Hechtangeln Mit toten Köderfisch in den Alpenseen

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Hechtangeln Mit toten Köderfisch in den Alpenseen

Beitrag von Alpenseefischer » 15.05.2021, 12:13

Hallo!
Ich habe die letzten Jahre an meinem Hausgewässer, dem Traunsee immer mit der Spinnrute den Hechten nachgestellt. Dieses Jahr möchte ich es ab und zu mit toten Köderfischen probieren.
Habe auf dem Gebiet absolut keine erfahrung. Als Ruten wollte ich 2 leichte Karpfenruten mit 0,18er geflochtener verwenden.
Wie präsentiere ich den toten Köderfisch am besten, auf Grund wird es eher schwer werden, da man bei den guten spots die ich vom spinnfischen kenne schnell mal jenseits der 20 Meter ist. Was sind fürs angeln mit totem Köderfisch generell gute spots?
Als köder tote Barsche mit ca 15cm?
Was ist alles zu beachten und welche Montage ist am besten?
Hat schonmal wer am Traunsee geziehlt auf Hecht mit totem Köderfisch geangelt, wenn ja wie ist es gelaufen?
Wäre um jeden Tipp sehr dankbar, LG

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Re: Hechtangeln Mit toten Köderfisch in den Alpenseen

Beitrag von Lugi » 15.05.2021, 15:46

Hi,

an den Freiwasser Spots ganz einfach mit Schwimmer treiben lassen. Ideal wäre das ganze natürlich vom Boot aber man kann das auch vom Ufer machen, wenn man Spots hat wie es schnell tief wird. Ich kenne da Spots zb am Mondsee wo eine Felswand fast direkt in den See hinein reicht. Bei richtigen Windverhältnissen kommt dann ein Fallwind von der Felswand und trägt den Köder auf den See hinaus. Solche Spots müsste es am Traunsee eigentlich auch geben.

Mit dem klassischen toten Köder auf Grund hat man es in diesen Seen generell schwer. Kurz nach der Schonzeit sind einige bessere Fische noch am Ufer und lassen sich vielleicht in flacheren Buchten fangen. Wenn sie aber dann im Freiwasser sind kommen sie wegen einem einzelnen toten Köder aber sicher nicht ans Ufer, das zahlt sich nicht aus. Bessere Chancen hat man dann wieder im Herbst wenn sie an die tieferen Uferkanten ziehen.

Was generell sehr hilft beim angeln mit totem Köderfisch ist anfüttern, ein einzelner toter Köder der irgendwo rumliegt ist in Seen mit soviel Futterfisch oft nicht sehr attraktiv.

LG

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Re: Hechtangeln Mit toten Köderfisch in den Alpenseen

Beitrag von Lupus » 15.05.2021, 19:40

Ich fürchte nur, dass ein toter Barsch nach relativ kurzer Zeit steif wie ein Brett sein wird.
Der Barsch wurde früher gerne als toter Köderfisch am Spinnsystem verwendet. Diese Methode ist in die Jahre gekommen, aber in jüngeren Jahren habe ich oft damit gefischt. Inzwischen sind mir Kunstköder lieber. Aber der tote Bersch am Spinnsystem war besonders gut auch spät in der Saison. Am Traunsee ist ja sehr klares Wasser und die Hechte schauen sich Kunstköder sicher sehr genau an. Deshalb würde ich eher empfehlen, wie eben gesagt den toten Barsch am Spinnsystem verwenden.
Toter Köderfisch mit Stopplenzeug oder am Grund kann an einem See schon sau-faaad werden. Der tote Bersch am Spinnsystem hilft beim aktiven Suchen, und dann ist noch was: Er hält eben lange am Spinnsystem. Ein Lauberl oder Rotäugel kann einen da schon zur Verzweiflung bringen, weil es nach paar Würfen letschert wird und nicht mehr gescheit im System hält.
Also los mit totem Bersch am Spinnsystem.
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Re: Hechtangeln Mit toten Köderfisch in den Alpenseen

Beitrag von Alpenseefischer » 15.05.2021, 21:57

Okay, danke für die raschen und hilfreichen Antworten, den Toten Köfi am Spinnsystem anzubieten ist glaube ich eine super idee.
Ich fange am Traunsee auch ab und zu mit Brotflocken ca 20cm lange lauben, wären die besser für die pose, bzw werden die nicht so schnell hart?
Ich nehme mal an gute Spots sind ins wasser hängende bäume usw oder?

