Thema des Monats 10/2016: Der Reiz des Unbekannten (Echolot)

*Chorche*
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Re: Der Reiz des Unbekannten - das Echolot und seine Tücken

Beitrag von *Chorche* » 06.09.2016, 17:46

Also "Side Imaging" bringt mal gar nix zum Fische finden, damit sieht man einfach nur weiter rechts und links des Bootes, verschlechtert die Auflösung sogar.

Klar kann man auf einem ganz hoch auflösenden Lot einschätzen, ob da ein Baum liegt oder nicht, aber jeder der schon mal mit einem Lot gefischt hat weiß dass graue Sicheln zwar zeigen dass Fisch da ist, aber nichts mit dem Fangerfolg zu tun haben. Ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass das Echogeräusch des Gebers sogar besonders alte und erfahrene Fische verscheuchen kann.

Fische am Echolot zu sehen, bringt zum Fang (außer ganz selten beim pelagischen Drop Shot oder Big Game) genau Nüsse.

Deswegen sag ich ja - diese Diskussionen bringen nix, weil 90% der Leute keine Erfahrung mit Echoloten haben und sich auf Hörensagen verlassen ;-)

Ist genauso sinnig wie manche Verbote - Anfütterverbot ist ja noch vertretbar, aber die Echolotdiskussion ist für mich wie Boilieverbote oder Verbote von Spinnfischen: nach dem Motto "verwend ich nicht, ist böse".

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Re: Der Reiz des Unbekannten - das Echolot und seine Tücken

Beitrag von Kaindlau » 06.09.2016, 18:04

*Chorche* hat geschrieben: Fische am Echolot zu sehen, bringt zum Fang (außer ganz selten beim pelagischen Drop Shot oder Big Game) genau Nüsse.
Servus @Chorche

Einspruch :D wenn ein Profi mit einem Profiecho unterwegs ist, dann kitzelt er meiner Meinung nach gezielt die großen raus.(nur die großen sind am Bild oder Video zu verkaufen).

Selber gesehen am Po beim Welsfischen - bekannter Deutscher Welsspezi unterwegs mit Boot und Echo und Wallerholz. Nach einer Weile klopferei löst sich eine Sichel vom Grund (10m), nach einer Weile der Spruch "der ist unter 2m auf zum nächsten" , nur wenn in der Mitte der Sichel eine weißer Fleck sichtbar ist (Fischblase) dann muß er nur noch einen Köder am Haken haben.

Ich mit meinem Mutter Teresa (für Arme) Echo :mrgreen: hätte den Glatt übersehen.

Petri aus Enns
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Re: Der Reiz des Unbekannten - das Echolot und seine Tücken

Beitrag von *Chorche* » 06.09.2016, 18:18

Also das mir dem Wallerholz ist aber was anderes, das funzt ohne Echo genauso ;-) dann fängt man halt auch Fische die unter 2 Meter sind.

Diese Methode funktioniert nur bei Wallern im flacheren Wasser, bei anderen Fischarten so nicht möglich ;-)

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Re: Der Reiz des Unbekannten - das Echolot und seine Tücken

Beitrag von OHKW » 06.09.2016, 18:27

*Chorche* hat geschrieben:Anfütterverbot ist ja noch vertretbar, aber die Echolotdiskussion ist für mich wie Boilieverbote oder Verbote von Spinnfischen: nach dem Motto "verwend ich nicht, ist böse".
Liegt einfach grundsätzlich daran, dass man hierzulande den Leuten die es ausprobiert haben und es wissen weniger glaubt, als irgendwelchen irrationalen Ängsten oder Ähnlichem.
Genau wie bei der Tacklediskussion: "Welche Rutenstärke brauch ich für einen Fisch." Z
Zieht sich über Schnurstärken und X andere Themen beim Fischen.
Mann muss es sich selbst nicht unnötig schwer machen wenn man es genauso gut anderen unnötig schwer machen kann.

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Re: Der Reiz des Unbekannten - das Echolot und seine Tücken

Beitrag von korsikaphil » 06.09.2016, 19:28

OHKW hat geschrieben:
*Chorche* hat geschrieben:Anfütterverbot ist ja noch vertretbar, aber die Echolotdiskussion ist für mich wie Boilieverbote oder Verbote von Spinnfischen: nach dem Motto "verwend ich nicht, ist böse".
Liegt einfach grundsätzlich daran, dass man hierzulande den Leuten die es ausprobiert haben und es wissen weniger glaubt, als irgendwelchen irrationalen Ängsten oder Ähnlichem.
Anfütterverbot macht vom ökologischem Standpunkt aus Sinn, nix mit irrational oä. Bei "Kein Spinnen" oder "Kein Echo" ist sicher der Fangneid die Triebfeder, denen die so denken kann manns eh unmöglich austreiben.

