Hallo Fabio,
freut mich, dass du dir auch Gedanken machst, wie man die Stahljigs verbessern kann.
Mit dem Kleber bin ich auch nicht so recht glücklich, aber für die Herstellung eines klassischen Jigs ist mir noch nichts Besseres eingefallen, was ich mit Heimwerkermitteln auch umsetzen kann. Bei einigen anderen Stahljig-Lösungen (Grundelsystem, Offset) verwende ich jedoch keinen Kleber für die Befestigung der Stahlkugel, wie du vielleicht auf meiner Website schon gesehen hast.
Jetzt zu deinem Vorschlag:
Zuerst eine ganz grundsätzliche aber nicht unwesentliche Frage: Hast du oder hättest du gelochte Stahlkugeln zur Verfügung?
Ich weiß nämlich nicht, wo man die herbekommen könnte und das selbst Herstellen ist sehr mühsam. Jedenfalls bin ich draufgekommen, dass es sehr einfach ist, einen 1mm breiten Schlitz in eine Stahlkugel zu schneiden, dass es aber hingegen sehr mühsam und schwer ist, ein 1,5mm großes Loch in eine zB 15mm dicke Stahlkugel zu bohren.
caWALLERo hat geschrieben: ↑30.01.2020, 17:12
... Der bestimmende Faktor wird sein, wie lange die in der Stahlkugel versenkbaren Stahldraht Arme sein müssen, damit einerseits sicheres werfen und anderseits ein lösen selbiger aus der Kugel im Falle eines Hängers funktioniert. Die Eigenschaften des Drahts spielen hier wohl die entscheidende Rolle (Stärke/Biegefestigkeit).
Das stelle ich mir eher mühsam vor. Denn die Haltekraft wird nicht nur von den Drahteigenschaften abhängen, sondern sie wird auch bei unterschiedlichen Kugeldurchmessern unterschiedlich sein, weil der Bogenradius jeweils anders ist. Du müsstest also für jede Kugelgröße die Drahtstärke und die Länge der Drahtenden extra anpassen.
Die Auslösekraft soll ja immer etwa gleich sein, weil ja die Gesamtmontage darauf abgestimmt werden muss, damit wirklich die Sollbruchstelle auslöst und nicht etwa die Hauptschnur reisst. Ich könnte mir vorstellen, dass bei so einer Klammer die Auslösekraft sogar von Stück zu Stück deutlich variieren könnte. Das gut hinzukriegen, erscheint mir ziemlich aufwändig.
Ein weiters Problem sehe ich darin, dass die Kugel nicht sehr starr mit der Öse und dem Köder verbunden sein wird, sondern eher federnd, was wahrscheinlich beim Auftreffen am Grund ein schlechteres Ködergefühl bewirkt. Und das wird noch schlechter, wenn du leichte Hänger hast, weil dann wird sich der Draht etwas aufbiegen und der Kopf wird noch wackeliger mit dem Rest verbunden sein. Das kann man natürlich nach jedem leichten Hänger wieder korrigieren, erfordert aber Zeitaufwand, der besser für Angeln genützt werden möchte.
Ich habe mich mit dem selben Thema (damals aber noch mit Bleikugeln, die leicht verfügbar waren) schon vor ca. 25 Jahren (wie doch die Zeit vergeht

) beschäftigt und bin auf nachfolgend beschriebene Lösung gekommen:
(Bei den Stahljigs habe ich diese Lösung mangels Verfügbarkeit von gelochten Stahlkugeln gar nicht erst in Erwägung gezogen.)
Meine Lösung sieht so aus:

- Drahtbügel mit dünnem Haltedraht
- DSCF2282.jpg (19.45 KiB) 1722 mal betrachtet

- Montierte Kugel
- DSCF2280.jpg (21.39 KiB) 1722 mal betrachtet

- Gesamtmontage
Ich habe mir einen Drahtbügel lt. Foto gebogen.
Als erstes schlaufe ich den dünnen Kupferdraht in die Öse oben ein. Dann stecke ich den Dorn in das Loch der Kugel und fädle die 2 Drahtenden durch das Loch, lege sie unten bis zum 90°-Knick um die Kugel und wickle sie anschließend um den Drahtbügel. Dadurch ist die Kugel fest mit dem Drahtbügel und dem Köder verbunden.
Im Falle eines Kopfhängers reisst der dünne Draht und gibt die Kugel frei, der Rest bleibt erhalten. Die Auslösekraft ist durch Verwendung eines Drahtes ziemlich exakt festgelegt und lässt sich durch Variieren der Drahtstärke gut auf das Gesamtsystem abstimmen.
Den Gummifisch befestige ich (wie auch schon bei meinem Jigsystem gezeigt), indem ich die zweite Öse in den Fischkopf stecke und mit einem quer eingestochenen Zahnstocher fixiere. Bei größeren Ködern mit einem Schaschlikstäbchen, weil die viel mehr aushalten. Meiner Erfahrung nach reisst diese Art von Befestigung weniger leicht aus als eine Baitholder-Spirale.
Beim Haken verwende ich einen Stinger mit Einzelhaken. Er muss aber nicht so wie im Bild in den Gummifisch eingestochen werden, man kann zB auch so Haken mit Haltespießchen (zB Quantum Einfach Stinger) verwenden, auf die mich Andreas hingewiesen hat (siehe meine
Jigsystem-Seite unten) oder auch einen Drilling (den ich aber aus verschiedenen Gründen nicht mag) nehmen.
Was hältst du von dieser Lösung?
Grüße
Erich