Nun ja ich bin ja eher der Friedfischangler.. Räuber gezielt eher selten .. und wenn dann mit 2 Rute und totem Köderfisch.
Hab mir aber in letzter Zeit paar Gummis, Wobbler usw zugelegt . Kurze Gatten und Stationärrollen sind vorhanden. Also am " Equipment" liegts nicht. eher am Willen - den Fluss durch peitschen mit irgendwelchen Kunstködern mit Sauerstoff zu versorgen.
Vorige Woche rief mich mein Freund G. an und fragte wo "meine" Rauba sind .. klare Antwort " im Wasser" worauf er meinte - na dann holen wir welche ab - er hätte kleine Köderfische und Kunstköder genug - ich meinte ich hätte Würmer (Tau und Mist-) zuhauseaber keine Maden für Köderfische sowie Mais und Friedfischköder in kleinen Formen ( bis 10mm) -kurz und gut ich liess mich überreden zu einem Trip nachmittags aufzubrechen.
Am Wasser angekommen - Brr kalt ists.. G. montiert kleineres totes Köderfischchen und Mais - während ich meine gsteckten noch zusammen schraube...ggg
ich geb mal auf 1 Rute einen Tauworm - kleines 20 g Rollblei.. beobachte das Wasser und rein damit - Wasseri ist extrem " limpede" also klar und sichtig .. nun ja dann eben auf die 2 Rute kleinen toten köderfisch und Stoppel mit 8 gramm in den beruhigten Teil einer tiefen Kehre.
in der nächsten Stunde hab ich Gelegenheit Eisvögel, Schwanzmeisen, Feldhasen und Bussarde von meinem Sessel störungsfrei zu beobachten.. bei meinem Freund - genauso gut njente...
Als wir bereits übers nach Hause fahren sinnieren . wippts am Wurm zart aber länger.. nach 1 Minute Anschlag - kurzer Drill und Barsch - so um die 35 cm
Neu berködert und wieder rein - 5 min später der 2te um die 30..
motiviert hängen wir noch 1 Stunde an - probieren div kleine und grösser Kunstköder - aber nix...
Quintessenz - aus unserer Rauberjagd gingen wir mit 2 Fischen aus einem Beissfenster auf Friedfischköder nach Hause.. durchgefroren aber happy - also warum sollte ich meine Taktik wegen der Rauber gross ändern..gggg
Und dann kam es ganz anders..
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Re: Und dann kam es ganz anders..
Danke für Deinen wunderbaren Bericht, sowas liest sich wirklich so, dass man es "spürt". Ich persönlich, wenn ich die Wahl hab, fange ja mit solchen Zeilen mehr an, als wenn es nur Bilder sind, obwohl die natürlich auch wunderschön sind, aber der Satz "ein Bild sagt mehr als 1000 Worte" ist ganz bestimmt nicht von mir erfunden worden, wo das Wort die größte Kraft hat.
Ja, Deine Methode erinnert mich sehr an meine Angelgepflogenheit so bis Mitte 40.
Obwohl ich meine ersten Hechte der 2 Kiloklasse damals vor über 52 Jahren auf Blinker fing, und die ersten so vor 53,54 nur knapp maßige "Schnoderer" auf Köderl waren, blieb ich in der weiteren Zukunft fast immer (außer bei den Sommerurlauben im Ausseer Land) ein Sitzangler.
Auch bei mir war die Praxis eine Gaat´n auf Gööbe oder Schlei, die andere mit Fischl auf einen Rauba die gängigste. Damals war noch der Lebendköder erlaubt, und trotzdem war ich einer der ersten, die mit dem toten Köderl angelten, denn hast Du ein Stopplzeug auf Friedfrisch draussen, dann kann es leicht zum "Stricken" zwischen den beiden Zeugeln kommen, und auch die Konzentration ist schlecht. Das tote Köderl auf Grund mit offenem Bügel der Trixirolle, und einen "Silberpapierl" auf der Schnur als Bissanzeiger war meine "Standard-Uniform". Zander waren die Beute, und im Spätherbst auch Hechten.
Heute muss ich sagen, dass ausgerechnet mein EINTRITT IN DIESES FORUM 2005 ein Wendepunkt in meinem Angelleben war.
Längst verflossene eifrige Forumsposter wurden meine Mentoren für das Spinnfischen auf Räuber und die Wiederentdeckung der Fliegenfischerei.
"Lahnfischer" war DER Raubfischprofi hier, und seine tollen Fangberichte von Hecht und Zander ausschließlich auf Kunstköder begeisterten mich sehr.
Man darf nicht vergessen, dass ich einen sitzenden Beruf habe, und da ich ja beim Karpfenfischen auch sitze, wurde einfach beim Rauber der Bewegungsdrang höher, und dank des weiteren Userer "Royal Coachman" (dieses Jahr leider verstorben), wurde ich ein begeisterter Fliegenfischer.
Aber sind wir ehrlich: Wenn ich ab Mai dann verstärkt auf die Salmoniden rauf in die Berge fahre, nach allerspätestens 3 Ausflügen MUSS ich einfach wieder sitzen mit dem Stoppelzeug.
