Theiss und Theiss-Stausee

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Theiss und Theiss-Stausee

Beitrag von Pedro » 27.09.2006, 09:45

Morgen!

Ich hab von einem Freund angeboten bekommen, ihn vom 26. - 29. Oktober an die Theiss nach Ungarn zu begleiten. War einer von Euch schon mal dort und kann mir berichten, wie´s war?

P

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Beitrag von RäuberFloh » 29.09.2006, 18:50

Hallo Pedro!

Das Angebot würde ich mir nicht entgehen lassen, was ich so über die Theiss gehört habe.... :wink:
Auf jeden Fall gibts dort Zander en masse! :D

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Beitrag von Floater » 29.09.2006, 22:58

Wobei die Fänge nach der großen Dioxin (?) Katastrophe ja zuerst stark gesunken sind... Allerdings hört man jetzt wieder viel (sehr viel) gutes über die Theiß und den Theiß-See! Für Fliegenfischer ist ja der Theiß See bestimmt auch interessant - denn, zur Zeit des Großen Maifliegen-Schlupf stellen sogar die Welse auf Fliegen-Kost um!

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Beitrag von RäuberFloh » 01.10.2006, 22:05

Hallo!

Riesen Mengen an Cyanid haben da ein paar unverantwortliche Idioten in die Theiss gelassen (aus einer Goldproduktion) und so kam es zu einem Massensterben von Fischen, aber anscheinend hat sich der Bestand wieder einigermaßen erholt :?

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Beitrag von Elmike » 01.10.2006, 22:27

Flohecht hat geschrieben:Hallo!

Riesen Mengen an Cyanid haben da ein paar unverantwortliche Idioten in die Theiss gelassen (aus einer Goldproduktion) und so kam es zu einem Massensterben von Fischen, aber anscheinend hat sich der Bestand wieder einigermaßen erholt :?

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Der Überwitz an der Angelegenheit: die Übeltäter waren tatsächlich Australier(!).
Die Globalisierung läßt grüßen :?

Ich hab mehrmals an der Theiß gefischt, blos war das noch vor dem
Stimmbruch :wink: Meine Beute damals bestand aus Brachsen, auch ein
kleiner Stachelfisch, heute nehme ich an ein Wolgazander war dabei.
Auf jeden Fall hab ich dort einige Wallerholzklopfer mit Booten gesehen.

Mittlerweile fängt man dort angeblich wieder gut, wie schon erwähnt
wurde haben auch mir schon ein paar Leute von fetten Zandern berichtet.

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Beitrag von Lupus » 02.10.2006, 06:15

Auffallend war ja damals an den Bildern von dem Fischsterben, dass man fast ausnahmslos verendete Tolstolobs sah. Natürlich sind sicher auch viele andere Fischarten zugrundegegangen damals, aber es wurde viel diskutiert ob der im Schwebewasser lebenden Planktonfisch Tolstolob nicht eben doch viel mehr der Katastrophe ausgeliefert war als sagen wir Karpfen oder Waller. Jedenfalls gab es nach der Cyanid-Katastrophe einige (ebenfalls katastrophale) Hochwässer an der Theiss und deren Nebenflüssen, welche bei allen schlimmen Folgen dennoch auch eine gewisse reinigende Kraft für den Fischbestand hatten.

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Beitrag von Pedro » 02.10.2006, 12:10

@ all:

Danke für die ersten Infos. Was die Cyanid - Katastrophe betrifft, hab ich auch gehört, dass sich die Bestände erstens wieder einigermaßen erholt haben, und zweitens vor allem die Tolstolob betroffen waren. Ich hab gestern noch ein paar weitere Infos bekommen, zum Beispiel, dass die Fahrt mit dem Boot zum Angelplatz ca 1 Stunde (!!!)dauert. Muss ja ein Riesengewässer sein.

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Beitrag von RäuberFloh » 02.10.2006, 13:06

Hallo Pedro!

Falls du hinfährst bitte ich darum, zu berichten was dir und den Fischen widerfahren ist! :wink:

Petri Heil, Flohecht

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Beitrag von Pedro » 30.10.2006, 12:07

Hallo!

Zurück von der Theiß und schwer begeistert. Die drei Tage waren echt perfekt, in jeder Hinsicht. Donnerstag früh (5h) sind wir im Burgenland losgefahren, schon nach 4 Std. waren wir (trotz rush hour in Budapest) dort. In der Pension wurden wir mit einem deftigen Frühstück empfangen, und schon gings los. Wir hatten einen guten Guide mit dem wir in zwei Zillen an die besten Plätze fuhren. Das Gebiet (der Theiß - See) ist gewaltig. Mit unseren 5 PS Motoren dauerte es beinahe eine halbe Stunde, bis wir an den vielversprechenden Plätzen waren. Das war die Kante, wo es vom relativ seichten Stausee ins alte Flussbett abfällt (ca. 8m tief). Dort liegen Unmengen Holz im Wasser, sehr hängergefährlich. Aber es wird mit so minimalistischen Montagen gefischt, dass ein Abriss weder viel Zeit, noch Geld kostet. Dafür gingen massig Zander an den Haken. Wir drei Anfänger konnten an dem ersten halben Tag jeweils ca. 5 Zander fangen, unser Guide hat ganz schön was vorgelegt, er hat 10 oder mehr erbeutet. An den anderen Tagen, wo wir von 8 Uhr in der Früh bis zum Sonnenuntergang im Boot verbracht haben fing er überhaupt so viele, dass das Zählen zu mühsam geworden wäre. Die Größe der Fische ist allerdings recht klein, unter 5 Zandern ist vielleicht einer, der die Kilo-Marke überschreitet. Aber es geht auch anders: Einer von uns fuhr am letzten Tag mit dem Guide in die Mitte des Flussbettes. Dort sind die Bisse zwar seltener, die Fische aber größer. Und der Glückspilz konnte dort innerhalb von einer Stunde, Zander mit dreieinhalb, zwei, und eineinhalb Kilo fangen.