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Re: Hechtangeln Mit toten Köderfisch in den Alpenseen

Beitrag von Lugi » 15.05.2021, 23:07

Hi,

Fisch du vom Ufer oder vom Boot?

ich glaube der Lupus meint mit "hart" die Leichenstarre bei frisch getöteten Ködern. Wenn einem das stört kann man die Köder vorher einfrieren bevor man sie benutzt. Dann bleiben sie weich und man kann sich einen schönen Vorrat anlegen.

Wenn du sie regelmäßig mit dem Spinnköder fängst dann würde ich auch die Köderfische erstmal dort anbieten. Spezielle die Hechte so ab 80 cm werden sich einen großen Teil des Jahres im Freiwasser aufhalten und da müssen dann auch die Köder hin wenns regelmäßig mit besseren Hechten klappen soll.

Hindernisse wie versunkene Bäume können dann eher im Mai wenns ein flacher Bereich ist oder wieder ab mitte Oktober wenns im tiefen liegen interessant werden auch für größere Fische.

LG

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Re: Hechtangeln Mit toten Köderfisch in den Alpenseen

Beitrag von Alpenseefischer » 15.05.2021, 23:47

Ja ich angle vom Boot (Segelboot) mit beiboot (Schlauchboot mit E-Motor). Habe mich mit dem Freiwasserwerfen noch nicht auseinandergesetzt, war die letzten Jahre immer an den Scharrkanten unterwegs.
Habe da auch Hechte bis ca 85cm erwischt. Wollte aber heuer so oder so auch mal Freiwasserwerfen ernsthaft probieren.
Das mit dem einfrieren ist sicher eine gute Idee.
Der Traunsee ist einfach so groß, dass man nicht wirklich weiß wo man im Freiwasser anfangen soll...

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Re: Hechtangeln Mit toten Köderfisch in den Alpenseen

Beitrag von Lugi » 16.05.2021, 10:30

Ja so ist es in den großen Seen, die besseren Fische halten sich einfach einen großen Teil des Jahres nicht in Ufernähe auf.

Ausnahmen gibts bei der Weißfischlaichzeit im Mai und der Saibling Laichzeit ab Mitte Oktober wenn man die Plätze kennt wo die Fische ablaichen.

Denn Rest des Jahres fängt man halt die üblichen 50er, 60er, 70er an den Uferkanten.

Wenn du regelmäßig bessere Fische fangen willst kommt man am Freiwasserfischen nicht herum.

Dabei spielt es eigentlich auch keine Rolle wie "groß" ein See ist, entscheidend ist der Hechtbestand auf die Fläche gerechnet und der ist auf fast allen Alpenseen sehr gut. Also keine Sorge egal wo anfängst du wirst früher oder später deinen Köder einem Hecht präsentieren, die Frage ist halt ob er ihn nimmt oder nicht.

Die Freiwasserfischerei setzt halt spezielles Gerät und spezielle Köder vorraus und dazu noch viel Ausdauer. Zielfische sind Hecht über 90 cm und die fressen halt viel seltener als die kleinen 50er oder 60er am Ufer.

LG

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Re: Hechtangeln Mit toten Köderfisch in den Alpenseen

Beitrag von Oze147 » 16.05.2021, 11:18

Wenn Boot vorhanden, dann ist meiner Erfahrung nach das Posenschleppen bzw. driften mit der Pose die effektivste Methode. Wenn das Fischen mit zwei Ruten erlaubt ist, auch in Verbindung mit Spinnfischen und einer Posenrute in Bootsnähe.

Was man beachten sollte ist, dass auch bei langsamem Schleppen normale Laufposen sehr schnell an der Schnur nach oben rutschen. Am besten ist, wenn man dafür spezielle Schleppposen verwendet, die haben einen Knick in der Schnurführung und rutschen nicht so leicht hoch. Oder man stellt die Pose übertief ein bzw. fischt auch die ganze Montage um einiges schwerer als beim normalen Posenangeln.

