Ich hab von dem Ganzen nicht den geringsten Tau gehabt- nur dem Namen nach irgendwie gekannt- und mich jetzt ein bisschen erkundigt !regus hat geschrieben: 13.02.2020, 12:03 Sind diese Treppelwege nicht erst mit der Begradigung aufgekommen? Oder ab wann wurden die Schiffe mit Pferden hochgezogen?
Es ist hochinteressant und auch umfangreich.
Diese organisierten Schiffszüge gibt es auf der Donau mindestens seit dem 15. Jh. vermutlich aber schon weit länger. So ein Zug bestand aus bis zu 60 Pferden und 60 Leuten, war bis zu 500 m lang und bewegte 500 t Nutzlast aufwärts. Es gab mehrere Schiffe, größere und kleinere, Schiffsnamen wie Kelheimer (bis zu 40 m lang), Nebenschiffe wie Schwimmer, usw. gab es und Hohenauer hieß der ganze Schiffszug, der Zug brauchte von Wien nach Passau ca. 5 Wochen und 9 mal musste die Donauseite gewechselt werden. Pferde und Reiter mussten durchaus auch ins Wasser, auf gar keinen Fall aber durfte das Hauptseil ins Wasser, manchmal kam man an einem Tag nur einige km weiter.
Ja und Sträflinge hat man auch zum Ziehen der Schiffe herangezogen, die diese Tortur oft nicht lange überlebten. Gerade in der Ära von Joseph II -die Todesstrafe war ja nun abgeschafft- gab es jetzt genug solche Bedauernswerte.
Donauaufwärts "getreidelt", so nannte man das, wurden besonders gerne auch Weinfässer.
Also ich meine, es müsste ein unwahrscheinliches Erlebnis sein, so einen Schiffszug zu beobachten, womöglich gar beim Übersetzen.
Ich hab da jetzt alles nur so zusammengestoppelt, bitte nachsichtig sein.
LG von grusteve