Eure persönlichen Erfahrungen mit Bachforellen

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Eure persönlichen Erfahrungen mit Bachforellen

Beitrag von meigo1234 » 13.04.2022, 20:03

hallo,

ja, was für ein weitläufiger betreff, das geht von bis, aber um das mal locker zu formulieren:

in den letzten beiden jahren habe ich meine jugendzeit als fischer wieder aufleben lassen ... gemischt, teich und flüsse ... kaum richtige fliegenreviere. einige regenbogenforellen waren dabei, und ein paar bachforellen, aber beim spinnfischen im mauerbach.

heuer, endlich, volle konzentration aufs fliegenfischen. weiterlernen, so richtig lernen, ausbauen, etc.

bisher, fische in der schwechat im helenental, waren es bei mir nur regenbogenforellen. beim scouten habe ich sogar eine bachforelle in einem staubereich beim futtersuchen gesehen, als es noch wesentlich kälter war.
nachdem ich momentan nach wie vor mit vielen basics beschäftigt bin, und die schon sehr gut funktionieren, habe ich mich bisher auf klassische stellen beschränkt ... gumpen an wasserfällen ... dort war eigentlich immer was zu fangen, und das fliegenfischen ließ sich gut festigen, weiterlernen. regenbogen halt, hatte alles ein wenig was vom teichfischen. auch nett, aber halt nicht so "hi-fi", tiefgründig.

nun was denkt ihr, im rahmen meiner lektüre bin ich immer wieder auf den punkt gekommen, dass regebenbgf. schon bei kälteren temperaturen aktiv auf nahrungssuche sind, und einfach versuchen richtig durchzumampfen. nun ist es erst seit einigen tagen wieder so bei 8 grad kontinuierlicher wassertemperatur. wachen die bachforellen erst jetzt wieder so richtig auf aus dem winterschlaf. und wohl die wichtigste frage: ist das fischen auf bachforellen ohnehin ein etwas anderes, komplexeres, feineres unterfangen, als momentan per nymphe und streamer auf die regenbogen-partie?

kommt die zeit erst? findet man sie einfach an anderen stellen, wo nicht die regenbogenfarbene fresshorde wartet? sind die bachforelle schon längst über alle berge, wenn andere, aiteln und rebos noch ahnungslos oder gleichgültig im wasser, 5 meter entfernt, stehen? oder sich in sicherheit wähnend an den tiefen stellen, "im rudel" noch entspannter.
sind es weniger die gumpen und die offensichtlichen stellen, sondern eher die bachränder, holzstämme im wasser mit futter-strömung, nahrungsfließband nebenan, oder sonstige bachgebiete, wo man eher auf bachforellen trifft?


... und abgesehen von diesem technischen kram ...! würde mich über ein paar generelle gedanken zum fischen auf bachforellen von euch freuen. erfahrungen, theorien, anekdoten, und hoppalas ... etc.

danke!
beste grüße und schöne osterzeit derweil/schonmal.
michael
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Re: Eure persönlichen Erfahrungen mit Bachforellen

Beitrag von GvonderRinne » 14.04.2022, 09:49

Servus!
Hatte in den letzten Jahren, zweimal einen Fünferblock Tageskarten für die Fischa Dagnitz Ebergassing.
War sehr zufrieden.
Meine größte BAFO war 63cm ( Milchner an einem Augustabend kurz vor dem Dunkelwerden ).
Die besten Streamer sind die größtmöglichen marlow und yellow und alle großen schwarzen, schwer sollen sie sein.
Dort gibt es - noch - einen alten Bachforellenstamm ( von dem schon die Legende Eipeltauer schwärmte ), der sich selbst reproduziert.
Revier ist schwer zu befischen ( Rollwurf ), aber die meisten Bisse bekommt man sowieso unter den unterspülten Ufern.
Vorsicht, viele Bisamratten in deren Bauten ich selbst schon eingebrochen bin, aber dadurch keine Otter.

Obwohl die Bachforelle zu meinen Lieblingsfischen gehört ( habe jahrzehntelang die Schwarza bei Gloggnitz befischt ), sind es für mich doch nur kleine
und drillschwache Fische.
Viel Glück und Petri!