Und wer weiß, vielleicht leg ich wirklich nächsten Sommer mal wieder wenn ich auf Karpfen gehe, ein Fischl aus, Zander tät mich da weniger reizen, denn der gibt mir einfach beim Spinnfischen mehr her, aber wenn wieder mal ein Waller beißen sollte ?
Bei "limpede" hast Du natürlich an mich gedacht.
Ja, Deine Methode erinnert mich sehr an meine Angelgepflogenheit so bis Mitte 40.
Obwohl ich meine ersten Hechte der 2 Kiloklasse damals vor über 52 Jahren auf Blinker fing, und die ersten so vor 53,54 nur knapp maßige "Schnoderer" auf Köderl waren, blieb ich in der weiteren Zukunft fast immer (außer bei den Sommerurlauben im Ausseer Land) ein Sitzangler.
Auch bei mir war die Praxis eine Gaat´n auf Gööbe oder Schlei, die andere mit Fischl auf einen Rauba die gängigste. Damals war noch der Lebendköder erlaubt, und trotzdem war ich einer der ersten, die mit dem toten Köderl angelten, denn hast Du ein Stopplzeug auf Friedfrisch draussen, dann kann es leicht zum "Stricken" zwischen den beiden Zeugeln kommen, und auch die Konzentration ist schlecht. Das tote Köderl auf Grund mit offenem Bügel der Trixirolle, und einen "Silberpapierl" auf der Schnur als Bissanzeiger war meine "Standard-Uniform". Zander waren die Beute, und im Spätherbst auch Hechten.
Heute muss ich sagen, dass ausgerechnet mein EINTRITT IN DIESES FORUM 2005 ein Wendepunkt in meinem Angelleben war.
Längst verflossene eifrige Forumsposter wurden meine Mentoren für das Spinnfischen auf Räuber und die Wiederentdeckung der Fliegenfischerei.
"Lahnfischer" war DER Raubfischprofi hier, und seine tollen Fangberichte von Hecht und Zander ausschließlich auf Kunstköder begeisterten mich sehr.
Man darf nicht vergessen, dass ich einen sitzenden Beruf habe, und da ich ja beim Karpfenfischen auch sitze, wurde einfach beim Rauber der Bewegungsdrang höher, und dank des weiteren Userer "Royal Coachman" (dieses Jahr leider verstorben), wurde ich ein begeisterter Fliegenfischer.
Aber sind wir ehrlich: Wenn ich ab Mai dann verstärkt auf die Salmoniden rauf in die Berge fahre, nach allerspätestens 3 Ausflügen MUSS ich einfach wieder sitzen mit dem Stoppelzeug.
Und wer weiß, vielleicht leg ich wirklich nächsten Sommer mal wieder wenn ich auf Karpfen gehe, ein Fischl aus, Zander tät mich da weniger reizen, denn der gibt mir einfach beim Spinnfischen mehr her, aber wenn wieder mal ein Waller beißen sollte ?
Bei "limpede" hast Du natürlich an mich gedacht.
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Re: Und dann kam es ganz anders..
Ja Hallo Gerhard... nicht nur an dich - es gibt eben manche Worte in anderen Sprachen - die drücken es besser aus - sind quasi unübersetzar - dann verwende ich diese Worte nur gedanklich - aber ich wusste dass du ganz genau verstehst was ich meine
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Re: Und dann kam es ganz anders..
Bei mir sind es oft alltägliche Ausdrücke, die ich dann im deutschen vergesse. Zum Beispiel hab ich gestern meine Schwester was von Wohnungsrenovierung bei uns erzählen wollen und wußte nicht mehr, wie ich zu "Spannteppich" sage und sagte "mochetă", was meine Schwester aber sofort versteht, weil sie seit dem Gymnasium perfektest Französisch spricht und auch privat darin Unterricht gibt...olmanriver hat geschrieben: 15.12.2024, 14:02Ja Hallo Gerhard... nicht nur an dich - es gibt eben manche Worte in anderen Sprachen - die drücken es besser aus - sind quasi unübersetzar - dann verwende ich diese Worte nur gedanklich - aber ich wusste dass du ganz genau verstehst was ich meine
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Re: Und dann kam es ganz anders..
Bei mir sind es oft alltägliche Ausdrücke, die ich dann im deutschen vergesse. Zum Beispiel hab ich gestern meine Schwester was von Wohnungsrenovierung bei uns erzählen wollen und wußte nicht mehr, wie ich zu "Spannteppich" sage und sagte "mochetă", was meine Schwester aber sofort versteht, weil sie seit dem Gymnasium perfektest Französisch spricht und auch privat darin Unterricht gibt...olmanriver hat geschrieben: 15.12.2024, 14:02Ja Hallo Gerhard... nicht nur an dich - es gibt eben manche Worte in anderen Sprachen - die drücken es besser aus - sind quasi unübersetzar - dann verwende ich diese Worte nur gedanklich - aber ich wusste dass du ganz genau verstehst was ich meine
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Re: Und dann kam es ganz anders..
schöner bericht. ich hab mich über fische im winter auch am meisten gefreut. da hat man das gefühl man hätte sich etwas erarbeitet
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Re: Und dann kam es ganz anders..
leiwander bericht, danke olmanriver! lg rob