Flavour)?
Mann muss es sich selbst nicht unnötig schwer machen wenn man es genauso gut anderen unnötig schwer machen kann.

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Re: Quo vadis Spinnfischen?

Beitrag von Oze147 » 03.03.2014, 13:35

OHKW hat geschrieben:Die selbe Frage könntest du über die Rollen-Hersteller stellen, oder über Rutenhersteller bzw. Entwickler. Beides gibt's in Europa so gut wie nicht. Wozu auch, benötigt man an einem Fluss in Japan eine andere Rolle als in einem Fluss in Europa? Wie sieht es mit Ruten aus? Haben wir in Europa andere Flüsse, Teiche und Seen als in Nordamerika?
Wie es aussieht gibt's in "ausländischen" Flüssen auch große und kleine Fische, Krebse, Würmer etc.
Deswegen fangen die Fisch- Krebs- und Wurmimitate aus Japan ähnlich gut auch in Europa.
Welche Kunstköder werden überhaupt in Europa hergestellt? Entworfen von Handelsmarken, die in China produzieren, läuft das doch auf das selbe hinaus.
Ob der Zielfisch jetzt Largemouth Bass oder Zander heißt, beide fressen was sich als beute anbietet, diese Beute zu imitieren ist in vielen Fällen zielführend. Dazu wählt man einen Köder der möglicht ähnlich aussieht und die richtige Größe hat. Ob der von einer US-Marke, von einer japanischen Marke oder sonstwoher ist, ist eigentlich egal.
Warum soviel japanisches Zeug gefischt wird ist schnell erklärt. Es gibt dort eine wahnsinnige Auswahl an Produkten.
Seien E das Set der europäischen Köder, J das der japanischen Köder. Wenn ich die Auswahl aus der Vereinigungsmenge von J und E habe, und alle Elmente die selbe Wahrscheinlichkeit, ist der Anteil der japanischen Köder in meiner Box klarerweise das Verhältnis der Anzahl der Elemente der Sets J/E.
Schau das Sortiment vom Camo-tackle an. Wieviele Marken kommen aus Japan, USA und Europa.
Bei welchen Marken findet man die raffinierteren Köder (Detailiertes Aussehen, Aktion, Flavour)?
Ich bin nicht der Ansicht, dass man da so über einen Kamm scheren sollte und kann.
Erstens gibt es sehrwohl europäische Kunstködermarken und zweitens kommt es nicht darauf an wo etwas produziert wird sondern zu welchem Zweck es produziert wird. Gerade heutzutage werden Kunstköder immer spezieller und dabei ist es meiner Meinung nach wichtig zu erkenne, dass ein Musky kein Hecht, ein Largemouth kein Zander und ein japanischer Seebarsch kein Flussbarsch ist.
Es ist unbestritten, dass jeder Kunstköder die unterschiedlichsten Fische fangen kann, aber im Endeffekt ist es wie beim Menschen. Ich esse sehr gerne Sushi und es gibt sicher Japaner die sich für eine Portion Kasnudel erwärmen können, trotzdem sind unsere Vorlieben im Gesamten gesehen unterschiedlich.
Es ist auch unbestritten, dass japanische bzw. amerikanische Hersteller bei weitem in der Überzahl sind, trotzdem sind ihre Produkte nicht für europäische Gewässer optimiert. Deshalb auch die Frage ob es effizienter ist sich aus der Vielfalt an ausländischen Lösungen die Besten rauszupicken oder spezielle Lösungen für heimische Gewässer zu suchen. Sprechen Zander auf die Lockstoffe an Schwarzbarschködern an? Ohne Zweifel! Aber gibt’s vielleicht Geruchsstoffe die speziell für sie besser wären? Who knows?
Bei Fischarten wie z.B. Huchen und Seeforelle benutzen die Angler weiterhin zum Großteil europäische Lösungen, einfach deswegen weil diese spezialisierter sind und das obwohl es auch in Japan Huchen und Binnensalmoniden gibt.

Wie gesagt, niemand bestreitet, dass ausländische Ideen und Methoden ihre Fische fangen, aber ist diese Vorgehensweise effektiver als selber aktiv zu werden (nicht unbedingt für den Einzelnen sondern für Kunstköderfirmen)?

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Re: Quo vadis Spinnfischen?

