Sendung auf 3sat zum Thema Angeln.

Erhaltung unserer Natur und Tierwelt
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korsikaphil
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Re: Sendung auf 3sat zum Thema Angeln.

Beitrag von korsikaphil » 07.03.2016, 19:18

Falls ich das einseitig oder verzerrt dargestellt habe: Natürlich haben Angler und Naturschutz gemeinsame Interessen. Und gegen den offiziellen Naturschutz hab ich zu 99 % überhaupt nix einzuwenden, lediglich in ein paar Details vetrete ich einen anderen Standpunkt als es die offizielle Linie vorgibt (damit bin ich aber auch in Naturschutzfachkreisen keine Ausnahmeerscheinung).
Leider ist es aber nunmal so, dass gewisse Strömungen innerhalb des deutschen Naturschutzes den Leitsatz vertreten: "Nur gucken, aber nicht anfassen". Und genau solche Tendenzen orte ich in dieser Doku. Diesen Tendenzen müssen wir als Anglerschaft mit Argumenten entgegentreten, weil man uns sonst langsam aber stetig das Wasser abgräbt.
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fuschlsee0
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Re: Sendung auf 3sat zum Thema Angeln.

Beitrag von fuschlsee0 » 07.03.2016, 19:27

Es ist auch ein Ausdruck von Solidarität, wenn man sich mit dem Thema Fischen verbunden fühlt, darüber diskutiert, auch Missstände aufzeigt und auf eine Situationsverbesserung hofft. Vl. versteht auch Oldie, dass ich es ja im Endeffekt eh nur gut meine :wink:
OHKW möchte ich hingegen widersprechen: Die Menge an Naturnutzenden würde sich nicht massgeblich erhöhen, wenn mehr Naturraum allgemein zugänglich wäre. Nur hätten sie mehr Platz und würden sich nicht gegenseitig auf die Zehen steigen.Die Szenarien die Du so schön bildlich beschreibst würden sich eher bessern als verschlechtern!!
Ich persönlich finde es bedenklich, wenn an vielen Seen 99% des Ufers nur privilegierten Einzelpersonen zugänglich sind. Oder wenn beispielsweise im Hochköniggebiet ganze Jagdgebiete eingezäunt werden und Zutritt verboten wird. Von einzelnen Industriellen, die dort Kaiser spielen (können).
Insofern bin ich jetzt mal auf Polsis Seite :lol:

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Re: Sendung auf 3sat zum Thema Angeln.

Beitrag von fuschlsee0 » 07.03.2016, 19:36

korsikaphil hat geschrieben:Leider ist es aber nunmal so, dass gewisse Strömungen innerhalb des deutschen Naturschutzes den Leitsatz vertreten: "Nur gucken, aber nicht anfassen". Und genau solche Tendenzen orte ich in dieser Doku. Diesen Tendenzen müssen wir als Anglerschaft mit Argumenten entgegentreten, weil man uns sonst langsam aber stetig das Wasser abgräbt.
Nach wie vor habe ich das bei der Doku gar nicht wahrgenommen. Auch die Nabu-Tante nutzt das Gewässer (taucherisch), greift Sachen an oder rupft sie aus und nutzt gewissermassen die Natur. Ich kenne die dt. Naturschutzszene nicht, aber es ist glaube ich schon common sense, dass konservieren eine völlig veraltete Naturschutzsicht ist. Natur ist nur dann "sinnvoll" für den Menschen, wenn er sie spüren, wahrnehmen und sie hautnah erleben kann. Einzelne Totalschutzgebiete hätten nur Sinn, wenn es Sondersituationen gibt, wo ganz wertvolle Lebewesen unter jeglicher menschlichen Existenz leiden (Gelegegebiete der Sandregenpfeiffer (temporäre Sperren) ist mir bekannt).
Noch ein Beispiel aus dem Film, der DEiner Sicht entgegenspricht: Bei den Dorschen wurden die grossen Fangmengen (ohne Ueberwachung/Grenzen) als Problemfeld diskutiert. Man hätte leicht auch ganz andere Dinge angreifen können, die für einen hardcore-Naturschutzkonservativen geradezu ein Fressen gewesen wären. Aber nichts, nada. Sogar die recht hohe Ueberlebensrate (90%) bei Dorschen wurde genannt. Spricht klar für Angel und gegen Netz. Hätten auch aus polemischen GRünden solche positiven Dinge weglassen können...

