TdM 11/18: Besatzfische als Vogelfutter

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Re: TdM 11/18: Besatzfische als Vogelfutter

Beitrag von Gschitz » 20.11.2018, 15:34

Also ich seh mich als Naturschützer- egal ob als Angler oder bei einer meiner anderen Tätigkeiten.

Genau dort müssen wir hin: Die Natur als großes Ganzes und im speziellen die Natur unter Wasser muss die Priorität vor dem eigenen Fang bekommen (ein hohes Ziel, dass kaum jemand erfüllt).
Vogelschützer, Angler, Taucher, Kanuten/Rafter... alle Naturliebhaber ziehen an einem Strang. NUR so werden wir was erreichen können.
Diese alten Muster- Vogelschützer gegen Angler, Angler gegen Kanuten, usw müssen durchbrochen werden.

Ein schönes Beispiel: Die Vogelschützer machen eine Haubentaucher-Zählung und das Ergebnis ist um einiges schlechter als vor einigen Jahren. Sofort wird reflexartig auf die Angler hingehauen- sie seien Schuld daran, da Sie am Schilf Ihre Boote verankert haben. Anstatt jetzt gegen die Vogelschützer zu schimpfen müssen wir eben in Dialog gehn und erklären, dass wir Angler schon seit Ewigkeiten das machen. Was sich aber verändert hat ist die Fischotterpopulation und die sagen sicher nicht nein zu leckeren Eiern die im Schilf rumliegen..... Ihr werdet sehn, die Vogelschützer und Amphibienliebhaber werden unsere Verbündeten, wenn es ums Fischotter Management geht. Und nur so könne wir etwas erreichen- viele Utopien werden wahr und bald werden wir Wasserliebhaber gemeinsam die Natur schützen- die Natur in der wir unsere Hobbies ausüben können

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Re: TdM 11/18: Besatzfische als Vogelfutter

Beitrag von fuschlsee0 » 20.11.2018, 16:02

Es ist eh überall das selbe. Wen man sagt "mai san mia" und nur die eigenen Interessen wichtig sind, man nicht kooperieren, sondern konkurrieren will, dann ist man halt im Endeffekt irgendwann da wo Nord- und Südkorea sind. Genau so wie Polsi macht es ja derzeit auch unsere Bundesregierung: Man versucht keine gemeinsamen Lösungen, Konsens und Kooperation, keinen gemeinsamen Nenner zuzulassen, sondern sagt "mia san mia", plädiert auf die Stärkung der eigenen Gruppe, der eigenen Interessen, baut Feindbilder auf und spaltet die Gesellschaft.
Man erreicht dadurch schon etwas. Das ist eh bekannt, dass sich mit solchen Vorgangsweisen (Ingroup-Outgroup-Effekt) kurzfristig das Zusammengehörigkeitsgefühl in einer Gruppe, der Patriotismus, usw., erhöhen lassen. Das Problem ist aber, dass das die andere - vermeintliche Gegengruppe - auch macht.
Das weiß man in den Sozialwissenschaften schon sooo lange, aber die Menschen lassen sich halt immer wieder damit fangen und hinterher, wenn es nur mehr verbrannte Erde und keine Lösung gibt (oder sogar Krieg) herrscht Katzenjammer. Alles bekannt!

Ich hab ein paar hundert Tauchgänge gemacht, hab ein Kanu und ein Ruderboot, schnorchel gerne die Alz oder die Traun runter, hab eine Jahreskarte an einem See und fische zusätzlich an mind. 10 anderen Gewässern im Jahr, geh gern mal baden oder übernachte an einem Seeufer, hab mit Umweltschutzgruppen über die Verhinderungsmöglichkeiten von Kraftwerksplänen geredet, und kenne daher in all diesen Bereichen solche die nur an die eigenen Interessen denken, Feindbilder stärken, usw., aber ich habe auch überall viele Leute in diesen Szenen kennen gelernt, die sehr wohl über den eigenen Tellerrand schauen, sich für Kooperation und lösungsorientiertes handeln interessieren. Mit denen kann man dann was schaffen.
Mit den Einzementierern gelingt rein gar nichts!