Ist aber schon interessant zu sehen, dass die meisten hier der Ansicht sind, dass das Echo für die heimische Angelei ein Schuss in den Ofen ist. Umso verständlicher sind mir die Skeptiker: Warum gibt jemand für so einen Schaas einen Haufen Geld aus (Spieltrieb mal außen vor)?
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Re: Der Reiz des Unbekannten - das Echolot und seine Tücken

Beitrag von rob gone fishing » 06.09.2016, 19:31

zum thema welsfischen am po.
es gibt nichts spannenderes, für mich, wenn du am echolot siehts, wie die sicheln der welse auf dein klopfen reagieren und du sie so fast dirigieren kannst. ein biss ist da trotzdem noch kein garant, aber du siehst was der fisch macht. vor allem in der nacht kann dir da das blut in den adern gefrieren. hab schon mehrmals dabei einen wels auf den kopf geklopft, laut echo rechnete ich mit einem biss direkt auf den köder unter der hinteren boardwand.

das verbot in österreich finde ich schade. somit verwende ich es hier nur um strukturen zu finden.

lg rob

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Re: Der Reiz des Unbekannten - das Echolot und seine Tücken

Beitrag von korsikaphil » 06.09.2016, 19:38

rob gone fishing hat geschrieben:zum thema welsfischen am po.
es gibt nichts spannenderes, für mich, wenn du am echolot siehts, wie die sicheln der welse auf dein klopfen reagieren und du sie so fast dirigieren kannst. ein biss ist da trotzdem noch kein garant, aber du siehst was der fisch macht
Hm, so hab ichs noch gar nicht betrachtet. Muss dann so ähnlich wie Länderspiel schauen sein..."Geht der rein???? Toooooor!!!" :lol:
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Re: Der Reiz des Unbekannten - das Echolot und seine Tücken

Beitrag von rob gone fishing » 06.09.2016, 19:45

haha, ja! aber beim länderspiel reiss ich mir dann ein bier auf und beim welsfischen bin ich dann hart am drillen!:)
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Re: Der Reiz des Unbekannten - das Echolot und seine Tücken

Beitrag von OHKW » 06.09.2016, 21:32

korsikaphil hat geschrieben: Warum gibt jemand für so einen Schaas einen Haufen Geld aus (Spieltrieb mal außen vor)?
Weil ers kann? :mrgreen:
Mann muss es sich selbst nicht unnötig schwer machen wenn man es genauso gut anderen unnötig schwer machen kann.

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Re: Der Reiz des Unbekannten - das Echolot und seine Tücken

Beitrag von *Chorche* » 06.09.2016, 21:48

Vielleicht nicht nur weil mans kann, sondern auch aus anderen Gründen - z.B. der Glaube, dass man damit so gut fängt sie die Profis - dass die eigentlich nur Werbung machen, checken viele gar nicht...

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Re: Der Reiz des Unbekannten - das Echolot und seine Tücken

Beitrag von korsikaphil » 06.09.2016, 22:13

So ganz blick ich noch nicht durch: Die meisten sagen "Fische sehen ist nicht", und andere schauen Länderspiel am Echolot. Dass man einen gründelnden Karpfen in seiner Schlammwolke nicht ausmachen kann, kann ich mir selber zusammenreimen. Aber was ist zb mit Freiwasserhechten unter der Sprungschicht? Seht ihr die? Das wär dann nämlich schon ein relevanter "Wettbewerbsvorteil".

edit:
Anscheinend geht das, dieser Angellehrer ( :lol: ) führts vor (ab 2:40): https://m.youtube.com/watch?v=W5hhXSv-O6E
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Re: Der Reiz des Unbekannten - das Echolot und seine Tücken

Beitrag von *Chorche* » 06.09.2016, 22:56

Klar kann man Großfische auf teureren Geräten der Oberklasse sehen. Aber nur weil ich den Freiwasserhecht sehe, hab ich ihn noch lang nicht gefangen - wie gesagt, der Geber verscheucht oft sogar sensible Fische (zB Thune)...

Ich sehe das nicht als großen Wettbewerbsvorteil - ich traue mich sogar zu behaupten, dass jemand der einen ganzen Tag schleppt, mehr Freiwasserhechte fangen wird, als jemand, der die ganze Zeit ein Paar Fischechos krampfhaft bearbeitet "weil man den super Hecht am Echo ja fangen kann". Würde wetten :D

Beim Wallerklopfen ists sicher spannend - aber kein Muss, und manche Guides sind mittlerweile sogar der Meinung dass das Gebersignal große Waller (unser Silurus glanis ist ja sehr geräuschsensibel) verschrecken kann...

Ich sehs nicht als großen Vorteil an, aber so insgesamt mal ne "Bitte" - lasst doch einfach jeden so fischen wie er will ;-) wers verwenden will soll das im Rahmen der Gesetze tun - wer nicht nicht :)

Mich betrifft das nicht so, ich verwend ein Echolot abgesehen vom Big Game in Kroatien vielleicht einmal im Jahr...