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Re: Eure persönlichen Erfahrungen mit Bachforellen

Beitrag von inchiku » 14.04.2022, 10:03

Servus,

Also, deine Schreibweise ist nicht ohne, musste mich teilweise echt anstregen beim Lesen! :up2:

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man Refos und Bafos schon auf den selben Stellen findet, sie aber meist unterschiedliche Ecken beziehen.
Wenn es um die genannten Spots geht, also Sohlschwellen, Wassefälle, die Gumpen danach, da hab ich die Erfahrung gemacht, dass die Refos eher im schnellen Bereich schwimmen und auch im "Weißen" vorkommen, wo sie auf Nahrung warten die direkt runtergespült wird. Die Bafo ist auch an solchen Spots, steht aber meißt tiefer am Grund und bei irgend einer Struktur. Es gibt ja die "bekannten" Grundforellen, die schön groß sind und wo die Schwazfloße unten schon abgerieben ist da sie immer am Grund stehen.

Allgemein ist meine Erfahrung, dass die Refos eher die Schwimmer und Sucher sind, und die Bafo eher bei Hinternissen oder in Gruben stehen, und auf ihre Chance warten. In manchen Flüßen, oder größeren Bächen, die begradigt wurden, sind die Bereiche zwischen den Sohlschwellen/Wassefällen oft strukturarm, gerade und gleich tief. In solchen Bereichen kann man mit ein wenig Glück seine Bafos finden! Sie stehen meist unbemerkt hinter einem kleinen Stein, oder in einer ganz kleinen Vertiefung, eventuell unter herunterhängenden Ästen, oder direkt am Ufer bei den Steinen und Wurzeln, und harren aus, während sie auf das nächste Opfer warten. In solchen Bereichen habe ich nie Refos gefunden, es sei denn, es wurde frisch besetzt und die Fische ziehen einfach herum und suchen Nahrung bzw. checken ihren neuen Lebensraum aus.

Bei der Jahrezeit konnte ich keine Unterschiede festsellen und habe meine Bafos auch bis in den Dezember gefangen und auch gleich nach Saisonstart, daher wäre mir nicht bekannt, dass das Wasser wärmer sein muss. Früher hatte man am 16ten März (bei uns in NÖ) oftmals um die Null Grad, da sind die Rutenringe permanent eingefroren, die Finger waren taub, aber die Bafos haben sich wie verrückt auf die Streamer gestürzt weil sie ausgehungert waren.

Gruß
Inchiku

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Re: Eure persönlichen Erfahrungen mit Bachforellen

Beitrag von Lupus » 14.04.2022, 12:05

Also ich geh nicht gerne gleich am 16.3. auf Bachforellen, wenn ein kalter Winter war und es in höheren Lagen ist. Das Stürzen ausgehungerter Fische auf den Streamer, die auch noch das Laichgeschäft hinter sich haben, ist meines nicht. Aber suum cuique heißt es bekanntlich.

Sonst stimmt alles, für gängige Bachforellen in Durchschnittsgröße sind es gerade diese kleinen Steine ""Hauserln", wo dahinter eine Bafo steht.
Dort wo sonst schön flinke Strömung ist. Feines Fischen mit der Trockenfliege, ich tu überhaupt in seichten Gewässerstrecken schauen, dass ich mit der Trockenen fische, wenn es schwierige Sichtverhältnisse sind, eine kleine Sichthilfe.
Die Bisse kommen viel zarter als bei der Rebo und man muss höllisch aufpassen, dass man es erkennt und nicht verpasst.
Interessanterweise ist es an Bergflüssen in Engtälern oft dann wenn sonst der Abendsprung käme, ziemlich "mau".
Dagegen an Gewässern in tieferen Lagen ist es echt toll, wenn die Bafos die man den ganzen Tag nicht sieht, auf einmal ganz in Ufernähe oder unter Büschen steigen, da nehm ich dann gerne so größere Trockenfliegen, gern in Dunkelbraun, oder eben natürlich die Sedge.

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Re: Eure persönlichen Erfahrungen mit Bachforellen

Beitrag von RaubKoppe » 14.04.2022, 12:31

SalmoTruttaFario

Mein Liebelingsfisch seit bald 60 Jahren.

