Jerk widerhakenlos, geht das eh?

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Lupus
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Jerk widerhakenlos, geht das eh?

Beitrag von Lupus » 29.08.2006, 12:38

Ab 1.9. habe ich die Möglichkeit zum Spinnfischen, also auch jerken an einem Gewässer, wo es in der Fischereiordnung allerdings ausdrücklich heisst: "Widerhaken nur bei Einzelhaken erlaubt. Bei Verwendung von Mehrfachhaken sind die Widerhaken anzudrücken/abzufeilen".
Nun habe ich ja reichlich Erfahrung mit widerhakenlosem Fliegenfischen, auch beim Friedfischangeln verzichte ich gerne auf Widerhaken. Letztes Jahr hatte ich auch zum Blinkern an diesem Gewässer die Widerhaken entschärft. Keine Erfahrung diesbezüglich habe ich allerdings beim Jerken. Immer wieder lese ich nämlich, dass es recht oft zu Fehlattacken bei dieser Art der Fischerei kommt.
Ich muss vorrausschicken, schon genug Ahnung vom möglichst risikolosem Drill von Hechten zu haben (seitlicher Zug, Spannung halten, nie zum Springen animieren etc.) , aber meint Ihr, dass ich dies beim Jerken mit der Erschwerung, dass es keine Widerhaken gibt, auch schaffe?
Oder soll ich mir Ärger wegen Fischverlusten gleich ersparen....?
Ich habe ja keine sehr große Hoffnung, ob mir jemand die Entscheidung abnehmen kann, denn sicher haben nur die wenigsten von den wenigen, die mit Jerks fischen, auch noch ohne Widerhaken gefischt.

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Beitrag von Franz » 29.08.2006, 12:47

@Lupus

So wie ich Dich einschätze (viel Erfahrung) sollte es kein Problem für dich darstellen, Widerhakenlos zu jerken :wink: Aber würg´ mich nicht, wenn Du dich dannach ärgern mußt :roll:

Übrigens, wie animiere ich beim Drill, den Hecht zum springen :?:
Gruß
Franz
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Beitrag von Albrecht » 29.08.2006, 12:52

Drück sie an und denk nicht weiter drüber nach.

Wie oft passiert es beim Drill eines Hechtes das die Schnur durchhängt?
TL,
Albrecht

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Beitrag von Köfi » 29.08.2006, 12:56

@Franz; Ich glaube, wenn Du beim Drill pumpst (von unten nach oben) dann fährt Esox ganz gerne aus dem Wasser. Wenn Du immer seitlich mit Richtungswechsel drillst, dann ist die Gefahr geringer, da er fast nur "geführt" wird. Du solltest ihn halt so langsam als möglich ans Ufer führen. Wenn der Druck / zug zu stark wird, hüpft er grantig aus dem Wasser.
LG Fritz

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Beitrag von Lupus » 29.08.2006, 13:44

Albrecht hat geschrieben:Drück sie an und denk nicht weiter drüber nach.

Wie oft passiert es beim Drill eines Hechtes das die Schnur durchhängt?
Albrecht, Du sagst es!!!
Ich kann mich auch nicht erinnern, wann das letzte Mal beim Drill eines Hechtes die Schnur durchgehangen sein sollte :lol: .
Was ja interessant ist und ich vom Fliegenfischen weiß: Auch da ist mir nur ganz selten eine bessere Forelle von der widerhakenlosen Fliege abgekommen, sondern wenn dann waren es immer die Untermaßigen, wenn die Schnurspannung fehlte und man eigentlich sehr froh sein kann, dass das Fischli so schnell wieder frei ist :wink:

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Beitrag von Lahnfischer » 29.08.2006, 17:14

Wenn die relativ großen Haken eines Jerks sitzen, dann sitzen sie meist richtig, unabhängig davon ob du Widerhaken hast oder nicht, daß du die Schnur nicht schlaff werden läßt, davon bin ich überzeugt.
Gebe allerdings gerne zu, daß ich hier meine Widerhaken dranlassen kann und das auch tue :wink:
Nichtsdestotrotze wirst du bestimmt in einem geeigneten Gewässer wahre Sternstunden erleben können, vor allem wenn Jerks den Hechten noch gänzlich unbekannt sind. Ob dann mal einer im Drill aussteigt, den du vielleicht ohne Jerks erst gar nicht an die Angel bekommen hättest, was solls... :wink:

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Beitrag von Lupus » 29.08.2006, 17:45

Lahnfischer hat geschrieben: Nichtsdestotrotze wirst du bestimmt in einem geeigneten Gewässer wahre Sternstunden erleben können, vor allem wenn Jerks den Hechten noch gänzlich unbekannt sind. Ob dann mal einer im Drill aussteigt, den du vielleicht ohne Jerks erst gar nicht an die Angel bekommen hättest, was solls... :wink:
Das Gewässer ist eine nicht sehr große ehemalige Schottergrube, die sehr stark von der Natur zurückerobert wurde. Früher, als sie noch neu war, hatte bei den Raubfischen der Zander die Nase vorn. Inzwischen allerdings hat sich die Struktur sehr geändert, wo früher fast kein Kraut war, ist jetzt Wasserpest und Laichkraut und so ist das Gewässer von einem eher Zanderwasser zu einem Hechtwasser mutiert. Ebenfalls sehr stark vertreten ist der Barsch in anständigen Größen. Raubfische wurden schon seit 8 Jahren nicht mehr besetzt, aber die Hechte vermehren sich gut und es fischen nicht viele dort, geschweige denn auf Hecht. Meine Wenigkeit und noch 2,3 Freaks.
Ich bin auch sehr zuversichtlich mit entschärften Widerhaken keine gröberen Probleme zu haben.
Allerdings erwarte ich mir auch keine Wunder, denn die Hechte sind dort wie auch sonst wo äußerst launisch und man muß einfach die richtige Zeit erwischen. Voriges Jahr hatte ich dort zweimal spinngeangelt (damals hatte ich noch keine Jerks sondern nur Blinker oder Gufi). Das erste Mal waren es zwei Schniepel, das zweite Mal ein 3 Pfünder und ein 10 Pfünder. Ich werde jedenfalls, wenn es bei den ersten Malen nicht klappt, nicht das Handtuch werfen und schauen. Irgendwann kommt die Zeit, wo die Hechte verrückt spielen und was sollte sie dann aufhalten, einen schönen Jerk zu attackieren. Ich habe übrigens hauptsächlich diese "Original Buster Jerks"

