Kleine Köder große Fische?

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Kleine Köder große Fische?

Beitrag von TDURacer » 23.10.2016, 16:22

Guten Abend

Ich will mal eure Meinungen und Erfahrung zum Thema "Kleine Köder große Fische?" hören.

Ist es einem Großzander egal ob der Gummifisch 6cm oder 12cm hat?

Ich finde wenn die Fische in Beisslaune sind dann ist es egal! Wenn nicht dann fängt man nicht mal die kleinen.

Bin gespannt auf eure Erfahrungen.

mfg

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Fischschreck
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Re: Kleine Köder große Fische?

Beitrag von Fischschreck » 23.10.2016, 21:46

Also ich bin sowieso der Meinung, dass es fast hauptsächlich drauf ankommt ob der Fisch fressen will oder nicht. Vor allem im Sommer.
Ist er grad voll drauf, kannst einem Meterhecht einen 5cm Kopyto oder 30er real Eel hin werfen und er haut sich drauf. Dann ist es auch ziemlich egal ob der Köder Pink, gelb oder naturfarben ist.

Im Winter denke ich, das groß fängt groß eher stimmt, allein wegen dem runter gefahren Stoffwechsel. Da bewegen sie sich nur wenn sich der Happen auch auszahlt.
„Der Fisch, der einmal vom Haken verletzt wurde, vermutet Haken in jedem Brot.“
Ovid (römischer Dichter)

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Re: Kleine Köder große Fische?

Beitrag von regus » 24.10.2016, 08:28

Die Fische selektieren sehr wohl was sie fressen, bzw angreifen und was nicht.
Warum sie dann manchmal nur kleine Häppchen wollen und sich das nächste mal auf einen 30er hauen kann man wohl nie herausfinden.
Tatsache ist jedenfalls das große Zander auch große Köder wollen. Und eigentlich auch kleine Zander wollen große Köder....
Wenn ich sehe, mit was zu einem großen Teil auf Zander gefischt wird, wundern mich die schlechten Fänge von vielen nicht. Es herrscht offenbar immer noch die Meinung dass Zander kleine Köder bevorzugen. Da wird dann mit winzigen 7cm Gummis geangelt und manchmal Barsche und untermaßige Zander gefangen.
Aber ein großer Köder hat fast immer Vorteile. Er wird viel besser wahrgenommen vom Fisch, zum einen über die Seitenlinie, zum anderen optisch. Ein großer Köder löst bei Räubern auch schnell mal einen Agressionsbiss aus. Und auch ganz wichtig - die Bisse sind viel entschlossener und heftiger. Klingt zwar etwas unglaubwürdig, aber auf kleine Köder gibt es bedeutend mehr Fehlbisse.
Ich fische also eigentlich nur noch ordentliche Gummis - wohlgemerkt auf Zander.
Ganz im Gegensatz zum Wels. Da hat sich deutlich herausgestellt das dieser -beim spinnfischen - kleine Köder viel schneller nimmt. Erst gestern gingen wieder zwei Große auf kleine Gummis, das ist die letzten Jahre immer so gewesen. Ich fische gar nicht mehr mit den im Laden angebotenen Welsködern jeglicher Art. Nur noch kleine Twister, Blinker oder Shads.
Barsch ist es auch so wie beim Zander - große Köder - große Barsche.
Auf Hecht fehlt mir die selektive Erfahrung, da hat sich bei mir nichts herausgestellt, hab aber auch noch nicht so viele gefangen.

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Re: Kleine Köder große Fische?

Beitrag von 1980ba » 24.10.2016, 18:45

Naja, grundsätzlich kann man mit beiden "Varianten" Fische fangen, sogar aller Größen

Meinen größten Hecht hab ich auch auf nen 6cm Wobbler gefangen (ungewollt :lol: )

Allerdings kann man zB in Gewässern mit kleinen Fischen denen mit großen Ködern schonmal "etwas" aus dem Weg gehen

Drauf gehen sie auch, aber dann hängt der zumindest meist leicht und ist auch noch direkt im Wasser gut lösbar

Gruß Marcus

PS: wenn die Brutfische zahlreich und noch klein sind, schießen sich mMn auch die großen Räuber gerne drauf ein

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Re: Kleine Köder große Fische?

