Kroatien in der Nachsaison

Forumspartner: Angelabenteuer Balkan
Antworten
Benutzeravatar
Oze147
Huchen
Beiträge: 1292
Registriert: 23.10.2012, 08:18
Hat sich bedankt: 5 Mal
Danksagung erhalten: 83 Mal

Kroatien in der Nachsaison

Beitrag von Oze147 » 22.09.2013, 18:07

Wir hatten ja in den letzten Monaten einige schöne Berichte über Ausflüge nach Kroatien und deshalb möchte ich, vielleicht als einen Abschluss der Ferien- und Sommersasion, euch auch meine Erlebnisse erzählen.

Letzte Woche ging es mit dem Auto für ein paar Tage an die Adria, genauer gesagt nach Kanegra in der Nähe von Umag. Vorrangig war es natürlich ein Urlaub mit meiner Freundin und dementsprechend bescheiden war meine Angelausrüstung. Eine alte 2,40er Teleskoprute wurde einfach mit einer günstigen Rolle bestückt. Dazu kam noch eine kleine Box mit einer Handvoll Grundbleien, Schwimmern, Vorfachmatrial, Haken, Kleinteilen und zwei, drei Spinnködern.

Abends an unserem Hausstrand angekommen war ich zunächst etwas skeptisch, da bei der ersten „Revierinspektion“ im klaren Wasser trotz Polbrille keine Fische auszumachen waren. Als dann vor meinen Füßen allerdings ein Rudel Wolfsbarsche in einen kleinen Sardinenschwarm stieß, bereute ich es ein bisschen mich nicht besser ausgestattet zu haben. Trotzdem war die Vorfreude auf die nächsten Tage riesengroß.
Zunächst machte mir aber das Wetter einen Strich durch die Rechnung, denn in der ersten Nacht stürmte und gewitterte es, dass man glauben konnte unser kleiner Bungalow würde wie im Zauberer von Oz einfach davongeweht werden.
Dementsprechend aufgewühlt präsentierte sich das Meer noch am nächsten Morgen.
Bild
Das Angeln wäre sicher möglich gewesen, aber auch die beste Freundin der Welt hält es bei Gischt und Wind am Strand nicht lange aus und so war erstmal Sightseeing, Kaffeetrinking und Herumspaziering angesagt.

Ein neuer Tag ein neues Glück und diesmal sollte es auch mit dem Angeln klappen, denn das Wetter war wieder um einiges freundlicher geworden. Der vorangegangene Sturm erwies sich sogar als echter Glücksfall, denn er hatte eine Boje von der weiter draußen in der Bucht liegenden Muschelfarm abgerissen und an unseren Strand geschwemmt. So war ich für den ganzen Tag mit fängigen Ködern versorgt. Im Endeffekt war das Fleisch der Miesmuscheln der einzige Köder, der mir konstant Bisse brachte.Bild
Ich entschied mich für eine relativ leichte Grundmontage und begann mich von einem Ende des Strandes zum anderen zu Fischen. Einziges Problem dabei war das zahlreich vorkommende Seegras. Wenn man beim Auswerfen eine Stelle mit Seegras traf, verschwand Blei samt Köder darin und man hatte keine Chance einen Fisch zu fangen. Andererseits dauerte es keine zehn Minuten bis zum Biss wenn man ein freies Fleckchen getroffen hatte.
Hauptbeute waren Goldbrassen, eine andere Meerbrassenart sowie kleine grundelähnliche Fische. Die Durchschnittsgröße war eher bescheiden…meist handlang mit zwei, drei Ausreißern mit über 25 cm.
Bild
Bild
Nebenbei lernte ich, dass Fische die Muscheln knacken auch durch die Fingerspitzen beissen können… Gott sei Dank waren außer mir nur zwei Italiener am Strand, die meine Flüche wohl nicht verstanden haben.
Am Nachmittag war das Meer soweit zurückgegangen, dass ich ein paar Felsen in Ufernähe erkrackseln konnte. Dort gab es weniger Seegras und unzählige Muscheln, Krabben, Einsiedlerkrebse und Schnecken. Aber trotz des hohen Futterangebots lief das Fischen an den Klippen tendenziell schlechter.
Bild
Bild
Bild

Gegen Abend versuchte ich mein Glück noch mit meinen Spinnködern, aber außer ein paar Hornhechten, deren Fang daran scheiterte, dass sie die Größe von Schnürsenkeln hatten, lies sich kein Räuber blicken.
Mein Fazit ist aber trotzdem sehr positiv, denn gerade in der Nachsaison ist Kroatien für uns Angler sicher eine Reise wert und ich werde sicher nächstes Jahr wieder einen Kurztrip, vielleicht mit etwas besserer Ausrüstung, unternehmen.
Bild

Antworten

Zurück zu „Balkanstaaten“