Zum Thema Fischotter

Erhaltung unserer Natur und Tierwelt
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OHKW
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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von OHKW » 03.03.2017, 12:51

Vielen Dank Phil für dein Engagement in diesem Thread. Man müsste eine Initiative starten, Fischerei und Tierschutz zusammenzubringen, wäre ich sofort dabei. Ähnlich der Bewirtschaftungskooperation mit der Forschungsgruppe von Arlinghaus mit diversen Vereinen. Einen runden Tisch an dem Meinungen und Interessen von Naturschutz und Fischerei gleichwertig zählen und ausgetauscht werden und ein gemeinsames Ziel formuliert werde kann.
Das würde viel mehr Backup von Bevölkerung und Politik erfahren, als ein sturer Alleingang der Fischerei.
Mann muss es sich selbst nicht unnötig schwer machen wenn man es genauso gut anderen unnötig schwer machen kann.

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Moosruecken66
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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von Moosruecken66 » 03.03.2017, 12:59

ich hätte da einmal eine Frage an die Profis.

Mir ist klar des es in Österreich in jedem Bundesland ein eigenes Fischereigesetz gibt, ebenso wie ein Jagdgesetz und ein Naturschutz Gesetz gibt.

Wenn ich das NÖ Fischereigesetz 2001 mit dem ersten Paragraph nehme, dann steht da geschrieben:
§ 1
Ziele
Ziele dieses Gesetzes sind
o die nachhaltige Pflege, Schaffung und Wiederherstellung eines gewässertypischen (natürlichen), artenreichen und gesunden Bestandes an Wassertieren auf
Grundlage des natürlichen Lebensraumes als wesentlichen Bestandteil der Gewässer

o die Erhaltung, Sicherung und Wiederherstellung der Arten- und genetischen Vielfalt der Fischfauna unter besonderer Berücksichtigung gefährdeter Arten der Wassertiere, sowie

o die Entnahme von wildlebenden Fischbeständen, Neunaugen, Krustentieren und Muscheln aus der Natur sowie deren Nutzung mit der Aufrechterhaltung und Sicherung eines günstigen Erhaltungszustandes der Lebensräume

zu vereinbaren.

(Erläuterung: NÖ FischG 2001 §3.1. Wassertiere = Fische, Neunaugen, Fischnährtiere, Muscheln und Krustentiere)

Somit ist er Otter ja quasi "der Gesetzesbrecher", da er ja (wie schon des mehrfachen gepostet) alles aufrisst - kein nachhaltiger Ansatz. Wobei neben diversen Wassertieren auch Kleinsäugetiere, Amphibien und Vögel auf seiner Speisekarte stehen.

Aber, sowie ich es verstehe, wird quasi durch das Naturschutz Gesetz jede Strafverfolgung zunichte gemacht.

Gibt es hier also noch etwas höheres, regulierendes über diesen Gesetzen??

Gruß

Moosruecken66
Ein Schiff liegt sicher im Hafen, aber dafür wurde es nicht gebaut. (Chin. Sprichwort)

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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von korsikaphil » 03.03.2017, 13:08

pn @ OHKW
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Sixpack
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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von Sixpack » 03.03.2017, 19:33

Also mein bisheriges Fazit zur Thematik sieht eigentlich so aus, dass ich meine, dass es nicht wirklich Sinn macht über, zugegebenermaßen sinnlose, Maßnahmen zu streiten, und dass eigentlich alle das gleiche Ziel verfolgen -nämlich die Situation für die Fischbestände grundsätzlich zu verbessern.
Nachdem Maßnahmen wie aus dem 19. Jahrhundert politisch/medial in der heutigen Zeit wohl nicht durchsetzbar wären, ziehe ich daraus auch den Schluss, dass es zielführender wäre ein gezieltes Lobbying bzgl. der Fischbestände bei den entsprechenden NGO`s zu betreiben und die Fortschritte/Rückschritte auch zu dokumentieren. (auch medial!!!)
Eine Optimierung der Gewässersituation wäre in einigen Fällen auf jeden Fall wünschenswert.
Leider gibt es aber oft genug nichts zu optimieren, da das Gewässer ohnehin naturbelassen ist -Beispiel kleiner Forellenbach!
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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von kylejames » 06.03.2017, 07:26

Das Thema Fischotter spiegelt die Zahnlosigkeit der gesamten Fischereigemeinschaft wieder. Eigentlich sind die Gewässerbetreiber die "Leidtragenden" jedoch wird genau von dieser Seite ( ausser gejammert ) NICHTS unternommen es wird keinerlei Druck auf die Verantwortlichen ausgeübt. Man übt sich wie in ALLEN Bereichen wenn es um die Fischerei geht in "brav kuschen, nur keinen Konflikt auslösen". Mittlerweile nutzen die Gewässerbetreiber den Fischotter bzw. den Kormoran sogar als Ausrede die Gewässer nur mehr sehr dünn zu besetzen ( man will ja nicht den Otter oder Kormoran füttern ) das ist so als ob man Kopfweh beseitigt in dem man den Kopf abschneidet. Diese Situation schadet damit wieder den Lizenznehmern.

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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von alexb » 06.03.2017, 19:17

NUN ist es aber bewiesen!