Beitrag von eggerm » 24.10.2016, 19:10

Also, die Theorien mit den selektiven Ködergrößen ist so eine Sache. Klar kann ich mit richtig großen Ködern ausselektiern. Allerdings glaube ich, dass ein großer Zander auch einen kleinen Fisch schlägt, wenn er ihm vorm Maul vorbeischwimmt(und der Zander nicht gerade voll passiv ist)

Hab gerade mein Fangbuch durchgeschaut: Alle 70+ Zander haben auf 4" und 5" Köder gebissen. Wahrscheinlich auch deshalb, weil ich mit denen am allermeisten auf Zander fische.

Bei den Barschen sehe ich keinerlei Muster aus meinen Aufzeichnungen. 40+ Fische hab ich von 2" Dropshotköder bis 5" Gummis gefangen...

Bei den Hechten kann ich nicht wirklich was dazu sagen, da bei mir da immer noch bei 90 Schluss ist. Vielleicht ändert sich da was wenn ich in einer Woche mit der Jerke und den 25cm und aufwärts losziehe...

Ich glaube, am meisten große Fische fängt man mit viel Zeit am Wasser und einer halbwegs guten Kenntnis des Gewässers zwecks Standplätze...

MfG Matthias

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Re: Kleine Köder große Fische?

Beitrag von Zanderheli » 25.10.2016, 09:38

regus hat geschrieben:Die Fische selektieren sehr wohl was sie fressen, bzw angreifen und was nicht.
Warum sie dann manchmal nur kleine Häppchen wollen und sich das nächste mal auf einen 30er hauen kann man wohl nie herausfinden.
Tatsache ist jedenfalls das große Zander auch große Köder wollen. Und eigentlich auch kleine Zander wollen große Köder....
Wenn ich sehe, mit was zu einem großen Teil auf Zander gefischt wird, wundern mich die schlechten Fänge von vielen nicht. Es herrscht offenbar immer noch die Meinung dass Zander kleine Köder bevorzugen. Da wird dann mit winzigen 7cm Gummis geangelt und manchmal Barsche und untermaßige Zander gefangen.
Aber ein großer Köder hat fast immer Vorteile. Er wird viel besser wahrgenommen vom Fisch, zum einen über die Seitenlinie, zum anderen optisch. Ein großer Köder löst bei Räubern auch schnell mal einen Agressionsbiss aus. Und auch ganz wichtig - die Bisse sind viel entschlossener und heftiger. Klingt zwar etwas unglaubwürdig, aber auf kleine Köder gibt es bedeutend mehr Fehlbisse.
Ich fische also eigentlich nur noch ordentliche Gummis - wohlgemerkt auf Zander.
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Barsch ist es auch so wie beim Zander - große Köder - große Barsche.
Auf Hecht fehlt mir die selektive Erfahrung, da hat sich bei mir nichts herausgestellt, hab aber auch noch nicht so viele gefangen.
hi Regus!

Was ist ein großer Köder auf Zander bei Dir? Wieviele cm?

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Re: Kleine Köder große Fische?

Beitrag von Gschitz » 26.10.2016, 23:52

Also ich finde die theoretischen Vorteile von Großködern, die Regus aufgeführt hat nachvollziehbar. Aus diesem Grunde schleppe ich normalerweise Gummifische zwischen 25 und 30cm. Gefangen hab ich damit Hechte ab 50 cm.
Beim Werfen fische ich aber am liebsten Köder bis ca 10 cm, da mir das Herumgeballere von den Rießenlatschen einfach zu blöd wurde.( Das ich auch große Köder mit sehr viel Enthusiamus geworfen hab kann buggi bezeugen :-) )
Und diese Ködergröße ist wirklich für Alles gut. Von Brachsen, Rotfedern über Aitel bis hin zum Meterhecht, konnte ich schon einiges mit dem "Barschzeugl" erwischen. Und auch ein Meterzander wurde neben mir mit einem 10cm Gummifisch gelandet ( meine größten Zander hatten nur 80cm).

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Re: Kleine Köder große Fische?

Beitrag von regus » 27.10.2016, 09:58

Zanderheli hat geschrieben:
regus hat geschrieben:hi Regus!