Beitrag von OHKW » 03.03.2014, 13:59

Das hast du falsch verstanden.
Bestreite ja nicht dass es europäischge Marken gibt, aber der Anteil ist gegenüber den insgesamt verfügbaren Marken gering. Ähnlich dem Anteil österreichischer TV Produktionen gegenüber denen des Rests der Welt. Anteil in Österreich produzierter Autos usw. Je nachdem wie global ein Markt für einen Produkttyp ist. TV-Geräte, Mobiltelefone usw....
Man hat ja bei den Ködern mittlerweile ein einigermaßen internationales Produkt Sortiment zur Auswahl

Auch ob ein Schwarzbarsch einem Barsch bzw. Zander ähnlich ist, ist nicht der relevante Punkt. Die Kleinfische (Minnows, Bleaks, Roaches) sind sich überall sehr ähnlich. Die Krebse sind sich überall sehr ähnlich und mit Insekten und Würmern sieht es auch so aus.
Dass ein Köder auf eine Fischart optimiert ist, ist nur ein Blickwinkel. Ein anderer Blickwinkel ist dass ein Köder auf sein natürliches Vorbild optimiert ist.

Dass man bei uns jetzt soviel anders machen muss wie anderswo dürfe eher ein Irrglaube sein. Ködergröße, Führungsgeschwindigkeit, kann man varieren. Aber ein Musky schlüpft auch nicht mit 150cm aus dem Ei. :wink:


Ich glaub da braucht man sich keinen Kopf drüber machen, welche Köder für welche Fischarten optimiert sein sollen. Das sind mehr Verkaufsargumente als Tatsachen. Ob Ich auf einen Gummifisch, der exakt eine 12cm Laube abbildet jetzt Bassköder oder Zanderköder draufschreibe dürfte herzlich wurscht sein. In einem Gewässer in dem Zander 12cm Lauben fressen wird man Zander fangen, in einem Gewässer wo Largemouth Bass 4" Bleaks fressen wird man Largemouth Bass fangen.
Diverse Reizköder können unterschiedliche Fischarten mehr und weniger ansprechen. Kommt auf deren Sinnesorgane an. Somit bruach ich keinen Hochrealistik Köder um auf Wels zu fischen, sondern vllt. eher was was ordentlich Druck macht wie große Twister. Aber ob der Wels jetzt Waller oder Catfish heißt dürft dann auch wieder egal sein.
Kann schon auf die selbe Fischart in unterschiedlichen Gewässern komplett anders sein. Im glasklaren Wasser fische ich andere Köder als im Trüben. Da gibt's keinen speziellen Zanderköder der immer Zander fängt.
Mann muss es sich selbst nicht unnötig schwer machen wenn man es genauso gut anderen unnötig schwer machen kann.

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Re: Quo vadis Spinnfischen?

Beitrag von eggerm » 03.03.2014, 14:53

Also mir fällt jetzt mal spontan Savage-Gear ein.
Da sind schon richtige Innovationen am Start. (Real Eel, Real Craw usw.)

Ich denke halt die zwei großen Unterschieden zwischen Asien/USA und Europa sind einerseits die Turnierangelei und andererseits die Angleranzahl.
Das ist halt ein ganz anderer Konsumentenstamm der das Geld für Ideen bringt.


MfG Matthias

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Re: Quo vadis Spinnfischen?

Beitrag von khagelay » 03.03.2014, 14:58

eggerm hat geschrieben:Also mir fällt jetzt mal spontan Savage-Gear ein.
Da sind schon richtige Innovationen am Start. (Real Eel, Real Craw usw.)
Ich denke halt die zwei großen Unterschieden zwischen Asien/USA und Europa sind einerseits die Turnierangelei und andererseits die Angleranzahl.
Das ist halt ein ganz anderer Konsumentenstamm der das Geld für Ideen bringt.
MfG Matthias
Ganz extrem sieht man das an den Umsatzzahlen der großen internationalen Unternehmen. Shimano veröffentlicht jedes Jahr seinen Umsatzbericht gestaffelt nach Kontinenten; da ist Europa immer im Hintertreffen.

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Re: Quo vadis Spinnfischen?

Beitrag von Oze147 » 03.03.2014, 15:46

OHKW hat geschrieben:Das hast du falsch verstanden.
Bestreite ja nicht dass es europäischge Marken gibt, aber der Anteil ist gegenüber den insgesamt verfügbaren Marken gering. Ähnlich dem Anteil österreichischer TV Produktionen gegenüber denen des Rests der Welt. Anteil in Österreich produzierter Autos usw. Je nachdem wie global ein Markt für einen Produkttyp ist. TV-Geräte, Mobiltelefone usw....
Man hat ja bei den Ködern mittlerweile ein einigermaßen internationales Produkt Sortiment zur Auswahl

Auch ob ein Schwarzbarsch einem Barsch bzw. Zander ähnlich ist, ist nicht der relevante Punkt. Die Kleinfische (Minnows, Bleaks, Roaches) sind sich überall sehr ähnlich. Die Krebse sind sich überall sehr ähnlich und mit Insekten und Würmern sieht es auch so aus.
Dass ein Köder auf eine Fischart optimiert ist, ist nur ein Blickwinkel. Ein anderer Blickwinkel ist dass ein Köder auf sein natürliches Vorbild optimiert ist.

