Hallo,
dadurch dass jetzt in Wien und NÖ in 5 Donaurevieren schon die Verwendung von Blei verboten ist (siehe zB hier:
https://www.fischundwasser.at/images/re ... _donau.pdf)
und durch die ganz aktuell im Jänner 2021 auf EU-Ebene herausgegebene Empfehlung für das generelle Verkaufs- und Verwendungsverbot für Blei in Jagdmunition und Angelgeräten (siehe
https://echa.europa.eu/de/hot-topics/le ... ng-weights)
ist das Thema dieses (schon fast 2 Jahre alten) Threads wohl aktueller denn je.
Ich habe daher jetzt einmal ein wenig recherchiert, welche Alternativen zu Bleijigs es jetzt schon auf dem Markt gibt. Die Ergebnisse und einige Zusatzinfos habe ich auf meiner Webseite
https://stahljigs.at/alternativen.htm
zusammengefasst. Ersuche um Verständnis, dass ich hier im Forum die Liste nur in Form von 2 Screenshots der Webseite poste (siehe unten), weil ich sonst doppelte Arbeit mit dem Schreiben und Einfügen aller Daten hätte. Weiters habe ich Aktualisierungen der Daten geplant, die ich ebenfalls nur an einer Stelle machen möchte.
Es gibt jetzt schon mehr Jig-Angebote auf dem Markt als zum Zeitpunkt des Start dieses Threads (14.04.2019). Bei den für Angelgewichte verwendeten Materialien hat sich aber nicht viel verändert. Ich habe damals angeführt:
Wolfram (Tungsten), Bismut, Messing, Stahl, Zinn, Zink und Zamak
Bei den Jigs sind 2 Angebote aus (Edel)-Stahl dazugekommen (vor 2 Jahren gabe es nur meine Eigenbau-Lösung). Und eine Lösung bei der Magnetit verwendet wird.
Meine Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn jemand noch andere Alternativen kennt, wäre ich dankbar für eine Mitteilung, um die Liste ergänzen zu können. Auch für die Rückmeldung etwaiger Fehler in meiner Liste wäre ich dankbar.
Ergänzen möchte ich die Liste auch noch um Infos zu relevanten Aspekten der Umweltfreundlichkeit, insbesondere Giftigkeit und Ökobilanz. Dazu bräuchte ich aber Infos von Fachleuten aus Werkstofftechnologie, Chemie, Umwelttechnik etc. Wenn hier jemand Infos beisteuern kann und möchte, wäre ich dankbar.
Mich würde auch interessieren, worauf Angler, die jetzt schon direkt vom Bleiverbot betroffen sind, weil sie in den betroffenen Donaurevieren fischen, tatsächlich umsteigen bzw. wie sie allgemein mit dem plötzlichen generellen Bleiverbot umgehen, das ja alle Angelarten umfasst, nicht nur das Jigangeln.
Abschließend möchte ich noch anmerken:
Die Auflistung macht mMn deutlich, dass Physik und Materialkosten deutliche Grenzen für das Entwickeln von angeltechnisch und preislich adäquaten Alternativen zu Blei(jigs) setzen. Und bessere Umweltfreundlichkeit ist dabei nicht automatisch garantiert, nur weil kein giftiges Blei verwendet wird, wie sich das aber bei Werbeslogans (Umweltfreundlich weil bleifrei) meist anhört.
Ich bin daher gegen ein generelles Bleiverbot, weil es in einigen Angelbereichen einfach keinen adäquaten Ersatz für Blei gibt, also das generelle Verbot deutliche Nachteile für Angler bedeuten würde. Aber ich bin für einen freiwilligen Verzicht auf Blei in Angelbereichen, in denen viel Blei abgerissen wird und die Verwendung von Alternativen praktikabel ist. Einfach um die Gesamtmenge wesentlich zu reduzieren, weil Blei ist unbestritten ein Giftstoff, auch wenn die Auswirkungen mWn nicht klar erforscht und damit nicht bekannt sind. Solche Angelbereiche wären eben zB das Grund- und Jigangeln in großen Flüssen (in eingeschränkten Gewichtsbereichen). Verbunden mit dieser freiwilligen Reduktion wäre für mich die Hoffnung, dass durch die stark reduzierte Gesamtmenge auch das generelle Bleiverbot abgewendet werden kann, weil es als Thema für die Politik zu unbedeutend wird.
Erich