Was ist ein großer Köder auf Zander bei Dir? Wieviele cm?

al heli
Hallo Heli - also mit groß meine ich nicht die Riesen Gummilatschen von 30 cm und mehr, weil die sind echt der Hammer zum werfen wie Gschitz geschrieben hat. Obwohl auch da - oder gerade darauf - super die Zander beißen. Hatte beim Welsfischen schon einige Schöne auf diese Köder als Beifang.
Allerdings steigt dann doch auch wieder die Fehlbissquote bei diesen großen Ködern.
Mit groß meine ich also groß in Relation was sonst im allgemeinen auf Zander verwendet wird. Ich denke am meisten verwendet werden Ködergrößen von 7-12cm.
Ich fische meist 12-20 cm etwa und fast jeder den ich treffe ist verwundert mit was für "riesen Köder" ich da auf Zander angle.
Das am Bild zum Beispiel ist einer meiner Lieblingsköder auf Zander und selbst 40er hauen sich den voll rein.
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Re: Kleine Köder große Fische?

Beitrag von Zanderheli » 27.10.2016, 10:38

hi Regus!

danke für die Info, find ich seeehr interessant!!
ich fische meist ab 11 cm aufwärts bis 17 cm.

al
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Re: Kleine Köder große Fische?

Beitrag von neunauge » 15.02.2017, 18:17

hallo, also die kleinsten fische hab ich mit den größten kunstködern gefangen - im verhältnis. forellen mit 30 cm auf 18 cm wobbler. und umgekehrt, d.h. hechte über 1 m mit 5-gramm-spinnern (nicht im sommer, sondern im herbst). glaube allerdings nicht, dass man grundsätzlich sagen kann: kleiner köder, großer fisch.

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Re: Kleine Köder große Fische?

Beitrag von Heiner » 24.02.2017, 15:46

Zum Thema Hecht kann ich was dazu sagen.

Zunächst einmal hängt es natürlich vom Gewässer ab, mit welcher Ködergröße man fischt. Wo keine großen Exemplare drin sind (siehe Fangstatistiken, so vorhanden), braucht man auch nicht mit 30cm-Kunstködern anrücken - es wäre denn, man wollte ein angenommenes kapitales Einzelexemplar, das vielleicht drin ist oder auch nicht, auf diese Weise zum Anbiss bewegen. Das wäre dann so eine Art Lottospiel, aber eher keines mit allzu hohen Gewinnchancen.

In Gewässern mit einem annehmbaren Bestand an großen Exemplaren - das sind fast immer Gewässer, die über allerwenigstens 20ha Fläche und größere Tiefen von 10m und mehr verfügen - schaut es anders aus. Dass in der kalten Jahreszeit große bis sehr große Köder die bessere Wahl sind, wurde schon gesagt in einem anderen Posting und ist ja nichts Neues. Das ist eine ziemlich gut gesicherte Erfahrung, auch wenn es immer mal Ausnahmen von der Regel gibt.

Aber wenn man sich zum Ziel gesetzt hat, große Exemplare nicht einfach nur zufällig zu fangen (was bedeuten kann, dass man sein Lebtag keines fängt), interessieren die Ausnahmen nicht, sondern die Regel. - Warum das? - Weil auch in relativ guten Gewässern die großen Exemplare nicht gerade gestapelt stehen und auch nicht jeden Tag beißwillig sind. Die großen Viecher nehmen nicht dauernd was zu sich. Das tun nur die kleinen Exemplare, die möglichst schnell wachsen müssen, um ihre Überlebenschancen zu maximieren. Aber je größer sie werden, desto mehr kommt die Energiebilanz ins Spiel. Es macht keinen biologischen Sinn, einen Körper von über 10kg in Bewegung zu setzen und Energie zu verbrauchen, wenn die Beute wegen mangelnder Größe gar nicht in der Lage ist, einen hinreichenden Kalorienüberschuss zu liefern.

Das funktioniert vielleicht dann, wenn man dem Kunden den Bait direkt vor die Nase wirft, aber wie oft ist das der Fall? In der Regel halten sich die großen Exemplare gar nicht am Rand auf (außer zu Beginn der Saison oder unter besonderen Bedingungen), sondern stehen tiefer an den Abbruchkanten oder im Freiwasser. Wie groß ist da wohl die Chance, dass man einen Minibait zufällig direkt vor dem Maul plaziert?