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Re: Sendung auf 3sat zum Thema Angeln.

Beitrag von korsikaphil » 07.03.2016, 20:23

Ein paar eindeutige Statements waren schon dabei, angefangen vom Titel bis hin zu "Der Karpfen muss weg". Wahrscheinlich muss man in der Materie tiefer "drin" sein, um die politische Botschaft hinter solchen Formulierungen erkennen und zuordnen zu können.
Aber von Polemik oder Hasstiraden war die Doku weit entfernt, 3sat ist schließlich nicht Peta.

Konservierung ist übrigens überhaupt nicht veraltet, sondern sogar gesetzlich verankert.
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Re: Sendung auf 3sat zum Thema Angeln.

Beitrag von fuschlsee0 » 08.03.2016, 07:32

"Der Karpfen muss weg" ist eine sehr doofe Aussage, die ich aber in Bezug auf den klarsten See in er Umgebung bezogen sehe, wo dieser Fisch offensichtlich Probleme macht. Hätte man das ordentlich formuliert, wärs ja o.k.
Wenn man zum Fuschlsee sagen würde "der Hecht muss weg", dann wär das genauso blöd. Wenn man aber argumentiert, dass die Bekämpfung des Hechtbandwurms über eine Reduktion des Hechtbestandes erfolgen soll --> o.k.

Insofern sehe ich die Karpfenthematik am Stechlinsee auch nicht in der Tradition der von Dir skizzierten NABU-Sicht, sondern als Hintergrund fachlich doch ernstzunehmende Probleme. Ich kenne das auch von einem Moorsee bei uns in dem Karpfen besetzt wurden-. Seither ist dieser sensible Lebensraum mehrmals gekippt. Karpfen (oder überhaupt andere Tierarten) passen halt nicht in jedes Gewässer.

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Re: Sendung auf 3sat zum Thema Angeln.

Beitrag von john21wall » 08.03.2016, 14:49

Vielen Dank für alle Tipps und Ratschläge

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Re: Sendung auf 3sat zum Thema Angeln.

Beitrag von Sixpack » 09.03.2016, 06:20

Gern geschehen! :lol:
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Re: Sendung auf 3sat zum Thema Angeln.

Beitrag von konfuzius6699 » 12.03.2016, 10:31

Hallo,

"Karpfen muss weg" oder "Mauer muss weg"... :155:
Mal sehen ob das beim Karpfen auch funktioniert.
Ich denke die bei Nabu will in Erster Linie nur ihre klare Sicht für Ihr Hobby haben.
Ich finde Regelungen sinnvoll wenn sie Hand und Fuß haben.
Wo soll der Regelwahn noch hinführen bei unseren Nachbarn ist so einiges noch extremer.
In diversen Angelforum ist so manches ein Tabuthema und die haben Angst vor weiteren Einschränkungen.
Aber das Hobbyangeln komplett verbieten ... Naja ob das der richtige Weg ist.

Klar unsereins kann ohne Regeln nicht mehr. Woran liegt das.Man stelle sich nur die Verkehrsführung einer Kreuzung wie in Indien mitten in Berlin oder anderswo vor.. Totales Chaos und da ginge nichts mehr. Wenn es lauter Mercedes wären , wäre es ein Krieg der Sterne.

Regelungen wie sich das der Mensch in der Natur vorstellt und meint er kannst besser als die Natur, und wie sie zu funktionieren hat oder dass sie soe wieder im Gleichgewicht komm, ist meist nicht immer das Gelbe vom Ei. Wenn der Mensch nicht ales negativ beeinflusst, zerstört oder dazwischen funkt schafft das die Natur selber meist besser.

Wenn sollte das Angeln nicht eingeschränkt werden sondern in die Natur eingebunden werden. Indem der Angeldruck geregelt und der Angler lernt die Natur zu respektieren. Indem er Müll mitnimmt und sie nicht unnötige belastet, und sie eben so verlässt wie er sie vorgefunden hat.mit den paar negativen Einflüssen die ein paar Angler verursachen kommt die Natur sicherlich gut klar.

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