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Re: TdM 11/18: Besatzfische als Vogelfutter

Beitrag von Polsi » 21.11.2018, 15:55

Gschitz hat geschrieben:Ihr werdet sehn, die Vogelschützer und Amphibienliebhaber werden unsere Verbündeten, wenn es ums Fischotter Management geht.
Ich lege hier und jetzt meine Hand dafür ins Feuer, dass das niemals passieren wird.
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Re: TdM 11/18: Besatzfische als Vogelfutter

Beitrag von fuschlsee0 » 21.11.2018, 16:02

AUA!!!

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Re: TdM 11/18: Besatzfische als Vogelfutter

Beitrag von Polsi » 21.11.2018, 16:13

Im anderen Threat haben wir ja über das Theam Fischethik bei Fishlife geschrieben.

Hier steht genau das, was ich behaupte:

"Eine moralische Verantwortung und dadurch allgemeine soziokulturelle Akzeptanz von Anglern unter Nichtanglern findet kaum statt. „Ihr reinigt Euer Angelrevier nur, weil ihr in schöner Natur fischen wollt!“
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Re: TdM 11/18: Besatzfische als Vogelfutter

Beitrag von Oze147 » 21.11.2018, 16:38

Polsi hat geschrieben:Hier steht genau das, was ich behaupte:

"Eine moralische Verantwortung und dadurch allgemeine soziokulturelle Akzeptanz von Anglern unter Nichtanglern findet kaum statt. „Ihr reinigt Euer Angelrevier nur, weil ihr in schöner Natur fischen wollt!“
Wobei ich nicht verstehe, warum die Natur dann nicht der gemeinsame Nenner sein kann.

Wir reinigen die Reviere, weil wir in schöner Natur fischen wollen.
Die Vogelschützer setzen sich ein, damit die Vögel saubere Nistplätze haben.
Die Kanufahrer setzen sich ein, will sie naturbelassenen Flüssen Kanufahren wollen.

Nur weil wir die Natur unterschiedlich nutzen, bedeutet das nicht, dass wir sie nicht gemeinsam schützen bzw. für sie einsetzen können.
Das sowas nicht von heut auf morgen geht, bestreitet ja niemand, aber wenn Menschen prinzipiell nicht dazu fähig wären sich zusammenzuraufen, dann könnte ja niemand mehr ohne Waffe aus dem Haus gehen.

Ich habe auch nicht den Eindruck, dass meine Umwelt mein "Anglersein" nicht akzeptiert. Mir kommt eher das Gegenteil vor, wenn ich an Gewässern angle, die z.B. auch stark von Spaziergängern frequentiert werden.

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Re: TdM 11/18: Besatzfische als Vogelfutter

Beitrag von fuschlsee0 » 21.11.2018, 19:34

Polsi hat geschrieben:Im anderen Threat haben wir ja über das Theam Fischethik bei Fishlife geschrieben.

Hier steht genau das, was ich behaupte:

"Eine moralische Verantwortung und dadurch allgemeine soziokulturelle Akzeptanz von Anglern unter Nichtanglern findet kaum statt. „Ihr reinigt Euer Angelrevier nur, weil ihr in schöner Natur fischen wollt!“
Vielleicht sollte man genau daran arbeiten....dass wir Akzeptanz bei den Nichtanglern finden. Und das geht wohl nur über eine positive Funktion der Angler im Hinblick auf das was auch andere Menschen interessiert: z.B. Naturschutz die Gewässer betreffend.

Dass ein Nichtangler kaum positive Aspekte an einem Angler findet, der in einem besetzten "Fullpull-"Teich die Fische rauskurbelt, wiegt, nach Rekorden sucht und dann wieder zurückwirft....ist wohl leicht verständlich.

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