Auch ein Angler lebt nicht Ewig

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Kaindlau
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Auch ein Angler lebt nicht Ewig

Beitrag von Kaindlau » 31.08.2021, 19:33

Servus

Früher oder Später wird uns Petrus zu sich rufen.

Für viele ein unangenehmes Thema (auch für mich), aber ich bin so frei und werde es hier einmal ansprechen.

Meine Frau und ich haben immer wenn das Thema zur Sprache kam, sofort auf ein anderes Thema umgeschwenkt, weil es einfach unangenehm war.
Es liegt in der Natur der Sache das sich ein 20jähriger darüber nicht den Kopf zerbrechen wird (habe ich auch nicht), aber auf einmal ist man 60+, und der Tod wird greifbarer (in der Verwandtschaft, Bekannte, ehemalige Arbeitskollegen usw. und häufig sind es jüngere).
Nach dem Tod meiner Mutter im vorigen Jahr (eine Erlösung für sie und uns) war es auf einmal ganz real, weil ich und meine Frau mit der Ausrichtung des Begräbnisses zu tun hatten.
Und da ist mir bewusst geworden was für einen enormen Vorteil es für die Hinterbliebenen bedeutet wenn jemand zu seinen Lebzeiten schon für seinen letzten Weg gesorgt hat.
Und zwar nicht nur die Kosten (die nicht unerheblich sind), sondern auch die Art der Bestattung.

Und da gibt es gar nicht so wenig zur Auswahl
Feuerbestattung
Erdbestattung
Seebestattung
Baumbestattung
Erinnerungssteine
Luftbestattung
Donaubestattung

Als ich das alles gelesen habe, hat mich die Donaubestattung nicht mehr losgelassen
https://www.bestattungbrixner.at/bestat ... estattung/

Und ob ihr es glaubt oder nicht, aber ich trage mich mit den Gedanken mich für diese Bestattungsart sozusagen vormerken zu lassen, den das gilt dann und niemand kann etwas anderes wollen.

Also sollte es dereinst so sein das ich meinen letzten Spot aufsuchen werde, dann stelle ich mir vor, das alle AF Mitglieder die Donauabwärts von Enns ihre Donau Reviere haben am Ufer stehen und mir die letzte Ehre erweisen :mrgreen: (Bitte die Strömungsgeschwindigkeit beachten)

Wie ist eure Meinung dazu

Petri aus Enns
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Re: Auch ein Angler lebt nicht Ewig

Beitrag von DavidWien » 01.09.2021, 06:40

Hallo!

Ich bin selbst Bestatter in Wien und Umgebung und kann sagen, dass der Trend immer mehr in Richtung Naturbestattung geht. Gerade Baumbestattungen sind sehr gefragt. Die Naturbestattungsflächen werden jährlich mehr. Unterm Strich ist diese Bestattungsform auch günstiger, weil keine Grabpflege und kein Grabentgelt alle 10 Jahre anfällt.

In Wien geht der Trend von der klassischen Erdbestattung und der „schönen Leich“ immer mehr zurück und die Feuerbestattung mit ihren breiten Möglichkeiten (Luft-,Wasser-, Diamantbestattung,…) nimmt stetig zu.

Schön, dass du alles zu Lebzeiten klärst und deinen Angehörigen somit manche Entscheidungen und Sorgen abnimmst.

LG David
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Re: Auch ein Angler lebt nicht Ewig

Beitrag von Lupus » 01.09.2021, 07:21

Ja, meine Frau hat auch zu mir gesagt, wenn ich VOR Dir sterbe, dann bitte vergiss nie, dass ich Feuerbestattung will. Ich hoffe aber, dass es mich zuerst trifft oder sagen wir so wir täten uns natürlich wünschen, dass es uns beide gleichzeitig trifft.

Aber wir haben gute Gene und damit gute Chancen, sehr alt zu werden. Mir hat vor zwei Jahren, als ich 60 wurde, das Alter ein bissl einen Schock gemacht, weil ich merkte, wie ich Neue Sachen überhaupt nicht mehr kapiere: Alles elektronische. Moderne Handys, E-Autos, alles im Gesundheits und Finanzwesen online, überall hörst Du als alter Mensch "das können sie über das Smartphone scannen oder eine App nehmen", und ich HAB kein Smartphone, kapiere keines und kann auch keinen Tastscreen oder wie das heißt bedienen.