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Re: Der Reiz des Unbekannten - das Echolot und seine Tücken

Beitrag von Gschitz » 07.09.2016, 00:06

Klar sieht man im Freiwasser die Fische und nonaned ist Echolot ein Vorteil. Das Fischen mit Echolot ist beim Bootsfischen an großen Seen Normalität. Der Gesetzestext ein klassischer Gummiparagraf.
Mit der Verwendung des Lots ist es so: je öfter man es verwendet hat, umso weniger braucht man es. Und es ist halt schon sehr praktisch, wenn man nicht gerade dort fischt, wo sich absolut null Fische aufhalten.
Beim Schleppfischen ist es auch essentiell nicht dauernd den Köder über den Grund zu schleifen- auch da hilft ein Lot enorm- und natürlich wird man vermehrt dort schleppen, wo man große Sicheln oder zumindest Futterfische im Lot gesichtet hat.
Also das Echolot ist ein Riesenvorteil an großen Seen- den Reiz des Unbekannten hat man trotzdem, da sich die Bedingungen ja eh laufend ändern.

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Re: Der Reiz des Unbekannten - das Echolot und seine Tücken

Beitrag von korsikaphil » 07.09.2016, 09:07

*Chorche* hat geschrieben:Klar kann man Großfische auf teureren Geräten der Oberklasse sehen. Aber nur weil ich den Freiwasserhecht sehe, hab ich ihn noch lang nicht gefangen - Ich sehe das nicht als großen Wettbewerbsvorteil
Ich denk schon dass das fangentscheidend sein kann, denn nur dann weiss ich genau, wo ich mein Fireballsystem mit Köderfisch am besten hinhänge. Und klar, gefangen isser damit noch lange nicht, aber die Chancen stehen halt höher wenn ich genau weiß wo der Hecht ist. In der Situation ist das Echo wohl so hilfreich wie die Polbrille beim Fliegenfischen.
*Chorche* hat geschrieben:"Bitte" - lasst doch einfach jeden so fischen wie er will ;-) wers verwenden will soll das im Rahmen der Gesetze tun - wer nicht nicht :)
Seh ich genauso, Angeln ist ja zum Glück kein sportlicher Wettkampf bei dem Chancengleichheit erzwungen werden muss. Das ist immer die Krux mit der "Weidgerechtigkeit". In meinen Augen ist das vor allem ein traditionsbehafteter Ausdruck dafür, dass man es sich selbst und anderen schwerer macht als erforderlich.
Gschitz hat geschrieben:Das Echolot ist ein Riesenvorteil an großen Seen - den Reiz des Unbekannten hat man trotzdem, da sich die Bedingungen ja eh laufend ändern.
Auch ein gutes Argument :prost:
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Re: Der Reiz des Unbekannten - das Echolot und seine Tücken

Beitrag von *Chorche* » 07.09.2016, 09:20

Das ist immer die Krux mit der "Weidgerechtigkeit". In meinen Augen ist das vor allem ein traditionsbehafteter Ausdruck dafür, dass man es sich selbst und anderen schwerer macht als erforderlich.
Das ist für mich die Aussage des Jahres! 100% Zustimmung!

Waidgerechtigkeit hat sehr viel mit persönlichen Ansichten und Tradition zu tun.

Für mich ist Waidgerechtigkeit irgendwie so - Respekt gegenüber dem Fisch und Achtung der Kreatur. Wenn manche im Zusammenhang mit Angeln von "Fairness" sprechen, stellen sich mir sowieso die Nackenhaare auf. Was ist am Angeln bitte fair? Gar nichts! Wir stehen gemütlich drillend am Ufer, während der Fisch um sein Leben kämpft.

Denn was gibts bei uns schon zu verlieren beim Angeln? Der Worst Case ist, dass wir nichts fangen oder einen Fisch verlieren und uns dann ärgern.

Für den Fisch geht es um Leben und Tod. Angeln ist per se nicht fair.

Für mich bedeutet Waidgerechtigkeit einfach, die Fische zu respektieren. Fische nicht anwerfen, die geschont sind, Fische schnell und schonend releasen oder schnell und möglichst schmerzlos zu töten, einfach Acht zu geben und aufzupassen.

Waidgerechtigkeit unterscheidet sich sicher auch stark von Mensch zu Mensch. Während meine Einstellung wie oben dargestellt ist, ist es für zB Fuschlsee0 (sorry, mir viel grad niemand anderer ein) schon nicht waidgerecht C&R zu betreiben, für manche Altfischer ist Festbleiangeln nicht waidgerecht, und für einen Ami ists vollkommen ok die Fische in der Kühlbox verrecken zu lassen.

Ich würde mir wünschen, dass unsere Fischereigesetze mal an die heutigen Anforderungen angepasst werden. Dinge wie Drillingsverbot für Friedfisch zB find ich gut, anderes (wie Echolotverbot) find ich schwachsinnig. Der Paragraph "beim Fischen sind die Grundsätze der Waidgerechtigkeit zu befolgen" ist insoferne strittig, als es ja kein Buch der Waidgerechtigkeit gibt, wo alles drinsteht...

Nur so ein paar Gedanken :-)

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