Venezuela Bericht Teil 1.

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Trickyfisher
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Venezuela Bericht Teil 1.

Beitrag von Trickyfisher » 05.04.2014, 13:02

Nach langer Vorplanung und etlichen Verschiebungen sollte es also am 28. Februar endlich losgehen, das große Abenteuer Venezuela.
Mein erster Flug führte mich nach Paris. Beim warten auf den Flug nach Caracas konnte ich zwei Menschen ausmachen, die irgendwie wie Angler aussahen. Also einfach mal hin und nachgefragt, tatsächlich, es waren Roman Seiderer, ein bekannter deutscher Wels Experte und Adrian Prus von Zepco, meine Angelpartner für die kommenden zwei Wochen.
Gemeinsam ging es weiter nach Caracas. Dort wurden wir von einer Mitarbeiterin des Veranstalters empfangen, die uns half, unser Gepäck für den Inlandsflug einzuchecken.
Nach ca. einer Stunde Flug und einer weiteren Stunde Autofahrt landeten wir schließlich müde aber zufrieden in der Posada don Carlos in Ciudad de Bolivar, wo wir den Veranstalter der Reise, Axel Werner, sowie seinen Freund und Tour Guide Gerd trafen. Nach einigen Begrüßungsbieren ging’s dann erstmal ins Bett, sollte doch morgen die Tour losgehen.
Am nächsten Tag wurde unser Gepäck auf ein Fahrzeug verladen und dann ging es endlich los.
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Nach ca. 4 Stunden Fahrt erreichten wir die kleine Stadt Maripa am Rio Caura, einen Nebenfluß des Orinoco. Dort trafen wir auf unsere Indio Guides, Miguel, den Chef, Julio und „GucciGucci“, die Bootsfahrer sowie Miguels Schwiegertochter und deren Schwester, unsere Köchinnen.
Das ganze Gepäck wurde auf zwei große Boote verladen und dann ging es endlich los.
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Wir fuhren noch mal ca. 4 Stunden den Rio Cauro hoch. Diese Fahrt bescherte uns bereits einen ersten Eindruck der Landschaft, die einfach atemberaubend war. Felsige Inseln unterteilten den großen Fluß, am Himmel flogen Aras und andere Vögel, oftmals waren wir von Schwärmen von bunten Schmetterlingen begleitet.
Schließlich erreichten wir unser erstes Camp auf einer Flußinsel.
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Während die Guides das Camp errichteten, wollten wir noch zu einen ersten Angelversuch starten und fuhren zu einer Stromschnelle in der Nähe, um noch eine Stunde auf Payara zu angeln und tatsächlich, Roman und Adrian konnte je einen kleinen Payara fangen, ich ging leider leer aus. Müde aber zufrieden legten wir uns in unsere Hängematten, in den Schlaf gesungen von den Brüllaffen.
Am nächsten Morgen fuhren wir bereits bei Sonnenaufgang wieder an die Stromschnellen und angelten zwei Stunden bis zum Frühstück, leider erfolglos.
Als wir wieder im camp eintrafen, lag da allerdings ein großer Payara, den die Indios einstweilen hinter dem Camp mit einer einfachen Handleine gefangen hatten, Erfahrung kann man halt nicht kaufen….
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Und eine halbe Stunde später kamen noch zwei kleine Buben vorbei und legten noch einen daneben, die hatten uns wirklich gezeigt, wie´s geht.
Nach dem Frühstück ging die Reise weiter den Rio Caura hoch und dann weiter in den Rio Nichare, unser Angelrevier für die nächsten Tage. Unterwegs wurde an einigen Stellen halt gemacht und geangelt und Roman und Adrian konnten bereits einen Payara sowie einen Peackock Bass oder „Pavon“ fangen, bei mir wars wie verhext, ich bekam nicht mal Bisse.
Später am Nachmittag erreichten wir den Platz für die zweite Nacht und blitzschnell errichteten die Guides ein Gestell aus Ästen und Lianen für unsere Hängematten.
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Am Abend starteten wir dann unseren ersten Versuch auf die vielen Welsarten des Orinoco,
War doch der Haupt Focus dieser Tour, das Welspotential diese Flüsse zu erkunden, dieser Versuch sollte allerdings erstmal gründlich danebengehen. Adrian und Roman hatten sich eine Rückströmung hinter einer Insel ausgesucht, bekamen aber nur Hänger, ich wollte es zusammen mit Axel in einer Bucht versuchen, die sich allerdings als nur Knietief entpuppte. Nach zwei Stunden brachen wir ab und nahmen uns vor es am nächsten Tag professioneller anzugehen.