Aber heute bin ich endlich FREI und sage mir: Das ist mir wurscht. Aus basta. Und seitdem lebe ich völlig ungeniert und werde noch lang lang lang leben.
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Re: Auch ein Angler lebt nicht Ewig

Beitrag von Sixpack » 01.09.2021, 12:06

Habe von meinem Sohn mal ein Kaffeehäferl bekommen mit dem Spruch: "Angler sterben nicht, sie riechen bloß so!" :lol:
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Re: Auch ein Angler lebt nicht Ewig

Beitrag von grusteve » 01.09.2021, 20:04

Na ja, nachdem ich ja noch ein Stückl älter bin...
Aber ich halte von diesen "modernen" Bestattungsmethoden doch eher weniger. Da bleibt ja von einem gar nichts mehr übrig !
Wenn ich aber -wie ich es vor kurzem wieder einmal getan habe- so einen "Friedhofsspaziergang" mache, da "treffe" ich doch jede Menge Bekannte, Verwandte, Freunde, und manchmal auch solche, die man im Leben gar nicht gern getroffen hat. Gleich ein paar Meter gegenüber unseres Familiengrabes liegen zwei liebe Freunde- und lacht nicht- ich finde das alles irgendwie tröstlich.
In Gosau hat man ja die Schädel der Verstorbenen sogar datiert und bemalt und ein Enkel bewahrt den seines Großvaters in der Stube auf und hält ihn in Ehren- so hab ich`s wenigstens einmal in einem Bericht gesehen. Er gäbe ihm Kraft, meinte er.
Es wird wohl jeder seine eigenen Gedanken und Ansichten zu diesem doch eher ernsten Thema haben-welches mich aber mehr interessiert, als wenn einer irgendwo ein Schwanzerl fangt.
LG grusteve
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Re: Auch ein Angler lebt nicht Ewig

Beitrag von Romario » 02.09.2021, 09:38

Hello
gutes, wenn auch schweres Thema.
Ab einem gewissen Alter und vorallem wenn die "Einschläge" = Todesfälle im persönlichen Umfeld näher kommen, beginnt man unweigerlich über die eigene Endlichkeit nachzudenken.
Ich musste vor kurzer Zeit zwei enge Freunde in meinem Alter auf dem letzten Weg begleiten und es war nicht schön. Wie auch, aber was ich seither sicher weiß: Ich will weder Pfarrer noch Friedhof mit Aufbewahrungshalle usw.
Deshalb finde ich eine Naturbestattung - sprich irgendwo am Fuss eines Baumes oder auch diese Donaubestattung wirklich eine denkbare Variante.
Und @Kaindlau - ich werd am Wasser stehen, wennst dann vorbeitreibst - ich schau ja vom büro aus direkt auf die Donau ... :)
Irgendwo hab ich auch mal was ganz schönes gelesen - ich glaub es war vom legendären Bernard Venables. Er schrieb über einen verstorbenen Angler: "I am sure he is wetting his line in some much deeper water now ..."
greets
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Re: Auch ein Angler lebt nicht Ewig

Beitrag von fuschlsee0 » 02.09.2021, 14:45

Mir ist das sowas von wurscht, was man mit meinen lächerlichen Überresten machen wird. Das Problem mit meinen Resten haben die Hinterbliebenen und daher dürfen die entscheiden, was sie damit machen. ich würde ihnen zum Einfachsten raten. Nur bitte auf keinen Fall - das ist mein einziger Wunsch - einen Vertreter irgendeiner Glaubensgemeinschaft auch nur in die Nähe kommen lassen.
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Re: Auch ein Angler lebt nicht Ewig

Beitrag von GvonderRinne » 02.09.2021, 20:41

Servus!
Kaindlau, weil ich ja unter dir bin, hoffe ich deine Mineralien werden mein Revier düngen :mrgreen:
Einäscherung kommt für mich aus Glaubensüberlegungen nicht in Frage, daher auch alle diese - durchaus romantischen - Bestattungsformen nicht.
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Re: Auch ein Angler lebt nicht Ewig

