Hallo zusammen,
ich möchte gerne meinen letzten Angeltrip mit Euch teilen.
Letzten Freitag ging es vom Norden Kroatiens direkt auf die Fähre auf der Insel Krk, und dann weiter nach Mali Losinj.
Laut Wetterprognose sollte es mit minimal 10 und maximal 15 Grad relativ warm werden für Februar, weswegen ich
mir den Plan zurecht gelegt hatte ein bis zwei Nächte auf dem Boot zu campen. Also 100% Angeln, so wie ich es mag.
Ich kam dann gegen 20Uhr an, schaffte all mein Zeug ins Boot und fing auch gleich mit dem Angeln an.
Ich hatte zwei Grundruten mit Laufblei fertig, welche ich direkt in die Bootsrutenhalter steckte und mit Messermuscheln
beköderte. Als Bissanzeiger nahm ich einen normalen Ring und hängte noch ein Glöckchen dran.
Während ich auf den ersten Biss wartete gönnte ich mir eine kleine Abendjause.
Nach kurzer Zeit ging es dann auch schon los, ich hatte alle paar Minuten Anfasser, Zupfer und ein paar bessere Bisse.
Zuerst fing ich eine kleine Rotbrasse, welche ich auch sofort schwimmen lies. Später wurden die Bisse eindeutiger,
also zuerst eine kleine Flucht, dann kurzer Halt mit Schlägen, dann wieder Flucht. Typische Congerbisse halt.
Ich fing am Ende zwei Conger um die 60cm, welche ich aber auch schwimmen lies. Ab 23 Uhr wurde es dann wieder
ruhiger und die Bisse blieben aus. Ich angelte aber noch bis 1Uhr bevor ich mich zum Schlafen hinlegte. Ich hatte
eine Rute über Nacht draußen, wo ich aber keinen Biss hörte und auch keine Veränderung am Bissanzeiger sah.
In der Früh gab es erstmals Kaffe und ich beköderte die Ruten neu an. Der Nebel stand hoch aber es gab kaum
Wind und es deutete alles auf einen schönen, sonnigen und warmen Tag hin.
Nach einer Stunde ohne Biss lies ich das Auslegen sein und konzentrierte mich aufs Schleppen. Ich zog zuerst
eine Rute mit Sabiki und Wobbler und eine Rute mit Seidenfäden auf Hornhecht. Leider ging nichts auf die
erste Rute, weshalb ich diese dann später gegen eine weitere Hornhechtrute tauschte. Nach kurzer Zeit
biss auch der erste Horni. Ich köderte diesen dann an meine Schlepprute und begann meine Kreise zu drehen.
Gegen 10 lichtete sich der Nebel komplett und die Sonne kam raus. Ich drehte derweil meine Kreise und als
ich kurz vor Mittag am vollenden meines zweiten Kreises war entschied ich mich gleich darauf Pause zu machen.
Vorher musste ich noch die Rute rausziehen, also entschloss ich mich noch knapp ans Camp zu fahren und dort
die Kurve bis zur Buchtmitte zu nehmen bevor ich den Köder rausziehen wollte. Als ich dann am Ende dieser
Strecke meine Rute in die Hand nahm hatte ich einen Hänger, zumindest dachte ich das, ich schlug also leicht
an um das vermeintlich festgesetzte Schleppblei zu befreien und merkte, dass da irgendwie was dran hängt.
Ich muss sagen, dass ich eine 20lbs Schlepprute fische, also die Liga mit der man schöne Dentex und andere
Großräuber bändigen kann, daher spürte ich nur, dass das Setup schwerer war als es sein sollte, jedoch nicht
ob es sich um Fisch oder Müll handelte. Ich sah, dass das Setup schnell na die Oberfläche ging, was auch
ungewöhnlich war, und sah dann auch, dass irgendwas braunes am Haken hing. Zuerst dachte ich tatsächlich,
dass ich einen Plastikkaffeebecher gehakt hatte. Als die Montag dann aber näher kam konnte ich meinen
Augen nicht glauben, da hing tatsächlich ein Petersfisch dran. Mein erster Heringskönig!
Meine Freude war unendlich und ich kann euch das garnicht so beschreiben wie glücklich ich in diesem Moment war.
Der Fisch war mit 35cm und 0,6kg kein Riese, aber dass ich ihn in der Bucht auf vielleicht 10m Tiefe, und dann
noch beim Schleppen mit Hornhecht gefangen hab machte diesen Fang noch um einiges unglaublicher.
Nach diesem Fang machte ich dann meine wohlverdiente Mittagspause. Am Nachmittag wiederholte ich das ganze,
schleppte zuerst auf Hornhechte und dann damit auf große Räuber. Ich hatte leider keinen Biss mehr und stattdessen
setzte ich die Montage in einer alten Reuse fest, die irgend ein Volli.... einfach in der Hafenbucht ausgelegt hatte und
die Bojen um ca. 2m versenkt hatte. Ich bekam das Setupt (inkl. Waterwolf Cam und Karte mit Aufnahmen vom
Petersfisch) nicht frei und riss ab. Ich probierte die Reuse rauszuheben, mit Hilfe eines anderen Bootes und zwei
freundlichen Anglern, aber auch zu dritt konnten wir die Reuse nicht rausheben, welche sich anscheinend irgendwie
am Boden festgesetzt hat. Nach diesem Rückschlag beschloss ich den Trip zu beenden und fuhr zurück aufs Festland.
Ich hoffe der Bericht hat euch gefallen! Das Ende ist ein wenig abrupt, aber genau so war es auch. Nachdem ich die
Cam und Aufnahmen verloren hab war meine ganze Motivation weg und ich wollte ich nicht mehr weiter machen.
Gruß
Inchiku