Der Wert von Fliegenfisch-Gewässern?

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Re: Der Wert von Fliegenfisch-Gewässern?

Beitrag von gue » 25.10.2011, 14:44

Servus, das mach ich doch gerne.
Aber vorweg noch die Info, dass ich die Ausführungen von SalmoTrutta zu Pacht und Erhalt eines Gewässers bzw. der damit verbundenen Kosten wirklich sehr interessant und spannend fand. Auch die verschiedenen – sehr subjektiven – Kriterien der Angelforumianer zeigen ganz einfach, was ich in der Einleitung eh schon zu erklären versucht habe: Das wert-sein ist eben sehr sehr relativ und immer persönlich gefärbt.

Aber nun zu meiner persönlichen Jahresplanung 2012: Gut, grundsätzlich möchte und werde ich nicht in den – von einigen Postern angedachten – Fliegenfischer-Streik treten, sondern trotz der saftigen Ösi-Preise weiterhin der Flugangelei frönen. Die Planung sieht momentan so aus, dass ich mich im nächsten Jahr an der Saalach (Revier 1a) mit einem Zehner-Block versuchen möchte (da die Saisonkarte im Normalfall nur mit mehrjähriger Wartezeit zu bekommen ist), und darüber hinaus werde ich wie gehabt mit Tageskarten durch Salzburg, Bayern, Steiermark und Oberösterreich tingeln. Wie heuer ist auch der eine oder andere Kurzurlaub mit meiner – ebenfalls fliegenfischenden – Holden angedacht. Schenken werde ich mir höchstwahrscheinlich die Saisonkarte für die Fischach (Seekirchner Teil), welche trotz unmittelbarer Nähe zur Höhle des gue wenig bis gar keinen Reiz auf mich ausübt, da hier außer ein paar Aiteln und Barschen aber auch ganz und gar nichts durch dir Gegend schwimmt. Mir ist bewusst, dass die Fangquote nicht alles ist, aber ein bisschen (bzw. zumindest die Aussicht auf ein bisschen) wäre eben doch kein Fehler – Naturgenuss hin oder her.

Außerdem hab ich noch ein kleines Spezialprojekt vor mir, und zwar ein verstecktes Wald-bacherl/-flüsschen im schönen Salzburg, dass interessanterweise in keinem Angelgewässerführer angeführt ist. Hier steckt meine Recherche über Eigentümer/Pächter sowie Fischvorkommen allerdings noch in den Kleinkindschuhen, und deswegen kann und werde ich euch noch keine weiteren Details verraten.

Und falls noch jemand Tipps zum Saalach-Revier 1a hat -> immer nur her damit ;-)

tl,
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Re: Der Wert von Fliegenfisch-Gewässern?

Beitrag von Captain » 26.10.2011, 07:41

DryFly hat geschrieben:Servus,
Captain hat geschrieben:..... Eine Art Fliegenfischerstreik sollten wir durchziehen, frei nach dem Motto: "Stell Dir vor da ist ein Fluß voller Fisch`, aber keiner geht hin".....
eine gute Idee ;-) Wie würde dabei das Ergebnis aussehen? Die Pacht wurde vom Verein bezahlt - der Besatz wurde getätigt - keine Karten werden verkauft - der Verein ist pleite - die Pacht wird neu ausgeschrieben - ein Industrieller, dem eine Fliegenstrecke zu seiner Jagd gut dazupasst, pachtet sie - es gibt nurmehr Einladungen an seine Geschäftspartner - das Fliegengewässer ist für lange Zeit, wenn nicht für immer, für den "normalen" Fliegenfischer verloren.
Es wäre nicht das erste und einzige Fliegenwasserl, das für alle Zeiten in privater Hand ist.
Wirklich, eine gute Idee ;)
Servus DryFly,

so eng sehe die Sache nicht, jeder Verein bringt genügend " now how" auf die Beine, um ein Revier vernünftig zu bewirtschaften. Eine Einzelperson hat weder die Möglichkeiten, noch den Weitblick, ein Revier im Interesse der allgemeinen Angelfischerei zu führen. Das hat auch so mancher "Blaublütiger" erkannt, und vertraut seinen Besitz lieber denkenden Menschen an, als Kapitalisten samt Geschäftspartnern.
L G, Klaus

"Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist unsichtbar für die Augen". Antoine de Saint-Exupery

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Re: Der Wert von Fliegenfisch-Gewässern?