Beitrag von fuschlsee0 » 02.09.2021, 21:11

Hallo G!
Bei allem Respekt. Aber. Gibt es bei Deinem Glauben denn Vorschreibungen, wie eine Entsorgung biologischer Reste zu erfolgen hat? Meist sind das doch eher individuell motivierte Vorstellungen, ob das Begräbnis so oder so ablaufen soll. Also von wurscht bis tamtam. Je nachdem, was denn der noch nicht Gestorbene glaubt, was für ihn im Fall der Fälle speziell veranstaltet werden soll.
Selber kriegt man das ja nicht mehr mit. Und ob --- Himmel oder Hölle entscheidet auch nicht die Entscheidung der sich um die Zeremonie kümmernden.
Oder bin ich mit meine Gedanken auf dem Holzweg?
LG!
F0
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Re: Auch ein Angler lebt nicht Ewig

Beitrag von TheCK » 03.09.2021, 05:26

fuschlsee0 hat geschrieben:
02.09.2021, 21:11
Gibt es bei Deinem Glauben denn Vorschreibungen, wie eine Entsorgung biologischer Reste zu erfolgen hat? Meist sind das doch eher individuell motivierte Vorstellungen, ob das Begräbnis so oder so ablaufen soll.
Das kann man so pauschal nicht sagen. Die Zeugen Jehovas beispielsweise legen extrem viel Wert auf die Unversehrtheit des Körpers in jeder Lebenslage und auch darüber hinaus. Bei den Mormonen soll es sich ähnlich verhalten, da kenne ich mich aber nicht in allen Details aus.
Glaube an sich ist ja auch sehr individuell. Und selbst wenn man selbst an nichts oder an ein fliegendes Spaghettimonster glaubt - jeder hat eben seine eigene Meinung zu Leben und Tod.

Ich fange mit dem Kirchen-Tamtam auch nicht (mehr) allzu viel an. Für mich ist wichtig, dass meine Nachkommen keinen Aufwand mehr mit mir haben nachdem es zu Ende gegangen ist. Also werde ich vermutlich den Weg meines Vaters gehen und mich in einer verrottbaren Urne unter einen Baum legen lassen. Oder vielleicht sind bis dahin auch schon ausgefallenere Orte möglich. Die Bestattung hier in der Gegend ist in diese Richtung sehr aktiv und experimentierfreudig.
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Re: Auch ein Angler lebt nicht Ewig

Beitrag von RaubKoppe » 03.09.2021, 11:33

Es gibt auch bei uns immer mehr *Geier*. Nicht umsonst können die Knochen als Ganzes schlucken.
Im Tibet werden so die Überreste eines verstorbenen Mitmenschen der Natur preisgegeben.

Man bedenke, da bleibt nichts mit Sondermüll in den Körpern und in der Erde übrig....

https://www.youtube.com/watch?v=rz2fqjCv2FQ

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Re: Auch ein Angler lebt nicht Ewig

Beitrag von Polsi » 03.09.2021, 13:36

Wenn ich tot bin, interessiert es mich nicht die Bohne, ob man meine Überreste in die Donau streut oder in den Weltraum schießt.

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Re: Auch ein Angler lebt nicht Ewig

Beitrag von thomasfischt » 03.09.2021, 15:02

Polsi hat geschrieben:
03.09.2021, 13:36
Wenn ich tot bin, interessiert es mich nicht die Bohne, ob man meine Überreste in die Donau streut oder in den Weltraum schießt.
Und ich dachte du hast deinen Körper schon fix der Boilieproduktion gespendet... 😀
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Re: Auch ein Angler lebt nicht Ewig

Beitrag von Sixpack » 03.09.2021, 16:11

:lol: :lol: :lol: Predigested DP-Flavour (ltd.)
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Re: Auch ein Angler lebt nicht Ewig

Beitrag von Polsi » 06.09.2021, 10:04

thomasfischt hat geschrieben:
03.09.2021, 15:02
Polsi hat geschrieben:
03.09.2021, 13:36
Wenn ich tot bin, interessiert es mich nicht die Bohne, ob man meine Überreste in die Donau streut oder in den Weltraum schießt.
Und ich dachte du hast deinen Körper schon fix der Boilieproduktion gespendet... 😀
:lol: :lol: :lol: Das wird dann aber eine Ultra-Limited Edition.
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