Lugi hat geschrieben: 22.03.2025, 09:36
Hi Phil,
ich habe in 2 Gewässern (Zellersee, Alte Donau) auf Schleien gefischt.
In beiden Gewässern ist die Schleie gegenüber anderen Friedfischen (im Zellersee gibt es deutlich mehr Brachsen, an der Alten Donau deutlich mehr Karpfen) in der Minderzahl. Ich kenne dein Gewässer nicht, weiß aber das die Schleie doch in den meisten Gewässern nicht der Hauptfriedfisch ist.
Mir ist aufgefallen das ich nie eine Schleie gefangen habe wenn dick Brachsen oder Karpfen am Platz sind. Die Schleie ist ein sehr vorsichtiger Fisch und mag irgendwie den Trubel nicht wenn es soch richtig zugeht im Futterplatz.
Ich hab Schleien deshalb besser gefangen wenn ich nur kleine Fallen ausgelegt habe mit wenig bis gar keinem Futter.
Wenn Futter dann würde ich etwas dezentes, dunkles nehmen um nicht bei den anderen Friedfischen zu stark aufzufallen.
Wie Lupus schon sagt, die Schleien sind oft ufernah an Schilf, Seerosen oder Kraut und lassen sich meist recht gut beobachten da sie sich auch oft unter der Oberfläche ihre Bahnen ziehen.
An solchen Plätzen eine kleine Falle ausgelegt und es sollte funktionieren.
Zum Gewicht des Futterkorbes würde ich sagen das bei einem superscharfen, dünndrahtigen Schleienhaken sehr wenig reicht. Der Fisch hakt sich nicht nur durch das Korbgewicht sonder genauso durch den Schnurwiederstand, Swinger, Bremse usw.
Oft geht auch eine Durchlaufmontage besser weil die Fische dann das Gewicht nicht so nutzen können um sich den Haken wieder rauszuschütteln, gerade bei einem kurzen Methodevorfach.
Bezüglich dem Hakenköder musst selber probieren, ich hatte eher mehr Glück auf was fleischiges aber Mais oder kleine Pellets/Boilies funktionieren auch.
Das mit dem Fake Mais ist halt Vertrauenssache, ich habe auch genauso auf Körner ohne Flavour gefangen weil sie halt einfach mit eingesaugt werden.
LG
Wow, das sind identisch meine Erfahrungen.
Brassen gibt es in meinem Gewässer leider praktisch keine mehr, aber als es sie noch gab, war es auch so, dass wenn ein Trupp von ihnen den Futterplatz einnahm, die Schleien erst mal Pause machten. Dafür ist die Plötze ein guter Indikator für die Ankunft von Schleien, bilde ich mir ein.
Das mit wenig und dunklem Futter da bin ich 100% pro.
Nur verstehe ich die Sache mit dem Futterkorb nicht. Manchmal angelst Du bei diesen winzigen kleinen Spots in Wassertiefen von 1 m oder sogar weniger, aber selten mehr als 1,50m auf eine sehr kurze Entfernung. Manchmal so kurz, dass es weniger als die Rutenlänge ist, aber ich baue eh einige Schritten hinter den Uferrand auf, denn was Schleien nicht wollen, wollen ist rumtrampeln. Und der morastige Boden an typischen Stellen für Schleien überträgt die Schwingungen sehr leicht. Dazu kommt aber als Plus die gute Deckung durch dichte Büsche, hohes Ufergras und so. Beim Friedfischangeln schau ich immer, dass ich ganz mit der Landschaft verschmelze und so sitze, dass ich weder zum Werfen, noch zum sonstigen Treiben aufstehen muss. Da die Schleienbeißzeit kurz ist (ab erstem Morgenlicht bis Sonnenaufgang, oder ab eine Stunde vor Sonnenuntergang bis knapp vorm Dunkelwerden, kann man schon mal sitzen, ohne gleich einen platten Arsch zu bekommen
Aber wenn ich jetzt einen Futterkorb oder eine Futterspirale verwenden täte, wie soll das gehen, soll ich den praktisch vor meine Füße klatschen lassen ? .... und wie gesagt, Schleienspots sind sehr sehr enge kleine Löcher in dichter Pflanzenvegetation. Vielleicht machen das welche, die zum Anderen Ufer hin fischen, aber wenn das klappt, ziehe ich meinen nicht vorhandenen Hut und zolle Respekt, denn ich könnte nie so zielorientiert werfen und es schaffen, dass die Montage nicht beim Einziehen einen ganzen Gemüsegarten mitnimmt.
Vielleicht gibt es ja wo anders Schleiengewässer, wo kein Kraut ist. Oder ja ! Ich war mal mit zwei hier nicht mehr vorhandenen Forumsmoderatoren (Köfi und ein Franz ich weiß nicht welche Ziffer dahinter noch stand....., die wollten unbedingt an den Waldviertler Teich in Franzen in der Nähe von Allensteig fahren und das war Anfang April, und in der Früh arschkalt. Und da war auch kein Kraut, an dem ich mich hätte orientieren können und so warf ich eben einen Futterkorb an der leichten Grundrute weit raus mitten in den flachen und krautlosen Teich, und siehe da, der erste Fisch war eine prächtige Schleie, der noch 2 Karpfen folgten. Aber daraus kann ich keine Erfahrungen ableiten......das war einfach 6. Sinn damals.....