Beitrag von Hellvis » 26.10.2011, 09:06

Glaubst Du wirklich, dass eine Einzelperson - die Interesse und das nötige Kleingeld hat - schlechter aufgestellt ist wie einer der tausenden Vereine?!? In diesen sind ja auch "alle Experten" vertreten. Wir haben ja gerade ein Beispiel von einem Bergsee gehört, wie man den durch schwachsinnigen Besatz ruinieren kann. Ein Verein muss immer die Interessen von vielen unter einen Hut bringen - das ist doch eines der zentralen Probleme!!
Der Kollege hier im Forum (weiß seinen Nick nicht mehr, ist nicht mehr so aktiv) mit der kleinen Flussstrecke in der Stmk? kann sicher sinnvoller seine kleine Fliegenstrecke bewirtschaften als einer der Vereine, die sich eine FlyOnly-Strecke einbilden.

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Re: Der Wert von Fliegenfisch-Gewässern?

Beitrag von koppenkitzler » 26.10.2011, 15:14

Ich glaube der "Kollege" bin ich.
Habe den thread größtenteils mitverfolgt,hatte aber aus Zeitmangel bis jetzt keine Lust einzusteigen,wohl auch,weil alles von Euch ohnehin so gut beleuchtet wurde.
Ich habe aber interessiert mitgelesen.

Nunja,ich "bewirtschafte" die kleinen 4 km Salzaoberlauf,wir sind zu viert,wobei wir alle wenig Zeit haben,der Bach ist deswegen aber niemals überfischt .

Wir haben dieses Jahr NICHTS besetzt(herrlich,wenn so was möglich ist!!!!!!!).
Mitgenommen habe wir zusammen etwa 10-15 Fische,wenn überhaupt.

Der Pachtpreis ist ein Bruttopreis der ÖBF,keine zusätzlichen Kosten bis auf die einmalige anfängliche Kaution.

Der Fischbestand ist wild,vereinzelt finden sich auch schöne Äschen.Ich schätze 55% BF,40% RB,5% Äschen.
Sehr schöner Bach.

Zur Diskussion ein paar Gedanken:
Die Fliegenfischerei kann man nicht so mit der anderen Fischerei vergleichen,sie ist mehr "Liebhaberei" als Angelsport.
Daß im mitteleuropäischen Ausland(Deutschland)die Preise nicht so hoch sind wundert mich auch nicht,denn WIR in Österreich haben die schönsten Fischwasser mit teilweise auch sehr gutem Wildbestand.
Als Steirer spreche ich da hauptsächlich von Mur,Salza und Mürz.

Ganz einfach:
Der Preis wird durch die Nachfrage bestimmt,anscheinend ist also die Nachfrage bei uns enorm,ich kenne kein Fliegenwasser,dessen Pachtpreis sich in den letzten Jahren nicht zumindest verdoppelt hat.
Das bedeutet das dieser "Wert" sich nach dem Trend richtet und der zeigt steil bergauf.

Fliegenfischen ist einfach trendy.

Ich selbst habe einen Kollegen,der mit mir einen Fliegenfischerkurs machen wollte.Als ich ihn fragte,wo er denn sonst bisher überall gefischt hat,kam die Antwort ganz kleinlaut:"Ich habe überhaupt noch nie im Leben gefischt!"
Genervt fragte ich :Und warum willst Du jetzt ausgerechnet Fliegenfischen lernen?
Antwort:"Weil es halt soviele Kollegen machen"(wir sind Ärzte).

Pfui
Ich habe mit diesem Kollegen keinen Kurs gemacht........

So nun,das ist die Sache,die ich Euch erzählen wollte:
Fliegenfischen ist im Gegensatz zur normalen Angelei leider durchaus ein sehr starkes Statussymbol wie Porschefahren,Golfspielen oder langbeinige Blondinen.......
Mich wundern die Preise also nicht,wenn zusätzlich auch ein immenser Zustrom von BISHERIGEN NICHTFISCHERN in der Fliegenfischerei zu verzeichnen ist.

Schwachsinn eigentlich und wir passionierten "Urangler" bleiben angesichts wachsender Preise langsam auf der Strecke.
Noch eines möchte ich hinzufügen.