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Beitrag von ParaDoX! » 29.08.2006, 17:59

Ich denke nicht dass man bei jerks großartig schwierigkeiten bezüglich Aussteiger hat.

Diese mir ist es bis jetzt nur bei Einzelhaken bzw Jigköpfen passiert dass mir einer ausgestiegen ist wegen fehlendem Widerhaken.

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Beitrag von Lupus » 29.08.2006, 18:14

Ja, Euer Zuspruch beruhigt mich. Habe eh schon von den Jerks, die ich mitnehme die Widerhaken entschärft. Will ja nicht Stress mit Kontrolle haben.

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Beitrag von Martin01 » 29.08.2006, 18:23

Fische schon eine ganze Zeit ohne Widerhaken und kann keinen Unterschied feststellen.

Nach meiner letzten Guidingtour wo sich ein 14j sich 2 der 3 Haken vom Drilling in die Hand gejagt hat noch ein weiterer Grund.

MFG Martin
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Beitrag von Lupus » 29.08.2006, 18:28

Martin01 hat geschrieben:Fische schon eine ganze Zeit ohne Widerhaken und kann keinen Unterschied feststellen.
Gut so. Ich sehe, dass die Jerkspezis mir da Rückendeckung geben. Mir sagte an dem Gewässer mal einer kurz nach dem Widerhakenverbot, er verlöre jeden 3. Hecht, aber das führe ich meiner eigenen Erfahrung, die nicht schlecht ist, wohl eher auf falsche Taktik des Leidtragenden zurück.

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Beitrag von Lahnfischer » 30.08.2006, 15:34

Lupus hat geschrieben:Ich habe übrigens hauptsächlich diese "Original Buster Jerks"
Wenn das die großen sind (15 cm), dann passe aber auf, die sinken nämlich ziemlich schnell ab und wenn es dort nicht realtiv tief ist, dann sind sie schnell versenkt :wink:

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Beitrag von Chopper » 31.08.2006, 11:49

Hallo!

Also ich denke dass einzige wo du dann wirklich aufpassen solltest wenn du ohne wiederhaken fischst, ist wenn der Hecht kurz vor der Landung noch mal gscheit gas gibt und besonders wild mit dem Kopf hin und her schlägt dann kanns dir selbst bei sehr straffer Schnur passieren dass der glatte Haken einfach rausflutscht, da die Wiederhaken jedoch angebogen sind haben die trotzdem noch einen kleinen Wiederstand und ich denke das ist besser als garnix.

Mfg

Chopper

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Beitrag von Lupus » 31.08.2006, 13:42

Ich habe auch den Eindruck, dass diese leichte Verdickung beim Andrücken des Widerhakens noch einen Restwiderstand bietet. Diesen Restwiderstand bekomme ich nämlich öfters zu spüren, wenn ich beim Fliegenfischen (was ich ausschließlich widerhakenlos betreibe) eine Forelle vom Haken löse.
Und bei der Endphase des Drills bin ich beim Hecht sowieso der Meinung, dass dies die kritischste Phase ist. Nicht unbedingt dann, wenn er noch soviele Kraftreserven hat, dass er - knapp vorm Ufer angelangt - geradeaus wegschießt und Schnur nimmt, sondern dann wenn sich der Angler nicht sicher ist und denkt, der ist eh schon kescherreif und ihn ziemlich stramm hält mit erhobener Rute.
Man hat beim Hechtdrill ja die Wahl: Entweder auf "dramatisch" machen, womöglich für Serienbilder noch gar zum Springen und Schütteln "animieren",oder eher phlegmatisch, so wie ich das mache. Dem Temperament des Hechtes steht sozusagen mein "Phlegma" gegenüber, und ein auf gut deutsch gesagt "fad" ausgeführter Drill bringt fast jeden Hecht in den Kescher :wink: .

Pedro
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Beitrag von Pedro » 11.09.2006, 10:12

Hi!

Ich hab zwar vom Jerken keine Ahnung, möchte hier aber trotzdem die andere Alternative ins Spiel bringen, mit der ich bei Wobblern gute Erfahrung gemacht habe: Wenn Du mit Einzelhaken fischst, darf der Wiederhaken doch dranbleiben, oder? Ich stand an einigen Gewässern auch schon vor der Entscheidung "Einzelhaken mit Wh/Drilling ohne Wh", und hab dann die Drillinge durch große Einzelhaken ersetzt. Wenn nämlich ein großer Einzelhaken(mit Wh) mal sitzt, schüttelt ihn kein Hecht mehr raus.

P

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