Und erst letzte Woche hat mir Petrus einen Gruß geschickt wo mein Enkel meinte: "Opa, so eine große Bratpfanne haben wir nicht...."!
Er war beim Fangen live dabei, der war ganz aus dem Häuschen.....

Stimmt, es war ein makelloser Fisch, keine Verletzungen, strotzend vor Gesundheit und, ich ließ ihn wieder schwimmen. Nicht gemessen, nicht gewogen. Weil es mir wichtiger ist dass dieser Fisch noch reproduziert damit genügend andere Bafos das Licht im Wasser erblicken.

Ich befische dieses Flussystem seit bald 43 Jahren. Die Standorte von Forellen können auch wechseln, das hängt meiner Beobachtung nach viel vom Wasserstand ab. Und alle wirklich großen Fische, egal ob Huchen, Regenbogen oder Bachforelle, die waren plötzlich da, standen mitten in der Auslage und wurden von mir angeworfen, fast die Hälfte derer habe ich dabei gefangen, wenn nicht, vertrollten die sich nach ein paar Würfen aber schnell.

Am liebsten fische ich mit 10 Fuß, 8 AFTMA, 20 er Vorfach und großen Streamern. Manchmal auch mit Gummifisch im Werkskanal. Aber das ist eine andere Art den Rotgetupften an die Schuppen zu gehen.....

Das Bild ist nicht ganz scharf, mein Enkel war zu aufgeregt.....Petri Heil!
BaFo2022.jpeg
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Re: Eure persönlichen Erfahrungen mit Bachforellen

Beitrag von meigo1234 » 17.04.2022, 19:04

hallo,

danke für eure antworten. ich hab blöderweis nur auf die emails gewartet, aber das war nicht aktiviert ...

bei mir hats am freitag auch schon funktioniert. an dem wasserfall, wo regelmäßig vier fünf refos beissen, war diesmal auch eine scjöne bachforelle dabei. wobei definitiv auf eine andere fliege.
die refos gehen sehr gern dort auf helle nymphen, richtung köcherfliegenlarve, und die bachforelle hat eine grizzly hechel nassfliege genommen, gr 14 ca.
ohne bissanzeiger hat sich das aber auch eher nach einem glückstreffer angefühlt. ... da wirft man ziemlich ins blaue.

lg
michael
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Re: Eure persönlichen Erfahrungen mit Bachforellen

Beitrag von Lupus » 18.04.2022, 07:00

Na ist ja super wenn es geklappt hat.

Nassfliege wird selten gefischt aber ist eine super Option vor allem in Riesenstrecken. Aber bei Nassfliege brauchst Du m.E. nach keinen Bissanzeiger, selbst wenn einer erlaubt wäre. Denn die fischst Du schräg stromab zum gegenüberliegenden Ufer und lasst sie dann fächerförmig ans eigene Ufer driften und zupfst sie dann langsam heran, zumindest mach ich es so. Ein gutes Muster ist zum Beispiel die aus Schweden stammende Super-Pupa.

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Re: Eure persönlichen Erfahrungen mit Bachforellen

Beitrag von meigo1234 » 18.04.2022, 07:56

moan moan.

ja, danke. solche sachen weiß ich eh ... nur die praxis kommt jetzt dazu.

hier hab ich die nassfliege stromauf ähnlich einer trockenen gefischt. also ohne "swing". dass sie halt grade so bisl unter dem wasserfilm schwimmt. für die ökonomischen forellen, die nicht unbedingt die wasseroberfläche brechen "wollen".
da wirds ohne wolle bissanzeiger schon schwierig. den kann man da durchaus verwenden. einen sehr sehr kleinen halt.

in einem buch vom hafele hab ich mal gelesen, dass ein freund mit tauchausrüstung versucht hat zuzusehen beim nymphenfischen. der sehr erfahrene fischer hafele hat nur bei 20% !! der bisse angeschlagen ... bei den restlichen 80% hatten die "brownies" die nymphe so dezent und mit der strömung nur kurz im maul, dass an der oberfläche, an der schnur oder am bissanzeiger, nichts zu erkennen war. die fliegen kommen also vermutlich viel öfter in kontakt mit den fischen, als man denkt.
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