Ich verdiene als landesangestellter Arzt sicher nicht schlecht,gerate aber jetzt schon langsam an die Grenze meiner finanziellen Möglichkeiten,wenn ich ein kleines Wasser pachte.

Die Preise werden weiterhin steil nach oben gehen und bald werden sich nur mehr(eigentlich desinteressierte)Großindustrielle und Magnaten,welche hingebungsvoll die Wildäschen mit Wurm beeangeln werden,den ganzen Spaß leisten können.
Eine Revolte unsererseits(da spielen wir nicht mit,nanana.....)wird also nichts am Preisdilemma verändern,außer dass dann wirklich kein Normalsterblicher mehr ein schönes Fliegenfischwasser befischen kann.

Kleine Geschichte am Rande:Ich kenne einen jüngeren ausgezeichneten Fischer,der sich trotz sehr schmalen Salärs jedes Jahr an einer namhaften Salzastrecke eine Jahreskarte leistet und den Preis sogar in Etappen zahlen darf.
Er spart beim Auto,fährt nicht auf Urlaub und ist glücklich über die exquisite Fischerei.

Ein schönes Beispiel für mich,denn hier ist pure Begeisterung für das Wasser und die Angelei im Spiel und nicht der soziale Status oder irgendein Scheißtrend.

Sollte hier im Forum jemand einmal einen Lottosechser ergattern(ich spiele aber gewinne nie), so empfehle ich dringend den Anlagekauf mehrerer Fliegenfischwasserflußkilometer,einerseits um den Magnaten Konkurrenz zu machen, und andererseits vielleicht mit dem Wasser nicht betuchte aber begeisterte Fliegenfischer zu beglücken.
Diese Anlage wird stabil bleiben und ist von der performance her besser als jede Aktie

Bernhard


P.S.:
Achja,wir hätten für nächstes Jahr höchstwahrscheinlich ein "Platzerl" frei,wenn sich jemand dafür interessiert.
Unserem Deutschen Kollegen und Gespließtenfan war die achtstündige Anreise doch etwas zu viel.

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Re: Der Wert von Fliegenfisch-Gewässern?

Beitrag von Nixon » 26.10.2011, 18:32

koppenkitzler hat geschrieben:.
Unserem Deutschen Kollegen und Gespließtenfan war die achtstündige Anreise doch etwas zu viel.
genau, das wollte ich, um beim eigentlichen Thema zu bleiben, sagen. Auch das schönste Revier muss sich zeitlich dafürstehen.
Mit der Salza können vielleicht nicht viele Wasserl mithalten, und bei so einem Bestand schlägt das Herz natürlich höher. Nur, was hilfts wenn ich
ewig hinfahre, da kann ich vielleicht an einem Wasserl das weniger Fische und weniger natürlich ist, vielleicht "erfolgreicher" sein.
Erfolgreicher im Bezug auf Fangerfolg, aber auch auf Erholungserfolg, ich denke jeder Autofahrer wird es bestätigen, ab einer gewissen Zeit "stresst" Autofahren und grad wenn man keine Zeit auf der Straße liegen lassen will, findet man Traktoren und alte Mütterchen wie Sand am Meer. Schlussendlich
steht man dann gestresst am Wasser, schaut vielleicht pausenlos auf die Uhr, weil man sowieso wieda halbwegs früh starten muss und was folgt daraus?
Stressige Würfe, stressiger Umgang mit den Fischen usw usw.

Sicherlich, dass ist vielleicht nicht bei jedem so, aber ich denke das kommt doch häufiger vor.
Daher kann ich mich hier nur wiederholen Anfahrtszeit vs. Fischzeit/Jahreskartenkosten usw....
Zu dem Thema: Gerade der urbane Mensch schreit nach Naturverbundenheit und Individualität sowie Exklusivität.
Von einem Freund von mir sagte der Vater mal zynisch: "Heite kennts eh am Fußboiplotz geh... De Proleten sind eh scho alle am Golfplatz!"