In gewisser Hinsicht bedeutet das Angeln auf große Exemplare vor allen eines: Erhöhung der (eh nicht eben großen) Wahrscheinlichkeit, einen zu erwischen, also den Bait zur rechten Zeit an der richtigen Stelle zu haben, Das klingt nicht gerade romantisch (und ich kenne Leute, die sowas nicht hören wollen), aber so ist die Lage. Ich wiederhole es gern noch einmal: Das Zauberwort lautet, die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, einen Großen zu erwischen.

Dazu gibt es einige Hebel, als da u.a. wären:

- Das gesamte Gerät optimieren; auch kleine Verbesserungen zählen, denn in der Summe addieren sie sich zu einer großen. Bei der Jagd auf große Exemplare ist es eher die Regel, denn die Ausnahme, dass man etliche Stunden im Stück werfen muss, um auch nur einen einzigen Biss zu kassieren - wenn man überhaupt einen Biss kriegt. Viele Schneidertage sind unweigerlich vorprogrammiert. Das hält man aber nicht durch, wenn das Gerät nicht sehr gut abgestimmt ist, schon gar nicht mit den hier in Frage stehenden großen Ködern.

- Nicht gehen (oder auf was anderes angeln), wenn die äußeren Bedingungen erfahrungsgemäß schlecht sind. Was das bedeutet, ist bis zu einem gewissen Grade vom Gewässer abhängig und also eine Frage der Erfahrung. Natürlich gibt es auch jene Fälle, wo um 12:00 Mittags und bei 30°C im Schatten einmal ein Meterviech auf einen winzigen Bait einstieg. Schön und gut, aber darauf zu bauen, wenn man gezielt auf Große aus ist, gleicht einem Glücksspiel mit extrem reduzierten Gewinnchancen.

- Nicht dort hingehen, wo alle anderen angeln. Wenn 99% der Sportsfreunde vornehmlich in der Uferzone ihr Glück versuchen, ist das ein ziemlich deutlicher Hinweis, dass das wohl eher nicht das Erfolgsrezept sein kann.

- Nicht mit Kunstködern fischen, die die Meisten in ihrer Kiste haben. Und hier kommt auch die Ködergröße ins Spiel, denn die allermeisten fischen bekanntlich klein-klein, weil das bequemer ist und mehr Stückzahl verspricht. Und warum auch nicht, so kann man natürlich auch angeln und seinen Spaß haben. Nur ist das nicht unbedingt die allerbeste Methode, es gezielt auf Große zu versuchen.

Was also leisten große Köder?

- Sie weichen in vielen Gewässern von dem ab, was den Kunden im Wasser sonst so vorgesetzt wird. In den üblichen, stark befischten Gewässern zählt das.

- Sie sind auf größere Entfernungen wahrnehmbar, entweder visuell oder über die Seitenlinie. Im Freiwasser ist das ein ganz wesentlicher Aspekt.

- Sie verhindern in einem gewissen Maße (aber keineswegs hundertprozentig), dass kleinere Hechte entweder gar nicht erst einsteigen oder nicht hängen bleiben. Das spart Zeit, denn wenn man gezielt auf Große aus ist, will man ja nicht dauernd kleinen Exemplare haken, einholen und abhaken müssen. Wenn man das wollte, wäre die Verwendung großer Köder von vorn herein Blödsinn.

- Sie täuschen den großen Viechern einen anständigen Happen vor, der viel Energie bei relativ geringem Aufwand verspricht, siehe die Ausführungen weiter oben.

Aber was ist eigentlich ein "großer Köder"? Nun, auch das ist in gewisser Hinsicht vom Gewässer abhängig. In meinem Haussee würde ich sagen: Ein großer Bait beginnt bei etwa 25cm. Das Gewässer beherbergt einige große Hechte, ist aber kein Topgewässer. Im Großen Plöner See hingegen, einem der besten Hechtgewässer hier in der Gegend, würde ich sowas nicht als großen Köder bezeichnen. Hier würde ich die Latte höher legen und ab und über etwa 30cm das Adjektiv "groß" verwenden.

