Ein Wels aus einem Fluss wie der Raab braucht Jahrzehnte um auf über 2 Meter Länge heranzuwachsen, solch ein Fisch hat mehr Jahre auf dem Buckel wie die meisten User hier im Forum. Dem Fisch selbst ist das herzlich egal, zumindest solange bis er verspeist wird. Uns als Anglern sollte dieses Alter aber zu denken geben, 2 Faktoren sind zu beachten.
1.
fuschlsee0 hat geschrieben:Und heimische Fische (auch kapitale), die nicht gefährdet sind, sind wohl (ökol. betrachtet) eine der unbedenklichsten Nahrungsquellen überhaupt.
Ein Fisch am Ende der Nahrungskette wie ein Wels welcher über Jahrzehnte Schwermetalle und sonstige Schadstoffe aufnimmt auch nur entfernt als "unbedenkliche Nahrungsquelle" zu bezeichnen halte ich für ein starkes Stück. Nicht umsonst sollten Schwangere mit Methylquecksilber ausgesprochen vorsichtig sein - und das gibts in JEDEM österr. Fisch. Ich will gar nicht wissen wieviel ein altes U-Boot wie ein 2m Waller davon in sich hat.
2. Aus kulinarischer Sicht ist es für den Gaumen weitaus erfreulicher jüngere Exemplare zu verzehren. Mir braucht wirklich niemand erzählen das für die feine Küche der jahrzehntealte 2 Meter Waller und der 20kg Karpfen das Maß der Dinge sind. Oder glaubt ihr noch an den Osterhasen und das Christkind?
fuschlsee0 hat geschrieben:OHKW hat geschrieben:[Es gibt viele gute Gründe Kapitale zu schonen oder eben nicht, je nachdem was man haben will. Alles keine Hexerei
OHKW, meiner Meinung nach gibt es weit mehr Gründe Kapitale oder größere Fische zu schonen als dies nicht zu tun und anscheinend ist es sehr wohl eine Hexerei wenn hier jeder nur seine Kühltruhe bis zum Limit füllen will.
fuschlsee0 hat geschrieben:Ja, aber das ist die Entscheidung der Gewässerbewirtschafter. Wir Fischer können für uns entscheiden, ob wird die Rahmen der Bewirtschafter ausnützen oder nicht. Wir können auch darüber diskutieren. Aber wir haben nicht das Recht, jemanden dafür zu kritisieren, wenn er das völlig legal und moralisch unbedenklich macht.
Der Gewässerbewirtschafter gibt den Rahmen vor, korrekt. Wir Fischer können innerhalb dieses Rahmens entscheiden was sinnvoll ist (für uns als einzelnen oder für alle Angler an dem Gewässer). Nicht immer ist dieser vorgegebene Rahmen passend und nicht immer sind die Entscheidungen welche wir als Angler treffen in unserem eigenen Sinne. Wenn ich jeden Fisch welchen ich fange entnehme und verwerte ist das kurzfristig in meinem Sinne, mittel oder langfristig hingegen werde ich nichts mehr fangen. Das Wort Eintagsfliege kommt mir hier in den Sinn oder die Redewendung "von zwölf bis Mittag denken".
Kritik ist eine Art von freier Meinungsäußerung, wird freie Meinung verboten lebt man recht bald in einer Diktatur. Es macht durchaus Sinn Dinge zu hinterfragen oder zu kritisieren solange niemand beleidigend wird.
fuschlsee0 hat geschrieben:Isst man einen Waller oder Karpfen aus österr. Gewässern, so ernährt man sich ausgesprochen nachhaltig!
Solange die Fische aus dem Ertrag des Eigenaufkommens stammen und der Bestand unverändert bleibt ist gegen Entnahme nichts einzuwenden.
Erstaunlich was hier in der Faschingszeit teilweise für faszinierende Ansichten zu Tage gefördert werden. Und noch erschreckender wie kurzsichtig so manche Denkweisen sind. Das Abschlagen von Jahrzehntealten Fischen als Nachhaltig zu bezeichnen und 20kg Karpfen als kulinarisch wertvoll zu betrachten. Warum wundere ich mich überhaupt noch wie es um unsere Gewässer so steht wenn selbst die ganzen Testangler nach Holland fahren oder hierzulande 1 Woche mit Gehilfe und Guide benötigen um einen 35cm Barsch in die Kamera zu halten.