Und leider ist nunmal dieser Naturtrend Mode, warten wir die nächste Jahre ab. Ich spiele seit 13 Jahren unregelmäßig Tennis. Vor 13 Jahren waren wir froh, dass wir mal ein Platzerl für 1 Stunde hatten. Was ist heute, Tennis interessiert keine Sau, an manchen "Tennistagen" (bewölkt, kein Luftlein und angenehme Temperaturen) kannst dir jeden Platz um 5 Uhr Nachmittag aussuchen... Ich denke ihr wisst auf was ich hinaus will.
Auch wollen die meisten Menschen fit/sportlich/dynamisch wirken und so leid es mit tut, der kettenrauchende, biertrinkende, übergewichtige Karpfenfischer, wie er so oft im Bilde ist, der verkörpert wohl nicht das Bild, dass der porschefahrende Privatdozent aus Wien seinem Freundeskreis beim "zum schwarzen Kameel" bei einem Achtel vom FX Pichler vermitteln will.

Nochwas zum eigentlichem Thema,
Mein Großvater war Aufseher an der Erlauf im selben Revier wo ich jetzt fische (leider verstrab er sehr früh und ich konnte ihn nicht persönlich kennenlernen), damals war bei der Gesellschaft die Regel so, dass man mind. 50km vom Revier entfernt wohnen musste, auch irgendwie eine interessante Regelung. Zumindest wurde mir mal das so erklärt.

Was glaubt ihr wie es zur Zeit mit der Jagd aussieht, bei den B.....f...... als Beispiel. Da zieht der Meistbietende. Kenne Beispiele wo leute 20 jährige Pächter einfach beinhart überboten haben. Ob das für das Wild/Waldgefüge von Vorteil ist, wer weiß....
Sein wir uns doch ganz ehrlich, der größte Teil der Menschen will individuell bleiben, egal welches System wir erfinden oder haben (wurde eh hier schon gebracht mit "Animal Farm" by George Orwell), auch das Streben nach Macht usw ist tief im Innersten verwurzelt. Man muss einfach nur die Ausdauer haben, bis sich solche Menschen wieder bei etwas anderem "aufgeilen"...

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Re: Der Wert von Fliegenfisch-Gewässern?

Beitrag von koppenkitzler » 26.10.2011, 19:11

Du hast Recht.

Allerdings gibt es auch Fischer von Kindesbeinen an(fische selbst leidenschaftlich seit 35 Jahren)und auch die meisten meiner Fliegenfischer-Bekanntschaften angeln seit Jahrzehnten.

Und es ist völlig normal,daß man vom überfüllten Karpfenteich zum klaren Gebirgswasser wechseln möchte,wenn man es sich leisten kann und das auch der Reiz ist.

Es ist also nicht so,daß das nur Individualsüchtige aus der Großstadt zur Fliegenfischerei kommen,weil es gerade in ist und es die Freunde auch machen,dieser Anteil nimmt aber sicherlich stark zu.

Uns bleibt zu hoffen,daß Fliegenfischen nur ein boom ist(wie Tennis.das Du erwähntest) und sich der Zustrom wieder lichtet.

Sicher,spätestens dann,wenn der Tierschutz uns jegliche Sportfischerei verbieten wird. :twisted:

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Re: Der Wert von Fliegenfisch-Gewässern?

Beitrag von kunifax » 26.10.2011, 22:21

Hallo Nixon und Bernhard!

Naja 8 Stunden Anreise ist schon etwas viel, aber ansonsten hat ein Gewässer, zu dem man nicht zu Fuß gehen kann auch seine Vorteile. Man geht nämlich nicht stundenweise fischen, sondern plant immer einen Kurzurlaub in weitesten Sinne.

Dies steigert den Erholungseffekt ungemein und nimmt außerdem den Streß des "nach Hause müssens" weg, da man ja am Wasser übernachtet, wie auch immer, Hotel oder Zelt. Wer hat schon Zeit für den Abendsprung, der im Sommer sehr oft erst gegen 21 Uhr oder später einsetzt. Ich erinnere mich gerne an einen Abend an der Isar bei Mittenwald, die Sonne ging unter und unmittelbar danach ging der Vollmond in einer gigantischen Größe auf, es war so hell, daß man Zeitung lesen konnte, die Fische stiegen wie verrückt, aber erst nach 21 Uhr 30!
Da wir mit einem Campingbus unterwegs waren, fischten wir bis ca 23 Uhr 30 und erlebten Sternstunden, das wäre bei einem Tagesausflug niemals möglich gewesen, da hätten wir uns um 21 Uhr sicher schon auf dem Heimweg befunden.