Am nächsten Morgen war erstmal wieder Spinnfischen angesagt. Ich fuhr gemeinsam mit Gert, unseren deutschen Guide los, „GucciGucci“ war unser Fahrer.
Gerd ist ein Aussteigertyp, der seit 14 Jahren in Venezuela lebt und wirklich jeden Busch, Stein und Vogel kennt, ein echter Naturbursche, er hat allerdings mit Sportfischen nichts am Hut sondern angelt nur mit der Handleine zu Nahrungserwerb.
An diesen Morgen sollte endlich mal für mich alles passen. Gleich beim ersten Stopp knallte ein großer Piranha auf meinen Wobbler, diese Fisch sind dort überall anzutreffen (wird auf dem Foto von Gert präsentiert).
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Kurze Zeit später konnte ich meinen ersten Pavon fangen
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Und dann gingen mir noch zwei große Payaras auf den Wobbler, die ich allerdings leider beide wieder kurz vor dem Boot verlor. Besonders bei den Payaras ist es extrem schwer, die Fische zu haken, in ihren zähnestarrenden Maul ist es schwer, den Haken zu setzen und dann fangen die Fische meist noch zu springen an. Von 10 beißenden Fischen konnte ich ev. 2 oder 3 landen. Hier auf den Foto sieht man eine großen Payara, der sich kurz vor den Boot wieder verabschiedete.
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Nach dem Frühstücks gings dann weiter den Rio Nichare hoch. Unterwegs stoppten wir an einer guten Payarastelle und endlich war auch mir das Glück hold und ich konnte meinen ersten Payara landen, hurra.
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Kurze Zeit später konnte ich dann noch einen wunderschönen Pavon mit 3,5 Kg fangen, damit war der Tag perfekt (ich habe im Moment leider kein Foto, da ein Kollege mich fotografiert hatte, die Bilder bekomme ich erst).
An derselben Stelle hatte ich allerdings auch eine Begegnung der gruseligeren Art. Beim einholen bekam ich etwa 2 Meter vor den Füßen einen Hänger, ich konnte meinen Wobbler genau im ca. 1 Meter tiefen Wasser am Felsen hängen sehen. Alle Löseversuche fruchteten nichts, also beschloß ich, ins Wasser zu steigen und weinen Wobbler zu lösen. Als ich dieses Vorhaben gerade in die Tat umsetzten wollte, tauchte plötzlich ein riesiger Zitteraal, auch „Tepledor“ genannt, auf, mit meinen Wobbler im Maul. Gott sei Dank löste sich der Haken und das Riesenvieh tauchte wieder ab. Mein Schrei muß die Affen vom Baum gehauen haben.
Dann gings weiter zum nächsten Camp, ein wunderschöner Platz auf einer großen Schotterinsel.
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Ein erster Versuch an einen schnellfließenden seichten Flußstück brachte mir meinen ersten Orinoco Wels, einen „Bagre Gitero“, ein in der Strömung extrem stark kämpfender Fisch mit großen Stacheln an Brust und Rückenflossen sowie einen Motorsägen ähnlichen Stachelband an der Seite.
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Später gab’s dann auch noch einen schönen Pacu oder „Morocotto“, ein Genuß nicht nur an der Angel sondern auch am Grill.
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Am Abend sollte es wieder ans Welsfischen gehen. Diesmal hatten wir uns bereits am Nachmittag gute Stellen ausgelotet und Köder besorgt, lebende Piranhas sowie Aale, die uns Axel dankenswerter Weise im Vorfeld besorgt hatte.
Ich beschloss, eine etwa 8 Meter tiefe Bucht mit einer Drehströmung zu beangeln. Ein lebender Piranha wurde direkt unter dem Boot angeboten, ein Aalstück warf ich an die Strömungskante, dann wurde es finster.
Etwa eine Stunde später ratsche plötzlich meine Shimano TLD Multi los. Ich schlug an und sofort bog sich meine Black Cat Freestyle zum Halbkreis und ein Fisch riß mehrere Meter Schnur von der straff eingestellten Bremse, dann war auch schon wieder alles vorbei, der Haken hatte nicht gefasst. Nun war klar, hier gibt es große Welse.
So, Ende von Teil 1, im 2. Teil (werde ich demnächst schreiben) kommen dann die Welse drann, viel Spass.
Zuletzt geändert von Trickyfisher am 13.11.2014, 20:33, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Venezuela Bericht Teil 1.