Dass man bei uns jetzt soviel anders machen muss wie anderswo dürfe eher ein Irrglaube sein. Ködergröße, Führungsgeschwindigkeit, kann man varieren. Aber ein Musky schlüpft auch nicht mit 150cm aus dem Ei. :wink:


Ich glaub da braucht man sich keinen Kopf drüber machen, welche Köder für welche Fischarten optimiert sein sollen. Das sind mehr Verkaufsargumente als Tatsachen. Ob Ich auf einen Gummifisch, der exakt eine 12cm Laube abbildet jetzt Bassköder oder Zanderköder draufschreibe dürfte herzlich wurscht sein. In einem Gewässer in dem Zander 12cm Lauben fressen wird man Zander fangen, in einem Gewässer wo Largemouth Bass 4" Bleaks fressen wird man Largemouth Bass fangen.
Diverse Reizköder können unterschiedliche Fischarten mehr und weniger ansprechen. Kommt auf deren Sinnesorgane an. Somit bruach ich keinen Hochrealistik Köder um auf Wels zu fischen, sondern vllt. eher was was ordentlich Druck macht wie große Twister. Aber ob der Wels jetzt Waller oder Catfish heißt dürft dann auch wieder egal sein.
Kann schon auf die selbe Fischart in unterschiedlichen Gewässern komplett anders sein. Im glasklaren Wasser fische ich andere Köder als im Trüben. Da gibt's keinen speziellen Zanderköder der immer Zander fängt.
Es geht nicht um den Marktanteil oder den Zugang zu internationalen Produkten….vielleicht doch…. Aber das ist eher ein Argument dafür, dass ich als regionaler Vertreter einer Branche Ideen und optimierte Produkte entwickle, die lokale Bedürfnisse besser befriedigen als global vielleicht bessere verkäufliche Produkte meiner internationalen Konkurrenz.
Zur Zeit ist es in der europäischen Angelindustrie so, dass eher fremde Ideen kopiert und im günstigsten Fall optimiert werden.
Umgekehrt gilt dies nicht, denn obwohl die besten Jerkbaits aus Europa kommen, finden sie international kaum Beachtung, da lokale Firmen bessere, speziellere Lösungen entwickelt haben.

Meiner Meinung nach besteht auch eine größere Wechselwirkung zwischen Kunstköder und Raubfisch.
Natürlich ist es ein Blickwinkel sich an der natürlichen Beute zu orientieren und ich geb dir Recht, dass das kleine silberne Fischchen egal wo und von egal welchem Räuber ohne wenn und aber verspeist wird.
Aber was passiert, wenn man nicht optimierte Ideen bzw. Köder einsetzt, sieht man am Beispiel Finesse-Angeln auf Forellen. Da kann der Köder noch so natürlich wirken und Bisse provozieren, die Methode ist nicht für Forellen gedacht und dementsprechend kommt es zu Fehlbissen. Also muss man die Köder und Techniken erst wieder auf den Fisch anpassen, herumprobieren und basteln. Durchaus ein Spaß für sich und bevor man auf Grund von Uferbewuchs und Hängern gar nicht fischen kann wird wohl jeder auf diese Methoden zurückgreifen, trotzdem eben nur die zweite Wahl.


Es geht auch nicht darum, dass wir verabsäumt haben DEN Hechtköder zu entwickeln. Es gibt auch nicht DEN Schwarzbarschköder, trotzdem wird es permanent versucht und herauskommen Ideen und kreative Lösungen. Das die Probleme und Fischarten sich ähneln sieht man daran, dass sich eben mit japanischen Ködern europäische Barsche fangen lassen. Natürlich gilt auch der Umkehrschluss, nur das wahrscheinlich Rapala und Mepps die letzten waren, die den umgekehrten Weg beschritten haben….vor 50 Jahren.

eggerm hat geschrieben:Also mir fällt jetzt mal spontan Savage-Gear ein.
Da sind schon richtige Innovationen am Start. (Real Eel, Real Craw usw.)

