"Project PopUp"
Verfasst: 06.05.2014, 12:59
Hallo,
Jeder Karpfenangler kennt ihn, den bunten Vogel unter den Ködern, der stets
über den Boden angeboten werden will. Ohne ihn gäbe es Schneemänner nur im
Winter und die armen Engländer könnten ihr geliebtes Zig Rig nicht fischen.
Die einen hassen ihn, die anderen schwören auf ihn, und trotzdem hat buchstäblich
jeder Karpfenangler mindestens eine Dose der geheimnisvollen Kugeln zu Hause
im Regal stehen und durfte dank ihm den einen oder anderen Rüssler die
Flossen schütteln.
Ganz richtig, wir reden hier über den PopUp-Boilie, auch „Popper“ genannt.
Der Popper bietet uns Anglern nicht nur eine Vielzahl von unterschiedlichen
Möglichkeiten und Präsentationen, sondern ist offensichtlich von einer besonderen
Aura umgeben, denn….
…. jeder mault beim Kauf von Boilies, wenn der Preis pro Kilogramm die
Marke von EUR 10,00 überschreitet, aber derselbe Preis für ein mickriges
Döschen PopUps mit einem Gewicht von selten über 100 Gramm wird
einfach akzeptiert.
Ein bekannter Angelshop in Deutschland hat auf seiner Homepage nicht nur
den Preis pro Dose, sondern auch den Preis pro Kilogramm angegeben…und
da sind wir dann im Extremfall gleich bei ca. EUR 250,00 (!!!) für ein
Kilogramm PopUps…in meinen Augen ein schlechter Witz , aber offensichtlich
ist die Nachfrage entsprechend groß. Ja klar, wer kauft schon 1kg Popper…
Für mich jedenfalls war das Motivation genug, mir meine eigenen Popper herzustellen,
was im Grunde genommen keine Hexerei ist, da es etliche hilfreiche „Zutaten“
wie z.B. Korkmehl dafür zu kaufen gibt. Alternativ kann man sich auch einen
fertigen PopUp-Mix kaufen, allerdings sind die preislich ebenfalls jenseits von
Gut und Böse.
Mir war das zu einfach; „mein Popper“ musste die folgenden Kriterien erfüllen:
• keine künstlichen Zutaten (Ausnahme: Boiliefarbe, Flavour)
• keine künstlichen Auftriebshilfen (inkl. Korkmehl)
• mind. 24 Stunden ohne Auftriebsverlust am Haar haltbar
• keine Zugabe eines fertig zu kaufenden PopUp-Mixes
• und, last but not least, einen maximalen Kilopreis von EUR 15,00
Nun ja, wer selber rollt, kennt die eine oder andere leichte Zutat, die einem
ab einer gewissen Dosierung schwimmende Boilies bescheren kann, aber
ganz so einfach ist es nicht, denn dieser Auftrieb ist keinesfalls mit der
Auftriebskraft eines PopUps vergleichbar --> da liegen Welten dazwischen.
Auch andere bekannte Tricks bringen zwar schwimmende bzw. „sehr gut“
schwimmende Boilies, aber eben nicht mit der Auftriebskraft, die einen echten
Popper nach meinen Ansprüchen auszeichnet.
Eine weitere kritische Vorgabe war natürlich der anhaltende Auftrieb von
mind. 24 Stunden. Ich kenne gekaufte PopUps von durchaus renommierten
Herstellern, die diese Vorgabe nicht erfüllen, d.h. grob formuliert mutiert der
Popper nach einer gewissen Zeit zum Sinker.
Während der Wintermonate war Zeit genug, mir eine Grundstruktur zu
überlegen und irgendwann war der Zeitpunkt gekommen, Taten folgen
zu lassen. Ein Mix wurde zusammengestellt, eine kleine Probemenge gerollt,
gekocht und entsprechend getrocknet…siehe da, sie schwammen wie erwartet
perfekt…aber die Enttäuschung folgte sogleich, denn der Auftrieb war
doch zu gering.
Ich hatte also sogenannte „Wafters“ produziert…naja, sind ja
auch gut zu gebrauchen, aber wenn ich ein Auto möchte, kaufe ich mir auch
kein Fahrrad…
Ich ahnte bald, welcher Mixbestandteil als Übeltäter in Frage kam und
baute den Mix entsprechend um. Die nächste Probe wurde abgerollt,
gekocht, getrocknet und nach ein paar Tagen wieder das kleine Becken
mit Wasser gefüllt…frei nach Franz Beckenbauer „Schau’n mer mal“
Jaaaaa, genauso sollte es sein – „mein Popper“ hat das Licht der Welt
erblickt. Ein Name war aufgrund des Geruchs bzw. der Mixbestandteile
schnell gefunden und so wurden die kleinen, bunte Kugeln auf
„Octopus’s Garden“ getauft.
Weitere Test ergaben, dass die 16mm Kugeln ca. 35 Stunden ohne Auftriebsverlust
am Haar hielten (egal ob aufgefädelt oder eingeschlauft), somit war eine weitere
wesentliche Vorgabe erfüllt.
Ach ja, der Preis liegt bei knapp EUR 10,75….pro Kilogramm.