Bezüglich der großen Fische hab ich eigentlich die Erfahrung gemacht, dass man das ganze Jahr über auch immer wieder große Hechte in Ufernähe fängt. Wenn es Versteckmöglichkeiten, Nahrung oder tieferes Wasser in der Nähe gibt kommen auch die großen Fische immer wieder ans Ufer.
Liegt aber vielleicht auch daran, dass ich nie so richtig Vertrauen darin hatte Fische in der weiten Wasserwüste zu suchen und mich gerne an Strukturen orientiere.

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Re: Hechtangeln Mit toten Köderfisch in den Alpenseen

Beitrag von Alpenseefischer » 16.05.2021, 15:27

Okay also einfach im Freiwasser treiben lassen, 2 Ruten Draussen mit KÖFI und Schwimmer auf verschiedenen Tiefen und abwarten?
Gibt es auch im Freiwasser "Spots" oder einfach auf gut glück? Mir würde am Traunsee da nur eine Landzunge vor Traunkirchen einfallen wo es relativ lange seicht nach draußen geht und dann steil abfällt.

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Re: Hechtangeln Mit toten Köderfisch in den Alpenseen

Beitrag von Oze147 » 16.05.2021, 17:36

Alpenseefischer hat geschrieben:
16.05.2021, 15:27
Okay also einfach im Freiwasser treiben lassen, 2 Ruten Draussen mit KÖFI und Schwimmer auf verschiedenen Tiefen und abwarten?
Gibt es auch im Freiwasser "Spots" oder einfach auf gut glück? Mir würde am Traunsee da nur eine Landzunge vor Traunkirchen einfallen wo es relativ lange seicht nach draußen geht und dann steil abfällt.
Treiben lassen, langsam rudern oder mit dem Motor auf niedriger Stufe dahintuckern. Je nachdem, wie Wind und Wellen es zulassen.

Ich würd mit dem Angeln da beginnen, wo du schon mit der Spinnrute erfolgreich warst. Auch um die Montage zu testen bzw. ein Gefühl dafür zu bekommen wie tief die Köder dann laufen und wie die Hechte reagieren, Köderfische und -größe variieren usw.
Und dann...steile Kanten, Unterwasserberge, Landzungen, Steilwände ...vielleicht mal die Schleppfischer beobachten oder bei denen Nachfragen wo es sich lohnen könnte bzw. da mal kreuzen, wo die Renkenangler stehen.

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Re: Hechtangeln Mit toten Köderfisch in den Alpenseen

Beitrag von Alpenseefischer » 16.05.2021, 19:08

okay, das ist bei uns alles nicht so einfach da sowol renkenangeln als auch schleppfischen verboten ist.
Denke aber nicht dass es als schleppfischen zählt wenn ich mich dahintreiben lasse, bin außerdem in fünf jahren noch nie kontrolliert worden.
werde das ganze Probieren sobald das wetter wieder Segel und Boottauglich ist.
Wie mache ich am besten die montage? Stopper, 10-20g Pose, Blei Hartmonovorfach mit Doppeldrillingsystem?

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Re: Hechtangeln Mit toten Köderfisch in den Alpenseen

Beitrag von Oze147 » 16.05.2021, 20:49

Alpenseefischer hat geschrieben:
16.05.2021, 19:08
okay, das ist bei uns alles nicht so einfach da sowol renkenangeln als auch schleppfischen verboten ist.
Denke aber nicht dass es als schleppfischen zählt wenn ich mich dahintreiben lasse, bin außerdem in fünf jahren noch nie kontrolliert worden.
werde das ganze Probieren sobald das wetter wieder Segel und Boottauglich ist.
Wie mache ich am besten die montage? Stopper, 10-20g Pose, Blei Hartmonovorfach mit Doppeldrillingsystem?
Aha...ok. Dann geh ich mal davon aus, dass Echolot auch verboten ist, oder?
Dann bleibt nur die klassische Methode...Tiefenkarten, Wasser beobachten und probieren, probieren, probieren.

Posengröße richtet sich nach der Ködergröße aber so 20g wird für den Anfang schon passen.
Was Hartmono betrifft bin ich ein gebranntes Kind und verwende es nicht mehr, aber ich würde beim Angeln mit Köderfisch sowieso immer Stahl verwenden.

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Re: Hechtangeln Mit toten Köderfisch in den Alpenseen

Beitrag von Alpenseefischer » 16.05.2021, 20:55

okay, danke für die vielen infos

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