Ich denke halt die zwei großen Unterschieden zwischen Asien/USA und Europa sind einerseits die Turnierangelei und andererseits die Angleranzahl.
Das ist halt ein ganz anderer Konsumentenstamm der das Geld für Ideen bringt.
Das ist sicher nicht von der Hand zu weisen. Wobei ich mir dann auch die Frage stelle ob das so sein muss.
Man kann jetzt Firmen wie z.B. Balzer, Cormoran und D.A.M nicht mit Global Playern wie Shimano vergleichen, aber auch sie haben relativ umfangreiche Kunstköderprogramme.
Teilweise fürchterbare Plagiate, aber das zählt am Kunstködermarkt fast schon als Kompliment. Nebenbei werden aber auch immer eigene Ideen und Designs entwickelt, meist allerdings im Rahmen vom oben erwähnten Anpassungsversuchen an unsere Verhältnisse. Offensichtlich muss es rentabler sein schlechte Kopien zu machen als selber weniger aber dafür interessante Köder zu bauen.

Bei Savage Gear bin ich irgendwie gespalten. Die Real Serien sind ihrer Idee weit weit weg von einer Innovation, aber der Ansatz es wirklich auf die Spitze treiben zu wollen und dabei solide und erschwingliche Köder für den hauptsächlich europäischen Gebrauch zu bauen ist sehr gut und sie sind dadurch auch in der Lage ausländische Produkte wie z.B. die Castaics zu verdrängen.
Nebenbei schaffen sie es auch international Aufmerksamkeit zu erregen und das zu Recht.

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Re: Quo vadis Spinnfischen?

Beitrag von OHKW » 03.03.2014, 16:12

Ich glaube zu verstehen worauf du hinauswillst. da du z.B. deine Draustrecke und Ossiacherseerevier gut kennst, baust du Köder die natürlich genau für diese Gewässer passen. Würde aber darauf hinauslaufen dass du an jedem Wasser einen "regionalen" Hersteller hast.
Kennt man als Kunstköderangler hinlänglich, das Köder A am See B super funktioniert aber am See C ein kompletter Griff ins Klo ist, weil sich die Räuber dort auf eine andere Beute eingeschossen haben.
Solche regionalen Köderbauer findet man. z.B. auch in Bosnien an der Una, die speziell für die Huchenfischerei dort ihre Köder herstellen.

Soll aber nicht heißen, dass man wenn man den Pool international Verfügbarer Köder zur Verfügung hat nicht daraus einen auswählen kann, der genauso gut passt wie der regionale Köder, oder vllt. sogar besser.
Es hat ja auch nicht jeder Köderbauer die Möglichkeiten zur Verfügung Multilayer Gummiköder mit Kippeffekte, geflavourter Gummimischung und anderen Schischis zu bauen.
Hat beides seine Vorzüge und damit Berechtigung.

Oze147 hat geschrieben: Aber was passiert, wenn man nicht optimierte Ideen bzw. Köder einsetzt, sieht man am Beispiel Finesse-Angeln auf Forellen. Da kann der Köder noch so natürlich wirken und Bisse provozieren, die Methode ist nicht für Forellen gedacht und dementsprechend kommt es zu Fehlbissen. Also muss man die Köder und Techniken erst wieder auf den Fisch anpassen, herumprobieren und basteln. Durchaus ein Spaß für sich und bevor man auf Grund von Uferbewuchs und Hängern gar nicht fischen kann wird wohl jeder auf diese Methoden zurückgreifen, trotzdem eben nur die zweite Wahl.
Damit hab ich mich bereits ausgiebig beschäftigt. Den Pelletfressen (Besatzforellen) braucht man mit den meisten Finesse Ködern gar nicht zu kommen, da die Maulspalten dieser Fische meist komplett degeneriert und zu klein sind überhaupt einen Köder rein zu bekommen. Da kann man nur mit spaziellen Mikroködern am UL oder XUL Gerät anrücken.
Sobald die Forellen aber etwas besserer Kategorie zuzuordnen sind haut das mit den Finesse Methoden sehr gut hin. Da zieht sich eine 30cm Forelle auch einen 4" Gummifisch komplett rein. Man darf nur nicht den Fehler machen auf die "klassische Forellenrute" zurückzugreifen (sehr weiche Spitze) den damit bekommt man da so gut wie keinen Haken gesetzt. Das haut so gar nicht hin. Gerade die größeren Raubforellen haben ein knochenhartes Maul und beißen meist sehr spitz. Mit einer straffen schnellen Rute haut das aber super hin. Gerade wenn man weedless anködert kann man die weiche Spitze überhaupt nicht brauchen weil man damit so gut wie keinen Fisch hakt.
Wenn man das Setup richtig auswählt ist das Finessefischen (C und T Rig) mit diversem Gummizeug(Creatures, Worms, Shads, Craws) aber eine lässige Angelegenheit. Das Problem stellt sich aber selten, den die meisten Salmonidengewässer sind Fly-only oder aber man hat diese Besatzmonster drin die aussehen wie Fliegenmaden mit einem massigen Körper und winzigem Kopf und verkümmerten Flossen. :?
Mann muss es sich selbst nicht unnötig schwer machen wenn man es genauso gut anderen unnötig schwer machen kann.