Da wir uns die ganzen 3 Tage nur den Zandern gewidmet haben, kann ich leider von anderen Fischen nur wenig berichten. Insgesamt 3 Hechte hatten wir als Beifang beim Zander-zupfen. Einem anderen Fischer konnten wir aber zuschauen, wie er einen Meterhecht gelandet hat, ein anderer fing vor unseren Augen einen Zander mit 8,5 Kilo, wieder ein anderer 3 Welse, und was am spektakulärsten war: Einer fing einen Tolstolob mit 34 kg. Ein gewaltiges Tier.

Alles in allem kann ich das Gewässer nur loben. Ich kenne keines, wo es mehr Raubfische gibt. Obwohl es eigentlich ein Stausee ist, glaubt man, an einem riesigen Naturgewässer zu sein.
Auch das Drumherum war super, wir haben in einer tollen Pension gewohnt, die Köchin hat uns einen Teil unserer Fänge gleich frisch zubereitet. Übrigens wurde man bei jedem Essen (auch beim Frühstück) zu einem "Barack Palinka" geradezu genötigt. War aber auch notwendig, beim Fettgehalt der Speisen, die leichte Küche hat sich noch nicht so weit in den Osten herumgesprochen. (Gut so, nur: Mit meiner Freundin würd ich nicht hinfahren :wink: .
Es gehört eine gewisse Überwindung dazu, sich um 6 in der Früh einen doppelten Schnaps reinzuhauen.

Übrigens: Ich war ungenau: Etwa ein Drittel der erbeuteten Fische waren keine Zander, sondern Wolgazander. Sehen ählich aus, nur sind die Streifen deutlicher, der Kopf etwas bulliger, und die 2 Fangzähne an der Spitze des Unterkiefers fehlen. Sie werden auch nicht so groß, ein Exemplar mit 50 cm ist schon fast kapital. Trotzdem auch ein toller Fisch. Wird ja auch bei uns in der Donau hin und wieder gefangen.

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Beitrag von Lupus » 30.10.2006, 12:56

@Pedro: Sehr interessanter Bericht. Und bei solchen Fischereimöglichkeiten ist die ungarische Küche bei dem Hunger nach einem tollen Angeltag geradezu Pflicht. Genauso wie der Schnaps. Und beim herbstlichen Raubfischangeln wenn man früh aufsteht, ist so ein Schnapsl (voraussgesetzt man muss nicht Autofahren), auch die beste Medizin.

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Beitrag von BrownTroutFan » 30.10.2006, 13:07

Kräftiges Petri dem Pedro!
Da hast du ja Tolles erlebt, muss nach deinem Bericht ein fantastisches Gewässer sein.

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Beitrag von Franz » 30.10.2006, 13:09

@Pedro

Gratulation zu dem tollen Bericht und Petri Heil an Dich und Deine Kumpels :wink:

PS: Hast nicht zufällig ein paar Fotos zum reinstellen :?:
Gruß
Franz
Wen du nicht mit Können beeindrucken kannst, den verwirre mit Schwachsinn!!!

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Beitrag von Pedro » 30.10.2006, 16:33

@all:
Danke für die Petris, war ein echt genialer Urlaub, nächstes Jahr bin ich sicher wieder dort. Mir ist noch was anderes eingefallen: Lt. unserem Guide waren wir 2 Wochen zu früh dort. Die beste Zanderzeit ist Mitte November. Im Herbst wird der Wasserspiegel des Sees nämlich gesenkt, und Mitte November ist scheinbar der Zeitpunkt, wo dann alle Zander im alten Theiß-Bett versammelt sind.

Die einfache, aber effektive Methode des Zanderfangs, die wir dort praktiziert haben, wollte ich gleich gestern Nachmittag in meinem Donaurevier ausprobieren. Nach 3 Würfen hat sich der Himmel verdunkelt, und ..., naja, alle im Raum Wien wissen, was dann kam.

@ franz: Digitale Fotos gibt´s leider keine. Mit einem altmodischen Fotoapparat hab ich aber ein paar gemacht. Nicht viele, weil beim Fischen vor lauter Konzentration keine Zeit für Fotos war. Aber die großen und kleinen Zander des letzten Tages haben wir auf Foto. Wenn ich mal dazu komme, es einzuscannen, stell ich´s rein.

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Beitrag von Elmike » 30.10.2006, 20:58

Petri Pedro - Zander, Hechte und Waller - klingt sehr fein.
Das wär doch was fürs FT07? Nicht weit und mal ganz was anderes :roll:

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Beitrag von Köfi » 30.10.2006, 21:11

Danke Pedro für diesen tollen Bericht. Meine Spezln und ich überlegen schon seit zwei Jahren, ob wir dort hin sollen. Hatten bis jetzt nur Bedenken wegen den Chemieunfall - Nachwirkungen. Dein Bericht gibt uns aber - anscheinend berechtigte - Hoffnung.
LG Fritz

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