Otter sind bösartige Killermaschinen und direkte Nachkommen der Säbelzahntiger!!!

http://kaernten.orf.at/news/stories/2686137/

Was wurde eigentlich aus dem "wir-bringen-die-otter-nach-holland"-Programm ?

Scherz beiseite, es gibt mittlerweile auch Otter weit die Möll hinauf, ganz nach oben bis Heiligenblut vermutlich nicht, aber bis Winklern durchaus...
und die stellen ein Problem dar...

Schaut mal bei Alibaba nach Otter fur, die haben das Problem gelöst:-) und verdienen noch viel Geld damit!

TL
alex

p.s.: das posting bitte nicht ganz ernst nehmen, aber die Ernsthaftigkeit und Verbissenheit der Diskussion erinnert mich an das große deutsche flififorum:-)

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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von rob gone fishing » 17.03.2017, 09:09

wieder ein aktueller artikel zum thema' jetzt sollen zäune um die fischteiche. die kommentare dazu sind auch witzig.......

https://kurier.at/chronik/niederoesterr ... 52.386.953

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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von korsikaphil » 17.03.2017, 09:29

rob gone fishing hat geschrieben:wieder ein aktueller artikel zum thema' jetzt sollen zäune um die fischteiche.
https://kurier.at/chronik/niederoesterr ... 52.386.953
Endlich mal ein Mann vom Fach, der schmeichelhafter Weise 1:1 meine Meinung und meine Thesen vertritt. Wahrscheinlich hat er den Thread hier mitgelesen. Wenn er jetzt noch meinen 5-Punkte-Plan abschreibt, verklag ich ihn :mrgreen:


"Der Ex-Schönbrunn-Chef und WWF-Ehrenpräsident Helmut Pechlaner setzt sich gegen die geplante Tötung von 40 Fischottern in Niederösterreich ein. Per Ausnahmegenehmigung sollen es den an sich geschützten Tiere ans Fell gehen, weil sie sich stark vermehren und große Schäden in der Fischzucht zu beklagen seien. Die Fronten sind verhärtet, doch in einem Punkt sind sich Otterfreunde und -feinde einig: Fischotter und Teichwirtschaft harmonieren nicht miteinander. "Da wurde ein Schlaraffenland für die Fischotter geschaffen. Im Burgenland gibt es einen krassen Fall, wo ein Teich mit 35.000 Euro teuren Koi-Karpfen besetzt wurde und der Fischotter hat sie gefressen.

"Selber schuld", meint Pechlaner, denn "Nutzfische in Teichen sind Haustiere wie etwa Hühner und müssen laut Tierschutzgesetz vor Raubtieren geschützt werden". Er fordert daher die Verpflichtung zur Einzäunung von Fischteichen: "Dann geht die Otterdichte auf ein natürliches Maß zurück und das Problem ist gelöst."
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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von *Chorche* » 17.03.2017, 09:42

Recht hat er! :good post:

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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von rob gone fishing » 17.03.2017, 20:35

ein interessanter beitrag zu dem thema sogar in "heute mittag" orf.
ab minute 1,40 geht es um das otter problem...,
http://tvthek.orf.at/profile/heute-mittag/4660089

Die Gefahr von Fischottern für das Ökosystem sorgt derzeit für hitzige Debatten. Trotz der Einwände von Tierschutzorganisationen wurde jetzt in Niederösterreich der Abschuss von 40 Tieren angeordnet.

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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von alexb » 28.03.2017, 22:42

Die Abschusserlaubnis kommt auch garantiert in Kärnten.
Der Otter nützt niemandem in Wahrheit, Teichwirtschaft aber schon.
just my 2 cents

tl alex

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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von fuschlsee0 » 29.03.2017, 08:37

alexb hat geschrieben:......Der Otter nützt niemandem in Wahrheit, Teichwirtschaft aber schon.
just my 2 cents

tl alex
Tja lieber Alex! Bei Natur geht es halt nicht nur um "Nutzen", sondern auch um Vielfalt. Sonst bräuchten wir uns um viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten bzw. Ökosysteme, usw. nicht zu kümmern! Das Nutzen-Paradigma ist geistig 19. Jahrhundert!!!

LG
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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von OHKW » 29.03.2017, 12:47

Masern haben auch keinen Nutzen und trotzdem gibt es sie mangels Impfpflicht.
Mann muss es sich selbst nicht unnötig schwer machen wenn man es genauso gut anderen unnötig schwer machen kann.

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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von Polsi » 29.03.2017, 12:53

OHKW hat geschrieben:Masern haben auch keinen Nutzen und trotzdem gibt es sie mangels Impfpflicht.
Bild
http://fishing-addict.blogspot.com
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Re: Zum Thema Fischotter

Beitrag von TheCK » 29.03.2017, 13:08

OHKW hat geschrieben:Masern haben auch keinen Nutzen und trotzdem gibt es sie mangels Impfpflicht.
Der Vergleich ist jetz aber eher kontraproduktiv da die Masern ohne Nutzen ja ausgerottet werden sollten, oder versteh ich dich hier falsch und du plädierst FÜR mehr Masern in freier Wildbahn? :oops:
LG
Chris

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