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Re: Quo vadis Spinnfischen?

Beitrag von Oze147 » 03.03.2014, 17:20

OHKW hat geschrieben:Ich glaube zu verstehen worauf du hinauswillst
Hmmm, ja und nein!

Was ich für mich persönlich mache ist schon das Übertreiben meiner Ansichten (wobei es für mich rein rational gesehen einfach gscheider wäre ein paar Euro in die Hand zu nehmen und falls vorhanden einfach passende Köder zu kaufen. Aber das ist eine andere Geschichte).

Du hast Recht, dass jedes Gewässer anders ist und deshalb schaut der optimale Köder auch immer ein bisschen anders aus. Aber mir geht es schon um größere Lösungen.

Die von dir erwähnten Huchenwobbler sind ein gutes Beispiel. Klare, schnell fliesende Flüsse und ein großer Räuber machen einen großen Köder der strömungsstabil läuft notwendig.
Und diese Lösung funktioniert von Bosnien bis Bayern. Das in der Gail ein Regenbogenforellendekor besser ist als eine Nasenimitation ist dann wieder eine andere Sache.

Wenn man in die USA blickt gibt’s diese regionalen Lösungen natürlich genauso. Die einen lassen ihre Jigs durch die Tiefe hüpfen, die anderen benutzen hängersichere Oberflächenköder im Kraut und die Dritten fetzen unterarmlange Swimbaits hinaus….an Gewässern die unseren Alpenseen und Talsperren nicht so unähnlich sind. Deshalb sind wir dann auch total begeistert wenn solche Köder endlich den Weg zu uns schaffen. Keiner wär bei uns auf so was gekommen, dafür fischen wir mit Begeisterung Schwarzbarschrigs auf Forellen. Umgekehrt würde in den USA keiner mit Glavinjaras auf Schwarzbarsche angeln ….und mit T-Rig auf Forellen wahrscheinlich auch wenige.

Überspitzt gesagt wir fischen mit falschen Methoden auf den richtigen Fisch oder umgekehrt, weil diese „fremden“ Methoden halbwegs gut Probleme lösen, die es bei uns genauso lange gibt.
Wie bereits gesagt, dass ist jetzt kein Aufruf, das jeder Einzelne jetzt bitteschön endlich seine eigenen Köder machen muss. Vielmehr geht es mir darum, dass obwohl wir soviel Auswahl wie noch nie haben, es reiner Zufall ist wenn wieder mal eine Idee auch für uns passt und die Industrie eigentlich, von zwei, drei Lichtblicken in den letzten Jahrzehnten abgesehen, diesbezüglich nicht viel leistet.
Das die Vernetzung uns viel weitergebracht hat ist offensichtlich, aber sie hat uns auch irgendwie eingeschränkt.

Im Bezug auf Finesse und Forellen (egal ob wild oder besetzt), hab ich die Erfahrung gemacht, dass die Forellen immer sehr spitz nehmen. Ausnahmen waren da nur nahrungsarme Gewässer oder Jahreszeiten. Abhilfe haben dann diverse Modifikationen der Montagen gebracht. Meiner Meinung nach eine Alternative für die speziellen Tage und Gewässerabschnitte, aber nicht das Gelbe vom Ei. Ist aber bestimmt auch eine Glaubensfrage.

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Re: Quo vadis Spinnfischen?