Andererseits gibt es hier aber auch ein paar kleine Seen um die 20ha, wo ein Bait von 17cm Länge schon ein recht ordentliches Format ist. An solchen Gewässern würde ich es allenfalls in der kalten Jahreszeit mit größere Ködern versuchen. Aber in dieser Jahreszeit gibt es hier bessere Gewässer mit besseren Beständen, weswegen ich mir solche Versuche schenke. - Warum das? - Na, von wegen der Erhöhung der Wahrscheinlichkeit natürlich. Denn das ist eines der wesentlichsten "Geheimnisse", wenn es darum geht, nicht bloß auf irgendeinen glücklichen Zufall zu hoffen, sondern einigermaßen "regelmäßig" ein großes Exemplar zu erwischen. Glück ist allerdings immer im Spiel, aber die Wahrscheinlichkeit lässt sich durch gewisse Maßnahmen deutlich verbessern.

Ach und: Wenn man gezielt auf Große fischt, geht man zwangsläufig einen Handel ein, den nicht jeder wird eingehen wollen: Man tauscht Qualität gegen Quantität, und das heißt: Die reine Zahl der Fänge geht deutlich zurück und die Zahl der Schneidertage steigt deutlich an, aber die Größe der Fänge nimmt signifikant zu. Das freilich ist nicht jedermanns Geschmack, weswegen sich die Zahl der Leute, die so angeln, in überschaubaren Grenzen hält. Zumal es in der Tat nicht empfehlenswert ist, in mehr oder weniger platt gefischten Gewässern auf diese Art sein Glück zu versuchen. Dazu braucht es schon Gewässer, die wenigstens einigermaßen gute Bestände aufweisen, sonst macht das wenig Sinn.

Was den Hecht betrifft, gibt es hier oben im Norden immerhin noch ein paar mehr Gewässer als im Süden, die sich dafür qualifizieren. Es muss nicht gleich der Bodden sein, die Nummer funktioniert mit ein paar Abstrichen auch an mittelprächtigen Gewässern. Um allerdings keine falschen Vorstellungen aufkommen zu lassen: Wenn man an einem solchen Gewässer pro Jahr zwei oder drei Exemplare jenseits der Metergrenze fängt, war das schon ein recht gutes Jahr. Dem stehen dann (mit großen Ködern) so einige Schneidertage gegenüber - es gibt, wenn es schlecht läuft, bisweilen mehrere Wochen im Stück, wo man nicht einen einzigen Biss bekommt. (In Topgewässern ist die Bilanz in der Regel deutlich besser, jedenfalls wenn man sie gut kennt.)

Meine am häufigsten verwendeten, durch die Bank mit Multirollen bestückten Combos für diese Art des Angelns: Eine "Leichte", die Köder bis ca. 130g verarzten kann und eine schwerere, die bis 280g gut wirft. Daneben habe ich noch eine, die Gewichte bis etwa 500g werfen kann, aber die verwende ich nur gelegentlich auf sehr guten Gewässern, sonst nicht. Denn größer als nötig zu fischen, ist natürlich Unsinn. Ein Boot ist bei dieser Art des Angels allerdings Pflicht; vom Ufer würde ich mich mit solchem Zeug ganz sicher nicht abquälen, schon gar nicht regelmäßig.

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Re: Kleine Köder große Fische?

Beitrag von *Chorche* » 24.02.2017, 17:51

ER ist wieder da :lol: :roll:

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Re: Kleine Köder große Fische?

Beitrag von Heiner » 06.03.2017, 13:37

Denn je größer Kunstköder werden, desto größer wird natürlich auch ihr Luftwiderstand und die Wurfweiten werden immer schlechter. Ohne Boot vom Ufer gefischt, sind solche Baits bloß eines: nervtötend. Dann ist es meistens wirklich sinnvoller, sich auf kleinere Kunstköderformate und leichteres Gerät zu beschränken.
Zuletzt geändert von Heiner am 06.03.2017, 13:39, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Kleine Köder große Fische?

Beitrag von *Chorche* » 06.03.2017, 13:39

Wieso verwendest du eigentlich Baits und keine Köder? :lol:

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Re: Kleine Köder große Fische?

Beitrag von Heiner » 06.03.2017, 13:42

Wieso nicht?

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