Beitrag von ubik » 05.04.2014, 13:45

Wow. Klingt traumhaft und nach echtem abenteuer. Danke für den bericht. Freu mich auf den 2. Teil. Greez ubik
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Re: Venezuela Bericht Teil 1.

Beitrag von Taurinus » 05.04.2014, 14:23

Super Bericht! War sicher ein toller Urlaub! Freu mich schon auf Teil 2. Der Spannungsbogen ist auf jedenfall gut gespannt :up2:

Gruß Mario

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Re: Venezuela Bericht Teil 1.

Beitrag von rob gone fishing » 06.04.2014, 09:13

echt ein spitzen bericht mit tollen fotos, dafür danke!!
ich freu mich schon auf den zweiten teil.
beste grüsse rob

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Re: Venezuela Bericht Teil 1.

Beitrag von Kaindlau » 06.04.2014, 11:36

Servus

:danke: für das Einstellen. Toller Bericht und Fotos.
Bin schon gespannt auf den zweiten Teil :D

Petri aus Enns
Der vielleicht letzte klassische Ansitzangler Österreich`s
http://spazio3.com

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Re: Venezuela Bericht Teil 1.

Beitrag von gue » 06.04.2014, 11:38

rob gone fishing hat geschrieben:echt ein spitzen bericht mit tollen fotos, dafür danke!!
ich freu mich schon auf den zweiten teil.
Seh ich ganz genau so, danke dass Du Dein Abenteuer hier mit uns teilst!

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Re: Venezuela Bericht Teil 1.

Beitrag von Eastpark » 06.04.2014, 11:48

Sehr Geiler Bericht! Vielen dank Dafür!
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Re: Venezuela Bericht Teil 1.

Beitrag von hesi » 06.04.2014, 11:57

Ein echt genialer Bericht, Petri zu den schönen Fängen und ein großes Dankeschön für das Versüßen des verregneten Sonntages!

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Re: Venezuela Bericht Teil 1.

Beitrag von makirsch » 06.04.2014, 12:19

sehr cooler Bericht :)

Und dort ist es wirklich Wunderschön :up2:

lG,
Martin

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Re: Venezuela Bericht Teil 1.

Beitrag von doubleH » 07.04.2014, 09:01

Servus,

Sehr, sehr guter Bericht mit echt tollen Fotos - vielen Dank für's Teilen :prost:

Ich freue mich schon auf Teil 2 :D

Beste Grüße
Helmut
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Re: Venezuela Bericht Teil 1.

Beitrag von WiM » 07.04.2014, 10:06

Cooler Bericht - bin schon sehr auf Teil 2 gespannt!

Im Fernsehen wäre die "Werbepause" wohl schon hier gekommen :-)

"Etwa eine Stunde später ratsche plötzlich meine Shimano TLD Multi los. Ich schlug an und sofort bog sich meine Black Cat Freestyle zum Halbkreis und ein Fisch riß mehrere Meter Schnur von der straff eingestellten Bremse ...."
tight lines
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Re: Venezuela Bericht Teil 1.

Beitrag von ChrisK31123 » 07.04.2014, 11:14

... super Bericht! Musste ich glatt 2 Mal durchlesen ---> freue mich auch schon auf Teil 2 ...

:la ola: :la ola: :la ola:
... das Wichtigste beim Angeln sind lange Arme, damit man zeigen kann, wie groß der Fisch war ...

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Re: Venezuela Bericht Teil 1.

Beitrag von gue » 07.04.2014, 11:39

WiM hat geschrieben:Cooler Bericht - bin schon sehr auf Teil 2 gespannt!

Im Fernsehen wäre die "Werbepause" wohl schon hier gekommen :-)

"Etwa eine Stunde später ratsche plötzlich meine Shimano TLD Multi los. Ich schlug an und sofort bog sich meine Black Cat Freestyle zum Halbkreis und ein Fisch riß mehrere Meter Schnur von der straff eingestellten Bremse ...."
Das nennt man dann wohl perfekten Spannungsaufbau! :up2: Wobei ich das Ende "Nun war klar, hier gibt es große Welse." auch sehr gelungen finde :la ola: Und ja, HER MIT TEIL 2!
tl, gue

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Re: Venezuela Bericht Teil 1.

Beitrag von Fischschreck » 07.04.2014, 18:25

Echt super. Hab voll den Neid. :up2: Vlt. erfülle ich mir derartiges auch mal, wenn ich mehr verdiene. :up2:
„Der Fisch, der einmal vom Haken verletzt wurde, vermutet Haken in jedem Brot.“
Ovid (römischer Dichter)

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Re: Venezuela Bericht Teil 1.

Beitrag von ssnake14 » 07.04.2014, 18:30

Oh Gott wie ich dich Beneide , voll Geiler Bericht und Fangfotos :applaus:

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