TheCK hat geschrieben: ↑21.02.2020, 09:26
Ich glaube hier gibt es einen kleinen Denkfehler. Vermutlich wird ein Großteil des Angelbleis aus Altmetall hergestellt. Rohstoffpreise an der Börse sind hingegen immer Erzeugerpreise. Und Blei ist in der Erst-Erzeugung vermutlich knapper als Eisen/Stahl und wird deshalb höher eingepreist.
Ich habe schon absichtlich die Rohstoffpreise verglichen, weil meine Überlegung war, dass dort die höheren Energiekosten noch am direktesten sichtbar sein müssten. Weil es noch keine Verzerrungen durch Weiterverarbeitung, Handelspannen etc. gibt. Aber du hast wohl recht, da wird es andere, gewichtigere Einflussgrößen geben, die den Preis mitbestimmen.
Preise von Bleijgs und Stahljigs für den Endkunden sind ja derzeit nicht vergleichbar, weil es Stahljigs nicht gibt. Aber mir ist gerade eingefallen, Kugeln könnte man vergleichen. Kugel Pompel verkauft ja beide Arten.
Preisvergleich bei 10mm-Kugeln: Bleikugeln/ungehärtete Stahlkugeln, beide ungelocht:
Stahlkugeln: 4ct/Stk
Bleikugeln: 16 Euro/Kg
Um die Preise vergleichen zu können, ist ein bißchen Rechnerei erforderlich.
Mein Ergebnis:
Nach Gewicht: 1kg kostet: (Anzahl errechnet aus Dichte)
Stahlkugeln: 9,72 Euro (= 243 Stk)
Bleikugeln: 16 Euro (= 168 Stk)
Angel-Bleikugeln gelocht 5g 1kg: 12,90 inkl. MWst (gerlinger.de)
Pro Stück: 1 Stk. kostet:
Stahlkugel: 4ct
Bleikugel: 9,5ct (errechnet aus Kilopreis)
D.h. nicht nur beim Rohstoff, sondern auch beim Endverbraucherprodukt Kugel ist in diesem konkreten Beispiel Blei merklich teurer als Stahl. Aber eine Kugel ist halt noch kein Jig. Was kann man daraus bzgl. der ursprünglichen Frage, welcher Unterschied in der Ökobilanz besteht, herauslesen?