Keschern wie der erste Mensch

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Keschern wie der erste Mensch

Beitrag von swansong » 30.10.2014, 19:46

Liebe Freunde des Fischens mit der Flugschnur!
Mal eine Frage: Wie stellt ihr es eigentlich an, wenn ihr einen Fisch dran habt, dieser dann bereit für den Kescher wäre, ihr aber in doch recht zügiger Strömung steht und seichte, bzw. beruhigte Bereiche auf die Schnelle nicht erreichbar sind?

Also bei mir schaut das dann so aus, daß ich schon gar nicht mehr weiß, wie ich die Rute halten soll (meistens schon irgendwo im vordersten Drittel), der Fisch durch die Strömung natürlich um die Ruten-/Schnurlänge von mir entfernt ist (die Strömung hält ihn von mir fern) und ich mit dem Watkescher den Fisch eigentlich kaum erreiche! Haarsträubende Situationen haben sich so schon ergeben und natürlich habe ich so auch schon Fische kurz vorm Kescher verloren, weil ich durch mein umständliches Hantieren einfach zu lange gebraucht habe.

Gibts Tips? Danke!

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Re: Keschern wie der erste Mensch

Beitrag von Brachshunter » 31.10.2014, 09:27

hallo Leidensgenosse :lol:

ich hab mir die Frage seit den ersten Gehversuchen im Fliegenfischen gestellt, mich aber nicht getraut das Forum zu befragen :lol:

mittlerweile hab ichs einigermaßen heraussen, die kleineren Fische zieh ich einfach mit der Hand an mich heran, bei den größeren (die ich aber an einer Hand abzählen kann...) versuch ich - auch wenns umständlich ist, irgendwie in Ufernähe oder in beruhigte Bereiche zu kommen, an manchen Stellen hilfts wenn ich (vor allem bei Aiteln geht das manchmal ganz gut) den Fisch "umgehe", sprich mich 90 grad zur Strömung stell & mich dann "unter den Fisch" bewege,

ich weiß, schlecht beschrieben, ist aber nicht so einfach ....

lg
Martin

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Re: Keschern wie der erste Mensch

Beitrag von fischermichele » 31.10.2014, 13:06

Servus!
Allgemein ist es schwierig große Fische in starker Strömung zu drillen und zu landen.
Ihn gegen die Strömung her zu ziehen geht meiner Erfahrung nach meistens schief. Wie auch schon Brachshunter geschrieben hat versuche ich immer unter den Fisch zu kommen. Ideal ist es natürlich wenn dann weiter flussab eine ruhigere Zone ist in der man den Fisch ausdrillen kann.
Aber sonst einfach unter dem Fisch positionieren und die Strömung für sich ausnutzen. Wenns gut lauft kann man den Fisch dann quasi einfach in den Kescher treiben lassen. Ein weiterer Vorteil ist, dass man den Fisch in diesem Fall von hinten keschert und er so nicht vorm Netz flüchtet.
lg Michael

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Re: Keschern wie der erste Mensch

Beitrag von swansong » 02.11.2014, 09:12

Danke für eure Tips! Werde ich gleich beim nächsten mal beherzigen! Ich denke, daß allein schon die 90° Drehung etwas bringen wird! Denn dann habe ich die Rute in der linken Hand, den Kescher in der rechten - beide Arme schön ausgestreckt - und gewinne dadurch schon über 1,5 m! Klingt plausibel!

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Re: Keschern wie der erste Mensch

Beitrag von Captain » 02.11.2014, 10:00

Servus swansong,

welchen Kescher verwendest Du?
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Re: Keschern wie der erste Mensch

Beitrag von swansong » 02.11.2014, 18:17

ich habe so einen klassischen Watkescher, den ich per Magnet hinten am Rücken an der Fliegenweste befestigt habe.
Schaut im Prinzip so aus (also das klassische Björn Borg Gedächtnismodell ;-):
Bild

Also recht kurzer Griff! Mit einem 1,5m Teleskopkescher würde ich mir sicher leichter tun ;-)

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Re: Keschern wie der erste Mensch

Beitrag von FrankHund » 04.11.2014, 17:28

Hallo.

Also ich lande alle Fische per Hand, ob Äsche, Forelle oder Huchen,
es sei denn ich fische in Mühlbächen etc. dann habe ich meiste nen langen Kescher dabei.

Aber ich denke da sind wir schon am Punkt, im Prinzip soll so ein Warkescher ja nur die "verlängerte" Hand sein,
also vom Karpfenkescher etc - Gedanken musst abkommen. Ich machs bei der Handlandung in stärkerer Strömung immer so,
dass ich beim Drillende denn Fisch unter mich führe und ihn dann quasi im eigenen Strömungsschatten lande.

Aber einfach ist es oft wirklich nicht^^
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Re: Keschern wie der erste Mensch

Beitrag von Captain » 11.12.2014, 20:07

20141211_181544.jpg
Das Teil ist genial, Verlängerung inklusive :D
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Re: Keschern wie der erste Mensch

Beitrag von doublefish » 12.12.2014, 19:22

Hi!

Also ich halte vom handlanden ehrlichgesagt gar nix denn meiner meinung nach geht das nur wenn der fisch komplett ausgedrillt ist damit er dann halbwegs ruhig bleibt. Bei größeren fischen (huchen, lachs, steelhead, hecht) ist es sicherlich eine andere sache weil man entweder einen wirklich großen kescher bzw. einen zweiten mann zum keschern dabei haben müsste.

Matt
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Re: Keschern wie der erste Mensch

Beitrag von Nixon » 07.01.2015, 12:51

Interessante Frage...
Also ich bin da mittlerweile auch etwas kritischer was Handlandungen betrifft. einerseits kann es richtig gemacht gut funktionieren und schonend sein.
Anderseits ist ein gummierter Kescher wohl auch sehr sinnvoll und führt zu einer gleichmäßigen Druckbelastung des Fisches...Quetschungen.

Wenn du den Fisch nicht in den Kescher bekommst könnte es vielleicht wirklich daran liegen, dass du die Fische zu wenig lang drillst.

Man müsste die Gegebenheiten genauer wissen um da mehr dazu zu sagen. Ein naturnahes Gewässer ist meistens sehr reich strukturiert, so dass du bei MQ irgendwo ruhigere Bereiche finden solltest. Es kommt natürlich auch auf die Dimension des Gewässers an.

Bei einem Kurs wurde mir mal der Tipp gegeben dass ein Bogen in der Leine den Fisch dazu veranlassen kann, wieder hochzukommen, da er dann Druck von unten spürt und sich dann hoch kämpft... Halte ich aber für eine sehr theoretische Sache.
Vorausgesetzt du fischt keine Billighaken, nicht zu unterdimensioniert in Punkto Rute und Vorfach, sollte man eigentlich den Fisch ganz gut herbekommen.
Rute gegen Fließrichtung, Schnur gut einziehen und von hinten mit dem Kescher/Hand landen....
Im Notfall musst du auch etwas mitwandern...

Bis jetzt weniger Probleme damit gehabt.

Schwieriger sehe ich die Situation im tiefem Wasser den Fisch abzuhaken...

LG

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