Beitrag von OHKW » 03.03.2014, 17:41

Ich weiß nicht warum man hier von richtigen und falschen Methoden sprechen sollte.
Ich sehe das so: Je mehr Methoden und Techniken man beherrscht, desto mehr Möglichkeiten hat man sich auf eine spezielle Situation einzustellen. Das können Methoden sein, die für was vollkommen anderes gedacht waren. Z.B. kann der Einsatz von Micro-Speed Jigs aus der Salzwasserfischerei auch im Süßwasser ganz nützlich sein.
Dabei ist mir ziemlich Latte woher die Technik oder die Köder stammen. Ich brauch etwas das ich in bestimmter Tiefe mit bestimmter Geschwindigkeit, oder hängerfrei oder sonstwie anbieten kann und stellt sich oft die Frage: Dabei haben oder nicht dabei haben. Wenn man immer eine gewisse Vielfalt an Methoden hat auf die man zurückgreifen kann, hat man meist mehr Erfolg, als wenn man sich auf irgendwas festlegt (Was ich auch manchmal mache. Z.B. wenn ich unbedingt irgendwas ganz bestimmtes testen will).
Vllt. sieht man sich ja Mal. Über diverse Methoden und Techniken lässt sich besser diskutieren, wenn man sie vor Augen hat.
Mann muss es sich selbst nicht unnötig schwer machen wenn man es genauso gut anderen unnötig schwer machen kann.

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Re: Quo vadis Spinnfischen?

Beitrag von Oze147 » 04.03.2014, 09:21

OHKW hat geschrieben:Ich weiß nicht warum man hier von richtigen und falschen Methoden sprechen sollte.
Ich sehe das so: Je mehr Methoden und Techniken man beherrscht, desto mehr Möglichkeiten hat man sich auf eine spezielle Situation einzustellen. Das können Methoden sein, die für was vollkommen anderes gedacht waren. Z.B. kann der Einsatz von Micro-Speed Jigs aus der Salzwasserfischerei auch im Süßwasser ganz nützlich sein.
Dabei ist mir ziemlich Latte woher die Technik oder die Köder stammen. Ich brauch etwas das ich in bestimmter Tiefe mit bestimmter Geschwindigkeit, oder hängerfrei oder sonstwie anbieten kann und stellt sich oft die Frage: Dabei haben oder nicht dabei haben. Wenn man immer eine gewisse Vielfalt an Methoden hat auf die man zurückgreifen kann, hat man meist mehr Erfolg, als wenn man sich auf irgendwas festlegt (Was ich auch manchmal mache. Z.B. wenn ich unbedingt irgendwas ganz bestimmtes testen will).
Vllt. sieht man sich ja Mal. Über diverse Methoden und Techniken lässt sich besser diskutieren, wenn man sie vor Augen hat.
Das mit den falschen/ richtigen Methoden ist eben überspitzt gesagt. Dabei geht es nicht darum, dass man eine Methode nur in einer Situation oder auf eine Fischart einsetzen darf, sondern darum, dass man sich lieber etwas fremdes mehr schlecht als recht zurechtbiegt als sich etwas eigenes auszudenken.
Auch geht es nicht darum, seine Xenophobie im Angelladen auszuleben, sondern die Gründe zu hinterfragen warum wir eben gerade diese Köder fischen die wir fischen und dies vor allem hinsichtlich der Effizienz. Das die ganzen „neuen“ Sachen Spaß machen steht ja außer Frage da sie eben für uns ungewöhnliche Angelerlebnisse schaffen.

Deine Überlegungen sind wieder das klassische Beispiel dafür. Du suchst nach einem Köder, der gewisse Geschwindigkeiten und Führungsweisen verträgt und eine gewisse Lauftiefe. Du suchst und suchst und kommst dann auf die Speedjigs (nur als Beispiel).
Im Endeffekt ist es also reines Glück, dass sich irgendwo auf der Welt was findet, dass für dich halbwegs passt, denn meistens kommt es dann zum „zu klein, zu dick, zu stumpf“ Effekt, also anders gesagt es ist nicht für dich optimiert.
Betrifft das nur dich, dann musst du leider in den sauren Apfel beißen. Aber vielleicht sitz ich eine Bucht weiter und ärger mich, dass ich meine Blinker nicht so hochkurbeln kann wie es die Fische möchten…. und der Herbert vom Attersee träumt schon seit 20 Jahren von sowas und so weiter und so fort. Vielleicht haben wir Glück und irgendwer nimmt mal eine kleinere Größe ins Programm auf, damit es wenigstens so halbwegs passt….oder Balzer beginnt seine Kosaken bunt anzumalen und nennt sie Micospeedjigs.

Natürlich ist es toll wenn man viele Methoden beherrscht, wie gesagt, bevor ich nicht sinnvoll fischen kann greif ich auch gerne zu Spinnerbaits, T-rig und Co.
Was mich nachdenklich stimmt ist, dass sich in die Richtung bei uns nichts bewegt...mir fällt in letzter Zeit nur das Vertikalangeln ein, das sich mit relativ wenig Einfluss von außen entwickelt hat. Dementsprechend angepasst ist diese Angelart und dadurch auch oft den Finessemethoden überlegen.