Tight Lines
Helmut
Jeder Karpfenangler kennt ihn, den bunten Vogel unter den Ködern, der stets
über den Boden angeboten werden will. Ohne ihn gäbe es Schneemänner nur im
Winter und die armen Engländer könnten ihr geliebtes Zig Rig nicht fischen.
Die einen hassen ihn, die anderen schwören auf ihn, und trotzdem hat buchstäblich
jeder Karpfenangler mindestens eine Dose der geheimnisvollen Kugeln zu Hause
im Regal stehen und durfte dank ihm den einen oder anderen Rüssler die
Flossen schütteln.
Ganz richtig, wir reden hier über den PopUp-Boilie, auch „Popper“ genannt.
Der Popper bietet uns Anglern nicht nur eine Vielzahl von unterschiedlichen
Möglichkeiten und Präsentationen, sondern ist offensichtlich von einer besonderen
Aura umgeben, denn….
…. jeder mault beim Kauf von Boilies, wenn der Preis pro Kilogramm die
Marke von EUR 10,00 überschreitet, aber derselbe Preis für ein mickriges
Döschen PopUps mit einem Gewicht von selten über 100 Gramm wird
einfach akzeptiert.
Ein bekannter Angelshop in Deutschland hat auf seiner Homepage nicht nur
den Preis pro Dose, sondern auch den Preis pro Kilogramm angegeben…und
da sind wir dann im Extremfall gleich bei ca. EUR 250,00 (!!!) für ein
Kilogramm PopUps…in meinen Augen ein schlechter Witz , aber offensichtlich
ist die Nachfrage entsprechend groß. Ja klar, wer kauft schon 1kg Popper…
Für mich jedenfalls war das Motivation genug, mir meine eigenen Popper herzustellen,
was im Grunde genommen keine Hexerei ist, da es etliche hilfreiche „Zutaten“
wie z.B. Korkmehl dafür zu kaufen gibt. Alternativ kann man sich auch einen
fertigen PopUp-Mix kaufen, allerdings sind die preislich ebenfalls jenseits von
Gut und Böse.
Mir war das zu einfach; „mein Popper“ musste die folgenden Kriterien erfüllen:
• keine künstlichen Zutaten (Ausnahme: Boiliefarbe, Flavour)
• keine künstlichen Auftriebshilfen (inkl. Korkmehl)
• mind. 24 Stunden ohne Auftriebsverlust am Haar haltbar
• keine Zugabe eines fertig zu kaufenden PopUp-Mixes
• und, last but not least, einen maximalen Kilopreis von EUR 15,00
Nun ja, wer selber rollt, kennt die eine oder andere leichte Zutat, die einem
ab einer gewissen Dosierung schwimmende Boilies bescheren kann, aber
ganz so einfach ist es nicht, denn dieser Auftrieb ist keinesfalls mit der
Auftriebskraft eines PopUps vergleichbar --> da liegen Welten dazwischen.
Auch andere bekannte Tricks bringen zwar schwimmende bzw. „sehr gut“
schwimmende Boilies, aber eben nicht mit der Auftriebskraft, die einen echten
Popper nach meinen Ansprüchen auszeichnet.
Eine weitere kritische Vorgabe war natürlich der anhaltende Auftrieb von
mind. 24 Stunden. Ich kenne gekaufte PopUps von durchaus renommierten
Herstellern, die diese Vorgabe nicht erfüllen, d.h. grob formuliert mutiert der
Popper nach einer gewissen Zeit zum Sinker.
Während der Wintermonate war Zeit genug, mir eine Grundstruktur zu
überlegen und irgendwann war der Zeitpunkt gekommen, Taten folgen
zu lassen. Ein Mix wurde zusammengestellt, eine kleine Probemenge gerollt,
gekocht und entsprechend getrocknet…siehe da, sie schwammen wie erwartet
perfekt…aber die Enttäuschung folgte sogleich, denn der Auftrieb war
doch zu gering.
Ich hatte also sogenannte „Wafters“ produziert…naja, sind ja
auch gut zu gebrauchen, aber wenn ich ein Auto möchte, kaufe ich mir auch
kein Fahrrad…
Ich ahnte bald, welcher Mixbestandteil als Übeltäter in Frage kam und
baute den Mix entsprechend um. Die nächste Probe wurde abgerollt,
gekocht, getrocknet und nach ein paar Tagen wieder das kleine Becken
mit Wasser gefüllt…frei nach Franz Beckenbauer „Schau’n mer mal“
Jaaaaa, genauso sollte es sein – „mein Popper“ hat das Licht der Welt
erblickt. Ein Name war aufgrund des Geruchs bzw. der Mixbestandteile
schnell gefunden und so wurden die kleinen, bunte Kugeln auf
„Octopus’s Garden“ getauft.
Weitere Test ergaben, dass die 16mm Kugeln ca. 35 Stunden ohne Auftriebsverlust
am Haar hielten (egal ob aufgefädelt oder eingeschlauft), somit war eine weitere
wesentliche Vorgabe erfüllt.
Ach ja, der Preis liegt bei knapp EUR 10,75….pro Kilogramm.
Tight Lines
Helmut