Des weiteren hat man dadurch viel mehr zeit am Wasser und es vermindert sich der Fangdruck.

So ein Fischerwochenende vielleicht auch noch mit Gleichgesinnten, das hat doch was, oder?
Am Lagerfeuer gebratene Forelle direkt aus dem Wasser, à la Henrik De Man eine absolute Köstlichkeit.

Ich vermisse leider bei vielen diese Geruhsamkeit, man kann nicht den ganzen Tag das Wasser peitschen, dann versäumt man verläßlich die Sternstunden, da man fast alle Fische verschreckt hat, die großen auf alle Fälle.

Deswegen sollte man den Wert eines Fliegenwassers nicht nach dem Preis bewerten, sondern nach seinem Erlebniswert.

P.H.
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Re: Der Wert von Fliegenfisch-Gewässern?

Beitrag von Nixon » 26.10.2011, 23:51

kunifax hat geschrieben: Deswegen sollte man den Wert eines Fliegenwassers nicht nach dem Preis bewerten, sondern nach seinem Erlebniswert.
Das sowieso, dazu muss ich auch sagen, die Preise für sowas, sollten immer rationell nicht nachvollziehbar sein!
Sprich, Jahreskartenpreis : Preis pro Fisch Supermarkt = Fischmenge.
Sobald sich das nicht mehr auszahlt, hat für mich Fischen als Naturerlebnis einen Sinn. Gerade wenn man Wildbestände erhalten will.
Es ist ja auch beim Jagen so, das steht in keiner Relation zum Wildbret! Denn wenn es doch so wäre, dann könnten wir gleich wieder auf Jäger und Sammler umstellen und die Supermärkte schließen.

Natürlich hat es seinen Reiz weit zu fahren, vielleicht eben direkt am Wasser zu übernachten. Gefällt mir genauso wie auf den Bergen Biwakieren.
Aber, sei mal ganz ehrlich wieviele Leute haben die Zeit oder nehmen sich die Zeit für sowas, dafür brauch ich keine Jahreskarte, wer das 10 mal im Jahr macht, Hut ab (vielleicht liegts auch daran, dass ich nicht nur fürs Fischen lebe), dann muss ich aber sagen, tuen es Tages/Wochenendkarten vielleicht auch!
Mein Nachbar fischt auch in meinem Revier. Er kommt aber weniger als 10mal im Jahr dazu, somit rechnet sich eine Jahreskarte nicht.

Interessant wäre, ob die gernigern Preise für Jahreskarten und Tageskarten, die Schwarzfischeranzahl mindern würde. Im Urbanen Bereich ein relativ großes Problem, zumindest so gehört.

Ich sehe die Frage hier so gegeben, will ich einen Abschuss aller 1,2,3er Rothirsch bzw. pachte ich mir ein Gebirgsrevier oder will ich einen Rehbockabschuss und pachte mir ein "flacheres" Revier oder aber jährlich einen Rothirsch, Wildsau usw Abschuss und pachte ein Rehwildrevier 5min von mir zu Hause.
Ich hoffe ihr versteht auf was ich hinaus will. Wirklich erfolgreich ist man doch erst, wenn man sein Revier kennt, je weniger ich dort bin, desto weniger kann ich Situationen einschätzen, sprich Hochwasser, Trübung, Sprung, Standplätze usw... Schon klar, die Jahre machen dann schon einiges weg.
Es kommt natürlich auch drauf an, welches Revier vor der Haustüre liegt, ein Aitel-Betonkanal (jetzt mal nur als extrem) oder ein halbwegses Forellenwasser. WEil dann fahr ich lieber auch 100km wo ich gleich was hab. Das ist wie beim Skigebiet, hast nur nen Schlepplift, oder schon mehrere längere Sessellifte oder wohnst gleich in Saalbach...
An meinem Hauswasserl wohn ich schon 25 jahre, okay die letzten Jahre durchs Studium nicht mehr so "intensiv", aber selbst wenn einer das Revier 5 jahre vor mir hat, aber 100km weit her fährt, ich wette ich kann das Wasserl nicht viel schlechter einschätzen. Alleine die Tatsache wenn ich beim Sport, Radfahren oder Eisessen mit der Freundin unterwegs bin, fällt der Blick über a Brückal ins Wasserl nicht schwer.
Von meinem Freund der Vater hat bei uns ein Jagdrevier gepachtet, er ist Pratischer Arzt und wie´s der Teufel so will, fährt er bei Visiten irgendwie doch noch irgendwie durchs Revier. Und das zu allen möglichen Zeiten...