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Re: Quo vadis Spinnfischen?

Beitrag von OHKW » 04.03.2014, 09:50

Die ganzen Rigs sind eigentlich weder besonders neu noch "fremd". Die Montagen hats bei uns schon vor hundert Jahren gegeben. Nur war das Bullet dann halt ein Durchlaufblei.
Warum die Fischerei bei uns dem Rest der Welt 20 Jahre hinterherhinkt? Möglicherweise weil Fehler immer am falschen Ort gesucht werden. Oft ist weder Köder noch Montage das Problem, sondern es ist der Angler selbst der es falsch macht.
Z.B. Finesse-Methoden mit Vertikalfischen zu vergleichen wäre ein solcher Anglerirrtum, denn da kann die Technik wenig dafür, wenn man Freiwasserfische die irgendwo im Mittelwasser über 40m Tiefe stehen mit einem T-Rig beangeln will, das man über den Grund zupft. Dass ein Vertikalköder hier vllt. die bessere Idee wäre ist wohl eher in die Kategorie NoNaNed einzuordnen.
Großhandelsmarken wie Balzer kann man auch keinen Vorwurf machen, die passen ihr Sortiment dem Kaufverhalten des Kunden an.
Mann muss es sich selbst nicht unnötig schwer machen wenn man es genauso gut anderen unnötig schwer machen kann.

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Re: Quo vadis Spinnfischen?

Beitrag von Oze147 » 04.03.2014, 11:31

OHKW hat geschrieben:Die ganzen Rigs sind eigentlich weder besonders neu noch "fremd". Die Montagen hats bei uns schon vor hundert Jahren gegeben. Nur war das Bullet dann halt ein Durchlaufblei.
Warum die Fischerei bei uns dem Rest der Welt 20 Jahre hinterherhinkt? Möglicherweise weil Fehler immer am falschen Ort gesucht werden. Oft ist weder Köder noch Montage das Problem, sondern es ist der Angler selbst der es falsch macht.
Z.B. Finesse-Methoden mit Vertikalfischen zu vergleichen wäre ein solcher Anglerirrtum, denn da kann die Technik wenig dafür, wenn man Freiwasserfische die irgendwo im Mittelwasser über 40m Tiefe stehen mit einem T-Rig beangeln will, das man über den Grund zupft. Dass ein Vertikalköder hier vllt. die bessere Idee wäre ist wohl eher in die Kategorie NoNaNed einzuordnen.
Großhandelsmarken wie Balzer kann man auch keinen Vorwurf machen, die passen ihr Sortiment dem Kaufverhalten des Kunden an.
Naja, wenn man es so sehen will, ist das mit Vorblei gezupfte Wurmbündel der Vorfahre vom T-Rig… wobei ich mir gerade das Gesicht vom alten Heintz vorstelle wenn man ihn fragt ob er seine Creature Baits auch weedless anködert. Wiederum stellt sich aber die Frage warum sich anderswo aus dem Wurmbündel über 100 Jahre verschiedenste Methoden herausgebildet haben und es bei uns beim Wurmbündel geblieben ist.

Das manche Angler sich schlecht auf neue Methoden einstellen ist auch kein Geheimnis, aber sicher nicht der Grund warum wir hinterher hinken....ich bin mir nicht mal sicher ob hinterherhinken hier der richtige Ausdruck ist....ich bin was die Techniken auf Snakhead und Baramundi betrifft auch nicht auf dem neusten Stand und das obwohl man sicher auch bei uns damit Fische fangen kann. Das gleiche Problem gäbe es wenn die Amis oder Japaner etwas Neues erlernen müssten….nur was? Kommt ja nix von uns!
Spinner haben sie in Übersee auch nicht von heute auf morgen integriert.
Warum man Finesse und Vertikal nicht vergleichen sollte versteh ich auch nicht…außer du meinst die pelagische Variante.

Auch bin ich der Meinung, dass Großhandelsketten sogar die Hauptschuld an dieser Entwicklung haben. Klar haben wir keine Wettkampfszene bei uns, aber Teamangler und Produktentwickler gibt’s bei uns auch.
Und der Bedarf an neuen Ideen ist bei uns Anglern immer da. Der Unterschied zu Übersee ist, dass dort die Industrie die Trends und Ideen für die Angler liefert. Bei uns ist es umgekehrt, da reagiert die Industrie darauf, dass immer mehr Angler schreien, dass doch irgendwer diese komischen abgewinkelten Einzelhaken und Patronenbleie ins Progamm nehmen soll und dann irgendwann wer beginnt die Dinger zu imortieren.