Im Sommer war ich mal "Mountainbiken" in den Tormäuern, da gibts eine legale MTB-Strecke und seh wen, älterer Herr mit Hut, grünen Jimny und Feldstecher ins Wasserl schauen, a Klassiker halt, und bleib stehen. "und steht was?"-"jo, sicher"... Nach kurzer Unterhaltung, frage ich den Aufseher ob öfter was los ist, hier mit den Fischern, darauf erzählt er mir dass öfter nichts los ist, dann kommen die "Weana", ein oder zweimal im Jahr, die irgend a Generale oder was haben, kennen sich einen Schaß aus und regen sich dann auf, dass nichts drin wäre....

Grüße

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Re: Der Wert von Fliegenfisch-Gewässern?

Beitrag von koppenkitzler » 27.10.2011, 20:21

Von Graz aus muß man fast immer 100 km weit fahren,um was "Gscheites" zu haben.
Es geht nicht nur den Wienern so.

Und wenn man dann das Glück hat alleine in einem klaren Wasser zu stehen,dann ist alles wunderbar,das ist es was Fliegenfischen so reizvoll macht.

Ähnliche Glücksgefühle hatte ich früher,als ich mühsam durchs Dickicht der südsteirischen Murauen schlug ohne den ganzen Tag einer Menschenseele zu begegnen.
Herrlich,der Fangerfolg ist dabei oft nebensächlich(obwohl durchaus erwünscht :D ).

Aber das Schönste ist es,alleine in nahezu unberührter Natur zu pirschen.
Zuletzt geändert von koppenkitzler am 27.10.2011, 20:28, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Der Wert von Fliegenfisch-Gewässern?

Beitrag von gue » 27.10.2011, 20:23

gue hat geschrieben: Und falls noch jemand Tipps zum Saalach-Revier 1a hat -> immer nur her damit ;-)
tl,
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kein Saalach-Profi hier? :danke:

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Re: Der Wert von Fliegenfisch-Gewässern?

Beitrag von da_cesa » 21.04.2017, 13:36

So jetzt wird dieser überaus interessante Uralt-Fred von mir ausgegraben.

Weil, auch wenn alt, sicherlich noch sehr sehr aktuell.

Die Beiträge sind nun gut 6 Jahre her und es wurde heftig über den Boom des Fliegenfischenfischen diskutiert und Vergleiche mit dem Tennis angestellt.

So nun was hat sich getan wenn ich kurz Revue passieren lasse?

Tennis?
Mit Dominic Thiem hat man nun wieder ein Zugpferd welches das Zeug hat sich die nächsten x-Jahre in den Top 10 festzustezten oder auch an den Top 3, an die Nummer eins will ich nicht ganz glauben, festsetzten kann / wird.
Heuer wurde es mir mit meinen winterlichen Tennis ABENDEN wirklich nicht leicht gemacht. Vor 20 Uhr war in 3,4 Hallen rund 30 minuten weg von mir nix zu kriegen. Freitags ab und an ab 19 uhr wie die vom nachmittag schon gemütlich beim Bierli oder ihrer 7/10 Flasche Sauvignon sitzten und sich wahrscheinlich köstlich über meine patscherten Stopper amüsierten. Aber sei´s drum...

Fliegenfischen?
Tja ich brauche wohl nicht viel zu schreiben.... Still growing.

In diesem Sinne. Ein schönes Wochenende!
untermaßige Fische sollen schonend behandelt werden - Große ritterlich... (Z. Simek - Freude am Angeln)

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Re: Der Wert von Fliegenfisch-Gewässern?

Beitrag von alexb » 05.05.2017, 23:47

Der Wert ist genau der den die Leute zahlen, nicht , mehr und nicht weniger.
Wir zahlen als Verein 20k für 10km Möll, ich zahlte als Privatperson mit anderen für 2km Gail 3500,0/km.
Manche Flüsse kosten auch 5k /kilometer....und mehr...
das alles hat mit Wert nix zu tun, das ist Liebhaberei

cu alex

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