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Re: Quo vadis Spinnfischen?

Beitrag von OHKW » 04.03.2014, 11:54

Oze147 hat geschrieben: Naja, wenn man es so sehen will, ist das mit Vorblei gezupfte Wurmbündel der Vorfahre vom T-Rig… wobei ich mir gerade das Gesicht vom alten Heintz vorstelle wenn man ihn fragt ob er seine Creature Baits auch weedless anködert. Wiederum stellt sich aber die Frage warum sich anderswo aus dem Wurmbündel über 100 Jahre verschiedenste Methoden herausgebildet haben und es bei uns beim Wurmbündel geblieben ist.
Ich denke das ist ganz leicht erklärt. Während anderswo die Fischerei sich zum Sport bzw. Hobby entwickelt hat, ist hier vielerorts noch der Fisch am Teller der Hauptbewegrund (so Zeit- und Kostenineffizient das in der Realität auch ist. Liegt vllt. daran dass sich die Fischer gerne der Mathematik verweigern :wink: http://www.blinker.de/medien/pro-und-ko ... xWwXGeYaJA . Die Kommentare sagen doch Alles *g*.).
Der absolut einfachste Weg zum Fisch ist wohl der Tauwurm oder das Wurmbündel. Sehr fängig, und man muss keinen Finger krumm machen, im Gegensatz zu Kunstködern die man aktiv fischen muss was zudem noch erlernt werden muss. Diejenigen in unseren Breiten die eher den Sport und die Herausforderung suchen, wenden sich eher der Fliegenfischerei zu, wo man der restlichen Raubfischangelei bei uns ebenfalls viele Jahre voraus ist.


Hier steht was über die Geschichte der Soft-Plasic Worms.
http://www.bassmaster.com/gear/worm
Mann muss es sich selbst nicht unnötig schwer machen wenn man es genauso gut anderen unnötig schwer machen kann.

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Re: Quo vadis Spinnfischen?

Beitrag von Oze147 » 04.03.2014, 14:10

OHKW hat geschrieben:Ich denke das ist ganz leicht erklärt. Während anderswo die Fischerei sich zum Sport bzw. Hobby entwickelt hat, ist hier vielerorts noch der Fisch am Teller der Hauptbewegrund (so Zeit- und Kostenineffizient das in der Realität auch ist. Liegt vllt. daran dass sich die Fischer gerne der Mathematik verweigern :wink: http://www.blinker.de/medien/pro-und-ko ... xWwXGeYaJA . Die Kommentare sagen doch Alles *g*.).
Der absolut einfachste Weg zum Fisch ist wohl der Tauwurm oder das Wurmbündel. Sehr fängig, und man muss keinen Finger krumm machen, im Gegensatz zu Kunstködern die man aktiv fischen muss was zudem noch erlernt werden muss. Diejenigen in unseren Breiten die eher den Sport und die Herausforderung suchen, wenden sich eher der Fliegenfischerei zu, wo man der restlichen Raubfischangelei bei uns ebenfalls viele Jahre voraus ist.
Ich denke Fischverwertung und innovatives Denken bei Kunstködern sind zwei paar Schuhe. Die innovativsten Ideen kommen bei uns aus einer Zeit wo jeder Fisch auf dem Teller landete....und seitdem sich C&R immer verbreitet kommen immer weniger Ideen. Davon auszugehen, dass vernünftiger Umgang mit den Fischbeständen die Kreativität hemmt ist also genauso falsch.
Aber vielleicht wäre der Kochtopf sogar der stärkere Antrieb für neue Ideen als ein Turniersieg.

Ob hauptsächlich die Fliegenfischer die Herausforderung suchen kann ich nicht sagen, auffallend ist aber, dass sich die Angler auf alles Neue stürtzen was aus allen Ecken der Welt zu uns kommt, ob sie dabei die Herausforderung suchen oder ihre Kochtöpfe füllen wollen ist schwer zu sagen. Prinzipiell dürfte aber genug Expermentierfreude und ein Interesse an Neuem gegeben sein, sonst würden nicht allen Ecken Shops für American Tackel und Japanköder aus der Erde wachsen.
Wenn irgendwo in Holland eine neue Technik entwickelt wird (wie z.B. das Vertikalangeln) wird sie, und die neuen Köder und Gerätschaften, genauso schnell angenommen wie eine Technik aus Übersee.... nur sind bei uns anscheinend die Ideen spärlicher gesät oder es ist schwieriger sie umzusetzen.

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